Wer kennt es nicht : Man möchte Dry Fire Drills während der "Quarantäne"  durchführen, zieht das Magazin aus der Tasche und sieht den Schimmel drauf.

Was ist denn hier passiert ?

- Das weiße Zeug ist Zinkoxid (auch bekannt als Weißrost) das auf der Oberfläche sich ansammelt. Durch Benutzung hat sich die Lackschicht gelöst und das Magazingehäuse aus Zinkdruckguss der Atmosphäre/Feuchtigkeit ausgesetzt.

Warum ist das nicht gut ?

- Das Magazin löst sich langsam aber sicher auf ! Wenn die Oxidation lange genug voranschreitet ist das Magazin nicht mehr zu retten, ggf ist es mit der Oxidschicht zu dick und wenn diese entfernt wurde zu dünn um noch in die Pistole zu passen. 

Welche Abhilfe gibt es ?

- Da hilft nur die Oxidschicht  wegschleifen, entweder mit Sandpapier oder einem Schleifgerät falls ihr es habt. Anschließend erneut Lackieren mit einem Lack eurer Wahl. Keine Säuren zum entfernen der Oxidschicht verwenden da Zink sich durch Säuren auflöst ( Amphoteres Metall).

Prävention ? - Das Magazin nach Benutzung von Feuchtigkeit fernhalten und nicht wie ich in nassen Magazintaschen lagern. 

Warum dieser Post ? - Ein Wort: Langeweile

Ich betreibe dieses Hobby Sport seit ewig und drei Tagen und dachte fast alles gesehen zu haben. Nun kann ich wieder was auf meiner "haste noch nicht gesehn" Liste abhacken. Danke dafür.

Protipp: Immer eine Opferanode in der Magazintasche haben

Und auch aufgrund Langeweile:

Solange das Material noch stark genug ist, läßt sich das Magazin eventuell noch retten. Das Zauberwort heißt Weichlöten mit Zinn. Die Oberfläche gründlich säubern. Alles an Kunststoffteilen und Ventile entfernen.

Dann Flussmitel auftragen. Mit einem fetten Lötkolben (eher das Format für Dachrinnen und nicht die Spielzeuge für feine Lötarbeiten wie am MOSFet) Zinn auftragen, lieber etwas zuviel als zuwenig. Das Magazin hält man dabei und kurz danach nicht in der Hand, das wird ekelhaft heiß und solche Teile "speichern" auch ein paar Minuten die Hitze! Also das ganze auf einer hitzeresistenen Unterlage durchführen, wobei die nicht aus Metall sein sollte, damit die Hitze nicht gleich wieder abgeleitet wird.

Ist das Magazin wieder handwarm, dann kann gehobelt oder geschmirgelt werden, um die äußere Form wieder herzustellen. Anschließen etwas Lack drüber, fertig.

Grenzen des Machbaren: ich würde nicht probieren, damit Löcher zu schließen. Im Magazin ist Druck, Zinn ist weich. Das geht bei der Restaurierung von Orgelpfeifen mit dem eher sachtem Winddruck, aber nicht bei Druckbehältern mit mehreren Bar. Ebenso ist das bei "tragenden" Teilen, wenn ich mal an die Streben eines CO2-Magazines denke.

Wann gibts endlich CNC Magazine? Dürften mehr Gas fassen und kann man in schön Speedsoft-Rot eloxiert herstellen. Damit dürfte sich dieses Problem auch umgehen lassen.

Genau CNC Magazine. Sicherlich für 150€ das Stück, wo dann alle wieder meckern und sagen, dass es normale auch tun und die Dinger im Laden liegenbleiben....

Ohje. Und ein Ölfilm hilft da nicht? 

Ist eine art Edelrost auf Zink möglich?

Wenn es Edelrost auf Zink gäbe, dann hätte die von mir Sonntags bespielte Orgel keinen Zinkfrass . Nach den erzwungenen Kriegsabgaben wurde eine Reihe von Pfeifen aus Zink nachgefertigt. Und wenn der Zinkfrass erstmal angefangen hat, kann man das minderwertige Zeugs nur noch wegschmeißen. Orgelbauer hätten dafür schon eine Lösung gefunden, wenn es eine gäbe. Zink ist gegenüber Zinn/Blei-Legierungen ein Billigmaterial - könnte man das gegen Frass schützen, könnte man beim Orgelbau kräftig Geld sparen.

Ein Kollege von mir hat nur noch mit Bauhelm gespielt, nachdem er morgens an seiner Orgel eine Pfeife (von den größeren ab 3m Länge...) quer über dem Orgelspieltisch liegend vorgefunden hat, weil der Pfeifenfuss weggefressen war.

Nach diesem Ausflug in mein Zweithobby: leider gibt es nichts außer Ölen, Lackieren, Wachsen, ...

 ...leider gibt es nichts außer Ölen, Lackieren, Wachsen, ...

Galvanische Schichten sind eine Option aber natürlich umständlicher als Lack

Oh Gott, das hatte ich auch einmal nach der Borderwar mit meinen Pistolen Magazinen. 

Ich wusste bis heute nicht was das war, danke für die Aufklärung was das für ein "Pilz" ist was da an den Magazinen gammeln kann!!!

Ps: ich hatte schon mal eine komplette AGM Stg44 die so vergammelt war,laut Besitzer war sie 2 Jahre lang in einem Waffenkoffer/Futteral im feuchten Keller. Der Body ist wie zu Staub zerfallen, so was sieht man echt nur 1x im Leben.

Tja, Ausrüstung nachbereiten und insbesondere das Trockenlegen haben wohl auch im Airsoft ihre Berechtigung ;-)

Und damit meine ich nicht das Rohr bei einer Kaltgaswaffe durchziehen, sondern einfach alles einzeln mal hinlegen, dass es gescheit trocknen kann.

Habe mal bei einem Spiel einen gesehen, der wohl bei dem vom letzten Spiel klatschnassen Stiefel nicht die Innensohle herausgenommen hat - Der hatte dann Spaß an dem Tag mit seinem "fußeligen" Biosphärengebiet :D 

Muecke: 

Hat sich dann auch was in den Magazintaschen abgelagert? Oder hält sich das dann, wovon ich ausgehe, nur an Metall?

Nur mal so nebenbei: Zinkoxid ist passivierend. 

Zink oxidiert schnell an feuchter Luft und wird so vor weiterer Korrosion geschützt. Weltweit werden jährlich über 7 Mio. t Zink gewonnen. Etwa die Hälfte dieser Menge wird als Korrosionsschutz für Stahl durch Verzinken eingesetzt.

Edit: Nicht bei reinen Zinkbauteilen aus Zink-(Druckguss)Legierungen, mea culpa. Abschleifen, neu Lackieren und dafür sorgen, dass keine weitere Feuchtigkeit eindringt. Sonst ist das Magazin verloren. Da es eine interkristalline Korrosion ist lässt sich da auch nichts anderes machen. 

Bei Druckbehältern würde ich generell davon abraten, diese zu flicken. Gerade im Airsoft investiere ich lieber 30 Euro in ein neues GBB Magazin als das mir ein geflicktes um die Ohren fliegt... 

Was soll dir da um die Ohren fliegen Nu Bel? Es zischt und das Gas ist weg. 

Wer ewig sein Zeug im Koffer lässt und sich nicht darum kümmert bekommt Zinkpilz. Neukaufen. Lernen. Weiter gehtz.