Hallo liebe Bambis, 

sehr häufig werden erfahrenere Spieler mit euren Sorgen konfrontiert, wie man richtig in dieses Hobby einsteigen soll. Denn schließlich wollt ihr ja Spaß an der ganzen Sache haben und auch irgendwo mithalten können. 

Weil Airsoft ein Hobby ist, dass (zumindest in der Ansicht mancher Leute) zu 90% aus "Cool aussehen" besteht, habe ich mich entschlossen einen kleinen Guide zu schreiben, welcher sich speziell mit Klamotten auseinandersetzt. 

Grund dafür sind unter anderem diese Videos: 

https://www.youtube.com/watch?v=v_tPh_0Brkg

https://www.youtube.com/watch?v=sl5lZt0cYpo

https://www.youtube.com/watch?v=CHMMzk2ytnk

Diese sind von dem Youtuber Garand Thumb und sehr lohnenswert. 
Zum einen sind diese Videos aber auf Englisch und zum anderen richten sie sich nicht primär an Airsoftspieler. 
Deswegen will ich hier ein wenig Abhilfe schaffen und euch an die Hand nehmen. 
Ich habe Bilderbeispiele (als Thumbnail) eingefügt, welche exemplarisch für eine ganze Reihe von Herstellern und Varianten stehen. 

Insofern hier die

Gliederung:

1. Der Blutige Anfang 

2. Nach den ersten paar Spielen 

3. Längerfristige Lösungen 

4. High- End Bereich

5. Gürtel

6. Unterwäsche, Kälte- und Nässeschutz

7. Schuhe

Fazit.

 

Bevor ich jedoch beginne, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass dies kein Guide im Sinne einer Einkaufsliste ist, sondern vielmehr ein grober Überblick über die Möglichkeiten, welche der Markt bietet. 

1. Der Blutige Anfang

Die überwiegende Anzahl der Leute empfiehlt Anfängern vor dem ersten Spiel nicht wirklich große Einkäufe zu tätigen. Es besteht einfach die Gefahr, dass einem Airsoft doch keinen Spaß macht und man mit einem vollen Warenkorb einfach unnötig Geld den Sand gesetzt hat.
Dennoch findet sich in jedem Kleiderschrank ein valides Starteroutfit.

Hosen: 

 

Als Beispiel hier drei Hosen. Zwei Jeans und eine Chino- Hose. Lediglich eine der drei empfehle ich für einen Anfänger. Auf der linken Seite sehen wir, dass die Hose bereits ein Loch hat; und auch wenn dies heutzutage als Used- Look und modern gilt ist diese Hose beschädigt und dadurch für den gröberen Gebrauch freigegeben. 
Die Jeans in der Mitte ist (wenn auch verknittert) soweit in Takt und sauber, weswegen ich diese nicht für Airsoft hernehmen würde. Und eine Chino Hose (rechts) eignet sich grundsätzlich nicht, da der Stoff nicht besonders strapazierfähig ist. 

Oberteile: 




Ebenfalls drei exemplarische Beispiele. Von links nach rechts haben wir ein langärmliches Under Armour Sportoberteil, ein grauer ziviler Pulli, und am Ende noch ein braunes Fleece Oberteil.
Theoretisch kann alles verwendet werden, da hierbei der Fokus auf langen Ärmeln und  gedeckten Farben liegt. 
Und wenn die Klamotten dann entweder für sportliche Aktivitäten ausgelegt sind oder ein wenig abgetragen: umso besser. 

Fassen wir also zusammen:
achtet darauf, dass widerstandsfähige, lange Sachen getragen werden. Am besten in gedeckten, oder zumindest keinen grellen Farben. So auf ein Spiel zu gehen ist absolut in Ordnung. Lieber so, als irgendetwas was pseudo- taktisch aussieht, euch aber gar nichts bringt. 
Eventuell werdet ihr aber merken, dass alle anderen in Tarnklamotten herumlaufen, und ihr da mitziehen wollt. 
Dafür gibt es Lösungen.

2. Nach den ersten paar Spielen

Eine gute und günstige Möglichkeit sich einzukleiden ist die sogenannte Battle Dress Uniform, oder Felduniform. Ob man nun hierbei nun amerikanische, deutsche oder sonstige Uniformen nimmt ist da eher zweitrangig.
Diese kann zB so aussehen:



Eine solche Uniform hat eine tarnende Farbe oder ein Muster, welches aber eher sekundär ist. Grob gilt: spielt ihr im Grünen- nehmt was Grünes. Ob ein Tarnmuster einem anderen überlegen ist spielt im Airsoft meistens keine große Rolle.
Der Vorteil einer solchen Uniform ist, dass sie günstig zu erwerben ist und sehr strapazierfähig ist. Häufig sind es ausgemusterte Modelle der Streitkräfte. Durch die große Haltbarkeit bleibt einem so ein Satz Kleidung sehr lange erhalten. 
Im Bereich der Hose haben solche BDUs eine doppelte Stofflage an den Knien und Cargo- Taschen an den Oberschenkeln. Dies stellt eine deutliche Aufwertung zu regulären Jeans her.

Auch das Oberteil hat Verstärkungen an den Ellenbogen und zahlreiche aufgenähte Taschen, welche bei meinem Fall auf den Oberarm umgenäht wurden und mit Velcro versehen. 

Zusammenfassung: Eine solche grundlegende Uniform ist im Vergleich zu einem zivilen Outfit wesentlich praktischer. Häufig sind sie sehr günstig und lange haltbar, was sie ideal für Einsteiger macht, die eventuell länger spielen wollen. Der Nachteil ist allerdings bei der geringen Atmungsaktivität. Hitze kann sich hier im Sommer sehr einfach anstauen. Dafür gibt es aber ebenfalls Lösungen.

3. Längerfristige Lösungen

Das Problem der Wärmestauung haben viele Leute erkannt und sich darauf eingestellt. Neben anderen Verbesserungen an Hosen und Oberteilen entstand daraus die sogenannte Combat- Uniform. 
Diese gibt es in zahllosen Ausführungen von verschiedenen Herstellern. In diesem Bildbeispiel eine Reproduktion der Crye Uniform von Flash Force Industries. 

Generell gesprochen haben solche Unformen beim sogenannten Combat- Shirt (dem Oberteil) einen Torso aus luftdurchlässigem Stoff und einem widerstandsfähigen Stoff (bsp Ripstop) an den Oberarmen und Schultern.
Ebenso sind sie häufig mit Oberarmtaschen ausgestattet und haben Velcro- Flächen für Patches und Co. Ebenfalls sind häufig hohe Krägen zu finden, welche verhindern sollen, dass sich ein Trageriemen der Waffe in den Hals schneidet.




Bei der Hose haben sind häufig wirkliche Schoner aus ganz unterschiedlichen Materialien verarbeitet und entweder fest vernäht oder herausnehmbar. Dazu gibt es noch ein größere an Stauraum- sprich noch mehr eingenähte Taschen an der Hose. Dies ist vorteilhaft, da ohne weiteres Tragegestell oÄ nur mit den Klamotten bereits eine große Anzahl an persönlichen Sachen mit sich geführt werden kann. 

Zusammenfassend kann man für solche Reproduktionen sagen, dass sie grundsätzlich für den Airsoft Bereich geeignet sind. Sie bieten mit mehr Vielfalt eine deutliche Aufwertung zu den Möglichkeiten der BDU. Allerdings kostet so eine Lösung häufig mehr. Ebenso ist zu bedenken, dass diese Modelle eben Nachbauten sind und nicht an die Qualität der Originale herankommen. Insofern kann es zu Materialversagen kommen. In meinem Fall sind das die Knieschoner, bei denen der Klett nur sehr dürftig vernäht ist. An dieser Stelle muss auf darauf hingewiesen werden, dass es verschiedene Hersteller solcher Nachbauten gibt und somit nicht ein Modell nur weil es gleich aussieht auch gleich gut ist. Gute Recherche ist also zwingend erforderlich, wenn man sich soetwas kaufen will. Es kann sich lohnen, aber man kann auch Geld versenken. 

4. High End- Bereich

Insofern könnte man ja sagen, dass man sich gleich die Originale kauft. Dies ist für einen Anfänger jedoch nicht unbedingt zu empfehlen, da diese sich häufig pro Teil im dreistelligen Preisbereich befinden. 
Die Maßgaben nach denen diese hergestellt sind, gehen über das Maß hinaus, dass beim Airsoft nötig ist. 
Dafür bekommt man aber in der Regel langanhaltende Gute Qualität und eine Vielzahl an Features. 

In den Bildbeispielen sind hier eine Hose von Arcteryx und ein Combat Shirt von Potomac zu sehen, welche abgesehen von den hochwertigen Materialien beispielsweise die Möglichkeiten bieten Pads in das Combat Shirt aufzunehmen, oder bei der Hose unterschiedliche Knieschonermodelle zu integrieren. 

Zusammenfassend ist diese Möglichkeit für einen Anfänger definitiv nicht zu empfehlen. 

5. Gürtel

Ein guter Gürtel ist Gold wert. Nach einem Spieltag mit einem nicht gut sitzenden Gürtel treten häufig Striemen am Beckenbereich auf, welche sehr unangenehm sind. Combat- oder Battlebelts klammere ich hier aus, da sie für mich nicht Teil der Kleidung sind. 
Für den Gürtel empfehlen sich aus eigener Erfahrung drei Arten:

- Ledergürtel
- EDC (Outdoor)- Belts 
- Duty-/ Rigger Belts 

Ledergürtel haben den Vorteil, dass sie sich im Laufe der Zeit an den Träger anpassen können und so besonders komfortabel sind. Allerdings empfiehlt es sich eher weniger direkt daran weitere Ausrüstung zu hängen. 
Duty- und Rigger Belts sind speziell für "taktische" Einsätze konzipiert und  bieten dadurch eine ideale Basis um weitere Ausrüstung zu befestigen, ohne allerdings den Tragekomfort allzu sehr einzuschränken. Dies wird zum Beispiel durch Versteifungen erreicht. Bei EDC Belts ist es sehr abhängig, welche Art von "Every Day Carry" gemeint ist. Besonders aber Gürtel welche für den Outdoorbereich angeboten werden können empfohlen werden. Ein Besuch im Fachhandel bzw. - Geschäft lohnt sich.

6. Unterwäsche, Kälte- und Nässeschutz 

Ja auch die Unterwäsche ist wichtig. Hierbei ist alles gemeint, was unterhalb der Uniform getragen wird. ALso beispielsweise auch T- Shirts und Socken. Viele Leute schwören auf die Sachen der Bundeswehr, da die nahezu unkaputtbar sind, was sicherlich stimmt. 

Für alle die zivile Socken bevorzugen ist zu beachten, dass normale Socken natürlich möglich sind. Sportsocken der Marken Falke, Under Armour etc allerdings besser sind. Diese haben Verstärkungen an belasteten Zonen und tragen sich über längere Zeit einfach bequemer. 

Im Bild sind die Socken frisch gewaschen- versprochen:

Bei besonderen Wetterverhältnissen empfiehlt es ebenfalls sich anzupassen. Dies ist zum Beispiel bei besonderer Hitze, Kälte, oder Niederschlag der Fall. 

Ein erster Anhaltspunkt ist hier häufig wieder die Sportabteilung im Einkaufszentrum. 

 

Günstig, kann man sich entweder beispielsweise mit einer Jogginghose unter der Uniform behelfen, um sich so vor Kälte zu schützen. Oder man nimmt speziell dafür vorgesehen Klamotten (in diesem Falle Under Armour Cold Gear), welche allerdings häufig teurer sind. 
Für besonders heiße Tage gibt es ebenfalls Möglichkeiten diese erträglicher zu machen. Die Möglichkeit eines Combat Shirts beispielsweise, oder ebenfalls Funktionsshirts, welche den Schweis des Körpers besser verteilen um so eine verbesserte Kühlung zu ermöglichen. 

Gegen Niederschlag helfen eine nur entsprechend wasserabweisende Materialien. Eine Budget- Lösung ist hier der Poncho, welcher aus Kunststoff hergestellt wird. Solche Modelle halten in der Regel recht zuverlässig Regen von außen ab, sind aber auch null atmungsaktiv. Wer also mit so einem Poncho schwitzt wird trotzdem nass. 

Da die wasserabweisenden Eigenschaften im Gegensatz zur Atmungsaktivität stehen werden häufig spezielle und teure Materialien notwendig, weswegen ein "idealer" Nässeschutz nicht wirklich existiert. 
Für weitere Informationen lasst euch da bei einem Outdoor- Geschäft insbesondere zur Thematik der Wassersäule beraten. 

Persönliche halte ich es mit der ECWCS- Goretex Überziehhose der US- Streitkräfte, da diese verhältnismäßig günstig ist, aber raschelt wie sau. 
Als Jacke verwende ich die Carinthia MIG 3.0, welche super ist, aber sehr teuer. 

Für Anfänger lohnt es sich darüber nachzudenken, eventuell zivile Jacken unter einem Uniform Oberteil zu tragen. So ist man zumindest einigermaßen getarnt und friert trotzdem nicht. 

Eine pauschale Lösung gibt es da nicht. 

7. Schuhe

Was jeder benötigt sind gute Schuhe. Generell gilt folgendes: 
- normale Freizeitschuhe und Sneakers haben beim Airsoft nichts zu suchen

- Turnschuhe können getragen werden, sofern es das Gelände sicher hergibt; bspw in Hallen 

- Schuhe welche mindestens den Knöchel bedecken sind eigentlich in 95 % der Fälle zu empfehlen. Wander-/ Hikingschuhe sind überall erhältlich 

- Wirkliche Stiefel sind die sicherste Variante für Airsoft, allerdings auch eher schwerer. 

- Wenn man Airsoft als Sport verstehen will heißt das immer noch nicht, dass Schuhe für andere Sportarten dafür ebenfalls geeignet sind. Kletterschuhe könnt ihr daheim lassen.

 

Selber in den Laden gehen und den Schuh für den eigenen Fuß finden ist sehr sehr wichtig. 

 

Fazit: 

Dieser Guide bzw diese Übersicht über verschiedene Möglichkeiten sich einzukleiden ist nicht unbeedingt abschließend. Es soll zeigen, dass man sich für Airsoft schon für recht wenig Geld gut einkleiden kann und das in einigen Fällen die bessere Alternative im Sportartikel- oder Outdoorgeschäft liegt als bei einem Airsoftshop. 

Ebenfalls hoffe ich, dass dem geneigten Leser klar wird, dass die Wahl von Klamotten immer eine Abwägung von mehreren Faktoren sind. 
Die zu bedenkenden Faktoren sind im wesentlichen: 

- Widerstandsfähigkeit
- Verfügbarkeit
- Preis
- Kombinierbarkeit
- Persönliche Vorliebe (!)

Sollte ich etwas essentielles vergessen haben werde ich dies nachtragen. 

Grüße 
Unicorn

Ist denke ich echt mal ein sinnvoller Beitrag für Einsteiger.

 

Das Sortiment von Decathlon wäre hier auch noch erwähnenswert, die haben teilweise sehr gute Hosen in gedeckten Farben wie tan/sand für 10€ und auch deren Shirts sind nicht schlecht.

Ich war zuerst skeptisch jedoch haben meine zwei Hosen bis jetzt super überlebt im Gegensatz zu zum Beispiel hoch angepriesenen Crye Woodland Hosen die nach dem ersten Spiel ein riesiges Loch hatten .