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(nachträglich editiert am 16.12.2016 um 15:12 Uhr)

Inhalt

1. Vorwort

2. Technische Daten im Vergleich

3. Lieferumfang

4. Optik und Verarbeitung

5. Internals

6. Ergonomie

7. Markings

8. Magazin

9. Funktion / Fieldstripping

10. Schusstest

11. Aufgetretene Probleme

12. Fazit


1. Vorwort

Die Dienstpistole P226 von Sig Sauer ist im Behörden- und Militärbereich seit den 80er Jahren weit verbreitet. Basierend auf der P220 aus dem Jahr 1975 wurde sie für die XM9 Ausschreibung des US Militärs entwickelt. Dort unterlag sie jedoch aus Kostengründen der Beretta 92 / M9. Dennoch wurde die P226 eine der berühmtesten Dienstpistolen weltweit; unter anderem ersetzte sie beim Special Air Service die in die Jahre gekommene FN Browning HP und wurde auch bei den Navy Seals eingeführt.

Der Nachbau der Sig P226R von KSC in der System 7 Variante wurde nie in Deutschland vertrieben. Da ich die Möglichkeit habe, meine Airsofts in der schönen Steiermark zu lagern und die KSC P226 schon längere Zeit besitze, möchte ich euch nachfolgend einen Eindruck zur Waffe vermitteln.

 

Achtung: Das Review wurde in Österreich angefertigt, die Waffe hat nie deutschen Boden gesehen, sondern wurde im 50km entfernten Eisenerz bei Airsofthq gekauft und wird seitdem im elterlichen Ferienhaus gelagert. Die Einfuhr einer nicht ge<f>ten Waffe ist verboten!

 

2. Technische Daten im Vergleich

Technische Daten Vorbild

  • Hersteller: Sig Sauer
  • Kaliber: 9x19 Luger | .357 Sig | .40 S&W
  • Standardkapazität: 15 | 12 | 12
  • Länge: 196mm
  • Lauflänge: 112mm
  • Gewicht: 907 - 1230g je nach Material des Griffstücks 
  • System: Rückstoßlader (Masseverschluss)
  • Preis: 1695.- €

Technische Daten KSC

  • Hersteller: KSC Japan
  • Kaliber: 6mm BB
  • Standardkapazität: 25
  • Länge: 196mm
  • Lauflänge 95mm
  • Innenlaufdurchmesser: 6,05mm
  • Gewicht: 1100g
  • System: Gas Blowback (System 7)
  • Preis: 145 € (nicht mehr erhältlich) 


3. Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind:

Die Waffe selbst, Bedienungsanleitung, Hop Up Schlüssel, Inbus und ein Päckchen BBs

 

4. Optik und Verarbeitung

Wie das große Vorbild besteht die P226 beinahe komplett aus Metall, einzig die Griffschalen und der Outerbarrel sind aus Kunststoff.

Die Sig ist in zwei unterschiedlichen Tönen gehalten und besitzt eine Weaver Rail am Griffstück. Der Schlitten (in einem tiefen Schwarzton gehalten) und das Griffstück bilden die Ilaflon Beschichtung des Originals gut nach. Auf Grund des Gewichts schließe ich darauf, dass der Schlitten aus Aluminium gefertigt wurde, das Griffstück ist aus einem schwereren Material. Die Optik und Haptik des verarbeiteten Metalls und des Lackes erscheinen sehr hochwertig. Bis auf Abnutzungsspuren an der Rail und auf der Rückseite des Schlittens im Bereich der Schlittenführung ist die Beschichtung immer noch in einem sehr guten Zustand. 

 

Die Griffschalen sind meiner Meinung nach besser gelungen als beim Tokyo Marui Pendant. Die Textur ist sehr detailliert und in einem sehr matten Anthrazit-Ton gehalten. An der gesamten Waffe konnte ich, außer an den beiden Griffschalen, keinerlei Gussnähte oder Unebenheiten entdecken. Selbst die Rail, an der oft Verarbeitungsspuren zu finden sind, weist keine auf. Mit dem feststehenden 3-Punkt Visier, wie es bei heutigen Dienstpistolen gängig ist, kann eine schnelle Zielaufnahme erfolgen. 

 

5. Internals

Die Internals sind genauso hochwertig verarbeitet, wie das Äußere der GBB. Die Federführungsstange wie der Großteil der Internals besteht aus Metall. Das Loading Nozzle und die Blowback Chamber bestehen aus einem Stück, welches als einziges der Internals aus Kunststoff gefertigt ist. Mit dem beiliegenden Inbusschlüssel kann die Blowbackunit gelöst und entnommen werden. Das Hop Up wird, wie bei KWA und KSC GBBs üblich, mit dem im Lieferumfang enthaltenen Hop Up Schlüssel eingestellt. Dazu wird dieses bei geöffnetem Verschluss auf einen Ring mit Nut am Ende des Patronenlagers aufgesetzt. Durch eine Drehung nach links beziehungsweise rechts wird das Hop Up wie gewünscht eingestellt.


6. Ergonomie

Als Linkshänder mit relativ kleinen Händen habe ich oftmals das Problem, eine Pistole zu finden, die gut in der Hand liegt und alle Bedienelemente gut zu erreichen sind. Doppelreihige Magazine führen unweigerlich zu einem breiteren Griffstück, welches für kleinere Hände oftmals nicht geeignet ist. Durch den Griffwinkel und die ergonomische Auslegung liegt die Sig trotz ihres doppelreihigen Designs sehr gut in der Hand. Die griffige Textur der Griffschalen bietet auch bei Nässe Halt. Einzig der Entspannhebel ist als Linkshänder schwer zu erreichen. Rechtshänder sollten bei der Bedienung keinerlei Probleme haben.

 

7. Markings

Auf der gesamten GBB sind nur Markings zu finden, die auch auf dem Vorbild vorhanden sind. KSC Markings oder andere airsofttypische Markierungen sind nicht zu finden. Das macht diese Pistole natürlich insbesondere für Sammler interessant.

Auf der linken Seite des Schlittens die Beschriftung: „Sig Sauer P226 Stainless“. Hierbei steht das Stainless, nicht wie oft behauptet, für eine vernickelte Variante, sondern um das verwendete Material bei der echten P226. Die P226 ist wahlweise mit einem Leichtmetallgriffstück aus Alu (Typenbeschreibung AL) oder einem Vollstahlgriffstück (Stainless auf dem Schlitten bzw. SL in der Typenbeschreibung) erhältlich. Somit ist die KSC P226 ein Nachbau der P226 mit Stahlgriffstück. Diese Variante ist etwas schwerer und liegt ungeladen bei rund 1200g, während die KSC etwa 1100g auf die Waage bringt und somit das Gewicht des Originals gut rüberbringt. 

Auf der rechten Seite des Griffstücks finden sich das „Sauer&Sohn Logo“ und „Sigarms Inc. Exeter NH – Frame Made With Rail“. Speziell die Behördenmodelle von Sig Sauer werden mittlerweile fast ausschließlich in den USA (Exeter, New Hampshire) gefertigt. Der deutsche Standort in Eckernförde wurde drastisch verkleinert und fertigt großteils nur noch Sportvarianten (X-Five und X-Six), sowie Custom Modelle. Die Markings der KSC auf dem Schlitten sind eingeprägt und weiss umrandet. Bei meiner Sig habe ich die Markings auf der linken Seite des Schlittens schwarz eingefärbt, um näher am Original zu sein. Die Markings auf dem Griffstück sind laserbeschriftet.

Auf dem Verschluss befindet sich noch die „9mm Para“ Bezeichnung. Desweiteren sind auf den beiden Griffschalen, wie beim Original, die „Sig Sauer“ Markings vorhanden. Die ausgesprochen schönen Markings machen die Sig zu einem echten Schmuckstück, allerdings wäre es noch schön gewesen eine (individuelle) Seriennummer zu finden. 

 

8. Magazin

Das Magazin fasst 25 BB´s und hat, in der Waffe sitzend, kaum Spiel und sitzt bombenfest. Die Magazinfeder ist relativ stark, Feeding Probleme hatte ich bisher nicht. Mit Top Gas und normaler Schussfolge bei Zimmertemperatur kriege ich aus einer Magazinfüllung ca. 1,5 bis 2 Magazine.

Das Magazin ist im selben Ton wie das Griffstück gehalten, einen „Sig Sauer“ Schriftzug findet man auf der linken Magazinseite. Wie bei den meisten GBB Pistolen sitzt der Gastank auch hier im Magazin, welches von unten mit Gas befüllt wird. 

Die Rückansicht des Magazins zeigt das gewohnte Auslassventil und Fake Löcher samt Beschriftungen, die beim Original den Munitionsstand anzeigen. Das Magazin besteht, bis auf den Zubringer, komplett aus Metall inklusive Bodenplatte und Magazinlippen. Letztere sind oftmals aus Kunststoff gefertigt und anfällig für Brüche. In diesem Fall kann ein Bruch ausgeschlossen werden. Das Magazin macht den selben qualitativen Eindruck wie die Pistole selbst. Das KSC System 7 verspricht herstellerseitig einen geringeren Cooldown als bei den älteren KSC Systemen. Die 25 Schuss des Magazins können in schneller Schussfolge geleert werden, der Cooldown hält sich tatsächlich in Grenzen, trifft aber dennoch auf. 

 

9. Funktion/Fieldstripping

 

Die Sig P226 in dieser Variante ist eine SA/DA Waffe. Das heisst, sie kann auch im ungespannten Zustand geschossen werden. Die P226 hat einen Entspannhebel mit dem der Hahn entspannt werden kann. Eine manuelle Sicherung ist nicht vorhanden.

Das Fieldstripping ist wie beim Original sehr einfach. Zuerst muss das Magazin entfernt werden und der Schlitten in hinterer Position arretiert werden. Anschließend wird der Hebel in der Mitte der Waffe im Uhrzeigersinn gedreht, nun kann der Schlitten abgenommen werden.

 

10. Schusstest

Der Schusstest wurde bei ca. 20°C Zimmertemperatur, Excel 0.25g und Top Gas auf 5m entfernte 20x20cm Scheiben durchgeführt. Es wurde freihändig geschossen. Da ich keinen Chronograph zur Hand hatte, kann ich leider keine Angaben zur FPS-Leistung machen. Laut Hersteller sind es aber ca. 330 FPS mit Top Gas und 0.25g BB’s.

 

11. Aufgetretene Probleme

Da ich die Pistole seit rund 7 Jahren besitze, traten hier und da auch kleinere Probleme auf. Zum Einen wurde das Magazin undicht, dies konnte jedoch durch ein Silikonbad ohne Probleme behoben werden. An dieser Stelle muss ich wohl erwähnen, dass eine Pflege der Pistole nur selten möglich ist; ein Ferienhaus ist nunmal ein Ferienhaus und kein fester Wohnsitz.

Ein weiteres Problem waren selten auftretende Ventilprobleme bei schneller Schussfolge. Das Ventil hat dabei sporadisch nicht mehr geschlossen und das Gas aus dem Tank entweichen lassen. Über dieses Problem bei der System 7 P226 liest man häufiger. Da ich kein Spieler bin, stört mich das allerdings nicht. Meine Prioritäten liegen eher in der Verarbeitung und Optik als bei der Schussleistung und Zuverlässigkeit. Andere Probleme oder Makel habe ich bis heute nicht feststellen können. Die KSC funktioniert immer noch wie am ersten Tag. Defekte, die einen Austausch von Teilen zur Folge hätten, können nicht behoben werden, da Ersatzteile nicht erhätlich sind und die Pistole auch nicht mehr hergestellt wird. Selbst zur Zeit der Produktion kamen kaum Tuningteile von Drittherstellern auf den Markt. 

 

12. Fazit

Pro

+ Sehr gute Verarbeitung

+ Vollständige Markings

+ Starker Blowback

+ Gute Leistung, Reichweite und Präzision

+ Angemessener Preis

Contra

- Nicht mehr erhältlich, keine Ersatzteile und -magazine

- Kein Vertrieb in Deutschland

- Keine Tuningteile von Drittherstellern

- Zuverlässigkeit (auf Grund des Gasaustritts)

 

Die KSC P226R ist eine hochqualitative Waffe und optisch wie haptisch eine der schönsten GBB Pistolen, die ich je besessen habe. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt auf alle Fälle. Einziges Manko ist die Ersatzteilsituation. Zudem wird die P226 von KSC durch das Einstellen der Produktion wohl nie auf den deutschen Markt kommen. Dennoch hoffe ich, dass mein Einblick in diese kleine Rarität, die eine echte Alternative zu der Marui, WE oder KJW Variante darstellt, unterhaltsam war.

 

 

[Post von User 76158 (15.12.2016 18:43) wurde als "falsche Information / Halbwissen" markiert und daher ausgeblendet]
(2136 Posts)

(nachträglich editiert am 15.12.2016 um 18:57 Uhr)

Laut SigSauer Homepage fasst sie 15 Patronen.

Sig Sauer P226

Runter scrollen und auf "Technische Daten" klicken.

Die P 220 und die P 225 haben dagegen ein einreihiges Magazin und fassen 8 Patronen.

(68 Posts)

(nachträglich editiert am 15.12.2016 um 21:30 Uhr)

Ich hatte ja auch nichts anderes geschrieben. ;)

In .357 Sig und .40 S&W fasst sie lediglich 12 Schuss. Es gibt allerdings auch längere Magazine, die bei 9x19 bis zu 20 Patronen fassen.

@Christian: War dein Post auf Fiasko bezogen? Seinen Kommentar kann ich leider nicht mehr lesen.

Ok, dann vergiss, was ich geschrieben hatte. Zwinkernd




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