Anfänger Guide Antriebsarten - Gewinnspiel

(nachträglich editiert am 04.12.2016 um 12:48 Uhr)

Inhaltsverzeichnis:

  • Vorwort
  • 1. Federdruck:
  • 2. AEG/SAEG:
  • 3. DualPower:
  • 4.NBB (Gas und CO2)
  • 5.GBB (Gas und CO2)
  • 6.GBBR (Gas und Co2)
  • 7.HPA
  • Ergänzendes
  • Schlusswort
  • Credits


Vorwort:


Ich möchte hier einmal für Anfänger die verschiedenen Antriebsarten vorstellen und ihr Vor- und Nachteile aufführen. Es geht mir nur darum die Grundlagen zu vermitteln, die Feinheiten der Antriebsarten werden hier im ASVZ in der Technikecke genauer erklärt bzw. diskutiert.

Fangen wir erstmal mit den verschiedenen Antriebsarten an die es so gibt:

  • Federdruck:
  • AEG/SAEG:
  • DualPower:
  • NBB (Gas und CO2)
  • GBB (Gas und CO2)
  • GBBR (Gas und Co2)
  • HPA


Grundlegend hat jedes System nur ein Ziel/Zweck. Eine neue Kugel in den Lauf zu führen und bei Auslösen des Abzuges dieses mittels Luft-/Gasdruck aus dem Lauf zu beschleunigen.
Ich werde zunächst die Technik kurz erklären und dann die Vor- /Nachteile aufführen.


1. Federdruck:

Generell findet man dieses System in drei verschiedenen Anwendungen im Airsoft:

  • "GünstigeAirsoft-Pistolen bzw. teils auch Gewehre
  • Repetier-Scharfschützengewehre
  • Sogenannte Pump Action oder Vorderschaft-Repetier-Schrotflinten (Häufig auch mit mehr als einem Lauf)



Technik:

Zur Erklärung nehmen wir ein Repetier-Scharfschützengewehr da es eines der gebräuchlicheren Systeme ist. In unserem Falle Einen SVD-S-Nachbau, da dieser die Technik am einfachsten Verdeutlicht. Die Bilder zeigen das System in den Unterschiedlichen Zuständen.

Grundlegend wird eine hinter einem Luftkolben (Piston) gelegene Feder beim Ziehen des Repetierhebels gespannt. Der Kolben rastet dabei hinter einer Klammer (SEAR) ein. Danach wird ein beim Zurückführen des Repetierhebels eine weitere Kugel den Lauf zu geführt. Wird nun der Abzug betätigt gibt die Klammer (SEAR) den Kolben frei und dieser schnellt in seinem Zylinder nach vorn. Hierbei wird die Luft im Zylinder komprimiert und beschleunigt durch eine Luftdüse (Nozzle) die Kugel aus dem Lauf. Nun kann mittels Ziehen/Repetieren des Ladehebels der Vorgang wiederholt werden.

Bei Schrotflinten, insbesondere bei Vorderschaft-Repetier-Flinten, funktioniert das System genauso. Nur, dass mittels Pumpbewegung am Vorderschaft der Vorgang ausgelöst wird.

Bei den häufig anzutreffenden Federdruckpistolen erfolgt der Vorgang über Ziehen/ Repetieren des Schlittens.

Vorteile:

  • robustes Grundsystem bei normaler Wartung, relative Stör-unanfällig
  • sehr Witterungs- und Temperaturunabhängig
  • sehr konstante Leistungsausbeuten
  • Unempfindlich gegen Nässe

Nachteile:

  • langsame Feuerrate im Vergleich zu den anderen Antriebsarten
  • bei höheren Leistungen hoher körperlicher Kraftaufwand zum Spannen

 


2.AEG/SAEG

Generell findet man dieses System in nahezu allen gebräuchlichen Airsoftwaffen:

  • Als sogenannte AEP in voll- und halbautomatischen Pistolen
  • Als AEG/SAEG in jedem erhältlichen Sturmgewehr und MPs
  • Als AEG in allen erhältlichen MGs

Wichtig zu wissen ist, dass in Deutschland ab einer Mündungsenergie von über
0,5 Joule der vollautomatische Modus deaktiviert sein muss (unter und über 18 Jahren etc.)

Ergänzende Systeme wie MOSFET, EFCS, EBB oder Pneumatischen Blowback lassen wir hier mal außer Acht.

Technik:

Bei einer AEG wird das Repetieren und Spannen der Feder komplett von einem Getriebe (Gearbox) übernommen. Diese wird über einen Elektromotor angesteuert/betrieben.

Zur genaueren Veranschaulichung einmal eine Grafik.




Fangen wir am Beginn des Zyklus an. Wird der Abzug betätigt, wird der Stromkreis des Motors geschlossen und das Getriebe beginnt zu drehen. Als Erstes wird, wie in der Grafik zu sehen, die Feder gespannt. Der Kolben (Piston) wird hierbei mittels eines Zahnrades (Sektor Gear) nach hinten bewegt und spannt die Feder. Zeitgleich wird über eine kleine Nocke am selben Zahnrad ein "Gestänge" (Tapetplate) nach hinten und vorne bewegt. Dieses steuert das Nozzle, welches hierdurch eine neue Kugel in den Lauf befördert. Ist das Sectorgear weit genug gedreht, gibt dieses den Piston frei. Der wird durch die Feder beschleunigt und gibt die komprimierte Luft auf die Kugel ab, und befördert diese aus dem Lauf.

Bei einer AEG wiederholt sich dieser Vorgang so lange, bis der Abzug (Schalter) gelöst wird.

Zwei weitere Teile in einer Gearbox sind noch erwähnenswert. Diese funktionieren ebenfalls über "Nocken" auf einzelnen Zahnrädern des Getriebes.

  • Der sogenannte Anti-Reversal-Latch (ARL). Ein kleiner Feder belasteter Hebel der verhindert, dass das Getriebe rückwärts läuft.
  • Der COL (CutOffLever). Ein Hebel in der Gearbox. Dieser hakt den Schalter (Fire Switch) am Ende eines Zyklus aus und sorgt so für einen halbautomatischen Schussmodus. Bei AEGs kann dieser über die Vollautomatikstellung deaktiviert werden. Bei SAEGs lässt sich dieser nicht deaktivieren und die Waffe kann nur noch halbautomatisch schießen.


Vorteile:

  •  halb/vollautomatische Schussweise
  •  geringer Kraftaufwand für die Bedienung

Nachteile:

  • relative Temperaturanfälligkeit, je nach verwendetem Akkutyp/Qualität
  • komplizierte Technik (Ausgereift), aber höhere Störanfälligkeit wie Federdruck.
  • Witterungsempfindlich (z. B. hohe Feuchtigkeit)


3.Dual/Power:

Sogenannte Dualpowerwaffen sind eine Kombination aus den beiden oberen Antriebskonzepten und sind nur in sehr "günstigen", Qualitativ minderwertigen, Waffen zu finden. Sie werden von mir hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Technik:

Im Grunde wird hier eine AEG einfach nur um einen Hebel zum manuellen Spannen/Repetieren der Feder ergänzt.

Vorteile und Nachteile spare ich mir hier, da im Moment nur in sehr minderwertigen Waffen vertreten und daher nicht wirklich nutzbar.

4.NBB (Gas und CO2):

NBB oder Non Blow Back bezeichnet im Grunde 2 Antriebsarten, bei denen nur Einzelschuss möglich ist. Anders als bei GBB wird kein bis kaum Rückstoß erzeugt.

Anwendung findet sich in Gas/CO2 Pistolen, selten in MPs oder Gewehren.
Weiterhin wird auch bei Scharfschützengewehren oder Schrotflinten zum Repetieren der Gasbetrieb so bezeichnet


Technik:

1. NBB Pistolen:

Hier wird der gesamte Repetier- und Schussvorgang über die Bewegung des Abzuges gesteuert.
Generell wird bei gasbetriebenen Systemen keine Luft komprimierte, sondern ein vorkomprimiertes Gas aus einem Druckspeicher genutzt. Wird der Abzug betätigt wird über einen "Schlitten", der nach vorne geschoben wird, eine Kugel in den Lauf zugeführt. Erreicht der Schlitten seine vordere Position (hinterste Abzugsposition) wird das Ventil des Gestanks ausgelöst und die Kugel aus dem Lauf befördert. Das Auslassventil schließt über Federkraft selbständig wieder.

2. Repetier-Gewehre

Hier wird zunächst durch den Repetier-Vorgang (wie bei Federdruck) eine Kugel in den Lauf geführt, 
sowie ein "Schlagbolzen" gespannt. Wird der Abzug betätigt, wird der Schlagbolzen ausgelöst.
Dieser schlägt auf das Auslassventil und gibt das gespeicherte Gas frei. Die Kugel wird aus dem Lauf beschleunigt. Auch hier schließt das Auslöseventil über Federkraft selbständig.

Vorteile:

  • leichtes Repetieren bei Repetierwaffen (Scharfschützen oder Schrotflinten)
  • Im Vergleich zu GBBs/GBBRs hohe Gaseffizienz (Mündungsenergie, Schusszahl)
  • Nässe unempfindlich

Nachteile:

  • sehr wartungsintensiv (z.B die Dichtungen), aber geringer als bei GBBs/GBBRs
  • hohe Temperaturanfälligkeit der Mündungsenergie aber nicht der Funktion.
  • Bei geringen Temperaturen nahezu keine Mündungsenergie mehr.
  • Witterungsbedingte Leistungs- und Funktionseinschränkung. (Sonneneinstrahlung etc.)
  • meist sehr teure Magazine (Aufgrund des Gasspeichers)


5.GBB (Gas und CO2):

GBB steht für Gas Blow Back. Einfach mal frei übersetzt Gasbetrieben mit Rückstoß. Meist zu finden bei Pistolen. Durch das System ist theoretisch halb- und vollautomatische Schussweise möglich.
In Deutschland auf Halbautomatik begrenzt. (Rechtslage)



Technik:

Vor Benutzung muss die Waffe einmal "durchgeladen" werden. Hierzu wird der Schlitten nach hinten gezogen und losgelassen. Hierbei wird der Schlagbolzen gespannt. Durch Federkraft schnellt der Schlitten beim Loslassen wieder nach vorne und befördert eine Kugel in den Lauf. Wird der Abzug nun betätigt, schlägt der Schlagbolzen auf das Auslöseventil und gibt das Gas frei. Ein Teil des Gases beschleunigt die Kugel aus dem Lauf. Danach befördert der andere Teil den Schlitten nach hinten, das System wird hierdurch auf Anfang gesetzt. (Gespannter Schlagbolzen, Kugel im Lauf), auch hier schließt das Auslöseventil über Federkraft selbstständig.

Besonders ist, dass die meisten GBBs bei leerem Magazin nicht mehr schießen können.
Bei leerem Magazin hält der sogenannte Schlittenfang diesen nach dem letzten Schuss hinten.
Wird nun ein neues Magazin eingelegt und der Schlittenfang betätigt, schnellt dieser wieder
nach vorne und die Waffe ist wieder schussbereit.



Vorteile:

  • hoher Realismusgrad durch Funktion und Rückstoß
  • Nässe unempfindlich

Nachteile:

  • Sehr Wartungs- und Pflegeintensiv (z.B die Dichtungen)
  • Verschleißanfällig
  • hoher "Gasverbrauch"
  • hohe Temperaturanfälligkeit der Mündungsenergie und Funktion. Bei geringen Temperaturen kein Schießen mehr möglich.
  • Witterungsbedingte Leistung und Funktionseinschränkung. (Sonneneinstrahlung etc.)
  • sehr teure Magazine (Aufgrund des Gasspeichers) im Vergleich zu AEG und Federdruck


6.GBBR (Gas und Co2):

GBBR = Gas Blow Back Rifle. Im Grunde genommen wie das GBB von Pistolen, jedoch mit leicht anderer Funkion. Ich erwähne es extra weil es das letzte Antriebssystem ist, was auf dem Markt etabliert wurde. Anwendung in Halb- und vollautomatischen Gewehren und MPs, in Deutschland jedoch nur halbautomatisch erlaubt (Rechtslage).



Technik:

Im Grundprinzip ist es dasselbe wie bei GBBs nur, dass anstatt eines Schlittens sich hier der Verschluss bewegt. Dementsprechend gibt es auch einen Verschlussfang (Bolt-Catch) und keinen Schlittenfang.

Vorteile:

  • Hoher Realismusgrad durch Funktion und Rückstoß
  • Nässe unempfindlich

Nachteile:

  • sehr Wartungs- und Pflegeintensiv (z. B. die Dichtungen)
  • Verschleißanfällig
  • hoher "Gasverbrauch"
  • hohe Temperaturanfälligkeit der Mündungsenergie und Funktion. Bei geringen Temperaturen kein Schießen mehr möglich.
  • Witterungsbedingte Leistungs- und Funktionseinschränkung. (Sonneneinstrahlung etc.)
  • sehr teure Magazine (Aufgrund des Gasspeichers) im Vergleich zu AEG und Federdruck


7.HPA:

HPA=HighPressureAir, Also hoch komprimierte Luft. Ist ein Sammelbegriff für verschiedene Systeme. Seine Wurzeln habe diese Systeme im Anfang des Airsofts in Japan und im Paintball/Sportschießen.
Gemein haben alle Systeme, dass sie so gut wie immer einen separaten Druckspeicher (Flasche) haben, welcher mittels Schlauch (sogenannten Rig oder AirRig) mit der Waffe verbunden ist.
Ich nehme hier mal die drei gebräuchlichen Systeme, wobei Tippman und Polarstar nur stellvertretend für baugleiche/ähnliche System stehen.

Technik:

1. HPA-Nachrüstung bzw CO2 Booster. Hierbei werden GBB oder NBB Waffen so umgerüstet, dass sie anstatt eines integrierten Druckspeichers (Gastank oder Kapsel) auf einen externen Tank umgerüstet werden. Meist mit Druckminderer und Schnellverschlüssen. Hierdurch wird meist einfach nur die Leistung einfach einstellbar oder konstanter. Das Funktionsprinzip der Waffe bleibt aber gleich.



2. Das Tippman-Prinzip ist im Moment eher einzigartig wie einfach. Es handelt sich im Grunde um ein GBBR-System, das mit normalen Magazinen mit CO2 Kapsel genutzt werden kann. Alternativ lässt die Tippman sich mittels geringem Aufwand auf AirRig und AEG Magazine umrüsten.

 



3. Polarstar steht nur stellvertretend für ähnliche Systeme. Hierbei wird eine AEG durch Austausch von Teilen in der Gearbox oder durch Austausch der Gearbox zur HPA umgebaut (z. B.Valken).
Hierbei wird meist anstatt eines Motors ein HPA-Anschluss durch den Griff nach außen verlegt.
Alle Funktionen laufen im gemeinen über Controllergesteuerte Ventile/Magneten, die einen Schusszyklus nach Betätigen des Abzuges auslösen und auch automatisch eine neue Kugel in den Lauf befördern.

 



Vorteile:

  • sehr konstante und hohe Mündungsenergie möglich
  • selbst im Halbautomatikmodus sehr hohe Feuerraten/Triggerraten möglich
  • sehr Energieeffizientes elektronisches System. (Sehr lange Akkulaufzeit, Kleine Akku-Bauformen möglich)
  • sehr Verschleißfrei (Wenige bewegliche Teile)
  • Bauartbedingte Feedingprobleme (wie bei AEG) ausgeschlossen.
  • Relativ Temperatur- und Witterungsunanfällig
  • Luftvolumen/Mündungsenergie einfach einstellbar


Nachteile:

  • Externer Gastank und Schlauch an der Waffe
  • bei nachträglicher Umrüstung teilweise Legalitätsprobleme in Deutschland (Außer Tippman oder von Shops verkaufte HPA)
  • relativ verpönt, da ein einfaches Anheben der Mündungsenergie möglich ist, obwohl Plombierung mittlerweile machbar ist. (Leider von einigen Spielern zu häufig verwendet)
  • Sehr hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Systemen.


Ergänzendes:

Gas und CO2: Hat weniger was mit den Antriebsarten zu tun, als mit dem Treibmitteln.

Gas bezeichnet verschieden starke Antriebsgase, meist auf Butan- /Propanbasis. Ihr Leistungsvermögen nimmt ab Temperaturen von ca. 12 °C abwärts deutlich ab und kommt zum Erliegen.

CO2, meist aus 12g CO2 Kapseln, bezeichnet simpel komprimierten Kohlenstoffdioxid. Im Vergleich zu den normalen Gasen sind sie auch noch bei niedrigeren Temperaturen nutzbar. Aber auch hier sind nach unten Grenzen gesetzt. (Einfrieren der Ventile)

Schlusswort:

Viel Text, viele Bilder. Einiges an Wissen. Bedenkt aber: Es sind nur vereinfachte Erklärungen der Antriebssysteme.
Und auch Modell- und Herstelle unabhängig. Für genauere Betrachtung schaut euch doch bitte in den entsprechenden Technikforen hier im ASVZ um.

Federdruck

SAEG/AEG

Gas

Ich hoffe, dass dieser Guide einmal kurz die Technik in unseren Airsoftwaffen ein wenig ersichtlicher macht und die Wahl der Waffe erleichtert wird.

Konstruktive Kritik ist gerne erwünscht und wird auch umgesetzt, wenn sinnvoll.

Es wird von mir noch weiter an dem Guide gearbeitet, auch wenn das Gewinnspiel vorbei ist. Außerdem werde ich noch einige Bilder austauschen.


Credits.

Links zu den Bildern, die nicht von mir stammen oder in meinen Alben sind.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

[Thread verschoben nach: "Einsteiger: Sonstiges"]

Gefällt mir wirklich gut! Schöne Absätze, Bildmaterial + Quellenangabe, insgesamt schöne Form!

So Dank an die Jury für die Bewertung. Kritik ist angenommen wird noch bei zeiten ausgemerz und verbessert.




Anzeige