höhere Reichweite trotz schwererer BB\'s - warum?
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Hallo zusammen, 

vor einer Weile habe ich beim einschießen meiner e&l ak und meiner Ares Amoeba mit 0,28er BB's ( zuvor habe ich 0,25er genutzt ) festgestellt, das die Amoeba ca. 10m weiter schoss, bei immernoch akzeptabler Präzision. Für die e&l (1.gen ) galt eher das Gegenteil, meine Reichweite wurde geringfügig kürzer,  bei immernoch guter Präzision. 

Hat jemand eine Erklärung  dafür? 

Vielleicht helfen diese Informationen:

Die Mündungsenergie der Amoeba liegt gegenüber der e&l um ca. 0,3 Joule höher ( 1,5 - 1,2 ). Die verwendeten BB's  waren qualitativ vergleichbar. Wind spielte bei den Schüssen keine rolle.  Subjektiv empfinde ich die hu der Amoeba als präziser einstellbar (könnte hier der causus liegen?). Mit akzeptabler Präzision meine ich,  das ein Torso auf 60m zu treffen war. 

Danke für eure Hilfe. 

(233 Posts)

(nachträglich editiert am 18.01.2019 um 07:16 Uhr)

Schwere BBs verweilen länger im Lauf und nehmen somit mehr Energie auf.

Dadurch das sie langsamer über das HopUp Gummi geschoben werden bekommen sie mehr Drall.

Desweiteren sind sie weniger windanfällig.

Das Ziel sollte immer sein die schwerst möglichen Kugeln zu nehmen die du „gehopt“ bekommst.

Wenn dich das Thema interessiert Google mal ein wenig. Es gibt Haufenweise Themen dazu.

Ich nutze in meiner F2000 mit 1.4J 0.30g Bbs. Wenn man schwere BBs nutzen möchte, ist immer darauf zu achten das man genug Volumen für die lauflänge hat.

Ansonsten kann ich schwere BBs nur empfehlen, die Reichweite + Präzision stimmen und sie sind weniger windanfällig. Auch durch Büsche kommen schwere bbs leichter durch..

MfG

Schwere BBs verlassen den Lauf mit einer geringeren Geschwindigkeit. Da der Luftwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit anwächst, werden leichtere BBs (bei ungefähr gleichbleibender Mündungsenergie) schneller abgebremst als schwerere BBs. Das Gewicht der Kugeln ändert sich natürlich nicht, somit profitieren die schwereren BBs am Ende der Flugbahn, und fliegen etwas weiter. Dazu kommen die schon erwähnten Vorteile. Je nach Knarre ist dann irgendtwo die Grenze, und noch schwerere BBs zeigen eine schlechtere Performance - oder es gibt nox schwereres mehr (aussder Alu/Glas, und dass schiesst man besser ned auf Personen).

Massenträgheit --> schwere BBs behalten ihren Bewegungszustand "länger" als leichte.

Das gilt sowohl für die Geschwindigkeit, als auch für die Rotation durch das Hop Up, die bestimmt, wie lange die BB in Luft bleibt, bevor sie absinkt.

Weiterhin macht die höhere Masse sie resistenter gegenûber äußeren Einflüssen wie Wind, wiederum aufgrund der Trägheit.

Die E&L Gummis sind verbesserungswürdig und haben Probleme mit schwereren Kugeln.

Konnte am Mittwoch live erleben was nur allein der Tausch des Gummis bei ner E&L ausmacht.

Ergänzend zu den Vorrednern eine Übersicht über die physikalischen Effekte / Besonderheiten bei Airsoftwaffen:

  • Joulecreep: hier haben wir die Erscheinung, dass bei günstigen Umständen (Zylindervolumen, Laufdurchmesser, ...) schwerere Kugeln mit mehr Energie versorgt werden als leichtere Kugeln (z.B. meine KWA Tavor liefert Stock 1.6J mit 0.2gr, 2.2J mit 0.3gr). Bei vielen Waffen tritt aber kein oder nur kaum Joulecreep auf.
  • Massenträgheitsmoment: auch wenn wir nur über 0.1gr Unterschied sprechen, bleiben schwerere Kugeln besser auf der Schußbahn bzw. benötigen mehr Störeinflüsse (Seitenwind usw.) um diese verlassen zu können
  • Luftwiderstand: siehe Beitrag von FahidsImbiss
  • Kreiseleffekte / Drehimpulserhaltung /Hopup: vorausgesetzt, die schwereren BBs können noch gehopt werden, haben wir hier noch ein paar nette Effekte, die die Kugel auf der Bahn halten bzw. Störungen entgegenwirken. Allerdings ist meine Physikausbildung zu lange her, um da noch was sinnvoll berechnen zu können bzw. den tatsächlichen Einfluss benennen zu können. Wobei wir aber keinen Drall um die Längsachse haben wie bei klassischen Projektilen, die dort Flugbahnstabilisierend wirken bzw. ein Taumeln des Projektils verhindern
  • Magnus-Effekt: das eigentliche Highlight des HopUps, hier werden oberhalb und unterhalb der Kugel unterschiedlich schnelle Luftströmungen erzeugt (bzw. ist dies aus Sicht der Kugel so), so dass nach meinem Verständnis eine schwerere Kugel schneller drehen muss zur Erzeugung des Effektes. Und darin könnte auch das Problem / die Beobachtung des TE liegen: seine E&L hoppt nicht genug.

Das ganze Gelumpe der Physik wirkt da also miteinander - das wäre mal eine schöne Aufgabe für einen Physikstudenten, uns hier mathematisch mit Details zu versorgen bzw., welche Effekte prioritär für ein gutes Schußbild verantwortlich sind. 

Von daher fährt man in vielen Spielsituationen mit schweren BBs besser. Auf kürzeren Entfernungen / CQB oder Indoor sind (auf den ersten Metern) schnellere Kugeln sinnvoll.

Ich als Maple Leaf Jünger würde die empfehlen, ein ML Bucking und Omega Tensioner zu besorgen. Dann kannste mit der E&L locker 0.3er bis 0.36er mit ner ordentlichen reichweite verschießen :)

MfG

Vielen Dank an alle!

Eure Beiträge sind wirklich sehr hilfreich! :)

Stimmt scho. Daten sind aber alt, mit "normalem" Hop-Up generiert.



(1228 Posts)

(nachträglich editiert am 19.01.2019 um 12:19 Uhr)

Die Grafik kenn ich und ich vermute die Daten sind ohne HopUp (obwohl es in der Grafik anders steht) generiert...

Denn wie oben schon genannt, zeigen unsere praktischen Beobachtungen teils deutlich größere Unterschiede...

65m ohne Hop Up ? Das ist schon realistischt mit nem stock Gummi...

(2092 Posts)

(nachträglich editiert am 19.01.2019 um 17:51 Uhr)

Alle drei Flugbahnen weisen irgendwann eine positive Steigrate auf. 

Bitte erkläre mir, ohne den Magnuseffekt, wie das zustande kommt. 

Mitdenken ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht..

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