Gewehr nach schiessen drehen, aber weshalb eigentlich?
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(nachträglich editiert am 05.09.2018 um 00:54 Uhr)

Ich habe schon sehr oft gesehen, dass beim modernen Schiesstraining die Waffe nach dem schießen um ca. 90° gedreht wird, sodass der Hülsenauswurf nach oben zeigt.

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass dabei kontrolliert wird ob der Verschluss offen ist und damit die Waffe entladen ist, aber warum wird das denn nun wirklich gemacht?

Hier mal ein Video (ab ca. 0:30)

https://www.youtube.com/watch?v=FM0yuZrNOm0

Damit prüft man den Ladezustand der Waffe. Blick ins Patronenlager; Wurde eine Patrone sauber zugeführt, habe ich eine Störung an meiner Waffe, habe ich verschossen...? Einige wenige Grad reichen dabei aber schon aus. Ist je nach Armee und Schießausbildung anders. Bei Faustfeuerwaffen hebt man diese z.b. leicht an, um einen Blick von oben auf den Verschluss zu bekommen.

 

LG

Nur Siehste bei ner AK nicht ob geladen oder nicht, Verschluss ist da (fast) immer zu, und genau das zeigt das Video, drehen um was zu sehen?

Der Blick auf der Hülsenauswurf ist wie bereits gesagt ein schneller Check ob die Waffe evtl. eine Störung hat. Auch wenn der Verschluss bei einer Ak nicht arretiert kann trotzdem eine Störung zusehen sein. Beispielsweise eine stovepipe (SchornsteinBildung) oder eine einfache Störung wobei derverschluss nicht richtig verriegelt hat. 

Das sind Handgriffe, die nach dem Drill in der Armee einfach drin sind. Da es sich scheinbar um einen Israeli handelt, wird dieser auch an M4/M16 ausgebildet worden sein. Bei fast allen Einheiten oder Armeen die das M4 und dessen Derivate verwenden, ist dieser Dreh mit dem Blick ins Patronenlager Bestandteil der Ausbilung.

Alles Nachwehen des Drills!

 

Sven

Warhead hat es schon getroffen.

Wenn meine M4 auf einmal nicht mehr schießt, können 2 Sachen passiert sein. Entweder ich habe sie leergeschossen, oder sie hat eine Hemmung. Wenn ich nun durch den Blick sehe, dass der Verschluss offen steht, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das Magazin einfach leer war und ich problemlos nachladen kann. Wäre er ganz oder teilweise geschlossen, habe ich eine Hemmung. Andere Sachen wie Dreck oder eine verklemmte Hülse sehe ich so natürlich auch.

Daher kommt dsa überhaupt mit dem Drill und daher ist es auch nicht praktikabel, so den Ladezustand der Waffe zu überprüfen. Zwar kann man bei einigen Waffen durch einen kleinen Schlitz am/im Verschluss die Hülse sehen, aber keinesfalls geht das so schnell, noch ist das in irgendeiner Weise zuverlässig.

Ist diese bzw. ähnliche Prozedur nicht auch schon im aktuellen Schießausbildungs-Konzept bei der Bundeswehr, vorhanden? Ich meine das was gesehen zu haben!

Eine ähnliche Prozedur ist beim Bund Teil der PSK (Persönliche Sicherheitskontrolle) und wird i.d.R. nach jedem Laden und Schießen durchgeführt, sowie je nach Bedarf des Einzelschützen.
Die Gründe wurden erwähnt: Sicherheits-, und Ladezustand der Waffe prüfen, Verschmutzung, Störungen etc. vermeiden.
Dazu gehören "bei uns" noch mehr Schritte wie teilweises Öffnen des Verschlusses, Magazin prüfen etc, aber das variiert je nach Nation.

Bei der Bundeswehr wird der Check im Rahmen des taktischen Ablaufs beim Nahbereichsschießen durchgeführt. Dazu gehört eigentlich auch ein kurzer Blick zur Seite und nach hinten. Bei mir als Linkshänder ist das zwar deutlich leichter, da ich mir das eindrehen sparen kann aber sich das bei richtigen schießen anzugewöhnen ist schon zweckmäßig. 

Je nach dem was bei dem Blick aus den Verschluss zu sehen ist folgen weitere Schritte. Fehlerbehebung....

Für As doch eher sehr unnötig und wirkt meiner Meinund nach wie ein Möchtegern.

Finde das gerade bei GBB Waffen doch noch relativ nützlich. Den Check mache ich unterbewusst sogar noch bei SAEGs.




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