Begadi Li-Ion Akku (Titan Klon) vs Li-Pos

Nabend Leute,

vllt hat jemand Erfahrungen mit Titan Li-Ion Akkus (bzw. deren Klons) oder kann mir folgenden Umstand erklären:

Früher hieß es immer Li-Pos sind für 99% die bessere Wahl. Jetzt habe ich seit neustem von Begadi deren
Li-Ion Akku 11,1V 1600mAh 20C "Double Stick"
Akku. Weil diese jetzt noch viel toller sein sollen als Li-Pos. Weil nicht so "gefährlich" und höhere Energiedichte.

Jetzt hab ich eben diesen Li-Ion Akku und einen alten Li-Po Akku (11,1V, 1300mAhm, 20C) abwechselnd in meiner M4 gehabt. Bei dem Li-Ion ist deutlich zu hören das er die Feder im Zylinder langsamer spannt als der Li-Po. Zwar kein himmelweiter Unterschied aber dennoch deutlich hörbar.

Ist das normal? Solange die Eigenschaften wie Spannung und C-Rate gleich sind sollte doch die unterschiedliche Akkutechnologie keine Rollte spielen oder?

 

Trotz nahezu gleicher Stromabgabefähigkeit (Kapazität * C) können Unterschiede auftreten, da alle Akkus einen Innenwiderstand haben, der durchaus je nach Chemie und Hersteller sowie Akkuaufbau unterschiedlich sein kann.

Je höher der Innenwiderstand, desto weniger Spannung kommt beim Motor an. Und damit dreht der Motor dann etwas langsamer.

Es gibt ja auch noch einen zweiten C-Wert. Der wird dann vermutlich unterschiedlich sein

Der erste C-Wert gibt üblicherweise die maximale Dauerlast an, der zweite Wert die maximale Impulslast. Die Werte sollen dazu dienen die Lastgrenzen anzugeben, bei denen nicht mit baldigem Schaden am Akku zu rechnen ist. Die Werte sind aber unabhängig vom Innenwiderstand.

Trotzdem wird in der Praxis festzustellen sein, dass ein höherer C-Wert oftmals (nicht immer) mit einem niedrigeren Innenwiderstand einhergeht. Aber da Chemie / Bauart / ... unterschiedlich sein können, ist das immer nur als Faustregel zu sehen.

Grundsätzlich halte ich von den Rundzellen im Airsoft nicht viel. Die sind für E-Dampfen geeignet (halten aber oftmals nicht lange bei den Belastungen, die altern massiv unter Last), weil sie hinsichtlich der Baugröße normiert sind, für Taschenlampen und andere E-Geräte auch ganz gut und lange haltbar, aber haben zumeist deutlich höhere Innenwiderstände als die Tütenzellen. Und der Innenwiderstand ist bei unseren Stromstärken in den Airsoftwaffen ein maßgeblicher Einflussfaktor auf die Performance.

Bei LiPo ist meist der 2te C Wert, x2. Bei LiIo nur x1,5. Macht da Anfangs schon den Unterschied von 52A vs 48A.

Möchte an der Stelle nochmal ne Frage einhängen:

Kann man das ganze dann mit einem höheren C-Wert ausgleichen?

Bis jetzt ist mir noch nie ein Lipo abgeraucht, toitoitoi, dank B6AC und allgemeiner Umsicht, aber kann ja sein. Und die alte Munbox in der Waschküche ist jetzt auch nicht die beste Lösung. Bevor ich mir nen Brandtresor hol wäre ne Umstellung auf Li-Ion schon besser.

(5848 Posts)

(nachträglich editiert am 14.09.2021 um 09:06 Uhr)

Haust du mehr mAh drauf. Die Ampere sind ja auch davon abhängig.

Jede Akkuart hat halt seine Vorteile.

Lipos können unanständiges leisten, li-ion sind sicherer dafür müssen sie bei extrembelastungen größer sein.

Ich bleib bei Lipo, größe, Leistung und Platz sind hier die Airsoftregularien. Bei sicherer Handhabung sind das auch keine Handgranaten . . . Zur Sicherheit eine olle Feuerfeste Dokumentenkasette vom Discounter für 20€ und gut is. Nur halt nicht zuschließen, da sonst bumm.

So neu ist der Bums aber auch nicht. Ich hatte mir, auch vor 2 Jahren mittlerweile, mal 2 von den anfangs erwähnten Li-Ions samt passenden Ladegerät gekauft. Ob das andere Ladegerät wirklich notwendig war oder nur Marketing, weiß ich nicht.

Idee war damals, mehr mAh bei kleineren Bauraum zu bekommen, so wirklich besser passt der Li-Ion dann aber auch nicht in die Crane Stocks meiner M4en...

Direkt verglichen habe ich es nie, aber die Dinger laufen in meinen SAEG gut.

 

Abgefackelt habe ich einen Li-Ion auch schon bekommen... Kurzschlüsse nach Mosfet-Versagen mögen die auch nicht so sehr. Gequalmt hat der Lümmel dann auf jeden fall auch genügend.

 

Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich für mich daher sagen, dass ich mir die Dinger so nicht nochmal besorgen würde.

Sie waren/sind für mich in der praktischen Anwendung so nicht besser oder schlechter als der LiPo. Da bleib ich dann aber bei einem System und der Lipo war halt eher da bei mir.

 

(1785 Posts)

(nachträglich editiert am 14.09.2021 um 15:11 Uhr)

Wir benutzen seit über 10 Jahren selfmade LI-Ion Akkus. Geladen werden die exakt wie LiPos. CC-CV. Da braucht man kein gesondertes Ladegrät...

Sind sicherer als LiPos und bei entsprechenden Zellen liefern  bei Impulsbelastung auch ordentlich Saft. Laut Titan maxwert 151A. Genutzt werden VTC-5a und VTC-6 Zellen von Konion. 3s-1p.

Pros:

-Deutlich sicherer

-Deutlich unempfindlicher gegenüber mechanicher Belastung

-Tiefentladung unempfindlicher (Brennt dann nicht aus oder qualmt weg) Liegt bei ~2V pro Zelle sehr niedrig im Vergleich zu LiPos

-Elektrisch gleichwertig wie LI-Pos

-Langlebigkeit

Cons:

- Bauform nicht flexibel

- Z.T. schrottige, unterdimensionierte Zellen

 

In über 10 Jahren bei mehr als 20 Akkus keine Defekte, kein Kapazitätsverlust!

Bei LiPos hat man evtl. 150 Ladezyklen bis die platt sind. Bei den ganzen Chinaknallern vielleicht 50. Saisonartikel für kleines Geld. Aber das muss jeder für sich selber wissen. (Umwelt-Kosten-Bequemlichkeit usw.)

Die Titan und Begadi AKkus sind mMn was unterdimensioniert mit ihren 1600mah. Taugen aber sicherlich. 2200 oder 2600mah ist eigentilch kein Problem mit guten Zellen...

Je nach Anordnung passen die ohne Probleme in Cranestocks, Buffertubes und Schäfte rein.

Super danke für die vielen Antworten.

Besonders der Hinweis zur unterschiedlichen Peak-Last bei Li-Pos und Li-Ion ist sehr aufschlussreich und eine logische Erklärung.

Holle, wie ist es mit dem Temperatur Problem, LiPo geht bei -°C ja langsam in die Knie wegen erhöhtem Widerstand.

(1785 Posts)

(nachträglich editiert am 14.09.2021 um 15:15 Uhr)

Bei uns kaum bemerkbar. Aber auch "nur" bis ~ -7C° gespielt.  Müsste man mal genau testen. ABer bei Winterspielen absolut keine Probleme gehabt und im Vergleich zu den standard LiPos deutlich besser.

Ist aber immer so ne Sache: Vergleicht man hochwertige Akkuzellen mit schrottigem China-Firefox-whatever-airsoft-Müll kommt mMn ein "verzerrtes" Bild zustande.

Bin aber nach wie vor der Meinung, dass gute LI-Io die optimalste Lösung sind, die es für unseres Hobby gibt, wenn man die denn in ne Knifte kriegt. Das ist halt die Krux bei der ganzen Geschichte...

 

Hier evtl interessantes für den Akkuinteressierten:

https://www.elektromodellflug.de/vtc-4-6-lghe2.html

 




Anzeige