Farbe der Airsoftwaffe - relevant für Tarnung?

Moin,

 

kurze Frage an die alten Hasen:

Ist die Farbe der Waffen eine reine Geschmacksfrage was man schöner findet von der Optik oder ergeben sich da spielerische Unterschiede? Wenn man etwa die gegnerischen Spieler sucht weil man nicht weiß, hinter welchem Busch  / Baum diese sich befinden, habt ihr es dann schon erlebt dass ihr den Gegner seht, weil seine Waffe etwa Schwarz ist und sich daher von der Umgebung absetzt? Ist jemand mit einer Waffe in Grün möglicherweise im Vorteil, weil man ihn schlechter sieht? Konkret geht es mir um Schwarz (finde ich am schönste) Grün oder Braun. (Nicht: Pink mit farbigen LEDs im Lasertagstyle)

 

Besten Dank und ein schönes WE :)

Nein, ist mir noch nie passiert.

Denn diejenigen Spieler, die man nicht mehr sieht, würden auch ggf. ihre Waffe abtarnen. 

Beim normalen Spieler dürfte das aber sowieso nicht vorkommen, weshalb die Farbe der Waffe keine Rolle spielt. Und zur Not ließe sich diese ja mit Schlämmkreide etc. auch noch ändern.

 

Merke: Tarnung ist nicht nur Farben der Umgebung tragen!

Wirst an den Umrissen nicht an der Farbe erkannt :D

Der größte Feind der Tarnung ist die Bewegung Zwinkernd

Bei uns im Team gibt es lediglich eine einzige Waffe mit Paintjob, und das ist unser L96. Unsere schwarzen Waffen mit Holzelementen haben allerdings nicht verhindert das wir öfter mal nicht gesehen wurden.

 

Ich möchte mal 3 Situationen zum Thema Tarnung schildern. 

 

Die erste Situation (und meine erste Erfahrung dieser Art überhaupt) 

Es war eines meiner ersten Spiele, es war im Herbst 2012 auf einem Woodland Spielfeld, wir hatten die Aufgabe einen Bereich zu sichern und zu verteidigen, mein Teamkollege trug eine 5FT Hose und einen Parka in Sumpftarn, während ich nach einer geeigneten Deckung ausschau hielt verschwand mein Teamkollege in einer leichten Senke mit div. beigen Gräsern... wir sprachen noch miteinander, und als ich mich umdrehte war er weg. Er hockte 4-5 Meter neben mir und wir sprachen miteinander und ich konnte ihn echt nicht mehr sehen, erst als er sich zu mir drehte war er für mich wieder Sichtbar. 

Warum war das so? 

Er hat sich einen Ort gesucht zu dem sein Camo perfekt passte, nahm eine Position ein in der die Vegetation seine Konturen verschleierte, er trug ein zur vegetation passendes und zudem hoch wirksames Camo (Sumpftarn), er reduzierte seine Bewegungen auf ein Minimum. 

 

Die Zweite Situation: Auf einem Missiongame vor 2 Jahren, es war als ich begann SS-Leto Camo zu tragen. 

Am Ende des Spieltages waren noch ca 12 Spieler Ingame, 7 von uns, 5 von den Gegnern. Wir konnten die Gegner auf eine Distanz von etwa 60-70 Meter aufspähen da sich diese auf uns zu bewegten, beschlossen wir uns im Unterholz zu verstecken. 3 von uns (mein Team) trug SS-Leto, der Ret bunt gemischt. Die Gegenspieler haben uns erst gesehen als ich meine Waffe entsicherte. (Die Gegenspieler waren zu dem Zeitpunkt bereits so nah das wir die Option gehabt hätten bzw. auf anderen Feldern die Pflicht, Bang zu rufen. ) Es fielen ein paar gezielte Schüsse auf Westen/Chest-Riggs/Plattenträger und wir konnten die letzten verbliebenen Gegenspieler hitten ohne eigene "Verluste" einstecken zu müssen. 

Warum war das so?

Wir trugen überwiegend passende Camos und haben uns nicht einfach irgendwo hin gehockt sondern uns Gedanken gemacht über Position und Deckung und Camo. Wir haben nicht unnötig gequatscht und haben uns nicht bewegt. (naja bis ich merkte das ich vergaß meine AK zu entsichern{#emotions_dlg.happy}

 

Und nun zur dritten Situation dem absoluten Gegenbeispiel. 

Es ereignete sich vor ein paar Monaten auf einem kleinen Woodland Spielfeld in einem Nachbarland, wir versuchten eine kleine Gruppe Gegner zu Flankieren und rückten recht flott unter gegenseitiger Deckung vor schon von weitem sah ich 2 Typen in fertig gekauften Ghillie Suits über den Boden Kriechen.. Arsch öfter mal oben, teils hastige Bewegung, kaum Deckung, behindern die Mitspieler, kriechen über offenes Feld mit knöchelhoher Vegetation... naja wenigstens haben sie es versucht. Aber ich behaupte mal das die Jungs an dem Tag nicht so erfolgreich waren. Könnte aber auch daran gelegen haben das es sich um ein recht kleines Feld handelte mit vielen Spielern.

 

Und zum Bonus noch ein Kurzer Schwank zum Thema CQB/Speedgame: Hier kommt es auf Geschwindigkeit und können an, das Camo ist egal. Manche meinen das auf Woodland übertragen zu können, bleibt ruhig in dem Glauben, wir freuen uns wenn ein Hinterhalt mal wieder funktioniert oder wir uns das lachen verkneifen müssen weil wir zu zweit eine 10 Mann Gruppe aufmischen und diese überall hin schießen aber nicht auf uns..

 

Fazit:

-Camo ist nicht einfach nur 5FT tragen und die Waffe in einem X-beliebigen Farbton zu painten.

-Tarnung spielt im Airsoft, zumindest auf größeren Woodlandlastigen Spielfeldern, in Abhängigkeit des Spielstils, eine durchaus große Rolle.

-Aber ist je nach Feld, Spielerzahl und Art des Events schlicht zu vernachlässigen. 

Ich sitze regelmäßig im Busch mit meiner schwarzen Waffe und werde selten entdeckt. Geht meinen Teamkollegen genauso. 

Ich glaube dadurch das ja in den seltensten Fällen die Waffe im Profil zu Gegner in die Luft gehalten wird ist eben die vertraute Kontur auch nur bedingt für das Gehirn zu erfassen. Denk mal drüber nach: wenn du dir eine beliebige Waffe vorstellst, ist das Bild in deinem Kopf eher eine Seitenansicht oder aus einer anderen Perspektive? Unser Gehirn sucht nach Konturen die wir kennen und Tarnfarbem und -muster haben die Aufgabe den Kontrast zwischen Umgebung und dir herunterzusetzen damit deine Kontur nicht auffällt. Die Kontur der Waffe im Feld ist ja aber gar nicht bis ganz selten die Kontur einer Waffe die unser Hirn sucht. Paintjobs funktionieren also im Prinzip schon, nur die Situationen wo sie gebraucht werden sind sehr rar.

Aber: ein stimmiger Paintjob kann sehr cool aussehen und am Ende kommt es ja nur darauf an wer in der safezone die meisten neidischen Blicke kassiert. ;)

(249 Posts)

(nachträglich editiert am 03.09.2017 um 10:48 Uhr)

Kann mich den Vorrednern nur anschließen. Wie vieles andere ist Tarnung, Kleidung , Ausrüstung gerade im Airsoftbereich nur reine Geschmackssache.

Viele (ungeübte ?) Spieler haben sogar einem Teamkollegen in UCP (AT-Digital) übersehen, der einfach im bewachsenem Gebiet auf nacktem Fels lag.

Die Spielweise, die Art deiner Bewegungen sind m.M.n. in den kurzen Distanzen des Airsoftbereiches entscheidend. Ein passended Muster / Waffentarnung  ist eine nette und nützliche Kirsche auf der Sahnetorte.

Ich bin eben vorn der BZ rein und packe für die Con ab Dienstag. Daher fasse ich mich mal kurz.

Schwarz ist wie erkannt sehr Augenfällig. Für AS spielt das in kaum einem Fall eine Roll. Es wird immer mal Situation geben, in der eine nicht schwarze Waffe besser gewesen währe. Aber die sind selten, da meist andere Dinge verräterisch sind.

(4118 Posts)

(nachträglich editiert am 03.09.2017 um 12:28 Uhr)

Wo Licht ist ist auch Schatten und umso intensiver das Licht ist, umso intensiver wird die Kontrastwirkung von Schatten und umso härter wird des Schwarz von schattierten Flächen für das menschlich Auge.

Trotzdem fällt Bewegung auf und eine große Fläche die im Kontrast zur Umgebung gefärbt ist erzeug daher auch in der peripheren Sicht mehr Reiz als viele kleine Flächen die mit der Farbe der Umgebung verschwimmen.

Das menschlich Auge reagiert in erster Linie auf Bewegung, daher ist eine langsame Bewegung (pirschen) zur Tarnung existenzieller als die Farbgebung.

Das wahrnehmen von Umrissen und Konturen ist ebenso existenziell wie das wahrnehmen von Bewegung, allerdings dient dies eher dazu Fressfeinde an ihrem Gesicht zu erkennen, weshalb man dazu neigt in allem ein Gesicht mit seinen klassischen Formen zu erkennen ... Punkt, Punkt, Komma, Strich usw ...

Also wenn man schon seine Waffe anmalt, das Gesicht nicht vergessen.

Hervorstehende Partien wie die Nase werden dunkel, zurückliegene Partienen wie Augenhöhlen hell bemalt, dies zerreist die natürliche Reizwirkung des Gesichts am stärksten.

Grüße

Worm²






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