Befehlsausgabe zur Gefangennahme von Mullah Omar

31. Mai 2007Informationen aus  der Befehlsausgabe des Kontingentführers kurz nach der Gefangennahme Mullah Omars:

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Befehlsausgabe ISAF:

1. Lage:
1.1 Eigene Lage: Ein ranghohes Führungsmitglied der örtlichen Talibanzelle, Mullah Omar ist von ISAF Kräften gefangen genommen worden. Dies hat zu Unruhen bei der Bevölkerung geführt, da viele der Dorfbewohner die Taliban als Unterstützer sehen. Gleichzeitig ist mit der Gefangennahme eine deutliche Zunahme von Talibanaktivitäten zu verzeichnen. Nach Angaben des afghanischen Geheimdienstes, bereiten die Taliban eine Befreiungsaktion vor. Dies muss mit allen Mitteln verhindert werden. Da Mullah Omar durch ANA Einheiten nach Jalalabad verlegt werden soll, ist davon auszugehen, dass die Taliban dies für eine Befreiungsversuch nutzen werden.Bildergebnis für Taliban

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1.2 Feind: Genaue Anzahl unbekannt. Die Aufständischen verfügen über Handfeuerwaffen und IEDs. Im Rahmen einer Befreiungsaktion ist aber davon auszugehen, dass massive Kräfte mobilisiert werden

 
1.3 Unterstellung: Der ANA sind Unterstützungskräfte der Bundeswehr und Briten zugeteilt.

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1.4 Lage der Zivilbevölkerung: Der Distrikt rund um den Außenposten ist Paschtunengebiet. Verhalten der Bevölkerung ggü. den Aufständischen ist wohlwollend. Diejenigen die den Taliban feindlich gesinnt sind, werden durch Erpressung und Drohungen gezwungen, den Aufständischen Schutz und Unterstützung zukommen zu lassen. Es bestehen keine Einschränkungen für eigenes Handeln.

2. Auftrag:
Auftrag ist es die örtliche ANA Kräfte bei der Überführung Mullah Omars zu unterstützen und die örtliche Lage durch gezielte Aktionen zu entspannen.  

3. Durchführung:
3.1 Eigene Absicht und geplante Operationsführung: ISAF Kräfte verlegen in den vorgesehenen Operationsraum. Sicherung der FOB und aktive Unterstützung der ANA Kräfte. Weitere Befehle vor Ort.

3.2 Aufträge: Verlegung zur FOB „Camp Hope“. Dort ist der zugewiesenen Bereich durch die Soldaten soweit einzurichten, dass geplante Operationen durchgeführt werden können. Dazu gehören Bettenbau, Lageeinweisung sowie schnellstmögliche Gefechtsbereitschaft.


3.3 PR-Verfahren: entfällt


3.4 Maßnahmen zur Koordinierung: Verlegung erfolgt am Mittwoch, weitere Maßnahmen folgen.
4

. Einsatzunterstützung:
4.1 Munition: eigenständig mitzuführen durch Soldaten bei Verlegung in das Einsatzgebiet


4.2 Verpflegung/ Wasser: Mitzuführen durch Soldaten bei Verlegung in das Einsatzgebiet


4.3 Sperrbestände: Keine
4.4 Verwundete/ San Versorge/ BAT/ Medic: Bei Verwundung ist, nach Selbst und Kameradenhilfe, der jeweilige Sanitäter des Squads anzufordern, welcher Sofortmaßnahmen durchführt (schaut auf Karte mit angegeben Verletzungsmuster). BAT sowie MEDEVAC soweit vorhanden über FOB anzufordern. 
4.5 Gefangene: Sind festzuhalten zur weiteren Befragung entweder vor Ort oder in der FOB. Führer vor Ort entscheidet.
4.6 Gefallene: Rückverlegung in das Camp hat oberste Priorität, sofern die Lage es zulässt

5. Führungsunterstürzung: Bekanntgabe vor Ort




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