Moin zusammen,

ich möchte gerne mit Airsoft anfangen und brauche dazu einmal kurz Beratung, leider bin ich im Internet nicht fündig geworden, wie genau die "Antriebs"-typen von Airsofts genau funktionieren wie z.B. ob GBB eine Unterart von S-AEGs sind etc.

Ich möchte möglichst realistisch spielen, so habe ich an eine GBB gedacht, die scheint wohl laut Beschreibung dem zu entsprechen. Braucht man dazu nun Akkus oder Gas?

Das sind so Fragestellungen die ich mal wild in den Raum werfe. Ich habe jetzt an eine M4 gedacht und diese hier gefunden: https://www.begadi.com/airsoftwaffen/frei-ab-18-j/s-aegs/m4-m16/begadi-m4-cqb-sport-s-aeg-frei-ab-18-j.html

Ist das eine Waffe, die ungefähr meinen Vorstellungen entspricht bzw. wie finde ich das am besten heraus? Ist ein Zielvisier nötig, wenn ja lieber Holo oder z.B. ACOG?

Empfehlt ihr gewisse Modifikationen an den Waffen? Der Preis ist erstmal zweitrangig, solange es nicht 4 stellig wird :)

Vielen Dank, sollte ich das noch irgendwie näher ausführen müssen bitte bescheid geben.

 

Viele Grüße

Alex

Ne gbb ist eine Gas Blowback hat nen rückstoss und wird mit Gas betrieben. Vom schießen am realistischen.

Jedoch sind die magazine sehr teuer und das ganze Paket braucht am meisten Pflege. ( im Winter auch kaum nutzbar).

 

Saeg funktioniert rein elektrisch und ist für einen Anfänger meiner Meinung nach auch der beste Start. 

Dann gibt's auch noch hpa mit ner Druckluft Flasche was meiner Meinung nach das beste momentane System ist,  jedoch auch in der Anschaffung sehr teuer. 

 

Grüß dich,

 

also aus deiner Fragestellung heraus schließe ich, dass du wirklich blutiger Anfänger bist. Ist an sich kein Problem, wir haben alle irgendwo angefangen ;)

Um deine Frage zu den Antriebsarten zu beantworten: Alle Airsoft Waffen basieren auf dem selben Prinzip, dass durch komprimierte Luft oder Gas die BB durch den Lauf beschleunigt wird und in richtung Ziel geschossen wird. Dabei gibt es drei große Kategorien. S-AEG (Semi-Automatik Electric Gun), GBB (Gas-Blow-Back) und HPA (High-Pressure Air).

Bei einer S-AEG wird mithilfe eines Elektromotor ein Kolben im inneren gespannt und mit einer Feder die Luft im Kolbeninneren schnell komprimiert und auf die BB gepresst. Genau Funktionsweise gibt es Videos auf YouTube. S-AEGs sind der Standard und am weitersten verbreitet. 

Bei GBB wird ein Gas oder CO2 in ein Magazin gepresst und durch ein Ventil bei jedem Schuss ein kleiner Teil des Gases( oder CO2) auf die BB gepresst. Es gibt auch Non Blow Back Waffen, da entsteht beim Schuss kein Recoil, diese sind leiser. GBBs sind besonders bei Pistolen beliebt.Hier wird kein Akku benötigt, da die Energie im Gas/CO2 liegt. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Recoil hier relativ ist. Nicht ansatzweise vergleichbar mit scharfen Waffen.

HPAs kommen aus dem Paintball Bereich. Hierbei wird in schon komprimierte Luft durch Ventile auf die BB gepresst. Durch wenig mechanische Teile, sind diese sehr Wartungsarm, haben aber ihren Preis. Besonders die inizialen Kosten sind in der Regel höher als bei SAEGs oder GBBs.

 

Du meintest, dass du gerne "realistisch" spielen willst. Mit einer GBB kommst du da am nächsten ran. Dennoch würde ich dir empfehlen (solltest du so noch nie gespielt haben) erst einmal ein Feld in deiner Nähe zu suchen und dort eventuell nach Leihausrüstung zu fragen. GBBs sind nicht wirklich Einsteigerfreundlich und durch die Leihausrüstung hast die  Möglichkeit kostengünstig auszuprobieren ob dir das Hobby wirklich Spaß macht. Als Bonus kannst du direkt auf dem Feld Leute anquatschen und von ihren Erfahrungen provitieren. Vielleicht findest du auch direkt Anschluss zu einem Team, dass dich in den ersten Monaten an die Hand nehmen kann.

 

Deine Ausgesuchte Waffe bei Begadi ist eine S-AEG. Es gibt hier einen guten Einsteiger Guide der für jedes Preissegment eine Waffe parat hat, welche für Einsteiger geeignet ist.

Visiere sind ein reines kann und kein muss. Wir "arbeiten" hier mit Distanzen von 50 bis 80 Meter. Ein Visier ist da meistens nicht wirklich effektiv. Falls du doch eins haben willst, kannst du da am besten im Forum nach Erfahrungsberichten suchen oder direkt am Feld einfach mal rumfragen und meistens sogar durchkucken und ausprobieren.

 

GBB fühlt sich "realistischer" an, das ist schon richtig. Allerdings hat das Antriebssystem auch einige Nachteile.

Neben der Waffe braucht du zum spielen noch ca 3-4 zusätzliche Magazine, jedes fällt grob mit 50-80€ ins Gewicht.
Und wo wir bei Gewicht sind, schwer sind die Magazine auch (im Vergleich zu AEG). Da läppert sich das Gewicht was man herumschleppt. Stabile Tragesyteme sind dafür angeraten. Wenn du mit Gewicht am Gürtel rennen musst, sollte sich nix bewegen.
Dazu haben GBB eine Magazin-Kapazität von nur ca 30-40 BBs. AEG typisch zwischen 100 und 200 (mehr geht auch). Hier kannst du auch schon einen Nachteil im Spiel sehen. Pluspunkt: Dafür hat man auch Magazinwechsel im Spiel  ("realismus").

Dann gibt es da noch ein paar technische Probleme.
Das Gas, das zum Antrieb genutzt wird, erzeugt je nach Aussentemperatur unterschiedlichen Druck. Unterschiedlicher Druck führt wiederum zu unterschiedlichen Mündungsenergien.
Auch sinkt der Druck mit dem Füllstand im Magazin. Die erste BB hat mehr Energie als die Letzte. Das schlägt sich negativ auf die Treffsicherheit nieder.
Wenn es zu kalt ist (und/oder man zu schnell triggert) kann es zum Cooldown kommen. Dann friert im Prinzip die Mechanik ein und das Gas strömt einfach aus. Man muss dann warten bis es wieder aufgetaut ist.
Dann strömt das Gas auch durch HopUp und Lauf. Diese muss man öfters mal reinigen. (Und am besten Gas OHNE Öl benutzen)

Probleme mit dem Gas kann man allerdings auch umgehen, indem man an dem/die Magazine eine HPA-Leitung anschließt. Das kann man einfach so machen, die Waffe muss damit nicht neu abgenommen werden.
Dafür braucht man aber eben auch noch den restlichen HPA-Krempel

Ich find GBB am spaßigsten zu spielen. Das man kein Ladegerät und Akkus benötigt, empfinde ich ebenfalls als Pluspunkt.
Wenn ich mit den GBB spiele, trage ich einen Platecarrier mit Magazintaschen. Da sitzen die halbwegs passabel. (Ansonsten ist ein Platecarrier unnütz)
GBB sind Imho einfach zu pflegen. Field-Strip ist meist Problemlos möglich und die Mechanik recht übersichtlich. Reinigen und fetten geht recht fix.
Großer Nachteil der bleibt: Man braucht Temparaturen von ca 15° aufwärts zum spielen.

Einfache Zieloptiken, wie Red-Dots, reichen völlig. Vergrößerungen braucht man nur wenn man von der Sehkraft nicht mehr so optimal ist oder wenn "Snipern" will. Allerdings gibt es auch hübsche repliken von echten Optiken... ("realismus" :D)
(ByTheWay, Sniper haben kaum Reichweiten-Vorteile. Die treffen je nach Qualität auf ca 70-80m, Top vieleicht auf 100m. Mit meiner Masada treffe ich bis ca 60m und da sollten andere Gewehre auch liegen)

Moin zusammen,

klar bin ich ein Troll, gibt ja sonst nichts was ich mit meiner Zeit machen könnte ;)

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich denke die Möglichkeit Leihausrüstung zu nehmen und erstmal zu testen ist am besten. Dafür muss man aber auch erstmal so eine Möglichkeit finden ^^ Aber so nach euren Beschreibungen klingt GBB (zumindest für später) für mich ideal und fürn Winter dann eine S-AEG. 

Was mich noch interessieren würde, weil ihr den Rückstoß von den GBBs erwähnt habt, ist denn ein realitätstreuer Rückstoß von Waffen (dann wahrscheinlich wohl mit einer anderen Antriebsart), in Zukunft denkbar/bzw. in Entwicklung? Ich spiele mit dem Gedanken in Richtung MilSim zu gehen bzw. so realitätsnah wie es geht zu spielen.

Aus euren Erfahrungen her, schießt man denn auf 10-20 Metern trotzdem "aus der Hüfte" oder zielt man schon durch sein Visier? 

 

Vielen Dank :)

Alexander:

Das was wir in Airsoft als Rückstoß bei einer GBB haben ist keinesfalls vergleichbar mit dem einer scharfen Waffe. Denke mehr an ein "haptisches Feedback" als an einen tatsächlich Rückstoß.

Was das zielen angeht ist das bei Airsoft eine recht individuelle Sache.

Auf nicht allzu großen Entfernungen und guten Augen kann man mit den Kugeln bzw dem "Kugelstrahl" zielen, sofern man genug davon im Magazin hat. Bei nur 20-30 Schuss empfiehlt es sich dann doch mit einer Visierung zu zielen, Vorzugsweise einem Reddot/Holo , da man hier einfach einen besseren Blick auf die Umgebung und die BB selbst hat.

Bei größeren Entfernungen (60m+) kann man dann über ein Shortdot o.ä. nachdenken, wenn mans mit den Augen hat dann kann man das natürlich auch gern bei kürzeren Entfernungen verwenden.

Hintergrund bei der Kiste mit dem Shortdot ist, dass man durch ein Verkanten  der Waffe etwas die Windbedingungen ausgleichen kann und da bei 60m die BB nicht mehr Schnurgrade fliegt hilft es auch dabei zu erkennen ob man etwas drüber halten muss. Ich für meinen Teil kann auf der Entfernungen jedenfalls nicht mehr ausmachen wo die BB genau landet.

(2203 Posts)

(nachträglich editiert am 27.10.2022 um 20:58 Uhr)

Der GBB(R) Rückstoß ist vorhanden aber nicht wie beim real steel Vorbild. Du hast 30 + 1 Schuss, das ist realistisch und verlangt von dir ein anderes Spielverhalten als bei S-AEGs. Dort haben Magazine schon mal zwischen 60 und 120 Schuss. Zudem liegen die Preise der GBBR-Magazine deutlich höher, so ab 50€ pro Stück bist du dabei.

Das beantwortet dann sicherlich auch die Frage nach Schüssen aus der Hüfte.

Angesichts deiner noch geringen Grundkenntnisse möchte ich dir mit freundlichem Nachdruck empfehlen ein Team oder Einzelspieler in deiner Nähe zu suchen (--> Teamsuche), um wenigstens die Basics zu verstehen. Bitte ziehe das YouTube Videos vor, dort wird dir mit Sicherheit ein anderes Bild vermittelt werden.

(1139 Posts)

(nachträglich editiert am 27.10.2022 um 21:33 Uhr)

Hallo Alexander,

GBB Langwaffe für später klingt doch nach einem guten Kompromiss.

Ich spiele selber ausschließlich GBB und bin, wenn ich zocken bin, häufiger mal der einzige mit GBB-Langwaffe (Pistole — GBB wie auch NBB — ist weiter verbreitet). Wohlgemerkt auf kleinen Wochenendskirms, auf großen OP‘s ist das sicher anders. Das hat einfach den Grund, dass GBB gegenüber den gängigen anderen Systemen (SAEG/HPA) eigentlich nur Nachteile hat. Es ist viel teurer als SAEG und (Mags mit eingerechnet) mindestens ähnlich teuer wie HPA, viel pflegebedürftiger, viel anfälliger für diverse Probleme, im Winter nur eingeschränkt nutzbar, und auch Ersatzteile sind häufig schlecht und wenn dann nur in Drittländern verfügbar. Der einzige absolute Vorteil ist das Gefühl, „dass sich was tut“, also simulierter Rückstoß (ja, ist nicht mit Real Steel zu vergleichen, haben wir verstanden), und das ohne Schlauch oder Tank im Schaft wie bei HPA.

Für GBB Langwaffen muss man schon ein bisschen Fetischist und recht frustrationsresistent sein. Es ist viel Einarbeitung in die Materie nötig, und learning-by-doing dennoch unabdingbar. Und natürlich musst du zusätzlich noch das nötige Kleingeld haben. Klar kann auch eine SAEG oder HPA mal ein Montagsmodell sein mit dem man nur Ärger hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist einfach deutlich geringer.

Es ist gut möglich, dass all dies bereits jetzt auf dich zutrifft. Aber um den Einstieg ins Hobby zu erleichtern, schließe ich mich meinen Vorpostern an und rate dir erst einmal zu einem elektrischen System. Kostet unterm Strich am wenigsten, braucht am wenigsten Einarbeitungszeit und läuft in den meisten Fällen trotzdem am Besten.

Vielleicht erst mal eine SAEG als Langwaffe und eine nette GBB Pistole, um sich mit beiden Welten vertraut zu machen. So oder so — viel Erfolg und vor allem viel Spaß!

LG

Vielen Dank für die ganzen Erklärungen, hat mir auf jeden Fall sehr weiter geholfen. Das mit der Teamsuche gestaltet sich schwieriger als gedacht, in meinem Umkreis (Bremen) gibt es selten Teams, die richtige Kontaktmöglichkeiten haben und wenn, dann gibt es leider keine Reaktion ^^.

Aber ich versuch mein Glück.

Vielleicht über die Eventsuche ausprobieren. Da sind ein paar Events eingetragen. Mit der Leihausrüstung hast du zumindest schon mal einen Startpunkt. Kontakt kannst du dann noch vor Ort knüpfen. 

Kann dir in der Ecke leider nicht viel mehr helfen. Im Süden von Semiland kenn ich mich mehr aus




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