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(nachträglich editiert am 11.02.2020 um 22:42 Uhr)

Review der G&G GR14 S.O.C. 16

Inhaltsverzeichnis

1. Warum dieses Modell?   

2. Unboxing    

3. Technische Daten    

4. Haptik, Handling und Verarbeitung    

5. Bedienelemente und Visierungen    

6. Magazine   

7. Internals    

8. Externe Kompatibilität und Verbesserungen    

9. Fazit

1.  Warum dieses Modell?

Die M14 hatte ich im Auge, seit ich im Sommer des vergangenen Jahres die RS-Variante geschossen habe. Mich haben das Verschlusssystem und die Handhabung fasziniert. Auch dieses Jahr hatte ich wieder das Vergnügen und so beschloss ich, mal die vorhandenen Airsoftvarianten unter die Lupe zu nehmen.

Da GBB nicht zur Diskussion stand, hatte ich in F-Land die Wahl zwischen 4 Herstellern: Cyma, Echo1, G&G und TM. G&G setzt dabei auf ein eigenes Gearboxkonzept, während die anderen drei auf TMs V7 aufbauen. Mit der V7 habe ich immer gefremdelt. Nicht nur, dass ihr nach einer Extrawurst in Sachen Gears zumute ist, sie hat aus unerfindlichen Gründen auch noch einen speziellen Cylinder, der groteskerweise genau 1 mm länger ist als ein standard V2/3 Cylinder. Dann gibt es da noch diese seltsame Hop-Up Unit, über die man bislang auch nichts Gutes gehört hat. Ganz im Gegensatz zur G&G, wo neben der Verarbeitungsqualität sowohl die AUG-Style Hop-Up Unit, als auch die in großen Teilen vorhandene Kompatibilität zu V2/3 Teilen gelobt wird. So beschloss ich, trotz der verführerisch niedrigen Preise der Cyma-Modelle, das TM-Konzept beiseite zu legen und mich näher mit den G&G-Varianten zu beschäftigen.

Alles über 100 cm schied aus Mobilitätsgründen aus, was mich mit 2 Modellen zurückließ: Der S.O.C. 16 und der E.B.R. Short, wobei letztere mein Budget sprengte und mir mit über 4 kg auch schlichtweg zu schwer erschien, auch wenn ich das Design der EBRs unglaublich scharf finde. So verblieb ich also bei der S.O.C. 16, die sich dann am Ende noch gegen eine LCT AK74 durchsetzen konnte. Aber das ist eine andere Geschichte…

2. Unboxing

Die Waffe wurde bei softairstore.de gekauft. Da der Shop die Waffe anscheinend erst bei Bestellung von G&G bezieht, dauerte der Versand mit 10 Tagen etwas länger. Für die Wartezeit gab es dann 2 Päckchen Gummibärchen dazu.

Kaum hatte ich den Versandkarton geöffnet, wurde er auch schon von der Katze erobert und ist seither ihr Lieblingsschlafplatz:

Der G&G Karton ist lang. Verdammt lang. G&G verwendet die gleiche Verpackung für alle M14 Modelle, weshalb allein der Karton bereits für Platzprobleme sorgt. Davon abgesehen ist die Verpackung äußerlich sehr hübsch und die Waffe darin gut aufgehoben.

Darin findet man das obligatorisch überflüssige Highcap, einen Reinigungsstab, ein Päckchen BBs, eine recht informative Bedienungsanleitung sowie einen umfangreichen Prospekt, der einem das Produktportfolio von G&G vor Augen führt, vor.

Der Anblick der Waffe im Karton hatte was von „hot dog down a hallway“, sie sah für den Platz darin einfach zu kurz und zu schmal aus. Nach dem Herausnehmen änderte sich dann der Eindruck.

3. Technische Daten

Hersteller:                          G&G Armament

System:                             S-AEG

Kaliber:                              6 mm BB

Gewicht m. Magazin:           ~ 3700 g

Länge:                               94 cm

Innenlauflänge:                   407 mm

Hop-Up:                             AUG-Style

Gearbox:                           G&G eigen, in Teilen V2/3 kompatibel

Energie (0,20 g):                1,35 J

Energie (0,36 g):                1,20 J

4. Haptik, Handling und Verarbeitung

Fangen wir von vorne an: Der Kompensator und die nachgebildete Gasabnahme sind aus einer Alulegierung gegossen und schwarz lackiert. Beide sehen gut aus aus, sind herrlich verarbeitet und am Aluminium Außenlauf befestigt. Legt man es darauf an, lassen sie sich minimal verdrehen. Die Klammer, die Schaft und Hitzeschild zusammenhält, ist aus Stahl gefertigt, der Hitzeschild selbst aus sehr dickwandigem, hartem Kunststoff mit lederartiger Textur. Im Gegensatz zu dem der Cyma (vgl. Reaper‘s Review) sitzt er stramm und lässt sich auch kaum nach oben ziehen, wenn man es darauf anlegt.

Die darin befindliche Rail besteht aus Aluminium und ist unpraktisch weit vorne positioniert.

Der Schaft ist ein großes Highlight, obwohl er nicht aus Holz ist. Dank ordentlicher Wandstärke ist er sehr robust und macht die Waffe komplett verwindungssteif und knarzfrei.  Gefertigt ist er aus faserverstärktem Kunststoff und besitzt eine angenehm raue Oberfläche. Die Fügenaht ist nur bei richtigem Lichteinfall zu erahnen und nicht ertastbar.

Am Schaft sind die beiden Slinghalterungen angebracht. Die vordere ist aus Stahl und klappert recht lautstark hin und her. Die hintere ist leider nur aus Zink gefertigt, ein wenig enttäuschend, wenn eine RS-Version unter 4$ kostet und auf den ersten Blick sogar passen sollte. Falls ich mal eine finde, die günstig nach DE geliefert wird, probiere ich es aus.

Am Heck der Waffe befindet sich die Butt Plate aus Zink. Wie beim Original lässt sie sich aufklappen, um die Waffe besser im Anschlag zu halten. Unter Klappe 1 findet sich dann Klappe 2, die zum Verstauen des Akkus dient. Das Akkufach im Schaft bietet gefühlt genug Platz, um in München als geräumige Einzimmerwohnung durchzugehen. Da passen alle gängigen Akkutypen problemlos.

Abzugsbügel, Abzug, Sicherung, und Magazinfanghebel sind aus Stahl gefertigt und sitzen fest in einem Chassis aus Zink. Auch die vordere Haltekralle für das Magazin, die darüber hinaus als Führungsstange für den Ladehebel dient, ist aus Stahl gefertigt.

Nun aber zu dem, was das G&G GR14 wirklich außergewöhnlich macht: Der Upper Receiver und der damit einhergehende Verschluss. Der Upper besteht aus Aluminium, seine leicht raue Oberfläche ist in einem wunderschönen Gun Metal Grey gehalten. Die darin eingefassten Markings sind ebenfalls ein Augenschmaus.

Die Einstellräder für die Visierung, der Feuerwahlhebel und der Bolt Catch sind aus Stahl gefertigt. Die Visierung selbst, der Ladehebel sowie die Verschlussabdeckung wiederum aus schwarz lackiertem Aludruckguss. Zieht man den Ladehebel nach hinten, wird man mit einem wunderschönen metallischen Schaben und Klacken belohnt. Ein herrliches Gefühl, das auch auf die straffe Federung des Ladehebels zurückzuführen ist.

Das Handling liegt mir sehr gut. Die Waffe ist nicht zu frontlastig und angenehm führig dank der hervorragenden Griffigkeit des Schafts. Auch die Wange fühlt sich darauf äußerst wohl.

Insgesamt bietet G&G mit dem GR14 m. M. eine ausgezeichnete Qualität und eine vorbildliche Verarbeitung.

5. Bedienelemente und Visierungen

Mit Ausnahme des Feuerwahlhebels (in DE ja ohnehin obsolet:) sind alle Bedienelemente gut erreichbar und intuitiv bedienbar. Besonders die Sicherung fällt positiv auf, lässt sie sich doch beidseitig mit dem Abzugsfinger ganz einfach zwischen ge- und entsichert umschalten und quittiert dies mit einem satten Klicken.

Der Abzug ist angenehm straff gefedert, man muss mit ca. 10 mm fast komplett durchdrücken, bis sich ein Schuss löst. Bei einem M14 geht das in Ordnung, schnelles Triggern würde ohnehin nicht zur Waffe passen.

Der Magazinfanghebel lässt sich beim Magazintausch bequem mit der gewünschten Hand betätigen. Das Einsetzen der Magazine ist kinderleicht, man braucht sie einfach nur reinzuschieben. Zum Herausnehmen muss man das Magazin dann wie bei einer AK etwas nach vorne klappen.

Nun zum Feuerwahlhebel: Dieser befindet sich auf der rechten Seite der Waffe und sitzt etwas wackelig. Verstellen kann man ihn, indem man ihn zuerst hineindrückt und dann dreht. Das 'A' zum Schützen hin bedeutet 'Auto'.

Zieht man den Verschluss nach hinten und drückt den Bolt Catch nach unten, so verbleibt der Verschluss in der hinteren Position und lässt ein bequemes Verstellen des Hop-Ups zu. Sind alle Einstellungen getätigt, lässt sich der Verschluss über kurzes Zurückziehen des Ladehebels wieder nach vorne befördern.

Die Visierung lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits macht sie optisch und haptisch wirklich einiges her und ist auf der richtigen Höhe positioniert. Auch die Verstellung (Korn horizontal, Kimme vertikal und horizontal über Räder) funktioniert eigentlich bestens. Leider wird die Lochkimme mit zunehmender Höhe extrem wackelig und damit komplett unbrauchbar. Das hätte G&G besser lösen müssen.

6. Magazine

Das beiliegende Highcap besitzt eine Hülle aus Stahlblech und dadurch ein angenehmes Gewicht. Als ich damit Testschüsse abgeben wollte stellte ich fest, dass es nicht feedet. Der Grund ist so trivial wie peinlich für G&G: Der BB-Stopper im Magazin verfügt zwar über eine Fase im vorderen Bereich, im hinteren Bereich befindet sich allerdings eine ca. 1,5 mm breite, plane Fläche. Diese Fläche verkantet sich mit dem nicht angefasten Zuführrohr in der Waffe und verhindert das korrekte Einsetzen des Magazins. Also habe ich den BB-Stopper im Magazin leicht bearbeitet und siehe da, es feedet wie es soll. Dafür hat es jetzt nach beiden Seiten viel zu viel Spiel und schlackert hin und her.

Der Preis von 35 € für ein Highcap ist seitens G&G maßlos überteuert. Man bekommt eine Stahlblechhülle mit 0815 ABS Inlay, die nur nach Bearbeitung korrekt feedet und dazu noch verdammt wackelig sitzt? Das ist m. E. fast so unverschämt, wie das Umarex HK416 Highcap für 50 €.

Sobald ich die Midcaps habe, werde ich sie natürlich testen und das Kapitel entsprechend ergänzen.

7. Internals

7.1 Verkabelung und Gearbox

Hier möchte ich mit der Verkabelung beginnen, die hinten im Stock mündet und G&G eine Frage stellen: Wie kommt man auf die bescheuerte Idee, da normalgroße Tamiya-Stecker zu verbauen? Im Airsoft gibt es 2 gängige Steckertypen: T-Stecker und Mini-Tamiya. Selbst nutze ich XT-60 und XT-30, habe aber selbstverständlich Adapter, um zur Not auch Akkus mit gängigen Standards nutzen zu können. Die großen Tamiyas habe ich nicht mal zu Hause, warum auch, wenn sie im Airsoft niemand nutzt. Also musste ich erstmal den Stecker tauschen, um die Waffe zu testen. Laut den Produktbeschreibungen von Softairstore sind bei allen anderen GR14 Varianten Mini Tamiyas verbaut, nur bei der SOC 16 sind Tamiyas angegeben. Das verstehe wer will...

Die Kabel haben einen sehr kleinen Querschnitt (ca. 1 mm²). Weiterhin befindet sich noch eine austauschbare Glasröhrchensicherung im Stromkreis. Ein Mosfet ist leider nicht vorhanden, sollte jedoch unbedingt nachgerüstet werden, um die Switchunit zu schonen. Die Gearbox muss dazu auch nicht geöffnet werden. Die Kabel sind fest am Motor verlötet und nicht gesteckt.

Der lahme 18000er Ferritmotor sitzt in einem irgendwie fragil wirkenden Käfig aus Zink. Wie lange der bei einem High-Torque hält, wird sich zeigen. Trotz der schwachen Feder tut sich der Motor beim Aufziehen mit einem 7,4V Lipo verdammt schwer, es dauert gefühlt ewig, bis sich ein Schuss löst. Dementsprechend gewöhnungsbedürftig ist auch der Klang, obwohl man die Gears selbst eigentlich gar nicht hört.

Nun zum Herzstück der GR14, der Gearbox:

Die Gearbox ist massiv. Deutlich massiver als das, was man sonst so aus Langwaffen gewohnt ist. Das hat den Grund, dass die Gearbox auch als Bindeglied zwischen den Baugruppen der Waffe fungiert. An ihr sind Außenlauf, Receiver und Triggerunit (die wiederum den Schaft hält) befestigt. Speziell ein kleines Teil macht den Ausbau der Gearbox viel schwerer als nötig: Der kleine Stift im Boltcatch, der schwer zu erreichen und schwer herauszuschlagen ist.

Da es bereits sehr ausführliche Anleitungen zum Ausbau der Gearbox gibt, u. a. von Chupacabra Outdoor auf Youtube oder von Raptor 13 Pinguinhenker hier im ASVZ, überspringe ich diesen Teil.

https://www.youtube.com/watch?v=K3svRWIVZSM

https://www.airsoft-verzeichnis.de/index.php?status=fotoalbum&sp=2&albennummer=84228

Außen an der Gearbox sind der Cutoff-Lever und ein Element zur Verbindung von Abzug und Switch angebracht. Beide sind aus der gleichen Legierung wie die Gearbox gefertigt.

Beim Öffnen der Gearbox sollte man unbedingt auf den Cylinder drücken, denn dieser steht unter verdammt viel Spannung. Die verbaute Feder ist recht schwach, vergleichbar mit einer FPS M100er.

Der Springguide besitzt ein Kugellager und ist allem Anschein nach ein V3. Im Inneren besteht er aus Stahl, die Federführung ist aus Kunststoff. Allerdings war die Schraube, die die Kunststoffführung fixiert, so fest gedreht, dass das Kugellager eingeklemmt und damit nicht mehr funktionstüchtig war. Also musste zunächst die Schraube gelockert und mit Locktite im richtigen Abstand wieder angebracht werden.

Der Type D Cylinder besteht aus Messing und stellt für die Lauflänge von 407 mm nicht genügend Volumen zur Verfügung. Es ist hier nicht ersichtlich, weshalb G&G keinen Fullsize-Cylinder verbaut. Mich würde interessieren, wie es da bei den langen GR14 Modellen aussieht.

Der POM Cylinderhead sitzt sehr passgenau und straff im Cylinder und dichtet zu 100 % ab. Auf den ersten Blick sieht er exakt wie der V6 Cylinderhead aus meiner P90  aus. Bei direktem Vergleich fällt jedoch auf, dass der vordere Teil des V6 breiter und ca. 2 mm länger ist, weshalb dieser nicht in die Gearbox passt.

Lonex hat vor einiger Zeit mal einen äußerst hochwertigen Aftermarket Cylinderhead mit doppeltem O-Ring für die Classic Army/G&G M14 produziert. Vereinzelt findet man davon noch Restbestände zu einem Preis von ca. 14€ zzgl. Versand. Von G&G selbst scheint es auch noch einen zu geben.

Die Nozzle sitzt schön straff auf dem CH, besitzt aber keinen O-Ring, weshalb ein wenig Luft verloren geht.

Die Tappetplate ist eine G&G Eigenproduktion. Sie besteht aus robustem, aber dennoch etwas flexiblen Kunststoff. Die Ecken an den dünnen Stellen wurden erfreulicherweise mit Radiussen versehen. Auf dem Bild seht ihr oben eine V2 TP, darunter die der G&G GR14:

Der ventilierte und kugelgelagerte Pistonhead besteht ebenfalls aus POM und wurde mit einem grünen, angenehm weichen O-Ring bestückt. Leider verdichtet er nur unter starkem Druck nach einem recht langen Weg von geschätzt 10 mm, was zu weiteren Volumenverlusten führt. Der Piston wiederum ist ein gewöhnlicher Kunststoffpiston mit einem Stahlzahn. Der vorletzte Zahn wurde entfernt, weshalb der AOE in Ordnung geht. Vorne am Piston befinden sich zwei Nasen, die ausschließlich die Installation des mitgelieferten Pistonheads zulassen. Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Piston auf absehbare Zeit zu tauschen.

Die Gears sind G&Gs bekannte und hochwertige CNC gefräste V2/3 Gears, sollten also eine gute Weile halten. Sie sitzen in geschlossenen Kugellagern und haben leider alle noch leichtes Spiel in Axialrichtung (zwischen 0,1 und 0,2 mm). Darüber hinaus sind sie gut gefettet.

Zu guter Letzt wäre da noch der ARL. Dieser ist aus Stahl lässt sich angenehmerweise problemlos von außen betätigen, ist darüber hinaus aber ein absoluter Graus, wenn man die Gearbox wieder zusammensetzen möchte, da er bei der kleinsten Erschütterung aus seiner Position springt.

Auch zum Zusammensetzen gibt es ein ausführliches Video mit vielen hilfreichen Tipps:

https://www.youtube.com/watch?v=xycpbPLoB14

7.2 Lauf und Hop Up

G&G verbaut einen standard Messinglauf mit einer Länge von 407 mm. Der Lauf ist gerade und macht einen guten Eindruck, auch das Hop-Up Fenster ist groß genug. Hält man ihn ins Licht, kann man innen bei genauem Hinsehen noch kleine Rillen von der Fertigung erkennen. Werde da wohl noch ein bisschen mit Diamantpaste durchgehen, um die Oberfläche weiter zu verbessern. Für einen Stocklauf macht er insgesamt einen recht guten Eindruck, m. E. besser als Lonex, Cyma, King Arms, Ares und TM, um mal die zu nennen, die ich schon genau unter die Lupe nehmen konnte.

Die AUG-Style Hop-Up Unit ist aus dem gleichen Material wie die Gearbox gegossen und macht was sie soll. Sie bietet ein ausreichend großes Fenster für alle Arten von Nubs und einen sehr straff sitzenden Lever. Das Verstellen könnte dank Boltcatch komfortabler nicht sein und ist auch mit Handschuhen problemlos machbar. In Kombi mit dem G&G Green Bucking dürfte die Hop-Up Leistung auf einem Level mit anderen G&G Waffen liegen.

8. Externe Kompatibilität und Verbesserungen

Da ich einen Hitzeschild ohne komische Rail darin wesentlich ansprechender finde, habe ich mir einen aus Stahlblech von Deep Fire besorgt. Dieser ist knapp 3 mm kürzer als der von G&G, weshalb ich in die vordere Stahlkappe, die ihn hält, ein bisschen Möbelgleiterfilz geklebt habe. Von außen ist davon nichts zu sehen und der Hitzeschild sitzt nun hervorragend.

Darüber hinaus habe ich das minimale Spiel von Korn und Kompensator beseitigt, indem ich statt dem 0,4 mm Stahlring einen Kupferdichtring mit den Maßen 17,0 x 21,0 x 1,0 hinter die Stahlkappe auf den Außenlauf geschoben habe. Der Kompensator muss dann zwar mit etwas Kraft festgeschraubt werden, sitzt dafür aber jetzt bombenfest.

Zusätzlich habe ich noch eine G&G Scope-Mount verbaut. Die Mount besteht aus Alu, ist sehr leicht und wirkt sehr hochwertig. Verglichen mit anderen Mounts sitzt sie recht tief und erlaubt mit einem T1 Style Reddot ein bequemes Zielen ohne zusätzliche Wangenauflage.

9. Fazit

Für knapp 300 € bietet G&Gs M14-Derivat ein wunderschönes, beidseitig bedienbares Äußeres mit guten, wenn auch ausbaufähigen inneren Werten. Ein Mosfet nachzurüsten sehe ich hier als unbedingt notwendig an.

An der Gearbox zu arbeiten macht überhaupt keinen Spaß, das Zusammensetzen gestaltet sich noch fummeliger als bei einer AEP Gearbox.

Die Highcap Magazine sind unverschämt überteuert, mit den Midcaps wird es hoffentlich anders aussehen.

Die Durchführung eines aussagekräftigen Schusstests ist mir leider momentan nicht möglich. In anderen Reviews zeigte die G&G eine gute Performance, die in etwa den anderen Modellen mit Standardlauf und G&G Green Bucking entsprechen dürfte.

Insgesamt gefällt mir das System. Es bietet eine hochwertige Grundlage mit schönem Design und eine willkommene Abwechslung vom AR/HK416-Einheitsbrei, noch dazu mit einem Originalvorbild, das 7,62 x 51 mm verschießt. Man sollte sich allerdings mit der Plattform auseinandersetzen und nicht davor zurückschrecken, selbst einmal Hand daran zu legen.

Falls ihr bereits Erfahrungen mit einem G&G GR14-Modell gesammelt habt, fühlt euch herzlich eingeladen, sie in den Kommentaren zu teilen. Gleiches gilt selbstverständlich für Kritik, Anregungen und Fragen. Natürlich werde ich das Review auf dem Laufenden halten und euch an neuen Erkenntnissen teilhaben lassen;)

Zu guter Letzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass dieses Review ausschließlich meine eigenen Einschätzungen und Erfahrungen widerspiegelt und es sich hierbei nicht um irgendeine Art kommerzieller Promotion handelt.

(437 Posts)

(nachträglich editiert am 29.04.2020 um 23:41 Uhr)

Update: Vergleich mit der MK14 Mod 0 EBR Short (bzw. G&G GR14 EBR-S)

 

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Technische Daten

3. Verarbeitung, Äußerlichkeiten und Bedienelemente

4. Internals und Kompatibilität

5. Handling

6. Fazit

 

1. Vorwort

Das Review ist jetzt ein gutes Jahr her, das ich genutzt habe, um meine M14 S.O.C. ausgiebig zu bespielen und zu verfeinern. Was kann ich dazu sagen? G&G bietet die beste M14 Plattform auf dem Markt. Die Hop Up Unit ist wunderbar für ein R-Hop geeignet, die Gearbox läuft mit entsprechenden Updates hervorragend, Reichweite und Präzision sind exzellent. Lästig war zu Beginn noch die spiegelglatte Schulterstütze, der ich eine griffige Gummierung aus einer Autofußmatte geschnitten habe.

Verglichen mit meinem Supra-M4-Verschnitt (Titan, RA-Split-Gearbox, etc.) ist die Waffe schwer, sperrig, schlechter zerlegbar und bietet spielerisch keine Vorteile. Aber verdammt, macht das Teil Spaß.

Ein Freund entschied vor einigen Monaten, sich ebenfalls eine M14 zuzulegen. Genauer, die lange EBR-Version in Bronze. Mir hat das gute Stück auf Anhieb gefallen. Klar, die EBR ist mit über 4,5 kg noch schwerer, noch frontlastiger, aber der Pistolengriff, der Schiebeschaft und der wunderschöne Receiver bieten in Sachen Haptik und Ergonomie so unglaublich viel, dass mir die EBR-Version nicht mehr aus dem Kopf ging.

Als ich eben diese EBR einige Monate später technisch generalüberholte, konnte ich mir dann auch einen Überblick über die relevanten Unterschiede zur normalen Version verschaffen. Und so formte sich die Idee einer Transplantation meiner S.O.C. in den wunderschönen Schaft der EBR. Naja, dafür brauchte ich zunächst mal den Schaft und den bekam ich nicht. Einen EBR-Schaft für G&G gibt es nicht separat zu kaufen, nirgends. Und selbst wenn, hätte das weitere Teile erfordert, was in der Summe preislich gegenüber einer neuen EBR kaum einen Unterschied gemacht hätte. Mir blieb daher nur die Hoffnung auf eine gebrauchte EBR-Version, nach der ich von da an Ausschau hielt. Das Glück sollte tatsächlich auf meiner Seite sein: Es gelang mir, eine defekte EBR zu einem guten Preis hier im Marktplatz zu erwerben.

Das hier wird kein komplettes Review, aber ich möchte diese Gelegenheit nutzen, euch einen Überblick über die Unterschiede zwischen der "normalen" M14-Version und der EBR-Version zu verschaffen:

2. Technische Daten

Hersteller:                          G&G Armament

System:                             S-AEG

Kaliber:                              6 mm BB

Gewicht m. Magazin:           4700 g

Länge:                               85 cm - 100 cm

Innenlauflänge:                   407 mm

Hop-Up:                             AUG-Style

Gearbox:                           G&G eigen, in Teilen V2/3 kompatibel

Energie (0,20 g):                1,35 J*

Energie (0,36 g):                1,20 J*

* von GR14 S.O.C. 16 übernommen

3. Verarbeitung, Äußerlichkeiten und Bedienelemente

Wie in der Einleitung erwähnt, macht die Waffe haptisch unglaublich viel her. Der Receiver besteht aus drei Hauptteilen: Dem großen einteiligen Lower-Receiver, der Laufabdeckung sowie der Schiebeschafteinheit.

Der einteilige Lower-Receiver sowie die Laufabdeckung bestehen aus Alu, wurden komplett im CNC-Verfahren gefräst und sind wirklich makellos verarbeitet. An den eingefrästen Rund- und Langlöchern sowie an den Rails finden sich leicht scharfe Kanten. Alle gefrästen Aluminiumteile verfügen über eine dünne, minimal raue und erstaunlich kratzfeste Pulverbeschichtung. Die drei kurzen Rails vorne lassen sich abnehmen, wenn man Upper- und Lower-Receiver trennt, die beiden Slinghalterungen, vorne umsetzbar, hinten fest, bestehen aus Stahl.

Vorne in der Laufabdeckung findet ihr eine dicke Madenschraube, die wiederum von zwei seitlichen Madenschrauben fixiert wird. Mit dieser Madenschraube könnt ihr von oben Druck auf den Außenlauf ausüben. Mir gefällt das nicht, ich habe die Schraube rausgedreht, mein Außenlauf sitzt ohnehin wackelfrei in der Waffe. Keine Ahnung, was sich G&G dabei gedacht hat.

Die Schiebeschafteinheit ist etwas komplexer aufgebaut. Auch hier bestehen die meisten Komponenten aus Aluminium, auch die Führungsstangen. Hinten findet man eine Endkappe aus Gummi, sowie eine dünne Zwischenlage aus Alu vor. Unter dieser Zwischenauflage liegt der Fixierhebel (Stahl) für die verstellbare Wangenauflage. Das System dahinter ist so einfach wie genial: Der Fixierhebel löst beim Herausklappen eine Schraubenmutter bzw. zieht diese beim Einklappen wieder fest. Sollte die Wangenauflage Spiel haben, kann er auch leicht anders an der Mutter angebracht werden, sodass diese fester verschraubt wird. zur Verstellung der Wangenauflage muss in den Löchern auf der rechten Seite noch ein federgelagerter Pin hineingedrückt werden.

Die Wangenauflage ist, wie der Handguard, aus einem faserverstärkten Kunststoff gegossen. Beider verfügen über eine angenehme, leicht aufgeraute Oberfläche, sowie deutlich sicht- und spürbare Spritzgussnähte.

Die gesamte Schulterstütze lässt sich über einen Drücker hinten am Lower verstellen und verfügt ausgefahren über ca. 1,5 mm Spiel nach vorne und hinten. Weiterhin wackelt er leicht, fühlt sich aber im Anschlag dennoch absolut solide an. Darüber hinaus sitzen alle Komponenten bombenfest.

Der Pistolengriff besteht aus angenehm weichem ABS und weist neben der eingelassenen Textur eine glatte Oberfläche auf. Er ist schön schlank und hat m. E. (eher kleine Hände) einen angenehmen Abstand zum Abzug, sodass dieser perfekt mit der Spitze des Fingers bedient werden kann. Er wird über eine einzige, dicke Schraube gehalten. Unter Umständen könnte da auch ein M4 GBB-Griff passen, aber ausprobieren konnte ich das bislang nicht.

Interessant finde ich diese merkwürdige Rail hinten am Lower, die unter der Wangenauflage verschwindet. Wofür ist die da? Ich habe keine Ahnung.

Alle weiteren äußeren Teile der Waffe sind mit der normalen M14-Version identisch.

4. Internals und Kompatibilität

Die Trennung von Upper und Lower gestaltet sich bei der EBR deutlich umständlicher, es müssen dafür acht Schrauben gelöst werden. Besonders fummelig sind dann die Kabel beim Zusammenbau, da der Kabelkanal recht eng ist und man Gefahr läuft, die Isolierung zu beschädigen. Ein detailliertes Video zum Zerlegen findet ihr hier.

Die Gearboxinternals, Hop-Up-Unit und Innenlauf sind bei allen M14-Versionen gleich, wobei G&G einige interne Veränderungen über die Zeit durchgeführt hat. Zuletzt gab es ein E.T.U.-Upgrade, das es bislang noch nicht nach DE geschafft hat. Außerdem gibt es wohl unterschiedliche Pistonheads mit und ohne Ventilation.

Eine relevante Änderung für die EBR war der Motorkäfig: Dieser verfügt bei der EBR über einen anderen Winkel und wurde irgendwann aktualisiert (Gen. 2 aus Stahl), da die ursprüngliche Version aus Zinkguss wohl zu häufig gebrochen ist.

Die Gearboxshell selbst ist prinzipiell zwar die gleiche bei allen M14-Varianten, an der EBR-Shell wurden allerdings zwei zusätzliche Fräsungen vorgenommen: Hinten wurde eine kleine Nase entfernt, an der bei der normalen Version der Motorkäfig anschlägt. Da die Verkabelung nach vorne geführt wird, wurde in die linke Seite der Shell ein zu kleiner Kabelkanal eingefräst.

Ansonsten gibt es nur noch einen Unterschied: Das mittige Verbindungsstück zwischen Außenlauf und Gassystem. Das wird bei der EBR mit dem Lower-Receiver verschraubt und ist leicht asymmetrisch. Leider ist das Teil untrennbar per Spannstift mit dem Außenlauf verbunden.

5. Handling

Dank des Pistolengriffs greift sich die EBR angenehmer als die Version mit klassischem Schaft, die mir nach langen Spieltagen leichte Schmerzen im Handgelenk beschert. Das muss am Winkel des Handgelenks liegen.
Auch komplett zusammengefahren liegt die Waffe gut im Anschlag und dank der Verstellbarkeit lässt sich der Schaft an jede Köpergröße anpassen. Der Schwerpunkt liegt jedoch etwas weiter vorne.

Wirklich umständlich ist die Akkuunterbringung. Zunächst müssen die sechs Linsenkopfschrauben am Handguard gelöst werden, dann wird der Akku direkt unter dem Gassystem in den Handguard eingelegt und die Schrauben wieder festgezogen. Platz ist reichlich vorhanden, aber leider verhaken sich Kabel und Akku nur allzu gerne in der Feder des Gassystems. Der wunderschöne Verschluss wird damit unbenutzbar.

In der Hinsicht sind die klassischen M14-Modelle um Welten besser.

Zum Glück lässt sich das Problem günstig beheben: Ein Inlay aus Vulkanfiber (0,8 mm) zwischen Akku und Gassystem hält beide an Ort und Stelle und kostet ca. 3,50 € zzgl. Versand.

Die Schrauben habe ich durch Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant ersetzt (M4x8 mm), in die ich zusätzlich einen Schlitz gefräst habe, sodass die Schrauben auch per Centstück und zur Not sogar per Hand gelöst und festgezogen werden können.

6. Fazit

Diejenigen, die Wert auf eine mobile, vielseitige Spielplattform mit moderner Technik legen, sollten einen großen Bogen um M14-Modelle und besonders um die EBR machen. Eine gescheite Plastik-M4 ist in der Hinsicht einfach unschlagbar;)

Die MK14 Mod. 0 EBR von G&G ist eine wundervolle Airsoftwaffe, mit Sicherheit die beste Airsoftversion der Waffe am Markt. Sie ist schwer, solide, hochwertig, (fast komplett) gut durchdacht und eignet sich mit ein paar Modifikationen auch wunderbar zum Spielen, sofern man mit dem Gewicht zurechtkommt. Weiterhin wird man damit garantiert in den Genuss einer "DMR-Sonderregelung" kommen, sofern vorhanden.

Sie ist und bleibt aber in erster Linie ein Liebhaberstück, für das man Kompromisse eingehen muss (vgl. Akkuunterbringung) und auch einiges bezahlt. Ich werde meine zugunsten der S.O.C. behalten, da mir das moderne Design der EBR-Variante sehr zusagt und sie etwas modularer ist, als die klassischen Modelle.

Alle Bilder wurden mit einer miesen Handycam gemacht, das tut mir leid:)
Wie immer möchte ich noch darauf hinweisen, dass dieser Beitrag ausschließlich meine eigenen Einschätzungen und Erfahrungen widerspiegelt und es sich hierbei nicht um irgendeine Art kommerzieller Promotion handelt.


(nachträglich editiert am 05.10.2023 um 19:28 Uhr)

Hi! Super Beitrag! Kannst du ein Bild von dem von dir bearbeitenden Magazin posten? Habe immer feeding Probleme mit meinen und würde hoffentlich helfen.

 

 




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