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(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 08:34 Uhr)

Moin!

 

Bin ein ziemlicher Neuling im Airsoftbereich und habe mir meine erste S-AEG zugelegt.

 

Da ich ein wenig verrückt bin und gleichzeitig Technik-begeistert habe ich nach ein einigen Tests und kleineren Tweaks mit Tape und Kabelbindern zur Stabilisierung des Laufs dazu entschieden eine neue HU + Lauf zu kaufen und zu verbauen.

 

Das aktuelle Setup sieht folgendermaßen aus:

 

Begadi Nova (lang) mit einer MAXX HU, MapleLeaf 6.02 TB (gekürzt auf Originallänge 392mm, durch den Begadi Werkstattservice), 70° ML Bucking, ML Tensioner und eine EPeS 21.2mm Nozzle (Nozzlelänge aus Reapers Review zur Nova entnommen).

 

Nun zu meiner Frage:

 

Da das Laufvolumen im Vergleich zum Zylindervolumen abgenommen hat, sollte die durchschnittliche Energie der BB theoretisch steigen. Ich besitze leider keinen Chrono (steht aber als spätere Anschaffung auf meiner Liste) und befürchte, dass mein Modell die serienmäßigen 1.8J bei 0.3g BBs übersteigt und somit u.U. nicht mehr field legal ist.

 

Wäre es sinnvoll ein Downgrade der Feder vorzunehmen, von der standard M120 auf eine M110 bzw. M100 (würde wahrscheinlich gleich beide bestellen, um das Modell den Umständen anpassen zu können)? 

 

Eine schwächere Feder sollte zudem die Belastung der serienmäßigen Kugellager in der GB mindern, was eine, wie ich denke, aufwändige Reparatur (habe etwas Angst davor Lager aus- bzw. einzupressen bei der Alu GB), für längere Zeit ersparen könnte.

 

Was sind eure Gedanken dazu? 

 

Am besten für mich wäre es, wenn ein erfahrener Airsoft-"Schrauber" aus dem Raum Kreis Segeberg (SH) mir gegen ein Bier auf meinen Nacken seinen Chrono für ein paar Testschüsse zur Verfügung stellt (nicht geliehen, würde mich mit dir treffen :>) und mir vielleicht in einem persönlichen Gespräch weitere Optimierungsmöglichkeiten aufzeigt.

 

Danke für's Lesen und eure Antworten,

 

Retsdeew

 

*Edit1: Die Kürzung des Laufs wurde von Begadi vorgenommen.


(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 06:19 Uhr)

Was den Chrono angeht: Sie haben Post !

TO: "Da das Laufvolumen im Vergleich zum Zylindervolumen abgenommen hat, sollte die durchschnittliche Energie der BB theoretisch steigen." 

Andersrum wird ein Schuh draus. 

Durch das Kürzen des Laufs, reduziert sich die Zeit der Beschleunigung. 

Aber 1.8j sind auch so schon nicht angebracht. 1.5j hat sich da eher eingebürgert. Beachte dazu die Spielregeln deines Feldbetreibers.. 

Im übrigen wäre das selber kürzen des Laufes illegal und kann bei unsachgemäßer Durchführung den Lauf schrotten. 

70° sind zu hart. 60 wäre angemessener. Funktioniert zwischen 1.0 und 2.0j am besten.. auch wenn man noch nicht weiß, wo es hingehen soll.

(4 Posts)

(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 09:11 Uhr)

Schon einmal danke für deine Antwort, v1c0.

 

Der ML Lauf hatte eine Länge von 400mm, was ihn etwas aus dem Outer hätte rausragen lassen, wehalb ich ihn auf die Originallänge von 392mm kürzen ließ.

 

Ich habe den Lauf nicht selber gekürzt, sondern habe dies bei der Bestellung beim Begadi Werkstattservice in Auftrag gegeben. (Auch wenn dieses Forum vielleicht das Falsche ist: In wie weit stehe ich rechtlich auf der sicheren Seite, wenn Begadi diese Änderung durchführt?)

 

Der original Lauf ist 392mm x 6.08mm groß. Mit dem Sector Gear mit 12 Zähnen hat Reaper ein Z:L Verhältnis von 1.8:1 berechnet. 

 

Mit dem ML-Lauf 392mm x 6.02mm hat sich das Verhältnis leicht verändert, zu 1.83:1.

 

Da der Beschleunigungsweg sich nicht verändert hat und weniger Luft an der BB vorbeigedrückt wird (zumindest gehe ich stak davon aus), zusätzlich zum leicht erhöhten Z:L Verhältnis, bin ich von erhöhter Energie ausgegangen. Wenn ich mit dieser Annahme falsch liege und einen Denkfehler gemacht habe, würde ich dich bitten mich zu korrigieren.

 

Das größte Problem ist aktuell, dass ich die genaue Energie nicht kenne. Andreas L hat mir aber freundlicherweise angeboten seinen Chrono zu benutzen.

 

Deinem Einwand, dass 1.8j generell ziemlich viel sind gebe ich recht und ich werde mich hüten dieses Modell im jetzigen Zustand zu spielen.

Um einen Satz Federn, zum senken der Energie, werde ich wohl also eh nicht herumkommen; und ob 0.3g am Ende tatsächlich das richtige Gewicht sind, mit dem ich das Modell spiele, weiß ich auch noch nicht. Die von dir empfohlene 60° Bucking werde ich dann wohl gleich mitbestellen.

 

Gruß, Retsdeew

 

 

 

 


(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 09:50 Uhr)

Wie Vico schreibt, hat das direkt miteinander erstmal nichts zu tun.

Aber grundsätzlich engerer Lauf = mehr Energie.

Die Volumenänderung durch die Durchmesseränderung ist allerdings nahezu vernachlässigbar. Der Unterschied von 6,00 also extrem tight zu 6,10 also dem Anfang von Wide Bore beträgt gerade einmal 0,8 bei 360mm. Die Luft, die im 6,10er an der BB vorbeiströmt ist da deutlich signifikanter.

Grundsätzlich ist die Energie also am größten, wenn das Volumen am besten auf die Lauflänge und den Laufdurchmesser angepasst ist. Im Grunde einfach effizient. Zu viel Volumen = Energieverschwendung (Statt in die BB geht die Aufprall Energie in die Shell). Zu wenig Volumen = Potenzial nicht ausgeschöpft und unvorhersehbares Verhalten der BB im Lauf.

Da Untervolumen stärkere negative Auswirkungen hat, als Übervolumen, versucht man immer ein leichtes Übervolumen zu haben.

Je undichter das System ist, desto größer sollte die Sicherheitsmarge sein. Und je schwerer die Kugel, desto stärker wird die Luft komprimiert. Es muss also ein größeres Ausgangsvolumen zur Verfügung stehen.

Beispiele:

250mm Lauf, Typ 0 (100%) Zylinder, 16 Zähne Sector Gear = Faktor 3,56 Energieverschwendung. Die BB verlässt den Lauf, lange bevor der Piston seine Engeschwindigkeit erreicht hat und nimmt so nur einen Teil der Potenziellen Energie der Feder mit.

455mm Lauf, Typ 1 (75%) Zylinder, 16z SG = Untervolumen. Bzw. Faktor 1,65, der für 0,20er BBs noch ausreichen wird, darüber aber knapp wird.

 

Du hast jetzt aber geringeres Volumen, weil deine Feder nicht voll ausgezogen wird. Würde die Feder ganz ausgezogen, hättest du mehr Energie und ein leicht schlechteres Ansprechverhalten bei gleichem Volumen.

Wie sich ein höheres Volumen auf deine Energie auswirkt, lässt sich nur bei den BBs im Grenzbereich beobachten. Wenn du also jetzt gerade eben 0,30er schaffst, 0,32er aber nicht, werden die danach drin sein. =,36er vielleicht aber schon wieder nicht mehr. Das liegt an der geringen Sicherheitsmarge (Übervolumen), die die lange Nova bietet.

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, Knut. 

 

Der Mittelweg wäre also, wenn ich richtig verstehe, die Energie auf das jeweilige Feld anzupassen und mit leichteren BBs zu spielen, z.B. .28g oder vielleicht noch leichter, und das HU dementsprechend einzustellen; oder ein anderes SG zu verbauen, sollte ich mich doch entscheiden in Richtung DMR/SPR zu gehen und ein leicht schlechteres Ansprechverhalten in kauf zu nehmen.

Ja, das mit dem kürzeren Lauf habe ich falsch verstanden. Sorry, lesen am Morgen. Da hab ich so meine Schwierigkeiten.. 

Wenn du die Sachen von Begadi anpassen lassen hast, bist du auf der einen Seite rechtlich sicher. Auf der anderen kannst du dir auch sicher sein, dass der Lauf ordentlich gekürzt wurde. Also, alles richtig gemacht. 

Die Energie muss nicht zwangsläufig das Maximum sein. Weder Reichweite noch Präzision verändern sich merklich. 

Auf den Feldern wo ich spiele gibt es 1,5J, 1,7J und 1,8J als Grenze. Sicherheitsabstand vorhandene J/10. Meine Waffen haben 1,3J, 0,9J und 0,49J.

Gechront wird mit 0.2g (der Sinn darf angezweifelt werden), also würde das bei unseren Feldern hier nichts bringen. Irgendwann kommst du in den Genuss auf einem Feld zu spielen wo die Grenze niedriger ist als die Energie deiner Waffe, dann haste den Salat.

Deswegen gehe runter auf 1,5J, deine Gegenspieler und deine GB danken es dir. BB Gewicht im woodland so schwer wie möglich, so leicht wie nötig. (0.32g bei mir). Im CQB (Halle) reichen 0.2g-0.25g.

Bei schlechterem Ansprechverhalten reden wir immer noch von überdurchschnittlich gut...

Durch den engeren Lauf verlierst du schon viel weniger Luft. 6,08 zu 6,02 ist ein massiver Schritt. Eher drei Schritte. 

Es kann gut sein, dass du so schon schwerere BBs spielen kannst. Was du machen kannst:

Probierbox bei Begadi kaufen. Hop Up auf das schwerste Gewicht einstellen und dann durchchronen. Es sollte sich eine Art Glockenkurve ergeben. Am Maximum hast du die höchste Effezienz. Je höher das Volumen, je Dichter das System und je enger der Lauf, desto weiter wird das Maximum zu den schweren BBs verschoben. Evtl. Liegt das Maximum auch außerhalb deiner Spielgewichte. Dann hast du die freie Wahl

(498 Posts)

(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 12:03 Uhr)

Thema Ansprechverhalten, da wollte ich ja auch was zu schreiben:

Ich kenne die Waffe jetzt nicht ganz, weiß also nicht was für ein Zylinder bzw. welcher Motor verbaut ist.

OOTB waren alle meine G&G Waffen (und auch die Ares und die VFC) für mein empfinden wenig freudenbereitend was das Ansprechverhalten anging, da die Feder den ganzen Weg gespannt werden musste und der Großteil der Energie dann an der Zylinderbohrung verpuffte. Auch unnötig Stress für das System, bei 7,4V nochmal deutlich merkbarer.

Willst du es knackig, systemschonend und ohne Abstriche der Schussleistung wäre ein Shortstroking (Achtung, Waffenteile dürfen nicht bearbeitet werden, da musst du dir ein anderes Sektorgear besorgen) oder ein DSG ratsam. Einfaches Federwechseln (wobei eine Stufe hoch oder runter den Bock nicht fett macht) ist nicht immer toll. Bei beiden Varianten führen zum Ziel und schonen das System, um es wirklich top effizient zu bekommen sollte man sich dann doch die Mühe machen alles perfekt aufeinander abzustimmen. Wie sich das alles zueinander verhält wurde ja bereits gesagt bzw. hast du ja auch selbst in Erfahrung gebracht. Da du dich für die Sache anscheinend interessierst sehe ich da auch kein Problem dass du das alles top hin bekommst.

 

Mir kommt es eh so vor als ob der Großteil der Hersteller irgendwas zusammenschustert, Hauptsache es funktioniert irgendwie. durch relativ simple Eingriffe lässt sich viel herausholen.

(4 Posts)

(nachträglich editiert am 31.05.2020 um 17:14 Uhr)

Also.

 

Ich hatte heute noch spontan die Möglichkeit das Modell zu chronen und das Modell ist mit .3g BBs bei nicht perfekt eingestelltem HU bei 1.90j +/- .02 gelandet.

 

Ich konnte das System dann noch mit einer schwächeren  Feder testen, ob es eine M100 oder M110 war, konnte mir der Besitzer leider nicht genau sagen; jedenfalls ist die Energie mit der schwächeren Feder auf 1.66j +/- .02 gefallen, womit ich erst einmal zufrieden bin. 

 

Ich habe nun beide möglichen Federn bestellt und denke, dass das ersteinmal so in Ordnung sein wird.

 

Die Probierbox werde ich mir bei Gelegenheit auch noch besorgen um das System möglichst gut abzustimmen.

 

Danke an alle für die Ratschläge und ausführlichen Informationen.




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