Ein Hobby im Wandel/Veränderung der Szene im Laufe der Zeit

 
Dieser Thread ist geschlossen. Du kannst ihn lesen, aber nicht mehr antworten oder editieren.
Seite: 1 2 3 4 5 6 ...
(1785 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 00:45 Uhr)

Aus Anlass in einem seperaten Thread:

Teilt eure Meinungen, Ansichten und Beobachtungen bezüglich eurer Erfahrungen zu oben genannten Thema:

Inwiefern haben sich Dinge geändert. Was war früher besser, was hat sich zum guten gewandelt.
Wie seht ihr die "kommerzialisierung" von Spielfeldern, das auftauchen von Youtube Content Creators, die aufblähung der Szene, die technischen Neuerungen und teilweise Rückschritte, bessere Verfügbarkeit usw. .

Ich blicke auf mittlerweile ~20 Jahre Airsoft zurück und vermisse tatsächlich einiges aus der Vergangheit (ohne die Vergangheit zu verklären). Gerade die Community war in früheren Zeiten deutlich geschlossener und hatte andere Prioritäten. Primär ging es um das Darstellen und darum, dass Hobby möglichst anonym und unterm Radar zu halten. Stichwort Airsoft Initiative Deutschland und die Ablehnung der Community gegenüber vorgenannten "Dachverband". Die Community war kleiner und gefühlt gab es mehr Fairplay. Ein Groß-OP in Mahlwinkel vor 13 Jahren war mit vielleicht 300 Spielern ein GIGA Event (OP Stählerner Wind / Streets of miami..) und die soziale kontrolle unter der Spielerschaft war (subjektiv) deutlich besser. Jeder kannte über Ecken jeden und wenn ein Team unfair gehighlandert hat ging das sehr schnell durch alle Kanäle...


-Positive Nebeneffekte an der immensen Zuwachsrate des Hobbys sehe ich in technischen Neuerungen, der besseren Verfügbarkeit von Verbrauchsmaterial und Ausrüstung und besseren Kommunikatinstools, Marktplätzen usw.. Wenn ich daran zurück denke, wie ich vor vielen Jahren Egun als primären Marktplatz für Airsoftkrams nutzen musste wird mir schlecht...
Was ich nicht vermisse sind die mieserablen Tuningparts und gezwungernmaßen den Deep Fire Grün Piston in alle Projekte zu stopfen, der dann bei ASHW wieder ausverkauft war. Systema Magnum Motor für 90+€ der verglichen mit einem heutigen F1 oder SHS oder jeden anderen Motor in der 40€ abröchelt...

-Es gibt deutlich mehr Felder, die leider auch schnell verfallen oder als Melkkuh kaputt gemacht werden. (Weeze, Area M). Trotzdem ein + punkt!!!

 

Wie seht ihr den Wandel des ganzen und wie steht ihr zu den Veränderungen?

Wenn der Thread unerwünscht ist, oder in falsche Bahnen gerät bitte direkt weg damit!

 

 

Ich bin tatsächlich auch schon fast so lange dabei, ok erst Paintball aber trotzdem.

Ich finde es eigentlich nicht wirklich schlecht wie sich die Szene entwickelt hat. Es gibt den medialen Content welcher einen selber mit Wissen, Erfahrungen usw füttert und durch welchen auch großer Zulauf in der Szene generiert wird. Daduch gibt es mehr Angebot an Spielen, Feldern, Waffen und Gear usw und ich denke auch das AS dadurch eine größere Akzeptanz in der Öffentlichkeit findet. 

Das mit der geschlossenen Community hat man doch eigentlich immer noch, oder? Klar die Masse wird größer und anonymer und auf den Big Games ist nichts mehr geschlossen aber auf den speziellen Events mit Anspruch hat man doch eigentlich auch immer wieder mit den selben Teams zu tun.

Ich selber spiele zu 95% nur auf dem Bärenkopf in Frankreich und dort haben wir eine super Community welche über die Jahre stetig gewachsen ist. Dadurch finden an diesem Spot nun das ganze Jahr über Events von Airsoftgames bis zu Milsim, LARP und Entzeitszenarios statt.

(1251 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 02:11 Uhr)

Spannendes Thema, daher schonmal Danke für diesen Thread. Bin selbst nun seit über 10 Jahren dabei und es hat sich viel getan in der Zeit. Natürlich hat da immer alles seine positiven und seine negativen Seiten.

Verbessert hat sich auf jeden Fall das Angebot an Airsoft-Waffen, Tuningparts, Zubehör, etc. ... man hat inzwischen die Qual der Wahl aber gerade am Anfang kann es da schwierig sein einen guten Einstieg zu finden. Negativ ist dabei für mich auf jeden Fall der Trend zum pay2win... jeder will direkt das Beste und teuerste haben, jeder Millimeter an vermeintlich mehr Reichweite soll irgendwie rausgeholt werden und an Elektronik kann es gar nicht genug sein in der Waffe. Manchmal frage ich mich wie wir "damals" überhaupt klar gekommen sind ohne diesen ganzen Schnickschnack... hat aber zumindest meiner Erinnerung nach auch funktioniert. Der Frack alleine machts halt nicht. Leider wird dieser Entwicklung aber auch hier im Forum oft genug Vorschub geleistet mit teilweise abstrusen Kauf- und "Optimierungs"-Empfehlungen, ohne die man sich ja angeblich auf keinem Feld blicken lassen braucht.

Fun-Fakt: meine erste Airsoft-Knifte war eine 0,5er-Boyi-Vollplaste-M4 von Amazon für 60 Euro. Hat genau 3 Monate gehalten aber trotzdem übel Laune gemacht und mich hoffnungslos angefixt. Inzwischen habe ich über 10.000 Euro in Airsoft-Equipment versenkt und bin immer noch gerne mit Low-Budget-Modellen unterwegs. Da schmeckt der Sieg nur um so süßer.

Positiv ist ebenfalls das neue Shops auf den Markt kommen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Vor ein paar Jahren konnte man die hier noch an einer Hand abzählen und es waren auch immer schwarze Schafe darunter (leider heute immer noch). Negativ ist da nach wie vor die Exklusiv-Marken-Politik einiger großer Läden wo es ausschließlich darum geht eine Hochpreis-Politik zu zementieren. Wenn man da mal vergleicht was die gleichen Modelle im Ausland kosten, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln. 

 

Das mit dem teilweise übetriebenen Tuning und Hypen von aktuellen Trend-Tuning-Parts halte ich auch für teilweise unnötig. Im ASSF wird ja mittlerweile einhellig gesagt, dass R Hop etc. in den meisten Fällen keinen messbaren Vorteil gegenüber klassichen Buckings bringt. Die ganzen FET und ETUs sind sicherlich nice 2 have, habe aber selber nur ein Titan verbaut und der Rest bleibt bei der klassichen Switch. (trotz 12.6V Dauerbetrieb ist mir noch nie eine Switch verkohlt)

Wie wir das früher gemacht haben: Min-Max tuning aus der Spardose und ab dafür! Ein Lauf, ein neues Gummi, Teflonband und PTFE, dickere Leitung und ein besserer Motor waren genug und haben in der heutigen AS-Welt immer noch ne Berechtigung. Alles über 1,3J war ja vor 15 Jahren noch ÜBER HARTES TUNING!
Pay2Win ja und nein: Ein selbst gemachtes, fein abgestimmtes SetUp ist in den meisten Fällen jeder ootb 1000€ Airsoft überlegen. War früher so, bleibt hoffentlich auch immer noch so. Finde es aber bedenklich, dass seit einigen Jahren gerade für Einsteiger 1,8+J Kniften in allen Shops angeboten werden und das zu geringen Preisen. Soll ja sogar Shops geben die gegenwärtig mit MEHR JOULE MEHR REICHWEITE gewisse Artikel bewerben.cool

Der Youtube Sniper Hype ist für mich auch so eine deutlich negative Neuerscheinung der letzten 3 Jahre. Sniper überall. Generell wird über "infleuncer" ala Sil*, No***sch und Co. ein ziemlich verzerrtes Bild von AS gezeigt, was dann gefühlt vor allem Anfänger in genau die falschen Ecken der Spielerschaft zieht.

Und joa... Vor 10 Jahren hat man den Einsteiger and er FT hose, dem Flydragon Chestrig und der Cyma/Dboys/JG M4/AK/G36 erkannt. Vor 20 Jahren an DPM, FT Klamotte und ner TM FAMAS (war ja die billigste SAEG die man haben konnte). Heute rennt der Einsteiger meistens in voller MC Montur auf seinem zweiten Spieltag rum mit Christbaum AR15 und ist als Einsteiger nicht mehr erkenntlich.

Hallo Holle :) 

schaue ebenfalls auf knapp 12 Jahre zurück. Für mich hat sich Airsoft mit der Zeit eher negativ entwickelt. Andere mögen das anders sehen, daher der Zusatz "für mich".

Positiv:

Technische Neuerungen und eine riesengroße Auswahl an Kniften. Ich war vor einigen Monaten zum ersten mal bei Airsoft 2 go in Köln und fand die Kniften an der Wand faszinierend. Vor 10 Jahren hatte kaum jemand so krass umgebaute Kniften, heute kann man die fertig kaufen. Optisch und technisch vom feinsten. Es hätte vor 10 Jahren auch keinen dedizierten Airsoft Laden ums Eck gegeben. Alles was Begadi nicht hatte musste aus Asien importiert werden. Dir bricht die Tappet Plate Freitag Nachmittag ab und du hast keine mehr auf Lager? Pech gehabt.

Als das Internet vor 12 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte und erst langsam für jeden zugänglich wurde, war es schwer als Anfänger Anschluss zu finden. Die Szene wollte unter dem Radar bleiben, möglichst wenig Aufmerksamkeit erwecken. Das ASVZ gab es damals auch schon, aber es war viel viel kleiner. Heute haben Anfänger viel mehr Möglichkeiten, was gut ist.

Wir haben vor 10 Jahren noch 9,6 Volt NimH Akkus gespielt mit Teilweise über 4000mAh damit er den Tag über hält. Da sind LiPos deutlich angenehmer..

Serviceorientierte Shops sind dazu gekommen. Vor einigen Jahren war die Abnahme eines Polarstar Umbaus noch schwierig, heute ist die Abnahme nur eine Email entfernt. Die Begadi Tuning Werkstatt hat damals den ersten großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wer nicht basteln kann lässt es einfach machen.

 

Negativ:

Da ich nicht mehr jedes Wochenende zocken fahre und mein ehemaliges Team mit dem Verlust unseres Geländes vor einigen Jahren zerbrach, ist jeder Spieltag für mich ziemlich anonym. Dieses Community Gefühl ist für mich verloren gegangen. Andere können das ja anders empfinden. Für mich war es früher aber deutlich familiärer. Auf jedem Spieltag kannte ich viele Leute.

Große Events wie Dark Emergency sind wie Festivals aufgebaut. Abends wird Alkohol verkauft und es gibt Live Musik/ eine Stripperin. Mich persönlich schreckt die besoffen gröhlende Menge eher ab.

Dass es Stock ASGs mit 1,8 Joule zu kaufen gibt halte ich für fragwürdig und eine Entwicklung in die falsche Richtung.

Damals erkannte man Anfänger an der FT Hose, Miltec Weste und DBoys M4 oder Jing Gong G36. Heute an dem 2,5 Joule Sniper

(2200 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 10:34 Uhr)

Meine Zeit im Airsoft kann demnächst den Führerschein machen, daher maße ich mir an das ein oder andere zu wissen.

Ich denke das Internet hat besondere Kräfte auf die Szene wirken lassen. Und zwar insbesondere auf die Vernetzung der Spieler und der Multiplikation der daraus entstehenden Möglichkeiten für das Individuum. Das wiederum führt aber zu einer teilweisen Schwächung der persönlichen, vor allem der bedeutsamen, Kontakte. 
Vorstellbar wäre demnach, dass Teams immer größer werden aber deren Bedeutsamkeit schwächer ist, demnach ist das soziale Gebilde fragiler. An der Stelle glaube ich auch, dass kleinere Teams durch höhere Binnenkontakte und größeres Commitment länger bestehen werden als größere. Hier lehne ich mich aber weit aus dem Fenster.

Als positiv bewerte ich auch die gesteigerte Anzahl von Airsoftshops. Konkurrenz belebt einfach das Geschäft und das wiederum wirkt sich durch geänderte Preise direkt auf die Kunden aus. Preisaktionen habe ich lange vermisst. Mittlerweile ist es mir ehrlich gesagt aber auch egal, weil ich mir seit Jahren keine Waffe gekauft habe, es ohnehin nicht vorhabe und meine Ausrüstung nur zu einem verschwindend geringen Bruchteil von Gewerbetreibenden kommt.

Und das ist schon wieder der nächste Punkt. Der private Verkauf von Gear, vornehmlich ausgelebt in sozialen Netzwerken. Dort werden teilweise "Schweinepreise" für Ausrüstungsgegenstände ausgerufen - und leider auch oft bezahlt. Ich vermute sehr, dass einfach zu erzielende Onlinereichweite (das ist die, die man nicht mit Joule erreicht) wiederum dazu führt, dass die Verkäufe dann überhaupt stattfinden.
Dieser Punkt bildet für mich zusätzlich einen Indikator für wachsende Ungleichheit in Bezug auf den sozioökonomischen Status, zumindest innerhalb der EU und bezogen auf das oft verschriene Klientel "Späschl Oper8dur", die nie einer persönlich kennt, weil sie sich beim kleinsten Lichtstrahl aus dem Blickfeld entziehen zu wissen.

Was mich am meisten ankotzt aber sind die falschen Propheten in den Social Networks. Sie verstehen es den Zuschauern werbewirksam ein verzerrtes Image von Airsoft zu vermitteln. Mehr muss ich dazu nicht sagen, die Personen haben eh schon eine größere Bühne als sie teilweise verdienen.

Seit 2004 mit airsoft zu gange und damals  mit nem Steingrau oliv gear der 80er los gelegt und einer Marui G3 waren tolle Zeiten damals alles irgendwie in kleinerem Maßstab...

 

Heute gefällt mir die Evolution der Airsoft Waffen (vollstahl) den Tuning wahn sehe ich kritisch und als Milsim Fan mag ich auch keine HPA...

Heute ist es aber einfacher Legal zu spielen zumindest in einigen Regionen 

(7965 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 09:19 Uhr)

Das Gejammer auf den Feldern is mehr geworden.

Die steigende death rag pflicht is meist sinnfrei das hat früher super geklappt.

Aber viele können kein hit mehr rufen und/oder die hand heben.

Den Bangregel rückgang finde ich gut.

Gibt die situation nicht mehr 3 Leute raus obwohl keine kugel im lauf ist.

Das biokugel angebot is auch super.

Damals gab es nur kugeln die die Läufe verstopft hatten und beim einfüllen mit dem speedloader schon zerbröselt sind.

 

Aloha,

 

Wie man vielleicht auf den ersten Blick erkennen kann bin ich einer dieser noobigen Neueinsteiger. Und das habe ich nur dem aktuellen Wandel zu verdanken.

Vor 10 Jahren als ich mir damals noch mit meinen Freunden die guten, alten, billigen 45€ "einsteiger" AEGs gekauft habe, hatte ich Bock wie sonstwas, jedoch einfach keinen vernünftigen Anschluss oder Zugang in die Szene gefunden. Durch die immer größer werdende mediale Präsenz und Akzeptanz des Sports/Hobbys ist es für Neueinsteiger wie mich viel einfacher einen Einstieg zu finden, sich zu Informieren und beraten zu lassen.

Es gibt, wie vor mir schon erwähnt, viel mehr Läden um die Ecke, ein viel größeres Warenangebot online und man findet ja nicht nur polarisierende YouTuber in diesem Bereich, sondern auch Leute die extrem nützliche Reviews und Technik-Videos machen. Im Gegensatz zu früher kann ich nun ganz schnell und einfach herausfinden wie die ganze Technik funktioniert etc..

Ebenfalls kann ich schnell und einfach ein Spielfeld in meiner nähe oder ein kleines, sowie auch großes Event finden und muss nicht mehr, weil ich keinen Plan habe und dumm und naiv war, mit meinen Kumpels in den Wald gehen, andere Leute/Passanten gefährden und selbst mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Die richtigen Einsteiger-Waffen von heute sind technisch viel besser und man bekommt auch für einen angemessenen Preis gute Modelle zum Einstieg, auf welchen man dann auch aufbauen kann. Viele haben ja im unteren Preissegment sogar schon gute Elektronik und robuste Internals.

Ich kann natürlich nachvollziehen, dass nostalgische Gefühle auslöst, wenn man daran denkt, dass früher quasi nur Bekannte und Freunde auf dem Spielfeld unterwegs sind und man wie eine kleine/große Familie war. Jedoch ist dieses "größer Werden", "akzeptiert Werden" und die damit einhergehenden Vorteile nicht genau das was man sich als früher so extrem umstrittene Communitiy wünscht? Die Vorurteile loszuwerden. Mehr technische und spielerische Möglichkeiten zu haben. Neue Leute für das Hobby zu begeistern. Klar ist durch den generellen Zuwachs an Spielern auch die Anzahl der Spinner vermutlich deutlich mit gestiegen, jedoch glaube ich, dass der Großteil an Neueinsteigern aus vernünftigen und motivierten Leuten besteht. 

Vielleicht kommt es dem Ein oder Anderen auch deshalb wesentlich unpersönlicher vor, weil einiger der alten Freunde und Mitspieler aufgehört haben oder weniger aktiv sind als früher. Dann kommen da noch die ganzen neuen Spieler oben drauf. Aber es spricht ja auch nichts dagegen neue Kontakte zu knüpfen.

Ich für meinen Teil freue mich riesig Teil dieses Hobbys zu werden, neue Leute kennenlernen zu können und neue Freunde zu finden, mit welchen man Airsoft spielen kann.

Man sieht sich auf dem Feld :D Grüße

(4149 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 10:30 Uhr)

Dabei seit 2009.

Ich möchte Beobachtungen ohne Wertung abgeben. 

Seit Phenomenen wie Novritsch oder GsP ist, so geschätzt um 2014 rum, die Zahl der Neuspieler exponentiell gestriegen. Beobachten konnte ich das auch am Absatz des Shops Conos und dessen Kundschaft. Denke As2go spielt da ähnlich mit (für NRW gesprochen). Diese neuen Spieler sind jedoch häufig nicht in alte Teams migriert sondern haben sich verselbstständigt. Daraus hat sich eine Art zwei Klassensystem entwickelt. Ich beobachte eine gewisse Zufriedenheit bei einem Teil der Spielerschaft mit einfachen Spielstrukturen, es geht mehr ums "etwas ballern" als um komplexe Spielszenarien zu erleben. Wichtig ist da aber auch die Mittagspause. Der andere Teil, eher Alteingesessene aus dem Larp/Milsim oder aktiven Dienst kommenden Spielern sind mit den Spielen und dem Anspruch unterfordert, schnell frustriert und meiden solche Spiele. Es hat sich bei einigen Spielern dahin eine Kultur entwickelt, sich auf private Spiele zurück zu ziehen. Meiner Meinung nach gibt es verschiedene, nicht klar definierte Ansprüche an Spiele, die aber von seitens Event Organisatoren nicht bedient werden. 

Eine weitere Sache ist das Ingame Knowhow. Ich erinnere mich an diese wundervolle Handbang Szene an einem Beginner Tag. Dahinter steckt meiner Meinung nach fehlende Anleitung seitens erfahrenen und Anfänger Spielern, die, wie gerade ausgeführt, häufig kaum Kontakt haben.

Ich versuche mal zu klassifizieren. Es gibt mittlerweile:

- Alte Hasen die nur ein bisschen ballern wollen.

- Alte Hasen denen die 0815 Spiele zu flach sind.

- Newbies, die einfach nur ballern wollen

- Newbies, die Lust Interesse an mehr haben aber nicht wissen wie.

c.a. alte Hasen > 5 Jahre AS < Newbies

Dann gibt es, und gab es schon immer, noch die Spezies. Milsim, Larp, Speedsoft, usw. Diese Spieler haben spezielle Ansprüche die sie sich in der Nische suchen 

Bin noch ein rechtes Küken, wenn ich mir die anderen Beiträge durchlese (seit 2014)
Aber es gibt doch einige Dinge, die mir aufgefallen ist: Die Zunahme von Snipern (woran gewisse Youtuber nicht unschuldig sind) und die Zunahme von Highlandern, vor allem (und das bereitet mir Sorge) bei Spielern, bei deren Gear ich eigentlich von erfahrenen Spielern ausgehen würde.

Wenn ein FT-Typ highlandert, während er sein Ersatzmagazin aus der Beintasche rausfummelt, lautet mein Vorurteil: Anfänger, vielleicht mal ins Gewissen reden.

Wenn ein kompletter Geardo mit Dye i4 aus dem Haus rausstürmt, alle Schüsse ignoriert und 3 stehenden Leuten mit der HPA aus 4 Metern in die Fresse ballert (so geschehen in Mahlwinkel), ist das deutlich was anderes. Und ich habe das Gefühl, solche Situationen nehmen zu.

Positive Entwicklungen sind sicher die Shops und die zunehmenden Service - und Reparaturleistungen. Wobei mir hier die Entwicklungen nicht weit genug gehen: Es gibt so schöne Waffen, doch der Anteil von Ar-15 in allen Formen und Farben nimmt eher zu als ab. 

Zum Thema Community: Ich finde es gut, dass unser Hobby Zulauf bekommt. Jedoch muss klar sein: Je mehr Leute unser Hobby ausüben, desto notwendiger werden einfach gewisse Strukturen wie Vereine und Verbände. Einfach um Neulingen schon mal Youtube-Flausen auszureden und auf faires Gameplay zu trimmen.

Ich ergänze Folgendes noch:
Aus meiner Sicht war die Airsoftszene nie gegen Neueinsteiger verschlossen und das ist sie bis heute nicht. Als ich mich in den Anfangsjahren lokal und später regional für Airsoft stark gemacht habe, war mir das Personal immer mit am Wichtigsten - ohne Spieler gibt es auch kein Spiel, weil sich selbst im Garten in den Fuß schießen schon damals lame war. So war es beispielsweise bei mir so, dass mit den Leuten auch die Gelegenheiten wuchsen. In meinem vorherigen Post erwähnte ich die Multiplikation der Möglichkeiten ja bereits. Es ist aber so, dass einem die Interessenten niemals in den Schoß fallen - eine Repräsentation im Inernet war dazu notwendig. Mittlerweile ist das auch einfacher geworden. Und natürlich spielt die Art und Weise dabei auch eine tragende Rolle. Den 444st Softairsöldnern Söppelochow wurde ich bis heute keine Kontaktanfrage schicken (Name und Ort frei erfunden). 

Natürlich gibt es immer wieder Spieler, die sich vor Exklusivität kaum retten können und möglicherweise auch ein geringer ausgeprägtes Anschlussmotiv hegen. Das kann man aber getrost unter Normalverteilung verbuchen.

(4149 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 11:36 Uhr)

@Whitey

Hat das jemand behauptet? Neueinsteiger wurden, wenn sie etwas Eigeninitiative und Engagement mitgebracht haben immer gut aufgenommen. Nur die Zahl derer, die da kamen wurde ~2014 (Eröffnung The Hill) immer mehr.

Ich spreche natürlich nur für NRW.

 

Ein interessantes Phenomen: Ich bin jetzt aus diversen Gründen 11 Jahre ohne (klassisches) Team unterwegs. Das hatte immer viele Vorteile, ich war trotzdem immer mit Leuten locker unterwegs etc. Wenn ich jetzt aber Events im Ausland vermehrt anstrebe (the Island - Pathfinder) wäre doch eine feste Truppe sinnvoll. Auch kann man mit dieser "Taktiken" und, ich nenne es mal Edvanced Gameplay inkl Kommunikation etc deutlich besser umsetzen. Ein Team mit solchen Anforderungen als alter Hase zu finden ist nicht leicht. Gerade hier im ASVZ. Viele  "Teams" wind 3-4 Leute - direkte Freunde die mal AS zocken und vor allem viele "Spaß" oder "Just 4 Fun" Teams. Auf der anderen Seite sehr Spezielle Teams, die sich auf ihr Gucci Gear festgelegt haben (was nix über deren Playstyle aussagt). Dazwischen gibt es wenig. Airsoft ist zu 80% Gucci oder 0815 Fungamer. 

 

Dinge, die sich noch geändert haben:

Spielfelder und deren Betreiber.

Die Auswahl ist (in NRW) deutlich größer geworden. Gleichzeitig haben sich verschiedene Systeme etabliert, die es früher so nicht gab. Es gibt die großen, die sehr professionell aufgestellt sind. Die Airsoft Helden natürlich, damals noch klein auf der Area E, heute rieisg und ...sagen wir anders. Airsoftevents als e.V. der seit Jahren ein beständiger Anbieter regional ist und eine große Professionalität anbietet. Oder auch Koblenz aka Area M, damals noch mit Anmeldung via 6milimeter, heute ein professionell geführtes Unternehmen mit vielen Spielern. Natürlich gibt es immer noch die kleinen "privaten" Felder unter dem Radar, die Legalität mal nicht infrage gestellt. (Area B? Irgendwo gabs was in Wuppertal?!). Das höchste an Professionalität ´bietet mir persönlich immer noch Holland mit seinen Eventfirmen, die höchst organisiert, strukturiert und professionell die Kundschaft bedienen. Ich war geflasht, als mein erstes Game in Unit 13, in der Pause ein 30min Timer lief, man wusste genau, wann es weiter geht. Damals (2015?) schon weit vorne vor vielem, was ich kannte. 

Die Spielfelder sind auf jeden Fall voller. Damit steigt auch die proportionale Idiotendichte. Das ist in jedem Hobby so. Man bedenke 120 man auf The Hill, 130 auf Area M oder 50 Spieler in Tönisvorst. Das waren moment, wo ich nicht happy nach Hause gefahren bin.

Ich bin seit etwa 13 Jahren dabei, wenn man ab der ersten ernsthaften Airsoft anfängt, so richtig ernsthaft ziemlich exklusiv im GBB Bereich seit 2014. 

Positiv sind definitiv viele technische Sachen. Im GBB Bereich gibt es viel brauchbares nach den holprigen Anfängen mit den ersten WE GBB Langwaffen und auch im SAEG Bereich empfinde ich die technischen Neuerungen als angenehm. Als Einsteiger hat man die Möglichkeit sehr sorglos eine Waffe zu kaufen, die OOTB anständig funktioniert und konkurrenzfähig ist und nicht einen Arm und ein Bein kostet. Die Auswahl in den Shops mag für viele ganz nett sein, persönlich profitiere ich da höchstens vom mittlerweile guten Bio BB Sortiment, alles andere wie Gas, Anbauteile oder Internals besorge ich mir anderweitig. Einmal, weil vor Ort eben meistens für den GBB Bereich nicht so viel zu holen ist, oder weil ich einfach Orginale Anbauteile und Ausrüstung kaufe. 

Was ich schade finde, dass sich viele Felder immer mehr kommerzialisieren, immer größer, mehr Spieler, immer unpersönlicher. Dazu kommt, dass meiner Meinung nach stellenweise zu wenig auf ein gutes Spielerlebnis hin ausgebaut wird (Palettendeckungen, Chokepoints, unnötig komplizierte Settings usw). Die besten Spiele sind oft noch die mit gut durchdachtem eher kleinem Gelände und eher kleineren Gruppen mit 40-50 Spielern. 

Der Gearfetischismus nervt mich meistens und nimmt gefühlt immer mehr zu, wohingegen ich das Gefühl habe, dass sich im Bereich Gameplay wenig tut. Bereiche wie Teamplay und der sportliche Aspekt (das heißt: sich auch bewegen beim Spiel) kommen häufig zu kurz oder sind stark ausbaufähig. Darüber hinaus wird stellenweise viel zu viel gemeckert und auf den größeren Games ist die Stimmung dadurch mitunter sehr toxisch. Die Zahl an Highlandern nimmt meiner Einschätzung nach gefühlt auch zu. Darüber hinaus verstehe ich nach wie vor nicht, warum man nicht flächendeckend zb. mit dem Kugelgewicht chront, das gespielt wird. Es gibt viel zu viele Leute, die sehr wissentlich auf Joule Creep setzen und so die Limits gekonnt aushebeln. Persönlich stinkt mir das mittlerweile, dass wir im Team bei fast jedem Spiel einen Kollegen haben, der auf 20m blutige Treffer kassiert oder man aus dem nirgendwo von einer Breitseite getroffen wird, die einem beinahe die Brille aus dem Gesicht haut. 

Ich spiele meine GBBs mit extrem gekürzten Läufen, so habe ich minimalen Joulecreep von vllt. 0,1-0,2J und habe die Waffe mit 0,2 dann maximal auf 1.3J, gemessen bei warmem Wetter. Das deckt sich ja auch etwas mit dem, was andere hier geschildert haben. Gameplay und Spielspaß wandern oft etwas in den Hintergrund, es wird enorm viel Energie auf Maximierung der Ausrüstung gelegt, was ich bei langjährigen Spielern und Bastelbegeisterten noch eher verstehen kann, als bei blutigen Anfängern, die schon vor Anschaffung der Waffe 500€ an vermeintlichen Tuningteilen eingeplant haben. 

(283 Posts)

(nachträglich editiert am 25.09.2020 um 12:27 Uhr)

Vieles wurde ja schon geschrieben. Hier noch paar andere/zusätzliche Gedanken

Ich finde im Vergleich zu früher die Vielfalt an Gear und Waffen besser. Auch finde ich anders als andere Vorschreiber, dass es keinen Tuning Wahn gibt. Es gibt viele sehr gute ootb Systeme. Für mich (ich tune gerne) finde ich es genial, dass das Angebot so groß ist. Aber teure Teile machen noch lange keinen guten Performance Zuwachs, die Abstimmung machts, und da kann man auch mit viel Arbeit, Geld (weil man vieles ausprobieren muss, nicht weil die besten Teile die teuersten Sind) und Zeit noch mehr gegenüber den guten ootb Waffen rausholen.

Auch sind die Spielertypen vielfältiger geworden. Das ist jetzt nicht unbedingt positiv, aber auch nicht negativ. Ich halt es so - jeder wie er will, solange das regelkonform abläuft. Klar stört mich sinnloses Rumgegröle auf dem Feld oder Schlagermusik aus Beatboxen. Aber das generiert ja Nachteile für die, die es tun, werden ja schneller getroffen. Für mich gehörts nicht dazu, aber das ist meine persönliche Meinung. Solange alle ihre Hits callen...

Und da kommen wir zum einzigen Punkt der mich wirklich, wirklich stört. Highlander. Gabs immer, aber es ist definitiv mehr geworden. Der echte, sofort wirksame Fun Killer. Warum es mehr wurde? Keine Ahnung. Statistisch belegbar? keine Ahnung. Ist mein Gefühl. Prinzipiell scheinen ja Regeln für einen Großteil der Airsofter erstmal was zu sein, das man irgendwie umgehen oder auslegen muss. Aber die Highlander Regel hat mehr Potential den Fun aller zu zerstören als andere, weil Airsoft nunmal darauf basiert seine Hits selbst zu callen.

Seite: 1 2 3 4 5 6 ...



Anzeige