Verletzungspotential von Softair unter 0,5 Joule - Dissertation
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Das ist ein paar Lacher wert und (leider) nur oberflächlich wissenschaftlich gearbeitet. Ich habe schon einige Dissertationen von 3 verschiedenen Technischen Universitäten in Deutschland und vom Imperial College London begutachtet, und es wäre meine Pflicht,  diese Arbeit zurückzuweisen da die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis nicht eingehalten wurden.

Dann behalte ich lieber meinen Dr.-Ing. - da stecken Arbeit, Schweiß und Nerven drin. Nicht wie in dem Dr. med, in dem stecken hohle Phrasen und angreifbare Versuchsaufbauten und Auswertungen.

Bin sogar etwas über das Niveau erschrocken...

Hört auf mir den Spaß für heute Abend zu nehmen, will noch was zum Lachen selber finden.

(5821 Posts)

(nachträglich editiert am 14.04.2020 um 16:30 Uhr)

Junikorn, es geht nicht um ignorieren oder unter den Tisch kehren.
Meine Kritik gilt dem Umgang mit der Schmerzskala in dieser Arbeit allgemein, ich hätte statt der 10er auch die 1er als Beispiel nehmen können.

Ich bin nicht nur Airsofter, sondern habe einen Fachschulabschluss im pflegerischen Bereich und mache gerade noch ein berufsbegleitendes Hochschulstudium. Es geht mir nicht darum, die Verwendung der Skala generell zu kritisieren, die hat ihre Berechtigung und wäre auch in dieser Untersuchung sinnvoll einsetzbar gewesen. Die abgegebenen Wertungen legen nur einen grundlegenden Fehler nahe, der in der Arbeit nicht angesprochen wird.
Das spricht nicht für die Qualität der Arbeit und lässt die Ergebnisse im wissenschaftlichen Sinne wertlos werden.

Daniel, wenn die dann auch noch so "Chorophäen"-hafte Rechtschreibfehler aufweisen, wirds tatsächlich ganz eng tongue-out

 

Spannender als die Dissertation finde ich tatsächlich die Reaktionen darauf. Wie schon erwähnt, dient das im Bezug auf die Rechtsmedizin, das sollte hier klar sein. Es ist sicher kein Werk, das für den gemeinen Airsoftler bestimmt ist, dass er seinen Eltern erzählen kann, wie ungefährlich doch alles sei etc. 

Das mit der Schmerzskala ist sicherlich kritikwürdig, ich persönlich würde das jetzt aber auch nicht auf die Goldwaage legen, da solche Empfindungen stets subjektiv und individuell sind. Eine größere (homogene) Vergleichsgruppe wäre sicherlich hilfreich, doch an die muss man auch erstmal kommen.

"Wir schießen entgeltlich auf Sie! Bewerbungen werden nach dem Windhundprinzip berücksichtigt."

Dass das nicht so einfach ist, sollte demnach einleuchtend sein, oder? 

 

Aber wenn der Doktor in der Medizin so einfach ist, muss ich den wohl auch noch kurz machen, macht sich sicherlich nett auf der Visitenkarte, gell? wink

 

Corax, um mein Anliegen grundsätzlich nochmal deutlich zu machen: ich bin kein Fan des Berufsdoktortitels wie er im medizinischen Bereich üblich ist. Den Umfang und den Aufbau der Arbeit halte ich für unzureichend für den Doktortitel nach meinen Maßstäben.

Gleichwohl finde ich es daneben, wenn ein Bashing stattfindet, das fernab der Thematik stattfindet. Die angesprochene Skala ist dafür ein Beispiel aber nicht der springende Punkt.

Klar ist die Arbeit für den ein oder anderen Schmunzler gut. Aber man muss nicht auf dem Niveau der boulevardpresse irgendwelche Absätze zerpflücken.

 

Ich habe tatsächliche eine Person kennengelernt, die sich bewusst und mit voller Absicht ohne Schutzbrille ins Auge geschossen hat.

Diese Person hat auf diese Art immer die NERF Waffen getestet, ob man damit noch auf normale Con kann oder ob das dann doch zuviel ist und man eine Con mit Brillenpflicht besuchen muss...

Da die Person kein Fan von Brillen "war", da sie das Kostüm versauen und unbequem sind, musste die Person testen, ob man wirklich eine Brille braucht oder ob es eben nur "echt unangenehm ist" getroffen zu werden.

Ergebnis des Test ist ein starke Augenprellung samt Netzhautablösung gewesen. Zurückgeblieben ist ein dauerhafter Sehschaden...

 

Diese "wissenschaftliche" Arbeit ist aber wirklich mangelhaft. Zu Schmerztabellen sage ich nichts. Ich bin ne Memme und hab immer starkes Auwa. Und ja, einen ordentlichen 0,5er Treffer auf den Nippel hat mich Sterne sehen und mich am Boden zucken lassen.

Es ist aber irgendwie seltsam, das immer in irgendwie allen diesen Arbeiten und Artikel behauptet wird, das die Gewichte der Kugeln zwischen 0,12 und 0,2g liegen würden. Wenn die Person mal mit nem Spieler geredet hätte, wäre ihr bewusst gewesen das mit diesem Umadreck Rotz und den 12er Müll BBs keine gescheiten Test mit Aussagekraft möglich sind.

Wenn es für die Kriminaler und Gerichtsmedizin sein soll, warum dann nicht mal ne Richtige AS (bis 0,5J) Und warum nicht mal den Beweis bringen, das es wirklich möglich ist, mit einer Gelben BB eine Seitenscheibe vom Auto einzuschießen und im daraus folgenden die Annahme abzuleiten, das es möglich ist tiefe Steckschüsse zu erzeugen.

 

Ja, es ist für ne Medizinarbeit. Aber sie wurde nicht zuende gebracht. Damit würde ich im besten Fall 3 oder weniger geben.

[Post von Nikolai Gestrano (14.04.2020 21:34) wurde als "sonstiger Regelverstoß" markiert und daher ausgeblendet]
[Post von User 45826 (26.04.2020 13:12) wurde als "SPAM / Trolling / unerwünschter Beitrag" markiert und daher ausgeblendet]
(1466 Posts)

(nachträglich editiert am 26.04.2020 um 17:21 Uhr)

Auch wenn ich ebenfalls einiges an der Arbeit ulkig finde:

Sich an der Schmerzskala aufzuhängen ist kokolores. Schmerzen sind per se ein subjektives Empfinden und nicht objektivierbar.

 

Wer es anders schlüssig beweisen kann hätte wohl Stoff für seine eigene Doktorarbeit.

Sorry, aber da muss ich nochmal.

Die Schmerzskala von 1-10 ist ein gängiges Tool im medizinischen / pflegerischen Bereich und es ist absolut in Ordnung, die für sowas zu verwenden.

Ja, natürlich sind Schmerzen subjektiv und die 3 eines Probanden ist nicht die 3 einer anderen Probandin.

Aber: die 10 bedeutet Vernichtunsgschmerz - mehr Schmerzen bedeuten Tod oder zumindest Ohnmacht. Wer diese Wertung bei Beschuss mit einer 0,5er vergibt, leidet beim Händedruck oder - wahrscheinlicher - ihm wurde die Bedeutung der Schmerzskala nicht verständlich gemacht.

Alles kein Problem, aber das muss in einer Dissertation dann irgendwo thematisiert werden. Und das war meine Kritik.

Damit wollte ich nicht die ganze Arbeit zerlegen, sondern nur einen weiteren handwerklichen Fehler ansprechen.

(1466 Posts)

(nachträglich editiert am 26.04.2020 um 19:19 Uhr)

Weiss ich, war auch nicht direkt auf dich bezogen sondern darauf das jemand meinte die Schmerzskala sei ja subjektiv.

Und als allgemeiner Hinweis da Schmerzskalen gerne dazu führen das jeder nur noch darauf rumreitet ala "Ololol ihr Weicheier das ist doch keine 6".

Die Skala will ich nicht kritisieren sonst würde ich auch meine eigene Arbeit kritisieren ;-)

Wie du auch schon sagst wäre dann wieder die Frage was genau den Probanden gesagt wurde ("Vergleicht mal von 1-10" oder "1 ist merke ich kaum 10 ist schlimmer geht es nicht dass will ich nie wieder erleben") und wann (Nach jedem Schuss? Nach dem Gesamttest?).

Und ja für sauberes Arbeiten hätte man das dokumentieren sollen. Ich schätze das dem Schreiber auch klar war das das bei der Stichpobengröße eh nichts verwertberes bei rauskommt und das er einfach den Gedanken oder den Input hatte, dass das bei einem Experiment zu körperlichen Schäden halt dazu gehört. 

 

Edit: Rächtschreibung

 

 

 

Die Probanden mussten nach jedem Schuss (30 Sekunden oder 1 Minute, weiß ich nicht mehr genau) ihre Wertung abgeben.

Das ist schon nicht schlecht, weil da der erste Schreck verflogen, die Erinnerung aber noch sehr frisch ist.

Auf jeden Fall besser als sofort oder nach 10 Treffern.

Als Referenz für die Skala hätte man die Probanden eben auch mal mit den erlaubten 7,5 Joule als Erfahrungswert beschießen müssen damit die einschätzen können was wirklich weh tut.

einer meiner ehemaligen Arbeitskollegen hat sich auch immer für einen ganz taffen Typen gehalten (ex-Bundeswehr ) und behauptet die kleinen Plastekugeln können gar nicht weh tun 

gesagt getan Flinte mit zur Arbeit gebracht ihm mal mit 2,8 Joule ne 0,40 bb aus 5m verpasst (Oberschenkel ) - hinterher in ein etwas blasses Gesicht gesprochen leichtes zittern und eine merkwürdig veränderte Haltung körperlich sowie psychisch sprachen Bände 

gleicher Effekt hätte auch mit einer 1 Joule und 0,20 bb erreicht werden können es kommt eben immer auf die Erwartungshaltung an 

die subjektive schmerzskala ist insofern wenig aussagekräftig und wäre durch einen Gelatineblock deutlich besser Auswertbar gewesen 

Die Schmerzskala ist gut, um die Wahrnehmung von Schmerzen bei einer Person in verschiedenen Situationen o.ä. miteinander zu vergleichen.

Also kann ich für jeden Probanden die Unterschiede zwischen 0,08 < x < 0,49 auf dem Rücken oder auch die Unterschiede der einzelnen Waffen zwischen Rücken und Oberarm vergleichen und bei einer ausreichenden Anzahl von Datensätzen diese dann auch miteinander vergleichen und einen Querschnitt abbilden.

Als Referenz für die Skala hätte man die Probanden eben auch mal mit den erlaubten 7,5 Joule als Erfahrungswert beschießen müssen damit die einschätzen können was wirklich weh tut.

 

<- Mit der Begründung könnte man auch sagen die müssen erst einmal aus einer Armbrust beschossen werden ...

 

 

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