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(nachträglich editiert am 27.12.2015 um 11:26 Uhr)

So, mir ist letztens aufgefallen, dass es zu der entsprechenden Waffe noch kein Review im VZ gibt. Daher möchte ich das einmal nachholen. Die Waffe besitze ich seid etwa 9 Monaten und wurde ausgiebig bespielt, deshalb sollte ich ein fundiertes Review schreiben können.

Gliederung:


1. Lieferumfang

2. Technische Daten

3. Erster/Zweiter Eindruck

4. Externals

5. Internals

6. Schussleistung

7. Abwägung

8. Preisleistung

9. Fazit

10. Was gemacht werden sollte

 11. Update 30.11.15

11.1 Aktuelles Setup

11.2 niedrige Mündungsenergie (?)

11.3 Reichweite

11.4 Schussfrequenz nach Optimierung

11.5 HopUp Update

11.6 Erweiterte Abwägung

 

 

Der Lieferumfang:

Der Lieferumfang fällt standardmäßig aus. Die Waffe kommt mit Iron Sights, einem Highcap, Reinigungsstab und einer Tüte BBs. Akku ist nicht vorhanden. Standard halt

Technische Daten: 

Gewicht ohne Magazin: 3.628KG also nicht ganz Originalgewicht (3.82KG)

Länge: 78cm

Antriebsart: (S)AEG mit EBB

Bezugsquelle: K&Z 420€ damals noch 350€

Mündungsenergie: Bei Lieferung gechront 1.26J

Material:

Stahl: Body, Triggerguard. MFD

Aluminium: Iron Sights, Trigger, Outerbarrel

Plastik/ABS: Handguard, Wangenauflage

Erster/zweiter Eindruck: 

Sehr wertig, der Body fühlt sich einfach großartig an, das ABS wirkt gut und nichts wackelt außer dem Pistolgrip, der sich leicht dreht und dem Charginghandle. Beim ersten Testschuss dann aber Ernüchterung, der EBB klingt zwar toll, aber das Ansprechverhalten ist Grütze, das EBB lässt sich dank SplitGB aber leicht ausbauen, mehr dazu in "Was gemacht werden sollte".

Ab aufs Feld; hier zeigte sich dann die echt gute Reichweite der G&G, ich möchte hier keine Reichweite angeben, da dies kaum repräsentativ ist. Der Schuss ist sehr gerade und präzise, und auch das HopUp tut seinen Dienst gut.

Nun zum "zweiten" Eindruck, also den Langzeiterfahrungen: Was im Spiel auffällt ist die recht kurze Länge, so ist die L85 durchaus auf engem Raum brauchbar. Schlechte Erfahrungen musste ich mit dem Charging Handle machen, die Waffe ist stabil wie sonst was, aber sobald sie auf das Handle fällt ist es leider ab. Neu bestellen oder Sekundenkleber löst das Problem.

Externals:

Wie beschrieben ist die Waffe außen sehr wertig, Gussnähte finde ich nur an den ABS Teilen, diese stören in keinster Weise. Der Lack überzeugt auch, nur ein einigen stellen finden sich bei mir Kratzer. Das bringt der Spielalltag halt so mit sich. Markings sind vorhanden, sind aber nicht lizensiert, dienen nur zur Verschönerung. Außerdem gibt es eine Seriennummer.

Nun zu den Details: Vorne angefangen beim Handguard findet man eine Klappe, die sich mit ein wenig Kraftaufwand öffnen lässt.

Dort findet man dann ein Kabel mit einem großen Tamiya Plug, ganz klar, hier kommt der Akku rein. Oder auch zwei, drei oder vier Akkus, so viele passen von meinen 1200mAh Lipos nämlich in das Fach. Genug Platz also. Außen am Handguard befindet sich dann die Slingaufnahme, die man auch auf die andere Seite verlegen kann.

Mit der Schraube auf der anderen Seite kann man dann auch den Handguard abnehmen um ihn zu wechseln oder einen größeren Akku einzubauen. Offen sieht das dann so aus:

 

Weiter hinten findet man am Boden des Pistolgrips ein kleines Fach, dies lässt sich leicht mit einem Schraubenzieher auf drücken. 

 

Noch weiter hinten ist der Magreleasebutton platziert, während bei der A1 Version oft das Magazin flöten ging ist das hier kein Problem mehr. Möchte man die Waffe dann öffnen muss man den großen Pin ganz am Ende der Waffe rausdrücken, das geht recht leicht. Das sieht dann so aus:

 

Der einzige Unterschied zum original sind hier die Stecker, normalerweise sind MiniTamiya verlötet. Später mehr dazu.

Und wozu gehören Stecker? Genau! Zu den Internals:

Die Lauf/HU-Einheit kann man bequem aus dem Outer raus ziehen, geht sehr einfach. Zu Gesicht bekommt man den 51cm langen Innerbarrel, es handelt sich um den 6.08er.

 

Daran hängt dann die AR15 HopUpUnit aus ABS und im inneren das grüne G&G Bucking. Das ganze dichtet sehr gut ab, hier muss nichts mehr gemacht werden. Auch die HUU ist sehr solide. Ich würde sie nicht wechseln. Von innen sieht der Lauf auch gut aus, am Anfang leicht verdreckt, ansonsten makellos. Um die UpperGB auszubauen müssen nur Feder und Pin entfernt werden wie auf den Bildern zu sehen.

 

Öffnen kann man die Box nun mit einem Sechskantschlüssel, indem die vier Schrauben gelöst werden. Zwei haben sich jedoch bei mir von alleine gelöst und sind verloren gegangen, denn die GB hält auch ohne Schrauben ordentlich. Die Schiene oben mit etwas Gewalt abgeschoben kann man das Gerät auch vorsichtig öffnen.

 

Wie zusehen ist ein Marui-kompatibler Piston aus Plaste verbaut. Der AoE ist ziemlich perfekt eingestellt und der Piston hat von Haus den zweiten Zahn dafür entfernt. Verbunden mittels Spacer ist der Piston dann mit seinem Head. Dieser ist auch aus Plaste, dichtet aber ganz ordentlich. Der O-Ring jedoch ist zu dünn und sollte gedehnt oder ersetzt werden. Das alles befindet sich dann in einem SR25/PSG1 Zylinder, der dicht mit dem Cylinderhead abschließt. Darauf sitzt dann ein Plaste-Airsealnozzle. Zu guter letzt ist der Springguide an der Reihe, dieser ist sehr stabil und aus Metall. Die UpperGB ist also sehr gut aufeinander abgestimmt und benötigt kaum Arbeit

Die LowerGB wird jetzt nur noch durch zwei Pins und eine weitere Feder gehalten. Danach lässt sie sich leicht herausnehmen. 

 

Weiter öffnen tue ich sie hier mal nicht, liste aber die Teile auf. Das Herzstück sind die Gears, sie sind aus Stahl gefertigt und haben eine Übersetzung von 21:1, also Richtung Torque ausgelegt, sie sind mit standart V8 Gears austauschtbar. Sie laufen sehr gut und exzellent geshimmt in Lauflagern. Dann zum Motor, diesen kann man mit einer Porsche fahrenden Seniorin vergleichen. Hat wahrscheinlich gut Power, zuckelt aber trotzdem verdammt langsam umher. Laut K&Z ist er auch auf Torque ausgelegt, ist aber tatsächlich sehr langsam. Merket, ein LongType ist verbaut, nicht wie von K&Z geschrieben ein ShortType. Wichtiges Teil ist auch die SwitchUnit, die arbeitet im großen und ganzen sehr schön, ABER sie ist mit einer AB-Funktion ausgestattet. Läuft deshalb wie ein Uhrwerk, macht sie aber Jam-Anfällig. Also raus mit der Funktion, wie schreibe ich später. Aber G&G hat zumindest eine Notlösung mitgeliefert, der kleine Hebel im Magschacht muss nur gedrückt werden, und der Jam löst sich wieder. Sehr geile Funktion übrigens. Auch beim Lower wurde also gut gearbeitet, jedoch stören AB-Funktion und Motor.

Schussleistung: 

Ein Bild vom Chrono spare ich mir mal, da die Knifte mittlerweile ohnehin eine andere Mündungsenergie aufweist. Am Anfang waren es allerdings 1.26J. Auch schon beschrieben hatte ich die Reichweite, die Stock konkurrenzfähig ist. 

Klingt ja alles ganz gut, aber eines fehlt noch, und zwar das Ansprechverhalten, hab ich auch schon beschrieben und es bleibt bei "Grütze" 

Gut, dass dieser Punkt total sinnfrei ist^^ 

Ist er nicht! Einen Punkt habe ich hier vergessen, der sonst nirgends passt. Die Magazinkompatibilität: Viele von uns kennen wohl das Problem mit AR Mags, vieles feedet schlecht oder gar nicht. Nicht so hier, hier feedet wirklich alles, was in den Magazinschacht passt(PMags nur mit Bearbeitung). Sogar die Billo-Pmags für 6€ feeden, habe noch keine AR gesehen, die das geschafft hat :D

Nun zur alles entscheidenden ABWÄGUNG!

Pro:

-Sehr schöner Body

-gute Schussleistung

-große Akkukapazität 

-Split Gearbox

-leichtes Fieldstripping

-langer Lauf, trotzdem kompakt

-ALLES feedet

-perfekter AoE

 

Contra:

-nur Tamiya verlötet

-schlechtes Ansprechverhalten

-Charginghandle schwach

-AB-Funktion -> Jamanfällig

 

Preisleistung: Für die damaligen 350€ sehr gut, heute würde ich einmal mehr nachdenken.

 

Fazit: Trotz der einigen kleinen Makel kann ich die Waffe an den mehr oder weniger erfahrenen Bastler weiter empfehlen, man bekommt eine sehr exotische Waffe, die läuft wie ein Urwerk und relativ gut zu tunen ist.

 

 

Was gemacht werden sollte: 

Die hier gemachten Empfehlungen sind hauptsächlich gegen das Problem des schlechten Ansprechverhaltens gedacht.

Der einfachste Mod ist hier das deaktivieren der AB-Funktion, dafür muss lediglich die UpperGB abgenommen werden und ein Kabel abgelötet werden, dieses gehörte an folgende Lötstelle:

Schon ist die L85 nur halb so Jam-anfällig. Ist die UpperGB aber schon einmal draußen kann sie gleich geöffnet werden. Der bewegliche Schlitten oben ist für das EBB zuständig. Einfach herausnehmen. Danach den Piston heraus nehmen und den O-Ring abnehmen, diesen dann dehnen, gibt im Netz genügend Tutorials dazu, oder diesen gleich ersetzen. Dadurch wird die Waffe dichter. Ähnlich einfach ist es, die Tamiya Stecker durch Deans zu ersetzen, sowohl vorne im Akkufach, als auch in der Waffe selbst. Dadurch wird der Widerstand verringert und der Motor bekommt mehr Saft, das Ansprechverhalten steigt. Die einzig wirklich kostende Maßnahme ist nun das Ersetzen des Motors. Hier kann ein LongType Torque Motor eures Beliebens verbaut werden. Ich habe einen Guarder HT besorgt und bin hoch zufrieden.

Auf Semi komme ich mit schnellem triggern so auf 7 rps, das finde ich in einer Bullpup mit Gestänge schon sehr beachtlich. Gemessen wurde hier mit einem 7.4V Lipo.

Das letzte Problem war dann der Pistolgrip, der wackelt, hier muss lediglich folgende Schraube nachgezogen werden.

 

 

Update:


Hier nochmal ein kleines Update. Gestern habe ich die L85 mal wieder ausgeführt und ich muss sagen, dass die Waffe mit den oben aufgeführten Änderungen wirklich sehr gut läuft. Auch konnte ich die grobe Reichweite testen. Aber erstmal der neuste Stand der Dinge:

Als Unterschied zum oben genannten Setup besteht nur die Mündungsenergie. Diese wurde zum Testschießen durch Reinigen und neues Fetten des Zylinders erreicht und beträgt nun 1.5J bei dichtem System mit einer M120 Feder. Umbau und Testschießen wurde hier temporär durch Adama vorgenommen. Danke an dieser Stelle.

1.5J mit einer M120 Feder? Klingt nicht wirklich dicht muss ich zugeben. Doch das hat einen einfachen Grund, wie ich mittlerweile herausgefunden habe. In der Ursprünglichen Version der L85, der A1 war noch ein PSG-1 Piston verbaut, der mit einem größeren Sector Gear aufgezogen wird und volle Energie bringt. Damit der Piston ganz nach hinten gezogen werden kann muss die Shell aber länger sein, da der Piston größer als ein Standardpiston ist. Somit sitzt die Feder auch lockerer als bei "normalen" Systemen. Durch die Änderung mit der A2 Variante kam allerdings ein Marui kompatibler Piston. Dieser ist um einiges kürzer und wird nicht so weit aufgezogen. Daher kann die Feder auch nicht ihr volles Potenzial bringen, was zunächst sehr verwirrend ist.

Nun wie versprochen zur Reichweite: Schätzungsweise beträgt diese mit originalem Lauf und HopUp etwa 65 Meter mit S&T 0.3g BBs. Die Kugeln fliegen dabei schnur geradeaus und kommen mit geringem Overhop auf Brusthöhe wieder an. Bemerkenswert ist, dass ein Marui HopUp Bucking keine Reichweitenvorteile bringt.

Die Schussfrequenz mit 7.4V Akku habe ich oben ja schon einmal angegeben. Aber richtig Spaß macht das Setup erst mit 11.1V Lipo. Statt mit dem Chrono habe ich die Frequenz diesmal akustisch bestimmt und bin auf 9rps gekommen, was ich für diese Gear-Übersetzung für sehr gut befinde. Beachtet bei diesem Punkt bitte, dass hierfür die oben beschriebenen Änderungen vorgenommen werden müssen.

Negativ: Was uns gestern aufgefallen ist, ist dass die HopUp Einstellung nicht konstant blieb und ich ab und an nachjustieren musste. Dies schiebe ich zunächst aber auf die widrigen Bedingungen gestern. Hier kommt auf jeden Fall noch ein weiteres Update.

 

Erweiterte Abwägung:

Pro:*

- immense Reichweite mit Stock-Teilen

 

Contra:


- Mündungsenergie verhältnismäßig niedrig bei dichtem System

- HopUp verstellt sich von Zeit zu Zeit(?)

 

*Schussfrequenz ist nicht aufgelistet, da nur mit Tuning gegeben.

Changelog 1.01: Rechtschreib- und Grammatikfehler behoben. 

[Post von User 57625 (17.07.2015 22:25) wurde als "SPAM / Trolling / unerwünschter Beitrag" markiert und daher ausgeblendet]

(nachträglich editiert am 22.07.2015 um 21:30 Uhr)

Kommt wie gerufen, gute Arbeit.

Zerlege gerade meine gebrauchte zum ersten mal.

Der Vorbesitzer hat damit wohl in der Wüste gespielt(oder Sandgrube), noch nie ein Teil mit so viel Sand drinne gehabt.

Wofür ist denn die Stange mit den Alu Rohr drüber im Handguard?

Pseudo-Schieber? Ich kann keine Funktion erkennen, hab sie allerdings schon auseinander.

Stimmt. Die Stange imitiert das Gas-Rohr. Weiter keine Funktion.

OK.

Ich hab hier eine A1 und eine A2, ausser dem Charging Handle (fehlt bei beiden) und dem Carry Handle, der eine hat eine rauhere Oberfläche, sehe ich überhaupt keinen Unterschied. Oder gibts andere Unterschiede?

Nebenbei, wie bekomme ich den Feuerwahlhebel ab?

Feuerwahlhebel muss von innen entfernt werden, wie genau kann ich dir nicht sagen.

Intern gibt es große Unterschiede, so hat die A1 einen PSG1-Piston, und ein anderes Sector-Gear. Das sind zumindest die mir bekannten Differenzen, die die A1 deutlich anfälliger machen. Hat auch mit der Vorspannfunktion zu tun, wie die genau läuft weiß ich allerdings auch nicht, da ich nur meine A2 habe.

Ja, sitzt eine Schraube von innen drin, muss gar nicht ab.

Hab gedacht der Hebel muss raus, GB einfach rausschwenken^^

Echt gute Internals und der O-Ring wie beschrieben.

Hat auf der Lauffläche Trenngrat, dafür mach einen X-Ring rein, glaub ich hab passende.

Dann guck ich morgen mal in die A1.

Danke

Kein Problem, freut mich, dass ich helfen konnte! X-Ring ist ne gute Idee, muss ich auch mal überdenken.

X-Ring ist super, U auch. Bei X poliere den Zylinder gut, der hat mehr Auflagefläche=Reibung

Changelog 1.1: Erweiterter Erfahrungsbericht.

Sehr schön beschrieben, ließ sich trotz der Menge sehr gut lesen und ist gut bildlich dargestellt wurden, bis jetzt mit mein Favo 

(36 Posts)

(nachträglich editiert am 04.07.2017 um 20:50 Uhr)

Vielen Dank für dieses übersichtliche und ausführliche Review. Hat mir sehr bei meiner Kaufentscheidung geholfen.

Sehr gut auch gleich die Lösung für mitgelieferte Probleme. Für einen AS anfänger wie mich sehr gut beschrieben und bebildert.

Danke!

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