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Wir Airsoftler sind schon ein Bastelwütiges Volk ....

Wir kamen sahen, verbastelten und ärgern uns das es nicht funktioniert... yell

(1575 Posts)

(nachträglich editiert am 20.08.2021 um 22:10 Uhr)

Um hier mal wieder etwas Ernsthaftigkeit in die Diskussion rein zu bringen und Abstand zum Fliesentisch zu gewinnen, ein paar Gedanken meinerseits.

Zunächst, was wollen wir damit erreichen? Gears sollen leiser und ruhiger laufen.

Was ist die Ausgangsbasis? Tendenziell hochwertig und präzise gefertigte Zahnräder mit Evolventenverzahnung.

Was sind die Eigenschaften einer Evolventenverzahnung? Einfache Herstellbarkeit und Kombinierbarkeit, konstante Drehmomentübertragung, unenmpfindlich gegenüber Achsabstandstoleranzen und damit gegenüber Positionsänderung der Lagerstellen und Rundlauf der Wellen sehr tolerant. Das einzige was sich durch Abweichungen ändert ist die Eingriffsfläche. Außerdem ist die Verzahnung dazu gedacht gegenseitiges Gleiten und damit verbundene Abnutzung/Wärmeentwicklung zu reduzieren.

Weiterhin sind die Zahnräder gerade verzahnt. Vorteil ist die einfache und kostengünstige Produktion, Nachteil eine schlechte Laufruhe und größere Geräuschentwicklung da immer nur ein Zahn sich im Eingriff befindet bzw. die Lastübertragung übernimmt.

Was wird durch Betrieb ohne Schmierung beeinflusst? Die Oberflächenbeschaffenheit.

Wenn wir nun also davon ausgehen das wir präzise gefertigte Zahnräder haben mit sauberen, glatten Oberflächen, wird sich durch Betrieb ohne Schmierung, an der Oberfläche kaum was zum besseren wenden.

Wenn wir nun aber davon ausgehen das die Oberflächen nicht präzise gefertigt sind, d.h. rau sind, vom Profil abweichen oder einen Grat haben, könnten sich die Oberflächen beim "Einlaufen" anpassen und damit ein besseres Gleiten der Zahnräder ermöglichen.

In beiden Fällen geh ich davon aus, dass sobald tunning gears verwendet werden, es sich um harte Materiallien oder gehärtete Material handelt.

 

Wenn man nun alles zusammen betrachtet, gehe ich davon aus, das ein "Einlaufen" ohne Schmierung keinen Unterschied bewirken wird. Harte Oberflächen die auf einer genauso harten Oberfläche minimal abwälzen, werden in der kurzen Zeit keinen nennenswerten Effekt haben, auch den Verschleiß halte ich mal für maginal in anbetracht der Gesamtlebensdauer.

Wenn überhaupt, müsste man die Gears mit Lapppaste einschmieren und dann unter verminderter Last und Drehzahl laufen lassen. Damit kann man die im Eingriff befindlichen Oberflächen polieren und erzielt geringere Reibung. Diese verringerung wird sich aber wohl eher in der Gesamtlebensdauer bemerkbar machen als bei der Laufruhe.

Kurz gesagt, ich denke das der Nutzen (sowohl trocken als auch mit Lapppaste) höchstens maginal ist und es nichts zur Laufruhe beitragen wird. Da helfen nur schrägverzahnte Zahnräder wie sie z.B. bei Systemas genutzt werden.

 

Quellen: Vorlesungsunterlagen "Komponenten mechanischer Systeme" sowie "CAD und Konstruktion" einer Hochschule die bei mir persönlich eingesehen werden können. Wers mir nicht glaubt, kann auch einfach google bemühen.

Hi,

Bin beruflich im Getriebebau tätig und bilde dort unter anderem auch aus. Meine Meinung dazu: Einlaufen lassen von Gears in unserem Anwendungsbereich kann man sich sparen. 

In der Theorie hat es eine Daseinsberechtigung die Gears mit Schleifpaste unter Last "einlaufen" zu lassen. Dabei wird die Kontaktfläche der Verzahnung im µ Bereich verbessert. Dieses geschieht jedoch auch durch den ganz normalen Betrieb.

Grüße

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