Jeder von uns kennt das; man hat sich, aus welchem Grund auch immer, evtl gehypt von dem ein oder anderen Youtubevideo oder angefixt vom Spielbericht eines Kumpels am Tresen, oder ähnliches, angesteckt mit dem Maisstärkebeschleunigungsvirus. Doch was dann? Wie weiter? Dieser Guide ist bitte nicht zu verstehen als die Krone der Weisheit oder den einzig wahren Weg in dieses Hobby, sondern als erste Orientierungshilfe und Erfahrungsbericht, wie ich es heute angehen würde.

 

Punkt 1: Was brauche ich direkt?

Auf jeden Fall mal was für vor die Augen. Da tut sich nix, egal ob Anfänger oder alter Hase, da sollte man sich wirklich was vernünftiges holen, ist auch gar nicht so teuer. Hierzu findet man gerade hier im Forum seitenweise Anregungen, Tipps & Erfahrungsberichte zu Bauarten, Herstellern, etc pp, hierfür einfach mal die Forumssuche bemühen oder den Anfängerbereich durchstöbern. Die Swiss Eye Raptor oder diverse Bolle Brillen genießen hier aber einen ausgezeichnenten Ruf.

 

Evtl. (kein Muss, aber definitiv empfehlenswert): Fressbrettschutz. Hier kann man hingehen und sich erstmal eine relativ günstige Meshmaske für unten rum (maaaaan, nicht DA unten, unterer Gesichtsbereich) gönnen, die Überlegung anstellen sich direkt eine Vollmaske zu kaufen mit integriertem Augenschutz (Stichwort: Paintballmasken) oder auch einfach für den Anfang erst mal einen Schal, eine Balaclava o.ä. nutzen. Die Hauptsache ist, dass der Gesichtsbereich geschützt ist vor Steckschüssen, Durchschüssen im Wangenbereich oder verschossenem Zahnwerk. Auch sind Treffer in relativ speziellen Gesichtsbereichen eher selten, dafür umso schmerzhafter; Ohren, Nacken und Nase.

 

Sinnvoll des weiteren sind des weiteren ein paar feste Schuhe (Stiefel) und Klamotten, die bequem sind und dreckig werden dürfen, schlimmstenfalls auch kaputt gehen dürfen, aber das gibt meistens der heimische Kleiderschrank her. Ich rate hier definitiv von allem Armeegear ab, auf dem Landesmarkierungen angebracht sind. Diese sind so nicht zulässig im alltäglichem Gebrauch. Einer aus unserer Spielgruppe durfte für das Standard 5 Euro Bundeswehrshirt mit D-Fahne auf dem Arm 50.- Euro Bußgeld lassen, auf dem Weg vom Spielfeld nach Hause in der allgemeinem Verkehrskontrolle, kann man sich sparen.

 

Punkt 2: Was brauche ich nicht direkt?

Meiner Meinung nach Waffen und Gear. Natürlich kann man sich jetzt für hunderte Euros mit dem geilsten Equip ausstatten, welches der Markt hergibt. Muss man aber meiner Meinung nach nicht. Ihr braucht weder einen eigenen AS-Markierer noch die tacticoolste Weste der Welt mit 273 Molle Magazintaschen, Froschfotzenlederbeschlag  und beleuchtetem Innenfutter. Natürlich brennt es einem unter den Nägeln, sich als erstes seine Lieblingsknarre zu kaufen. Dann kann es einem allerdings schnell passieren, wie mir z.Bsp., dass man sich die Traumwumme holt und beim ersten echten Spieleinsatz merkt; Uh... die Ergonomie ist aber Mist. Oder aus diversen anderen Gründen sagt: Hupalla, die ist gar nicht so meins...

Dann hat man mit viel Unwissen Geld ausgegeben für eine ASG (AirSoftGun), die einem gar nicht liegt.

Also, imo, lieber erstmal lassen, denn:

 

Punkt 3: Wie weiter?

Man kann sich auf diversen Feldern, gerade bei Anfängerevents, ASG´s leihen. Oder, wenn das ein Event/Spiel ist, welches hierüber ausgeschrieben ist, sich vorher absprechen, ob wem eine leiht, Teams aus der Nähe kontaktieren mit der Bitte um Einblick, oder einfach mal als Zuschauer zu einem Spiel fahren und die Leute ansprechen, ob man mal was in die Hand nehmen und rumprobieren darf. Oder, oder, oder... Wenn man etwas kreativ ist und seine Eigeninitiative mit einbringt, kann man viele eigene Erfahrungen sammeln, bevor man sich festlegen muss. Definitiv gut für den Anfang sind aber, oh Wunder, Anfängerevents. Diese sind darauf abgestimmt, dass die Teilnehmer wenig bis gar keine Erfahrung mitbringen, es wird alles angesprochen, erklärt, es ist, bei vernünftiger Orga, genug Zeit eingeplant für alle möglichen offenen Fragen. Hier kann ich leider nur für unsere Ecke sprechen, aber für mich und meine Jungs war der Ersteinsatz ein Anfängerevent auf The Hill. Hat viel Spaß gemacht, war optimal um erste Einblicke und Erfahrungen zu sammeln und mal ein paar verschiedene Waffen in die Hand zu nehmen. Ich hatte hier schon ein Ares G36 bei und stellte bei diesem Event schnell fest, dass mir die Ergonomie nicht zusagt. Die ersten Euros verbrannt... Wenn man die Möglichkeit hat, sich einen Kontakt zu einem lokalen Team aufzubauen, ist das der beste Fall. Die meisten Teams haben zumindest mal ein paar ältere Hasen dabei, die zu jeder ASG was zu sagen haben (, teilweise ob man es will oder auch wenn nicht...;). Hierbei wird einem z.Bsp. schnell klar werden, dass es bei gewissen Youtubern (hmmmm... wer wohl;) zwar voll cool aussieht wenn man wie der Postfrosch mit dem Snipergewehr unter dem Arm von Ast zu Ast hüpft, es aber bei unseren Spielfeldern in D eigentlich überhaupt keinen Sinn ergibt als blutiger Anfänger eine Sniper zu nutzen.

 

Punkt 4: Erste eigene Knarre!

 

Empfehlung hier: Cool bleiben, das Pferd von hinten aufzäumen. Ich habe, und würde jederzeit wieder, angefangen mit der Backup. Eine schöne 1911er, eine Glock, Hi Capa, M9, etc pp. zu Hause liegen zu haben, was man beim Fernsehen befingern kann und welche für die ersten Beziehungszwiste sorgen kann, ist einfach was feines, Punkt. Hier kann man auch nicht wahnsinnig viel verkehrt machen, was einem gefällt ist was man braucht, allerdings stechen manche Modelle durchaus als Preis-/Leistungssieger hervor: z.Bsp. Immer wieder gut & gern genommen von Anfängern wie Profis sind hier die AEP (Automatic electric Pistol)-Modelle von Cyma. Niedrige Anschaffungs- und Betriebskosten, billige Magazine, eine solide Auswahl an Bodys (Aussengehäuse) und solide Technik ohne wirkliche Schwächen sprechen hier ganz klar für diese 0.5 Joule Vollautomatikpistolen. Ein bischen auf der Strecke bleibt hier natürlich der Realismus einer GasBlowback, dafür kann man mit den Cymas immer, überall und lange Spaß haben, während man bei den Blowbacks erst einmal schauen muss was einem liegt, Gas/Co2, wo man spielt, out of the box haben die alle über 0.5Joule, also keine Fullauto und keine Zulassung bei 0.5er Spielen, usw.

Tipp hier: Finger weg von NonBlowback (NBB) Pistolen. Die sind meist so stark, dass die nirgendwo gespielt werden dürfen. Ebenso eignet sich die ein oder andere Springer (Einzelschuß)-Pistole vielleicht noch für die Vitrine, keinesfalls aber ernsthaft für das Spielfeld. Mangelnde Präzision und albern niedrige Schußraten verhageln es hier. Auch sollte man um WE-Modelle zumindest am anfang mal einen Bogen machen, da die teilweise ernsthaft Qualitätsschwankungen haben/hatten und manche Modelle nicht der Bringer sind.

Ich hatte zu Anfang relativ schnell eine Yakuza (Glock 18) AEP. Das ist zwar alte Generation 1 Cyma Technik, allerdings direkt gepaart mit einem LiPo-Akku* und einem Mosfet*, für damals 89,90 + Ladegerät, was ich als sehr guten Preis empfunden habe, bis heute empfinde und den Kauf bis heute nicht bereue. Ich persönlich würde sogar sagen es ist mir zwar nicht die liebste, aber durchaus die zuverlässigste und taktisch beste ASG, die ich habe und kenne.

 

Punkt 5: Erste eigene Main:

 

Hier gilt: Spaß ist, was du draus machst. Und dir leisten kannst. Die Kaufberatung hier im Forum ist sehr gut, wenn man sich an die Spielregeln hält, kann ich nur empfehlen. Einfach mal den Erstberatungsbogen ausfüllen und sich beraten lassen ist eine gute Möglichkeit, um diverse Meinungen und Modelle zu sehen/vorgeschlagen zu bekommen. Wichtig ist natürlich, dass man einigermaßen weiß, was man will und hier kommt das bereits in meinem Punkt 3 erwähnten Erfahrungssammeln wieder ins Spiel. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr mich unter dem Strich elektrische Gewehre grundsätzlich eigentlich abfucken, hätte ich schon längst eine Tippmann M4 (funktioniert rein mechanisch mit Pressluftflasche oder Co2-Kartuschen). So habe ich aber auch erst einmal mein Lehrgeld bezahlen müssen, mir mehrere Modelle kaufen und wieder verkaufen müssen, natürlich auch ordentlich finanzielle Verluste hinnehmen müssen, um meine Erfahrungen zu sammeln. Ich möchte mich hier an der Stelle auch nicht beschweren, kann mir den ein oder anderen in den Sand gesetzten Euro durchaus verkraften, aber ich hoffe, den Punkt `Denk lieber 10x drüber nach wie du dein Geld verbrennst als 1x aus der Hose raus zu kaufen´ einigermaßen herausgearbeitet zu haben. Gerade für Anfänger sehr wichtig, denke ich, damit nicht sofort zu Beginn der große Frust aufkommt.

Tipp noch hierzu: Finger weg von gebrauchten ASGs! Für Leute, die schon ein wenig Ahnung davon haben, lässt sich hier mit Sicherheit ein Schnäppchen manchen, aber man sollte zumindest ansatzweise wissen, worauf man sich schlimmstenfalls einlässt.

 

Ich hoffe, evtl dem ein oder anderen wenigstens ein bischen geholfen zu haben und wünsche eine frohe Weihnachtszeit.

 

Allergikerwarnung: Kann Spuren von Meinung enthalten. Bei riesigen Nebenwirkungen fragen Sie ihren Moderator oder betätigen Sie zeitgleich die Tasten Alt und F4. ;)

 

 

Ein paar Absätze und Bilder könnten nicht schaden.

Eigeninitiative hin oder her, aber ständig auf irgendwelche Threads verweisen, finde ich irgendwie blöd. Hier würde ich direkte Links besser finden, ist einfach Anfängerfreundlicher.

Auch finde ich immer den Aspekt "eigene Meinung" etwas gewagt, als Neuling glaubt man alles was einen Erfahrene Spieler so vorsagen, ob das richtig ist, ist dann immer erst Zweitens. Hier finde ich objektive Betrachtung angebrachter, man kann ja auf eigene Erfahrungswerte eingehen, aber grundsätzlich alles von sich zu beziehen... naja.




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