Review FROG Marpat Desert Combat Shirt
Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung
2.Aufbau
3.Material
4.Tarnung
5.Wirtschaftlichkeit
6.Belastungstest
6.1 Test Reibung
6.2 Test Reißfestigkeit
6.3 Test Festigkeit Knöpfe/Nähte
6.4 Test Flammen Resistenz
6.5 Test Hundeeinwirkung
7.Fazit
1.Einleitung:
Das Kleidungsstück, dass ich euch in diesem Review vorstellen möchte, ist das FROG Combat Shirt in Marpat Desert. Hierbei steht FROG für “Fire Resistant Organizational Gear”. Diese wurde 2007 an die ersten Einheiten des Marine Corps im Irak und Afghanistan ausgegeben um der wachsenden Anzahl von Brandverletzungen durch IED`s entgegenzuwirken. Heutzutage gehört die FROG Kleidung zur Standardausrüstung des USMC. Das Shirt wurde von Crye Precision designed und wird hergestellt von Propper International. Ich selbst habe mir das Combat Shirt vor 2 Jahren für eine USMC Impression gekauft und benutze es seitdem regelmäßig für Softair.
Abb 1; FROG Combat Shirt in kombination mit FROG Marpat Desert Hose
2.Aufbau
Abb 2; FROG Combat Shirt mit darüber liegendem Plattenträger
Längenangaben Version Medium-Long
Rückenlänge: 81cm
Ärmellänge: 76cm
Brustumfang: 120cm
Das Shirt folgt in der Grundstruktur dem Aufbau jedes anderen Combat Shirts. Bauch und Rücken sind hergestellt aus dünnem Stoff für eine gute Ventilation und eine glatte Auflage des Plattenträgers, der Stoff an den Armen und im Schulterbereich ist dicker und bietet mehr Schutz wenn man Beispielsweise durch Gebüsch geht. Zusätzlich ist an beiden Ärmeln jeweils eine Tasche mit Klett-Patchfläche angebracht und die Ellenbogen sind verstärkt.
Dadurch, dass das Combat Shirt von Crye Precision entworfen wurde und starke Ähnlichkeit mit dem G3 Combat Shirt hat zeigen sich jedoch gewisse Unterschiede zu preisgünstigeren Alternativen.
Am auffälligsten ist hierbei die Länge an sich. Ich selbst bin 1,80m groß und das Shirt reicht mir in der Medium-Long Version recht weit über die Oberschenkel (Siehe Abb.3). Das ist auf den ersten Blick eher störend, doch in die Hose gesteckt hat es den Vorteil das es nicht herausrutscht wenn man sich bückt oder streckt.Nachteilig ist allerdings die Länge der Ärmel. Wie auf dem Foto zu sehen reichen diese mir recht weit über das Handgelenk. Vorteilhaft um die Extremitäten vor Brandverletzungen zu schützen ist es beim Airsoft spielen doch eher etwas unnötig. Mich persönlich hat es noch nicht gestört, wenn es allerdings genau sitzen soll empfehle ich die Medium-Regular Version zu kaufen. (bei einer Körpergröße von 180cm).
Abb 3; FROG Marpat Shirt über der Hose
Ein weiteres Merkmal des Shirts ist der hohe Kragen mit langem Reißverschluss. Der Kragen ist aus dem gleichen Stoff wie die Ärmel und schützt den Hals vor der Reibung durch Slings oder den Schulterteilen des Plattenträgers. Zusätzlich bietet der hohe Kragen wenig Möglichkeit für Dreck in das Shirt zu fallen, wenn man sich recht nah am Boden bewegt (Siehe Abb 4).
Natürlich kann man den Kragen auch flach tragen, wenn man den Reißverschluss öffnet. Besonders an heißen Tagen ist das hilfreich, da durch den offenen Reißverschluss auch noch eine zusätzliche Ventilation stattfindet. Einen Nachteil hat der Reißverschluss allerdings, unter einem eng anliegendem Plattenträger könnte dieser eine unangenehme Druckstelle verursachen. In dem Fall spreche ich von könnte, da es bei mir selbst noch nie dazu gekommen ist.
Abb 4; FROG Combat Shirt mit geschlossenem Kragen
Ein anderer Punkt bei dem sich das Combat Shirt von anderen unterscheidet ist die kleine, 5x5cm große Patchfläche auf beiden Oberarmtaschen. Gerade groß genug für kleine Patches bietet die Klettoberfläche kein Platz für große Teampatches.
Die darunter liegende Tasche ist 18x14cm groß und hat somit ausreichend Platz für ein Handy, Deathrag oder anderes Kleinzeug. Es ist keine weitere Unterteilung in der Tasche vorhanden, somit ist eine genaue Organisation nicht möglich. Geschlossen wird die Tasche mit zwei Knöpfen. Die Knopfleiste ist mit einer weiteren Stoffschicht bedeckt um ein versehentliches Abreißen zu verhindern. Diese Art des Verschluss ist einerseits sehr sicher, doch ein schneller Zugriff auf Sachen in der Tasche ist damit nicht möglich.
Abb 5; Oberarmtasche des FROG Combat Shirts
Knöpfe werden auch an den Armbündchen genutzt um die Größe einzustellen. Im Gegensatz zu den Taschen sind hier die Knöpfe auch sehr nützlich, dadurch das diese keine Möglichkeit bieten ausversehen aufzugehen. Die drei verschiedenen Einstellmöglichkeiten lassen hier eine genaue Anpassung an jedes Handgelenk zu.
3.Material
Bei dem Combat Shirt werden zwei verschiedene Stoffe verwendet. Ärmel und Schulterbereich bestehen aus dem TenCate Defender M Stoff, Front und Rücken aus X-Static Dryfire Stoff. TenCate Defender M ist flammenresistent, schnelltrocknend und trotzdem recht weich, wodurch es sehr angenehm zu tragen ist.
Der X-Static Dryfire Stoff ist antimikrobiell und geruchsunterdrückend. Hilfreich wenn man nach einem langen Spieltag noch von seinen Freunden mit nach Hause genommen werden möchte.
Die Klettfläche selbst ist auch aus weichem Material, sodass man diese beim Tragen nicht spürt.
Abb 6; Aufgenähte Labels auf dem FROG Combat Shirt
Alle anderen verwendeten Materialien, also Nähte, Knöpfe und der Reißverschluss sind ebenso flammenresistent. Der einzige Nachteil der ins Auge fällt sind kleine Fäden die manchmal von Nähten abstehen. Solange man aber an diesen nicht extra zieht und einfach mit einer Schere entfernt passiert damit allerdings nichts.
Die Widerstandsfähigkeit der Materialien wird im Belastungstest genauer getestet.
4.Tarnung
Die Tarnung des Combat Shirts ist eine digitaler Wüstentarn. Meiner Meinung nach sind digitale Tarnmuster äußerst effektiv, allerdings ist der Wüstentarn in unseren Breitengraden natürlich eher unpassend. Am ehesten ist hier ein Tarneffekt in hohen trockenen Gräsern im Sommer zu erzielen. Eine gewisse Tarnwirkung zeigt sich noch im Laubwald (Siehe Abb 10), doch diese ist eher mittelmäßig.
Damit ihr euch selbst ein ungefähres Bild des Tarneffekts machen könnt, sind hier ein paar Bilder des Combat Shirts vor verschiedenen Hintergründen jeweils nah und auf Entfernung.
(Da ich das Review im Winter schreibe ist ein Bild des Shirts in trockenem Gras leider nicht möglich. Das Bild werde ich nächsten Sommer den anderen Bildern hinzufügen.)
Abb 7; FROG Combat Shirt vor Nadelbaum, kurze Entfernung
Abb 8; FROG Combat Shirt vor Nadelbaum, weite Entfernung
Abb 9; FROG Combat Shirt im Laubwald (Winter), kurze Entfernung
Abb 10; FROG Combat Shirt im Laubwald (Winter), weite Entfernung
Abb 11; FROG Combat Shirt vor Betonmauer, kurze Entfernung
Abb 12; FROG Combat Shirt vor Betonmauer, weite Entfernung
Abb 13; FROG Combat Shirt im Gebüsch, kurze Entfernung
Abb 14; FROG Combat Shirt im Gebüsch, weite Entfernung
5.Wirtschaftlichkeit
Der Preis des Combat Shirts ist nicht genau einzuschätzen. Dadurch, dass es keinen offiziellen Händler für Deutschland gibt ist die Hauptbezugsquelle Ebay oder amerikanische online Surplus-Geschäfte. Bei diesen liegt der Preis zwischen ca. 50-70 Euro für ein neues Combat Shirt. Dieser Preis kommt durch die hohe Anzahl an Shirts zustande, welche für den Gebrauch in Übersee hergestellt wurden. Dementsprechend kosten die FROG Shirts in Marpat Woodland, einem Tarnmuster das in unseren Wäldern deutlich besser wirkt, um die 120 Euro aufwärts, da sie nur in geringer Stückzahl produziert werden.
Wenn man es nicht darauf anlegt neue Kleidung für das Softair spielen zu tragen kann man das Shirt auch noch günstiger bekommen. So konnte ich das Combat Shirt für den folgenden Härtetest für nur 15 Euro kaufen. Hierbei ist natürlich anzumerken, dass das Shirt als bereits gebrauchtes Objekt bereits gewisse Schäden hat. Diese sind im Belastungstest genauer gezeigt (Siehe Abb 15).
6.Belastungstest
Wie bei allen Teilen unserer Ausrüstung ist es unerlässlich sich auf diese in allen Situationen verlassen zu können. So kann man auch mit dem Combat Shirt erst effektiv spielen, wenn man weiß das es nicht reißt wenn man an einem Gebüsch hängen bleibt oder an einer Mauer vorbei schleift. Um diese Haltbarkeit zu testen habe ich, wie im vorherigen Text angemerkt, ein gebrauchtes FROG Marpat Desert Combat Shirt gekauft. Dieses werde ich an verschiedenen Stellen verschiedenen Belastungen aussetzen um genau darzustellen, wie viel es aushält.
Abb 15; Gebrauchtes FROG Marpat Desert Combat Shirt
6.1 Test Reibung
Einer der größten Belastungen die der Kleidung ausgesetzt ist, ist die Reibung. Sei es der Boden über den man rutscht oder die Wand an der man lang schabt, die Kleidung darf nicht reißen, allein schon um Verletzungen zu verhindern. Getestet wird einmal der Bereich des verstärkten Ellenbogens, ein Stück Stoff vom unverstärkten Ärmel und ein Stück des dünnen Stoffes aus dem Rückenbereich. Um eine größtmögliche Belastung zu generieren werde ich die jeweiligen Stoffe unter Druck an einer Betonkante vorbeiziehen (siehe Foto). Das werde ich für alle drei Bereiche 100 mal wiederholen und nach Wiederholung 50 und 100 mit einem Foto dokumentieren.
Abb 16; Für den Belastungstest genutzte Betonkante
Verstärkter rechter Ellenbogen
Abb 17; Verstärkter Ellenbogenbereich vorher
Abb 18; Verstärkter Ellenbogen nach der 50. Wiederholung
Abb 19; Verstärkter Ellenbogen nach der 100. Wiederholung
Unverstärkter Stoff vom linken Ärmel
Abb 20; Unverstärkter Stoff vom linken Ärmel vorher
Abb 21; Unverstärkter Stoff vom linken Ärmel nach der 50. Wiederholung
Abb 22; Unverstärkter Stoff vom linken Ärmel nach der 100. Wiederholung
Dünner Stoff vom Rücken
Abb 23; Dünner Rückenstoff vorher
Abb 24; Dünner Rückenstoff nach der 50. Wiederholung
Abb 25; Dünner Rückenstoff nach der 100. Wiederholung
Ergebnis Reibungstest
Der Reibungstest zeigt, dass das Combat Shirt hält was es verspricht. An den Ärmeln lässt sich erst nach der 100. Wiederholung ein kleiner Abrieb feststellen, eine Gefahr das hier der Stoff kaputt geht ist nicht gegeben. Zusätzlich sieht man auch, dass das Tarnmuster trotz starker Belastung nicht abreibt. Die Grünfärbung des verstärkten Ellenbogens ist auf die moosbewachsene Betonkante zurückzuführen. Ein stärkerer Schaden zeigt sich bei dem dünnen Stoff. Dieser reißt nach 50 Wiederholungen sogar ein, allerdings vergrößert sich das Loch nach 50 weiteren Wiederholungen nur sehr gering.
6.2 Test Reißfestigkeit
Neben der Reibung ist eine hohe Reißfestigkeit wichtig um sich beispielsweise Problemlos durch dichtes Geäst zu bewegen. Um das zu testen werde ich versuchen mit einem Messer den Stoff zu beschädigen und per Hand testen wie leicht bereits bestehende Löcher weiter aufreißen. Wie im vorherigen Versuch wird der verstärkte Ellenbogen, ein normales Stück Stoff vom Ärmel und ein Stück vom dünnen Stoff von Bauch und Rückenbereich getestet.
Verstärkter linker Ellenbogen
Abb 26; Verstärkter Ellenbogen und das Messer zur Durchführung des Tests
Abb 27; Verstärkter Ellenbogen nach dem Test
Unverstärkter Stoff vom rechten Ärmel
Abb 28; Stoff vom rechten Ärmel vor dem Test
Abb 29; Stoff vom rechten Ärmel nach dem Test
Dünner Stoff vom Rücken
Abb 30; Dünner Stoff vom Rücken vor dem Test
Abb 31; Dünner Stoff vom Rücken nach dem Test
Ergebnis
Bei dem Ergebnis von diesem Test ist zu beachten, dass es natürlich deutlich subjektiver ist als die Überprüfung des Reibungswiderstandes. Wie zu erwarten war ist es recht einfach mit dem Messer Löcher in den Stoff zu stechen. Es zeigt sich allerdings, dass ein weiteres Aufreißen des Stoffes, besonders an den Ärmeln, mehr Kraft erfordert als erwartet. Ein reißen des Stoffes im Spielbetrieb ist nicht zu erwarten, selbst wenn man an jeder zweiten Ecke hängen bleibt. Anders verhält es sich bei dem dünnen Stoff, dieser ist verhältnismäßig einfacher Aufzureißen. Da dieser aber in den meisten Fällen von einem Plattenträger bedeckt ist, hält sich die Belastung für den Stoff während des Spiels sehr in Grenzen.
6.3 Festigkeit Knöpfe/Nähte
Um eine Langlebigkeit zu gewährleisten darf nicht nur der Stoff selbst widerstandsfähig sein.
Erst wenn keine Nähte oder Knöpfe unter Druck reißen ist eine insgesamte Hochwertigkeit gegeben. Das wird durch Befestigung von 1 bis 3,25 Kg schweren Gewichten an den Knöpfen getestet. Diese werden dann für jeweils 30 Sekunden lang angehoben.. Die Nähte werden über Einsatz von Muskelkraft auf Reißfestigkeit geprüft.
Knopf linker Tasche
Abb 32; Knopf unter dem Zug von 1 Kg
Abb 32; Knopf unter dem Zug von 3,25 Kg
Naht rechter Tasche
Abb 33; Rechte Oberarmtasche nach dem Test
Ergebnis
Der Knopf zeigt sich in dem Test sehr Belastungsresistent. Selbst nach einer Minute unter dem Gewicht von 3,25 Kg zeigt sich keine Belastungserscheinung der Verbindungsnaht oder des Knopfes.
Die Naht der Oberarmtasche ist ebenso fest verarbeitet. Erst nach kräftigem Ziehen konnte ich einen Schaden verursachen. Es ist allerdings nicht die Naht selbst gerissen, sondern der anliegende Stoff. Ein Reißen der Naht während des Spielbetriebs ist demnach nicht zu erwarten.
6.4 Test Flammen Resistenz
Im Softair zwar nur von äußerst geringer Relevanz, ist der eigentliche Zweck der Kleidung einen Schutz von Flammen zu bieten. Ob der Stoff wirklich nicht schmilzt oder brennt teste ich unter Anwendung eines kleinen Bunsenbrenners, den ich auf kurze Entfernung für 20 Sekunden auf den Stoff am Arm und dünnen Stoff an Rücken und Bauch halte.
Stoff am Arm
Abb 34; Ärmel und Bunsenbrenner vor Brandtest
Abb 35; Ärmel nach den Brandtest
Dünner Stoff am Rücken
Abb 36; Dünner Stoff und Bunsenbrenner vor Brandtest
Abb 37; Dünner Stoff nach Brandtest
Ergebnis
Bei dem Brandtest zeigt sich die Effektivität des in den Ärmeln verwendeten Defender M Stoffes. Dieser hat trotz großer Hitzeeinwirkung nicht zu schmelzen oder brennen begonnen. Auch ist die Innenseite des Ärmels vollkommen unbeschädigt geblieben. Bei dem dünneren Stoff sieht man allerdings ein anderes Ergebnis. Hier beginnt der Stoff zwar auch nicht zu schmelzen oder zu brennen, allerdings entsteht unter der Hitzeeinwirkung ein Loch, sodass auch die andere Seite des Stoffes verbrannt wird (Siehe Abb 37).
6.5 Hundeeinwirkung
Eine der größten Gefährdungen auf dem Spielfeld, Kampfhunde. Es wäre kein vollständiges Review wenn ich nicht auch darauf teste.
Abb 38; Bösartiger Kampfhund verbeißt sich im Ärmel
Abb 39; Ärmel nach Bearbeitung durch den Hund
Ergebnis
Selbst gefährliche Kampfhunde können diesem Shirt nichts anhaben.
7.Fazit
Das FROG Combat Shirt ist mit Sicherheit nicht das perfekte Allround-Shirt. Das Tarnmuster ist in den meisten Gebieten nicht sehr passend, das günstigste ist es auch nicht und es stinkt furchtbar wenn man ein Bunsenbrenner draufhält. Wer allerdings ein langlebiges Combat Shirt haben möchte für einen vergleichsweise geringen Preis, dem kann ich das FROG Combat Shirt nur empfehlen. Durch die hohe Widerstandsfähigkeit kann man spielen ohne sich um Beschädigungen Gedanken machen zu müssen, es wurde von Crye Precision entworfen und wird vom Militär genutzt und ist einfach sehr komfortabel zu tragen.
Ob einem das Combat Shirt den Preis wert ist muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ich habe es allerdings zwei Jahre lang benutzt und bin sehr zufrieden.
Falls ich faktische Fehler gemacht habe, ihr noch eine Idee habt wie man das alte Shirt noch weiter malträtieren kann oder eine andere Anmerkung habt freue ich mich auf ein Kommentar. Andernfalls vielen Dank fürs lesen und frohe Festtage.
Lasse