Einleitung:

Im folgenden Review habe ich mich eingehend mit der ICS CXP APE in der kurzen Version beschäftigt. Die Waffe wurde über ein halbes Jahr lang getestet und genutzt. Sowohl von mir als auch von 2 Bekannten. Dadurch fließen hier auch insgesamt 3 Meinungen, was das Schuss Verhalten angeht, in das Review ein. Die Vergleiche sind zu 2 ähnlich alten Waffen (keine Neuwaffen) gezogen worden. Es wurden zudem 2 APE's zum testen verwendet. Die Eindrücke aus dem Spiel beziehen sich auf das erste Modell.

 

Erster Eindruck:

Beim Auspacken der APE fallen keine nennenswerten Dinge auf. Enthalten sind die Waffe, ein Reinigungsstab, ein HiCap, die QD Sling Mount für am RIS, ein Tütchen (ca 200) 0,2g Plastik BB's, Ersatzsicherungen und ein Werkzeug. Das HiCap wurde von mir nicht weiter getestet. Es handelt sich hierbei um das Standard HiCap mit Sichtfenster von ICS. Beim Herausnehmen aus dem Karton fällt direkt das für ihre Größe hohe Gewicht der APE auf. Mit 2,9kg ist sie zwar nicht schwerer als ein handelsübliches M4, aber ihre Bauform suggeriert ihr ein höheres Gewicht.

Außerdem liegt eine kurze Anleitung mit im Karton, die eine Explosionszeichnung mit Teile Nummern enthält. Zudem hat Begadi ein Chrono Protokoll beigelegt. Zu diesem komme ich später unter Technik.

  

 

 

Body:

Es fallen keine optischen Mängel oder Schäden an der Waffe auf. Die Verarbeitungsqualität ist ICS typisch hier sehr gut gelungen. Beim ersten näheren inspizieren fällt auf, dass der gesamte Body mit Ausnahme der Schulterstütze und dem Pistolen Griff aus Metall gefertigt wurden. Dadurch erhält der Body eine sehr hohe Festigkeit, sowie auch sein Gewicht. Beim getesteten Modell fiel lediglich der Pistolen Griff negativ auf, da die 4 Schrauben, die ihn an der Gearbox fixieren, nicht korrekt angezogen waren. Dies lies sich jedoch durch 2 Minuten Arbeit beheben.

Die APE orientiert sich mal mehr mal weniger an ihrem Vorbild, der ACR Bushmaster. Dies wird ins Besondere an ihrer beidseitigen Bedianbarkeit deutlich. Alle Knöpfe, wie zum Beispiel Magazinauswurf, sowie Boltcatch und Fire Selector sind auf beiden Waffenseiten vorhanden. Der Ladehebel lässt ich ohne Mühe von links nach rechts stecken. Hier liegt leider eine kleine Schwäche, die sich aber baulich wohl nicht anders lösen lies. Wird der Ladehebel mehrfach umgesteckt neigt er zu sehr viel Spiel. Und ist nicht mehr so stabil wie zu Anfang. Aber dabei handelt es sich um einen verschmerzbaren Mangel.

Was mich als Linksschütze an der APE stört ist ihre Sling Aufnahme. Diese lässt sich leider nicht, wie der Ladehebel, von links nach Rechts umbauen, wodurch die APE bei Linksschützen leider falsch herum hängt. Am RIS befindet sich die Aufnahme für den (mitgelieferten) QD Sling Adapter. Dieser lässt sich ebenfalls von links nach rechts bauen. Die Verwendung eines 2 Punkt Slings ist jedoch nur für Rechtsschützen möglich, da sich die hintere Aufnahme, wie angesprochen, nicht umbauen lässt.

Die Schulterstütze ist klappbar und obwohl die Verkabelung im Stock liegt stört diese das Abklappen nicht. Hier sammelt die APE somit Pluspunkte. Wie nahezu alle anderen Airsoft Waffen auf dem Markt verfügt auch die APE über einen Mini Tamiya Stecker als Anschluss. Dazu kommt noch die ICS typische 30A Flachsteck Sicherung. Beide wurden von mir vor dem ersten Spiel entfernt und durch einen Dean-T Stecker ohne Sicherung ersetzt. Die Schulterstütze ist in mehreren Längen einstellbar. Zusätzlich ist noch eine in 3 Höhen verstellbare Wangenauflage vorhanden.

Vorn an der APE findet sich ein KeyMod Handguard aus Aluminium. Dieser hat ein minimales Spiel was im Spiel selbst nicht auffällt und somit nicht weiter stört. Der Mündungsfeuerdämpfer ist extrem leicht und wirkt fast wie Plastik, ist aber ebenfalls aus Aluminium. Dieser verfügt über ein 14mm CCW Gewinde inklusive Madenschraube zur Arretierung. Der Handguard ist mit einem Bodypin gesichert und kann leicht abgezogen werden. Leider verfügt die APE nicht über ein Lauf Schnellwechsel System wie die PTS Masada oder die WE MSK.

Als Visierung kommen FlipUp Sights zum Einsatz, die bei Nicht Benutzung sehr flach an der Rail anliegen. Das Korn ist sogar federgelagert und springt bei Knopfdruck in Position.

Alles in allem macht der Body der ICS CXP APE einen sehr soliden und langlebigen Eindruck. Dies hat sich auch nach 6 Monaten der Benutzung bestätigt. Kratzer in der Lackierung und ein minimales Spiel des Outer Barrels, bei dem es sich um ein FreeFloat System handelt, waren festzustellen. Der Body ist durch seine Bauform deutlich robuster als viele M4 Modelle von ICS.

Interessant war auch festzustellen, dass die neu gelieferte APE die Seriennummer die Seriennummer CX F01730 aufwies, die letztes Jahr im August gekaufte die Nummer CX F01734.

 

Technik:

Im Inneren der APE finden wir ICS Standardkost. Es wurde auf eine V2 Split Gearbox gesetzt, die Jams lösen zum Kinderspiel macht. Dazu sei jedoch zu sagen, dass Jams bei meinem Modell nur auftraten, wenn ein nahezu leerer Akku verwendet wurde. Als Motor kommt ein ungelabelter ICS Turbo 3000 zum Einsatz. Dieser neigt wie alle ICS Motoren bei Verwendung von 11,1V LiPo's zur starken Funkenbildung. Bei der Verkabelung wurde auf 1² Kunststoffkabel gesetzt, die keine große Flexibilität bieten. Da jedoch nur knapp 8cm Kabel (hinten im Stock) überhaupt zugänglich sind, stört dies nicht.

Was hingegen stört ist, dass bei der APE auf ein EBB System gesetzt wurde. Dieses bietet akustisch, sowie vom Spielgefühl keinerlei Mehrwert. Im Gegenteil. Deaktiviert man es, was man durch Durchladen und nicht Betätigen des Boltcatches erreicht, so spricht die APE plötzlich deutlich besser an und klingt auch ruhiger. 

Durch die Verwendung der Split Gearbox lässt die APE sich durch das Entfernen eines Bodypins leicht aufklappen. Die Fettung von Haus aus ist im akzeptablen Bereich und sollte für einige Spiele ausreichend sein.

Das HopUp ist das standardmäßige HopUp von ICS mit Querrad, wie es auch in den aktuellen VFC 416 Modellen zum Einsatz kommt. Die Einstellbarkeit ist gut und auch bei längerer Nutzung verstellt sich nichts.

Wie oberen bereits angesprochen wurde der Mini Tamyia gegen einen Dean-T Stecker ausgetauscht und die Sicherung entfernt, um ein besseres Ansprechverhalten zu erzeugen. Im Vergleich zu einer nicht umgebauten APE bringt dies auch tatsächlich einen spürbaren Vorteil. Jedoch ist die erreichbare Kadenz immer noch nicht auf Wunschniveau. Dies lies sich nur durch das zeitweise einsetzen einen AimTop F430 Motors erreichen. Der Turbo 3000* scheint also doch etwas schwachbrüstig zu sein.

*ICS Turbo Motoren unterscheiden sich. Es gibt einmal die von Haus aus verbaute Version ohne Labels, die zwar ebenfalls über Neodym Magneten verfügt, aber deutlich weniger Power aufweist als der nachkaufbare Tuning Motor mit dem gleichen Namen. Unterscheiden tun sich beide optisch tatsächlich nur dadurch, dass der eine Labels trägt und der andere nicht. 

Ein 7,4V LiPo treibt die APE zwar an, erlaubt aber kaum eine spielbare Leistung, da der Motor dadurch scheinbar nicht genug Kraft bekommt. Bei Verwendung eines 11,1V LiPo's schlug der Motor zu Anfang, wie zu erwarten, Funken und roch entsprechend. Dies legte sich nach dem ersten Spiel jedoch wieder. Schäden an Switch oder Motor sind auch nach den 6 Monaten der Nutzung nicht feststellbar gewesen.

Verwendet wurde ein 11,1V 1.500mAh Block Type LiPo mit 25 – 50C. Der trotz der kleinen Dimensionen in der Schulterstütze Platz findet. Dies ist jedoch dem Umstand geschuldet, dass die Sicherung entfernt wurde. Mit Sicherung ist der benötigte Platz recht kurz geraten. Es eigenen sich zudem eher Block Type LiPo's, da das Fach so besser ausgenutzt werde kann.

Die von ICS angegebenen 1,6J mit 0,2g Kugeln werden von beiden (kurzen) APE's nicht erreicht. Mein Modell leistet 1,32J. Die neu gelieferte (mit dem Chrono Protokoll) bringt es sogar nur auf 1,03J und das trotz angeblich getesteten 1,60J. Hier wurde also entweder eine andere APE getestet oder „einfach so“ ein Protokoll erstellt. 2 Weitere auf Feldern getestete APE's wiesen 1,30, sowie 1,34J (jeweils mit 0,2g) auf.

Technisch erfindet ICS das Rad also nicht neu und bleibt seiner Linie mit Split Gearbox und Sicherung treu. Leider ziehen der etwas schwächelnde Motor und das EBB das Ganze weiter runter als die APE es verdient hätte.

 

Im Spiel:

Im Spiel selbst zeigt die APE erst ihre Stärken und Schwächen deutlich. Ihre doch eher langsame Kadenz macht sie nicht zum CQB Monster. Hier muss sich sich klar G&G Waffen mit ETU, oder Ares EFCS geschlagen geben. Ihre Leistung hingegen schiebt sie vermeintlich in diese Ecke. Insgesamt 21 Spieltage malen jedoch ein anderes Bild.

Das fein einstellbare HopUp und ihr solides Gewicht machen sie für mittlere Distanzen ideal. Durch den exzellenten Grip des ICS HopUp Gummis fliegen nahezu alle Kugeln exakt ins gewünschte Ziel. Treffer auf 50m sind somit leicht machbar. Gespielt wurde die APE ausschließlich mit G&G Bio BB's. 0,25g eigneten sich hierbei sehr gut, bei leichtem Wind wurden 0,28g BB's besser.

Die einklappbare Schulterstütze wurde von mit im Spiel nicht einmal verwendet, da diese sich durch ihre hohe Einstellbarkeit sehr angenehm anfühlt und durch die Gummi Buttplate auch nicht an der Schulter verrutscht.

Ihr EBB sorgt im Spiel jedoch leider ausschließlich für Nachteile. Es macht die APE leider sehr laut und dämpft, wie angesprochen, ihre Kadenz. Im Spiel war bei mir somit oft das Hülsenauswurf Fenster offen, um das EBB deaktiviert zu halten.

Im Spiel stellte sich jedoch eine weitere Schwäche der APE heraus. Obwohl sie für M4 Magazine konstruiert wurde passen nicht alle hinein. Standard Blech und Plastik Magazine passten bei mir, aber nicht bei Bekannten. Es stellte sich schnell heraus, dass meine nur passten da ich sie für meine F2000 angepasst hatte und die Zuführungsnasen runtergefeilt hatte.

Lediglich Magpul PTS PMAG's, G&G Polymer Mags und HiCaps passten ohne Nachberarbeitung. Hier sollte man also aufpassen. Geschuldet ist dies dem Umstand, dass der Lower Receiver nur ein kleines Fenster frei hat durch das das Magazin an den Upper Receiver stößt. Vermutlich ist dies gewählt worden, um Stabilität zu erreichen. Meine Empfehlung sind daher eindeutig die G&G 130er Polymer MidCaps. Diese lieferten zusammen mit den (leider nicht mehr kaufbaren) PTS PMAG's eindeutig die besten Ergebnisse.

Auf dem letzten Bild sind (von links nach rechts) MagPul PTS PMAG, ICS HiCap, bearbeitetes DBoys MidCap und ein normales DBoys MidCap zu sehen. Man erkennt das Runterfeilen der Nase gut. Auf den anderen Bildern ist das "Problem" zu erkennen was normale MidCaps mit der APE haben.

 

 

Der Stromverbrauch der APE hielt sich in Grenzen. Der 1.500 mAh LiPo schaffte es problemlos durch jeden einzelnen Spieltag. Lediglich ein mal hatte die APE einen Ausfall zu verbuchen und zwar dadurch, dass ein Motorschuh vom Motorkontakt rutschte. Dies konnte durch eine Spitzzange schnell behoben werden.

 

 

Vergleiche:

In meinem privaten Arsenal musste sich die APE gegen 2 Konkurrenten behaupten. Zum einen die G&G SCAR-L und auf der anderen Seite die Ares Amoeba AM-013.

  • ICS CXP APE – 419,95€
  • G&G SCAR-L – 499,95€
  • ARES AM-013 – 349,95€

Technisch sind alle 3 für mich jedoch vergleichbar, da alle über eine V2 Box verfügen, M4 Magazine nutzen und mit einem 11,1V LiPo genutzt werden können. Auf die Bodies gehe ich hier nicht näher ein, da diese sich zur APE zu sehr unterscheiden.

Interessant ist für die meisten Spieler ohnehin das Verhalten der Waffe im Spiel selbst. Und hier gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Zunächst die Leistungen.

  • APE – 1,32J (bzw. 1,03J)
  • SCAR – 0,78J
  • AM-013 – 1,48J

Bei allen 3 Waffen sind Stock Federn verbaut. Was beim Spielen auffällt ist, dass die SCAR fast die gleiche Reichweite schafft wie die APE. Und das trotz fast halb so viel Leistung. Die AM-013 verliert auch größere Distanzen unglaublich an Präzision. Im Punkto Reichweite und Präzision setzt die APE sich also durch. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass es sich hierbei ausschließlich um Erfahrungen aus Spielen mit den beschriebenen Waffen handelt.

Bei der Kadenz sieht das Bild komplett anders aus. Hier setzt sich die Amoeba dank EFCS klar durch und lässt beide anderen weit hinter sich. Hier muss die APE sich auch der SCAR geschlagen geben. Schwacher Motor und EBB tun der Waffe hier keinen Gefallen.

Wie in der Erfahrung bereits angesprochen eignet sich die APE also eher für mittlere Distanzen und sollte, wenn sie im CQB gespielt werden soll, umgebaut werden. Dies ist auch der letzte Punkt im Vergleich. Wie schnell lässt sich die Leistung der Waffe auf ein neues Spielfeld anpassen?

Hier setzt die Amoeba sich dank FSWS wieder durch. 2 Schrauben und die Feder ist getauscht. Bei der APE kann man hier entweder eine komplette 2. Upper Gearbox nutzen – Diese ist dann sogar noch deutlich schneller getauscht als bei der Amoeba, oder man zerlegt die verbaute Upper Gearbox und wechselt die Feder manuell. Dies geht dennoch immernoch erheblich schneller als das komplette Zerlegen der SCAR.Insgesamt schlägt die APE sich somit nicht schlecht. Lediglich ihre Kadenz drückt den Eindruck des Ganzen. 

 

Empfehlung?

Würde ich die ICS CXP APE empfehlen? Als Anfängerwaffe eher nicht nein. Wer jedoch eine Waffe in Form einer ACR will dem bleibt derzeit (meiner Meinung nach) keine gute Alternative zur APE. Die MSK von WE leidet unter deutlich größeren Problemen und die A&K Version ist selbst für erfahrene Bastler eine große Herausforderung.

Wenn man also die 3 Schwächen der APE (Sicherung, schwacher Motor, EBB) eliminiert hat man eine langlebige und präzise Waffe.

 

Pro

  • Solide verarbeiteter (nahezu) spielfreier Body

  • Beidseitige Bedienelemente

  • sehr präzises HU

  • Split Gearbox

  • Bei korrekter Nutzung Jam freies System

  • M4 Magazin kompatibel

 

Contra

  • EBB

  • Geringe Kadenz auf Grund schwachen Motors

  • Nicht alle M4 Magazine passen

  • Sicherung nimmt Platz für Akku

 

 

Gruß,

Sk!pper




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