Möp,

ich habe folgendes Problem: seit in meiner Scorpion Evo die neuere Elektronik nachgerüstet habe neigt diese dazu, mehrfach zu schießen wenn man den Abzug nur locker hält, da aufgrund der schwachen abzugsfeder die Erschütterung des schusses reicht, um den microswitch erneut zu betätigen. Doppelschüsse lassen sich problemlos provozieren, wenn man es drauf anlegt auch längere salven. Wenn man den abzug kraftvoll durchzieht kommen saubere Einzelschüsse.

Technisch betrachtet wird der Switch mit jedem Schuss neu betätigt, die Empfindlichkeit ist halt einfach sehr hoch, aus meiner Sicht würde ich also sagen es ist semi... die Frage ist, wie sieht es damit rechtlich aus? Kann ich hier Probleme bekommen? Falls ja, wie lässt sich das beheben? Stärkere triggerfeder wäre mein erster Ansatz... kennt jemand eine, die straffer ist als die originale und bei der scorpion passt?

Ich denk technisch is das immernoch semi, ändert halt nichts daran dass der Staat dich komplett quer nimmt weil ihn das nicht juckt. Dafür musst du halt erwischt werden. Wie man das fixt kann ich dir leider nicht sagen weil keine Ahnung wie die intern aussieht.

Bin mir nicht sicher wie relevant das für dich ist aber das hört sich schwer nach dem hier an:

https://youtu.be/QnKZLpv7GYo

Wie die Vollautomatik technisch detailliert abläuft, ist rechtlich an sich völlig irrelevant. Ob das System konstruktionsbedingt Salven schießt oder die Erschütterung der Auslöser für Folgeschüsse ist, ist unerheblich.

Sachlich ist es Vollautomatik, sobald bei einmaliger Betätigung des Abzuges die Waffe selbsttätig wieder schussbereit wird und dabei aus dem selben Lauf mehrere Schüsse abgegeben werden können. (Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nummer 2.2 WaffG)

Theoretisch reicht es auch aus, wenn man für "nur" eine Sekunde den Abzug drückt und 3 Sekunden danach immernoch Kugeln rausfliegen - Vollautomatik.

Sachlich hast Du einen Vollautomaten. Kritisch ist es erst recht, wenn man bewusst dieses Verhalten provozieren kann. (Fahrlässigkeit vs. grobe Fahrlässigkeit vs. Vorsatz)

Man kann darüber streiten, ob es ein Defekt ist, klar - aber der Zustand bleibt rechtlich nicht tragbar muss abgestellt werden.

Was für Verstöße gibt es unter anderem?

• Besitz einer verbotenen Waffe (Vollautomatik)
• Unerlaubte Bearbeitung einer Waffe (Änderung der Schussfolge)

Jaja, das vollauto illegal und kein Spaß ist ist mir sehr wohl bewusst, danke für die Erinnerung :P

Najut, ich werde erstmal den Motor rausbauen damit sie nicht schussfähig ist und mir was überlegen müssen. Muss sowieso nochmal ein anderes Gearset rein, das jetzige Macht Probleme mit der Tappetplate... Ich werde mal bei begadi schauen ob ich einzelne Abzugsfedern bekomme und muss dann hoffen eine zu finden, die bei mir reinpasst :/

@Foxy: Nein, definitiv nicht das Problem. In der Scorpion ist eine Art spezielle Ascu drinne die über Microswitch gesteuert wird. Für derartige Probleme ist das System nicht anfällig.

Grundsätzlich würde ich mal beim Händler anfragen, welcher die Elektronik in Deutschland verkauft. Sofern es sich um ein bautechnisch bedingtes Problem handelt, müsste der Händler hier auch Abhilfe schaffen und einen rechtskonformen Zustand herstellen. Andernfalls greift das Rückgaberecht.

Rein von der elektrotechnischen Seite her, müsste der Taster softwareseitig entprellt worden sein. Damit es eben ein sauberes An und ein sauberes Aus gibt.

Wenn das nicht funktioniert, ist entweder die Elektronik schlecht programiert oder der Taster hat einen schlag.

Wird nix bringen. Ist ne ältere scorpion, in der ich die neue (2020) Elektronik nachgerüstet habe, die ist aus irgend nem englischen Shop gekauft, semi-only ist über ausgeschnittene Selector Plate sichergestellt.

Das Problem ist einfach dass der Microswitch extrem empfindlich ist bei gleichzeitig einer mega laschen abzugsfeder, wodurch so wenig Kraft zur Betätigung benötigt wird, dass der Stoß durch den Aufschlag des Pistole ausreicht, um gleich nochmal zu schießen. Ich verbaue generell viele ASCUs und hatte das Problem noch nie, weil normalerweise die abzugsfeder stark genug ist, dass man den Abzug mit genug Kraft drücken muss, dass dieses Problem nicht Auftritt. Wie gesagt, man muss es provozieren, aber es braucht nicht viel Mühe dafür.

Überlege gerade ob ich das Ding nicht einfach zu Begadi schicke und mir gleich ein Jefftron Leviathan nachrüsten lasse...

Oder eventuell den Taster tauschen.
Oder eine stärkere Abzugfeder einbauen? Eventuell hilft es ja auch etwas, wenn man stärker drücken muss.
Andererseits, nicht AS-Speziell, aber wenn mir prellende Taster unterkamen, waren sie auch bald defekt.

Wieso sollte das illegal sein? Der Abzug wird betätigt, die Waffe schießt, der Abzug (microtaster) wird zurückgesetzt und wieder betätigt. Das findet halt auf einem Millimeterbruchteil in einem Sekundenbruchteil statt. Aber mit scharfen Halbautomaten geht das auch. Da sind es aber mehrere Millimeter. Dank des stärkeren Rückstoßes bewegt sich die scharfe Waffe ja aber auch gerne wenige Zentimeter. Auch hier wird der Abzug ja mehrfach betätigt. In deutschen Schießstätten für Privatpersonen ist diese Technik mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verboten, da praktisch nicht gezielt geschossen werden kann. Die Waffen, mit denen diese Technik reingesetzt werden kann sind allerdings legal (für Menschen mit entsprechender WBK). Gut, dass Airsoft Felder keine Schießstätten sind.

Einfach mal Bumpstock googlen (erklärt nur die Funktionsweise - die Technik geht auch ohne). Solange mir seit 2017 keine Änderung diesbezüglich entgangen ist, ist diese Art des halbautomatischen Schießens in Deutschland noch nicht illegal. Sollte das hochkochen wird aber 100% gegengeregelt.

Ist das tatsächlich ein standard microswitch den man drücken muss? Oder irgendwas mit näherungsschalter?..
Wenn standard, einfach bei conrad (nur als beispiel) einen für 0,10-3€ bestellen, einbauen und sehen was passiert, ich kenn microschalter nur mit tatsächlich "anständigem" druckpunkt der nicht auslösen würde wenn da n abzug dagegen "schaukelt"

Bei der Scorpion EVO ist ein simpler Drucktaster verbaut. Ziemlich genau der gleiche, wie bei Polarstar Fusion engine. Irgendwo zwischen G&G ETU und ASCU (aktuelle Generation)

@Metchen: Der Microschalter ist bei der Scorpion tatsächlich sehr empfindlich. Der Abzugsweg ist zwar recht lange, aber man hat fast null Wiederstand wenn man durchdrückt.

@Knut: Ich weiß, was ein Bumpstock ist und tut, in diese Richtung ging meine Überlegung auch, ich war mir bei den Waffengesetzen hier zu Lande nur irgendwie sehr sicher, das sowas  illegal ist^^ Und wie du schon sagst, das Prinzip ist das gleiche.

Den Switch tauschen wäre sicher ne Option - WENN man sich an sowas rantrauen würde. Dafür müsste ich den irgendwie von der Platine lösen und einen neuen verlöten... aber das traue ich mir definitiv nicht zu. So genau ist weder meine Feinmotorik noch mein Lötkolben xD

Ich neige immer noch dazu, das Problem beheben zu wollen, nur um auf der Sicheren Seite zu sein. Hat denn schonmal jemand die Abzugsfeder in der Scorpion gewechselt? Passt eine normale v2-Feder? Leviathan wäre immer auch noch ne Option, sollte das Problem ja auch lösen... aber 125€ plus 50€ Einbau würde ich mir gerne sparen, zumal die ganzen Zusatzfunktionen aus meiner SIcht reine Spielerei sind und ich nix davon wirklich brauche.

Leider keine Erfahrung mit EVO Abzugsfedern, aber zumindest das V2 Leviathan kann man bump firen. Kommt mehr auf das Gewicht von Waffe und Piston sowie Motor und Ansprechverhalten an. Natürlich auch auf die Abzugsfeder und den Taster, aber der hat bei dem Leviathan keinen Druckpunkt. Active Break könnte das Problem aber beheben. Wird der Zyklus so verlängert, fällt die erneute Bestätigung des Abzugs oft noch in den alten Zyklus und löst keinen Schuss aus. Die ASCU ist deshalb Recht schwer zu bump firen.