Gewinnspiel - Funktionsbekleidung für Airsoft
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(nachträglich editiert am 04.12.2016 um 08:33 Uhr)

Hallo zusammen,

in dieser Anleitung möchte ich euch eine Hilfestellung für den Kauf von Funktionsbekleidung im Airsoftsport sowie einige nützlichen Tipps für die passende Ausrüstung bei schlechten Wetterverhältnissen bereitstellen. Um euch die Unterschiede zu visualisieren bin mit der Kamera mal ganz nah an die verschiedenen Kleidungsstücke herangegangen. Die Zusammensetzung steht bei jedem Kleidungsstück auf dem eingenähten Etikett oder in der Produktbeschreibung des Herstellers. Los geht es mit den verschiedenen Materialien und deren Vor- und Nachteile:

Die Materialien eurer Bekleidung:

Die Baumwolle ist der Klassiker unter den Bekleidungsmaterialien: Robust und billig. Darüber hinaus ist sie auch absolut pflegeleicht und langlebig. Wer aber schon mal ein Baumwoll T-Shirt unter der uniform getragen hat weiß bestimmt, dass Baumwolle nicht gerade das höchste der Gefühle ist, wenn man ordentlich ins Schwitzen kommt. Sie saugt den Schweiß auf und wird dadurch klebrig und schwer. Es dauert daher auch relativ lange, bis diese große Menge an Feuchtigkeit verdunstet und das Shirt wieder trocken ist.

Auf diesem Bild sieht man, wie eng geflochten und saugfähig die dicken Fasern eines normalen Baumwoll T-Shirts sind. Aus diesen Gründen rate ich bei hohen Temperaturen oder von reiner Baumwolle ab. Auch wer zu starkem Schwitzen neigt, sollte auf etwas anderes zurückgreifen.

Eine tolle Alternative bildet daher ein Satz Kunstfaser Unterwäsche. Man kann vereinfacht sagen, dass diese Bekleidungsstücke mit einem Plastikfaden gewoben sind. Hierzu zählen Polyester, Polyamid, Nylon und Elastan. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Kunststoff saugt sich deutlich weniger mit Flüssigkeit voll und trocknet daher auch schneller. 

Auf dem Foto sieht man das, im Vergleich zum vorherigen Bild, deutlich luftigere Webmuster eines Kunstfaster T-Shirts. Auf diese Weise verschafft euch Kleidung aus Kunstfasern in der Regel ein deutlich kühleres Tragegefühl. Wenn man bedenkt, dass diese Hemden überwiegend für den sportlichen Einsatz angefertigt werden, macht das auch Sinn. Nachteile von Kunstfaser sind, dass die Produkte nicht so robust sind und im Einsatz schneller anfangen zu "müffeln".

Wovon ihr darüber hinaus sicher schon gehört habt, ist die Merinowolle. Deren Vorteil ist, dass es zu deutlich weniger Geruchsbildung kommt und sie auch im feuchten Zustand noch gut wärmt. So kann man ein Merinoshirt auch mal zwei Tage tragen und Gepäck sparen. Während des Trocknens ist sie auch schneller als die Baumwolle.

Hier sieht man, das die offene Struktur der Wolle besser geeignet ist um aufgewärmte Luft "festzuhalten". Allerdings trägt sich Wolle oft einfach kratzig und für heiße Tage ist sie dann doch oft zu warm. Billig und sorgenfrei in der Pflege ist der Spaß auch nicht gerade. Es gibt viele die darauf schwören aber ich würde mit Vorsicht an die Sache herangehen.

Mein Tipp:

Ich selbst setze ausschließlich auf Kunstfaser. Unterhemd, Boxershorts und Socken sind bei mir alle darauf ausgelegt, so wenig Schweiß wie möglich aufzusaugen und schnell zu trocknen. Wenn ich zwischen den Spielen meine Ausrüstung ablege, bin ich nach der Pause oft wieder trocken.
Mein persönlicher Tipp für die sogenannte erste Bekleidungsschicht: Decathlon! Die aus Frankreich stammende Sportartikelkette hat Funktionsbekleidung für wenig Geld im Sortiment und zumindest bei der ersten Bekleidungsschicht kann man hier nicht viel falsch machen. Jacken oder Hosen würde ich dort aber aufgrund der durchwachsenen Verarbeitung nicht kaufen.

Das Wissen anwenden:

Mit dem Wissen über die Eigenschaften dieser Materialien kann mann auch die nächste Bekleidungsschicht nach den eigenen Vorlieben zusammenstellen. Uniformen werden oft aus Mischgeweben gefertigt und kombinieren so die Vorzüge aller verwendeter Materialien. Nehmen wir beispielsweise mein erstes Combatshirt: Am Bauch und Rücken besteht es zu 81% Polyester und zu 19% aus Elastan. Im Sommer hat mir diese Kunstfasermischung gute Dienste geleistet und ich war immer schnell wieder trocken. Das Tragegefühl des dehnbaren Materials ist ebenfalls sehr angenehm.

Der Nachteil ist aber, dass der relativ leichte und elastische Stoff schnell erste Abnutzungsspuren von meinem Platecarrier davontrug. Auf dem Foto sieht man gut, wo der Stoff beschädigt wurde. Hier hat sich also das Fehlen eines Baumwollanteils direkt nachteilig auf die Robustheit ausgewirkt. Ich bereue den Kauf dennoch nicht, da mir ein angenehmes Körperklima wichtiger ist als die maximale Haltbarkeit. Für den Winter habe ich mir trotzdem ein konventionelleres Produkt mit 65% Polyester und 35% Baumwollanteil zugelegt. Apropos Winter:

Wenn es mal kalt wird

Fleecejacken besteht ebenfalls aus Kunststoff. Hier ist das Material aber so gewoben, dass die vom Körper erwärmte Luft darin hängen bleibt und euch so dauerhaft wärmt:

Der Vorteil von Fleece ist materialbedingt der gute Feuchtigkeitstransport, die hohe Atmungsaktivität, das leichte Gewicht, das schnelle Abtrocknen und die unkomplizierte Reinigung. Die einzigen Schwäche von Fleece sind dessen Winddurchlässigkeit und das leichte verdrecken der faserigen Oberfläche. Hier ist ein körpernaher Sitz wichtig sowie ausreichend Länge im Rücken und Nieren Bereich. Beim Anprobieren daher ruhig mal in die Hocke gehen. Fleece ist auch relativ günstig und kann ruhig bei Decathlon oder im Discounter mitgenommen werden. Wer gerne Velcro und aufgesetzte Taschen möchte, muss sich aber im Military Bereich umschauen.

Wenn das Fleece einmal nicht mehr reicht gibt es noch Kleidungsstücke mit Kunstfaser Füllung. Dabei werden viele kleine Kammern mit Federimitaten aus Kunstfaser gefüllt, die noch besser in der Lage sind, warme Luft zu speichern.

Wie man bei Gegenlicht sieht, sind die Kammern mit wärme speicherndem Material gefüllt.

Auch diese Kleidungsstücke sind leicht zu waschen und daher ist es nicht schlimm, wenn man sie mal vollschwitzt. Für Spielpausen oder bei längeren Wartephasen kann man sich hiermit sehr effektiv aufwärmen. Der empfindliche Stoff sollte im Spiel allerdings durch eine Jacke geschützt werden.

Die beste Isolation bietet aber nach wie vor die Daune. Hier wird das gleiche Prinzip wie bei den Kunstfaser Füllungen angewendet. Echte Gänsedaunen können allerdings noch mehr Wärme speichern und sind zudem leichter.

Nachteilig ist aber die komplizierte Reinigung und das Versagen bei Nässe. Daunenjacken sind in der Regel nicht besonders robust und sehr teuer. Daher würde ich von einem Einsatz bei Airsoft für Anfänger erst mal abraten.

Schutz vor den Elementen

Softshelljacken sind Wind und Wasser abweisend aber grundsätzlich nicht wasserdicht. Der Vorteil von Softshelljacken ist aber die hohe Atmungsaktivität und die Flexibilität des Stoffs. Diese Jacken sind perfekt für sportliche Aktivitäten in Herbst und Frühling geeignet, da sie ein Auskühlen durch den Wind verhindern und ihr trotzdem nicht so schnell ins Schwitzen kommt. Auch wenn es unter der Jacke mal Feucht wird, trocknet diese immer noch relativ schnell wieder ab.
Die Außenseite dieser Jacken besteht aus sehr eng gewobenem Material. Die Wind abhaltende enge Oberflächenstruktur ist hier gut zu erkennen:

Darüber hinaus wird die Softshelljacke in der Regel zusätzlich mit einer chemischen Imprägnierung versehen. Dadurch sollen Wassertropfen an der Außenseite der Jacke einfach abperlen. Sobald aber Druck auf die Wassertropfen wirkt, wie etwa durch Rucksackriemen oder Taktische Ausrüstung, zieht das Wasser durch den Stoff und ihr werdet an diesen Stellen nass. Wenn ihr euch in nasses Gelände legt kriecht die Nässe hier natürlich auch ganz schnell durch das Material.

Die chemische Imprägnierung nimmt aber während jeder Wäsche ab und muss daher regelmäßig aufgefrischt werden. Dafür gibt es Waschimprägniermittel die man in der Waschmaschine anwendet oder Imprägniersprays, mit denen man z.B. gezielt nur den Schulter und Ärmelbereich imprägnieren kann. Sobald die Wassertropfen in den Stoff einziehen und nicht mehr abperlen, solltet ihr also nachimprägnieren.


Softshelljacken gibt es in allen Stärken und Ausführungen. Von der leichten Laufjacke für den Laufsport bis zur Fleece gefütterten Wintersoftshell ist alles möglich. Auch im Military Bereich gibt es oft unterschiedlich dicke Modelle vom selben Hersteller. Hier kommt es auf den Einsatzzweck und euer Schwitzverhalten an. Ein guter Anhaltspunkt zum Vergleichen ist übrigens das Gewicht der Jacke. Wer gerne durchs Unterholz robbt sollte aber lieber auf etwas stabileres setzen. Ganz wichtig ist hier auch wieder eine ausreichende Rückenlänge, auch bei darüber getragener Ausrüstung.

Mein Tipp

Ich selbst favorisiere momentan eine 655g schwere Softshell Jacke von Helikon Tex. Sie ist noch relativ leicht und ich komme nicht sofort ins Schwitzen, wenn es mal anstrengend wird. Durch die Unterarmbelüftung kann ich in dem Fall auch immer etwas "Dampf ablassen" und die mit Velcro verschließbare Bündchen sorgen dafür, dass mir die Jacke nicht dauernd an den Armen hochrutscht. Die Dicke der Jacke ist perfekt um Wind abzuwehren und die durch meine Körperwärme erwärmte Luft an mir zu halten. Wenn es zu kalt wird, gleiche ich das durch einen dickeren Fleece Pullover darunter aus.

Und bei Regen?

Sollte man wirklich mal darauf angewiesen sein, in starkem Regen Airsoft zu spielen, gibt es zwei Möglichkeiten: Regenjacke oder Regenponcho. Der Vorteil der Jacke ist eine gute Beweglichkeit und mehr Schutz vor Kälte. Dafür wird aber alles was ihr darüber tragt feucht. Der Regenponcho ist deutlich günstiger und passt manchmal auch noch über den Rucksack. Durch den lockeren Sitz geratet ihr nicht so schnell ins Schwitzen und eure Knifte passt auch noch drunter. Sollte es allerdings zur Sache gehen, kann so ein Poncho schon mal die Bewegungsfreiheit und die Sicht auf die eigenen Füße einschränken. Hier muss man einfach Situationsbedingt abwägen. Am besten ist natürlich, wenn man beides hat. 

Mein Tipp

Eine schlechte Regenjacke bringt oft viel Ärger. Das geht bei Gewicht und Packmaß los und endet bei Atmungsaktivität und Robustheit. Mit einem Poncho ist man im Großteil der Fälle gut versorgt und muss danach nicht mit feuchter Ausrüstung weiterspielen. Dazu spart man noch eine Menge Geld. 

Damit kommen wir zum Ende meiner Ausführungen. Ich hoffe, ich konnte euch den ein oder anderen Einblick geben und ihr wisst beim nächsten Einkauf, was die Materialien der Kleidungsstücke in der Praxis bedeuten. Ob euch die Sachen auch passen müsst ihr aber schon selbst herausfinden!{#emotions_dlg.happy}

Schöne detaillierte Bilder aber die Quellenangaben fehlen!

Nur der Vollständigkeit halber: Die Bilder sind selbstverständlich alle von mir aufgenommen worden.




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