Was ist LARP? Wo liegt die Grenze zum Airsoft?
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Ich denke man sollte im Bereich ASLARP auch die Veranstaltungen differenzeren.

Auf der einen Seite die Veranstaltungen, bei denen die Interaktion der Charaktere mehr im Vordergrund steht, während Schusswechsel die seltene Ausnahme sein werden, möglicherweise sogar soweit, das auf dem Event garnicht geschossen wird/werden muss. Airsoftwaffen sind hier dann nur Stilmittel zum darstellen der Charaktere. Provokant gesagt könnte man diese als Ambiente-ASLARP bezeichnen, ein besserer Name fällt mir spontan nicht ein. Mehr oder weniger wären diese Veranstaltungen "normale" LARPs, eben nur mit dem Vorhandensein von Airsoft-Waffen. Als mögliche Szenarien könnte man hier von der Art her die bereits erwähnten FATE ode Zombie-LARPs nennen.

Und auf der anderen Seite wären dann Veranstaltungen, in denen der Schwerpunkt bewusst auf Gefechten/Schlachten/Kämpfen liegt. Schusswaffengebrauch ist hier explizit vorgesehen und erwünscht. Das Charakter-Rollenspiel dient hier dazu, dem ganzen einen tieferen Realismus zu verleihen und den Speed-Game-Charme in den Hintergrund zu drängen. Als Mögliche Szenarien könnte ich persönlich mir eine Handlung in Richtung des Films "Black Hawk Down" oder so vorstellen. Die Richtung könnte man, um das ganze von den zu erst genannten Veranstaltunen auseinanderhalten zu können, Gefechts-ASLARP nennen. Quasi MilSim mit höherem Rollenspiel-Faktor.

Beide Begriffe (Ambiente-ASLARP und Gefechts-ASLARP) sind jetzt einfach nur mal willkürlich gewählt, um den Unterschied deutlich zu machen. Beide Typen sprechen jeweils einen anderen "Kundenkreis" an. Ersteres ist für LARPer wohl eher interessant, während zweiteres auch für bislang reine Airsoft´ler interessant sein könnte. Bei beiden ist aber von vornherein klar, wo der Schwerpunkt während der Veranstaltung liegen wird.

 

Nach meinen Erfahrungen sind Airsoftspieler in den meisten Fällen sehr wohl in der Lage sich sehr schnell in ein Rollenspiel einzufinden und dort entsprechend mitzumachen. Das viele Versuche Rollenspielelemente in Airsoftspiele einzubringen in die Hose gegangen sind lag in den Fällen, die ich miterlebt habe einfach an massivem Versagen der Orga.

Will man mit Airsoftlern in ein Rollenspielszenario einsteigen muss man ihnen klare Regeln geben, eine nachvollziehbare Story aufbauen und die nötige Atmosphäre schaffen. Ausserdem ist es wichtig sie vorher entsprechend zu briefen  - und nicht zuletzt muss man sich als Orga von den airsofttypischen Handlungssträngen lösen und Systeme aufbauen die es der Orga ermöglichen unauffällig in den Spielverlauf einzugreifen ohne sich entwickelnde Handlungsstränge zu zerstören. Und genau da scheitern viele Airsoftorgas kläglich.

Wir haben das Experiment letztes Jahr auch gestartet und hatten absolut positive Resonanz. Alle Teilnehmer von damals haben sich für die Fortsetzung angemeldet, die für Mai nächsten Jahres angesetzt ist. In den Nachbesprechungen wurden von den Airsoftspielern sogar geäussert, dass sie in der Fortsetzung MEHR Rollenspiel und mehr Rätsel haben wollen, im Gegenzug der Anteil mit Waffennutzung ruhig noch etwas zurückgeschraubt werden darf.

Diesem Wunsch werden wir natürlich gerne nachkommen - offiziell geht die Anmeldung zwar erst im Januar 2012 los aber wer Interesse hat kann sich gerne schonmal anschauen worum es geht:

http://web27.c14.webspace-verkauf.de/opoi/

Ich persönlich komme auch aus dem Larp (seit 2004) und habe im November das erste Mal Airsoft gespielt (1-Tägiger Skirm).

Daher sind meine Einschätzungen im Bezug auf Airsoft bitte entsprechend zu behandeln^^

 

Im Larp bin ich ganz deutlich in der lowfantasy bzw. Historischen Ecke anzutreffen. Das äußert sich ganz praktisch, dadurch, dass ich die Ausrüstung für jeden einzelnen Charakter anhand fest definierter Vorbilder aufbaue . Beispielsweise spiele ich einen Ritter- und einen Knechtscharakter aus dem späten 14. Jh. Für beide habe ich Klamotte nach möglichstem Originalschnitmuster, sowie zeitlich passende Rüstung, Waffen, Geschirr und sonstigen Krempel besorgt.

Danach kommt das Charakterspiel: da ich Geschichte studiere, versuche ich über diese Schiene Einblick in die Mentalität eines Menschen aus dem 14. Jh. zu bekommen und dies in meinem Charakterspiel umzusetzen.

Um hier den Brückenschlag zu dem von Narguhl beschriebenen Charakterspiel zu ziehen: In der Ritter-Rolle verhalte ich mich, als ob ich über Personen niederen Standes stehen würde, was ich real nie täte. Ebenfalls verhalte ich mich in Rolle sehr intolerant gegenüber Charakteren, die meinem Charakter nicht ins Weltbild passen - auch dies eine Sache, für die ich mich real hochgradig schämen würde. Da aber allen beteiligeten Klar ist, dass hier Charakterspiel betrieben wird, ist das okay.

 

Kommen wir zu meiner Einschätzung, bzw. Erwatung von Airsoft:

Ich möchte in Absehbarer Zeit mal gerne eine OP (was heißt die Abkürzung eigentlich?) bzw. MilSim besuchen.

Hierfür sammle ich gerade Ausrüstung nach dem Vorbild eines aktuellen BW-Infanteristen zusammen. Die Gründe sind hier eindeutig: ich möchte mich durch die Ausrüstung wie ein Soldat fühlen, quasi eine Rolle einnehmen.

Ich habe bisher verstanden, dass eine OP nach dem Motto "Großes Ziel, erledigt durch Einzelmissionen" abläuft. Wenn ich mich hier irre, bitte ich um Korrektur.

Innerhalb dieser Struktur stelle ich mir mein Auftreten folgendermaßen vor: Ich bin nachwievor ich selber, aber ich blende mein Realleben während dieser Zeit aus (was nicht schwerfallen dürfte, aufgrund der dauernden Impressionen).

Ich habe aber die Ausrüstung, die mich zu jemandem macht, der ich nicht bin. Ich bin ausgemustert worden und kenne den Bund nur aus dem TV. Wenn ich meinen bisherigen Gear trage fühle ich mich aber fast wie in einem Actionfilm.

 

Die Quintessenz ist nun folgende: Im larp hilft mir meine (völlig ohne moderne Hilfsmittel bestehende) Kleidung und Ausrüstung, mich in eine ganz andere Rolle zu versetzen.

Beim Airsoft hilft mir meine Ausrüstung (ganz abseits des praktischen Nutzens für 2 Tage "Einsatz"), wie ein (Actionfilm)Soldat zu fühlen, aber ich spiele keine Rolle.

 

Ob diese Feststellung nun irgendwem irgendwas bringt, frage ich mich gerade zwar, aber ich wollte meine 2ct. an dieser Stelle mal loswerden, da ich das Thema interessant finde :D

 

 

 

Ich treibe mich jetzt schon seit etwa einem Jahr im ASVZ rum und bin echt beeindruckt, wie sich hier mancher seinen Arsch für eine ansprechende Gear aufreißt. Teilweise bin ich echt sprachlos, wie filmreif hier einige verschiedenste SE etc. darstellen. Das hat in meinen Augen auch für diverse LARP-Settings ein extrem großes Potenzial!

Mit AS-LARPs sieht es ja zur Zeit noch relativ dünn aus. Es gibt zwar einige Cons (z.B. RdZ), die aber meist auch ein sehr spezielles Setting bespielen (in diesem Fall halt Stalker), welches vielleicht nicht jedem ASler liegt. Ich denke, dass ein modernes Jetzt-Zeit-Setting eventuell eine größere Zielgruppe erreichen kann, und dazu auch deren coole Ausrüstung. Mir schwebt da etwas in Anlehnung an im LARP übliche (Abenteuer-)Schlachtencons vor, also ein Setting, das einen dauernden Konflikt zum Thema hat, in dem es große Reibereien zwischen den einzelnen Parteien gibt, aber immer der Plot über allem steht. Es ist also kein andauernder Kampf wie vielleicht bei einer OP, sondern besteht aus einzelnen sinnvollen Aufeinandertreffen, vielleicht weil zwei Parteien gleichzeitig versuchen eine Teilplot zu lösen. Dass es zu einem Dauergeballer wird, könnte man eventuell unterbinden, indem man auf eine gegenseitige Angewiesenheit setzt, den Plot zu lösen.

Aber gibt es überhaupt entsprechendes Interesse, Rollenspiel zu betreiben?

 

Hier mal meine Gedanken zu dem Thema.

 

Ersteinmal würde ich mich selber zu der Spielergruppe zählen die ein „ASLARP“Spiel bevorzugt statt dieser ständigen „Speedgames“. Ein anständiges Ambiente und dazugehöriger Story sind für mich der ausschlaggebende Punkt für die Umsetzung eines solchen ASLARP Spiels. Also quasi in eine andere Welt eintauchen und für die Dauer des Spiels meine gewählte Partei so gut als möglich darstellen.

 

Mittlerweile habe ich an verschiedensten Spielen solcher Art in ganz Europa teilgenommen und bin zu dem Schluss gekommen. Das die Variante der Individuellen Charaktere im Spiel für den Airsoft Bereich selten bis gar nicht umsetzbar ist. Vielmehr sehe ich dies nur als Variante Spiel interne Personen so darstellen zu können wie Barkeeper;Händler, etc. also feste Charaktere die in einem ASLARP Spiel feste Rollen einnehmen.

 

Der große Rest sollte sich darauf konzentrieren die gewählte Partei so gut wie möglich darzustellen. dh. In einem Spiel wie die „LA Crimes“ die Seite eines Straßengangsters gut zu Spielen oder halt der Story entsprechen den Rebellen oder was sonst so dargestellt werden muss.

 

Zwingend notwendig ist es aber hierbei das die Spieler die gewünschten Anforderungen an Equipment oder Gear auch folge leisten.

 

Und da fängt das Problem schon an.

 

Keiner will seine Tolle Geile SpecialForcesMarineSealGear ablegen um einen FARC Rebellen zu spielen der ja nur mit einer 20 Jahre alten Gear übers Feld läuft. Denn Airsoft ist auch sehen und gesehen werden.

 

Keiner will einen stink normalen Soldaten oder was auch immer darstellen sondern jeder will DAS besondere Sein ob es nun ins Spiel passt oder nicht. So sieht also jeder Spieler Individuell nur SEINEN spielspass oder das was er dafür hält.

Doch es kommt mMn auf das große Gesamtpaket an. Habe ich Spieler die die Gegenseite super nachstellen und Spaß daran haben den koksenden saufenden RUF Rebellen zu spielen habe auch ich Spaß den Gegenpart zu spielen.

 

Doch da heben die Deutschen AS'ler mMn noch sehr viel Nachholbedarf so was klappt in anderen EU Ländern deutlich besser.

 

Ein weiterer Punkt is das Nicht vorhanden sein jeglicher Eigeninitiative.

Beispiel:

Habe ich in einem Spiel einen Grundauftrag ist dem Folge zu leisten. Komme ich nun an einen Punkt wo ich diesen Auftrag durch zb eine MG Nest etc. , an dem ich nicht vorbei komme,nicht ausführen kann muss ich mir Gedanken machen. Was passiert? Es wird auf Teufel komm raus versucht gerade Wegs das Problem zu lösen. Also die „Kopf durch die Wand Taktik“, nun könnte ich aber zbs einen Luftschlag anfordern und das Problem ist gelöst. Warum wird davon kein Gebrauch gemacht?

 

Wie gesagt so was läuft in anderen EU Ländern Professioneller weil sich die dortigen Spieler auf so etwas einlassen.

 

Es scheint mir als ob es den Spielern hier zu Lande reicht das es 2 Parteien gibt die sich einfach nur ab ballern sobald sie sich sehen und wer am Ende steht hat gewonnen.

Du redest wieder vom falschen Publikum. 

wieso falsches Puplikum?

Geht es nur darum den LARP'ern Airsoft schmakhaft zu machen oder den AS'lern LARP?

Speedgameairsoftspieler die nicht gewillt sind eine Rolle darzustellen, sind für alles was den Namen Larp verdient hat ungeeignet.

Mein Reden.

Leider sind dann der Großteil der Airsoftspiler in Deutschland Speedgamer.

Und unter denjenigen die dann noch übrigbleiben sind die wenigsten bereit sich vollständig in eine Rolle,sei es auch nur im groben,in eine Rolle zu fügen.

Wie gesagt gibt es dann auch das schon angesprochene Problem das diese auch nur mit Ihrer Hightech Gear spielen wollen,bis auf die RdZ und evtl andere kleine Games. Somit ist der LARP/ ASLARP Aspekt nur noch auf Moderne evtl noch Vietnam oder dem kontroversen WW2 Szenarien beschränkt.

Was in meinen Augen sehr sehr schade ist da es massig Konflikte gab welche einer tollen ASLARP OP würdig währen.

Stichwort währe hier Congo,Südafricas Borderwar, FARC etc. und da siehts in andern Ländern ( Spanien,Portugal, Polen etc.) halt besser aus was das Angebot und die Umsetzung betrifft. Ich war bei Spielen dabei ( Thema Congo)wo sich die Gegenseite ( ca 60 Man und Frauen braun anmalten in einem totalen Mischmasch an Uniform und Ausrüstung auftraten um die einheimischen Rebellen zu Mimen. So etwas würde es in Deutschland nicht geben.

Wenn es in Deutschland nicht diesen ekelhaften Penisneid gäbe, könnte man viel eher mal was auf die Beine stellen. 

Das Ding ist, dass halt auch viele Events im Airsoftbereich schlecht organisiert sind. Deshalb sind die Spieler auch weniger reisebereit. Schau dir andere Events an, da fahren die Leute auch bis nach Tschechien, um ein geiles Spiel zu erleben. Sowas wirst du in Deutschland aber nicht umsetzen können. Jedes Spielfeld in D hat seinen Ruf. Und da du ja aus der Berliner Ecke kommst, Jan, der Ruf der Spielfelder in der Berliner Umgebung ist grottig. Ausnahme ist vielleicht Finowfurt. 

Ich nehme mal mein eigenes Beispiel: Du wirst mich zu keinem Spiel in HK antreffen, was von den dortigen Stammkräften organisiert wurde, einfach weil ich genau weiß, welches Publikum dort auftreten wird. Das war zur OI 2 zum Beispiel sehr schön: Fremder Veranstalter und nur auf Einladung. Da hatte man seine Ruhe vor der typischen Berliner Szene. 

Ich könnte dir aus dem Stehgreif eine Handvoll Leute nennen, die das genauso sehen.

Wie viele Spielfelder gibt es eigentlich in Deutschland die groß genug für eine LARP-Con wären?

(2830 Posts)

(nachträglich editiert am 06.03.2014 um 08:54 Uhr)

Das lässt sich so nicht pauschalisiert aussagen, denn jede Con hat ihre ganz eigenen Anforderungen ans Gelände.

Das kann von einer gemütlichen kleinen Kneipe die man angemietet hat bis zu einem Gebiet von über 100 Hektar gehen. 

Solche Riesigen Gelände wie sie im Osteuropäischen Raum zu finden sind gibt es in Dland keider nicht. Es gibt zwar teils riesige ehemals Russ liegenschaften aber die sind in Bundeshadlnd.

Das lässt sich so nicht pauschalisiert aussagen, denn jede Con hat ihre ganz eigenen Anforderungen ans Gelände.

Das kann von einer gemütlichen kleinen Kneipe die man angemietet hat bis zu einem Gebiet von über 100 Hektar gehen. 

 

Eine Taverne kann man wohl kaum mit einer mehrtägigen Con vergleichen. Meine Intension wahr eher diese, dass die meisten AS-Spielfelder ja wohl eher verhältnismäßig klein sind. Mehrminütige Märsche zwischen den verschiedenen potenziellen Lagern sind also nicht möglich. Ich hatte eher Gelände wie den Flugplatz Tutow im Sinn, der bei den RdZ-Cons genutzt wird.

Wenn du deine Frage auf eine mehrtägige Con beziehst wärs schlau vielleicht auch darüber ein Wörtchen zu verlieren.

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