KFW bei der Asgard 2016

(nachträglich editiert am 05.11.2016 um 21:12 Uhr)

Anreise

Der Marsch in die Verfügungsräume erfolgte für das Vorauskommando, bestehend aus Bombe und Falke bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Dieser Trupp hatte die Aufgabe das Gelände im Vorfeld zu sondieren und ein befestigtes Lager zu errichten. Der Rest der Gruppe sickerte weitgehend unbemerkt am späten Donnerstagnachmittag in den Verfügungsraum ein.

Bei Ankunft der restlichen Teile bot sich bereits ein voll ausgestattetes Feldlager, bestehend aus 2 Zelten, einem Kochwagen sowie einer gemeinsamen Sitzmöglichkeit. Das große Mannschaftszelt bot Platz für 6 Feldbetten, der Kamerad Bombe hatte sein eigenes Lager etwas abseits, da er des nachts Gespräche mit den Urtieren des Waldes führte.

Verbündete Truppen stellten weiterhin relativ saubere Toiletten, Brauchwasser und Strom war ebenfalls vorhanden.

Unser Spieß, Bombe, sorgte durchgehend für eine üppige Verpflegung. Jeden Morgen Eier mit Speck, ein warmes Mittag sowie Abendessen, ständiger Kaffee und Teesupport hielten die Moral der Truppe trotz anfänglicher Startprobleme aufrecht.

Anmeldung

Die Anmeldung folgte keinem festem Konzept, man konnte sich frei entscheiden, ob man sich erst anmeldet oder lieber sein Camp aufbaut.
Was bereits hier aufgrund der Sprachbarriere der Verbündetet zu einigen Missverständnissen führte. So verpassten wir z.B. das Scharfschießen, welches in den 65€ Anmeldegebühr inkludiert war. Wir erfuhren, dass dies nur am Donnerstag stattfand. Sehr schade! Bei der Anmeldung erhielt man einen groben Ablaufplan in Englisch & Polnisch. Außerdem gab es 3 Teampatches, welche einen sehr hochwertigen Eindruck machten.

Die unteren beiden konnten käuflich erworben werden. Die oberen Patches (Lila für Erimor, Rot/Grün für Ostrava) stellten die verschiedenen Gruppen/Züge dar.

Zur Anmeldung gab es außerdem wahlweise ein Basecap oder eine Fließmütze von Tasmanien Tiger (Wert jeweils ca. 15€) und zusätzlich noch ein hübsch bedrucktes Skatblatt, sowie
einen TT "tacticooler" Biercooler. Also absolut super Begrüßungsgeschenke!

Nach der Anmeldung konnten die Fahrer außerhalb der Spielzone ihre Autos abstellen. Vor dem Spiel fand noch eine Vorführung statt. Dazu begaben wir uns in die zentrale Kantine und hier wurde von polnischen Spezialkräften, leider nur in Polnisch, ein Vortrag gehalten. Inhalt unbekannt, leider haben wir nix verstanden und Fotos/Videos waren auch nicht erlaubt. Dafür bei der anschließenden taktischen Vorführung, wobei ein Hinterhalt für einen Konvoi gelegt wurde (siehe Video).

Aber wo befand sich die Spielzone?




Das offizielle Spielfeld: ein Truppenübungsplatz der Polnischen Armee. Mit fortschreitendem Spielverlauf mussten wir immer häufiger in voller Montur durch die nahgelegene Stadt Poznan fahren, um den Feind von hinten bekämpfen zu können.
Wir haben schon viel erlebt aber das war für alle ein echter Schock und nur schwer greifbar. In Deutschland wäre soetwas undenkbar. Die Zivilisten haben sich daran nicht gestört. Ganz im Gegenteil, meist wurde sogar noch höflich gewunken! Echt verrückt.


Briefing

Nach dem Begrüßungsantreten fand das Briefing statt. Hier erhielt unsere Gruppe die taktische Bezeichnung "Snake 2". Neben unserem Team bestand diese Einheit auch noch aus 2 Schwedisch-Finnischen Jungs und unserer fleißigen Betty (Nisan Kingcap). Der erste Auftrag bestand darin, eine nahe gelegene Flussquerung und Radarstation (Punkt 1) zu erobern und zu halten, sowie die Station in Betrieb zu nehmen (mittels eines Codes). Anschließend wurden die Gruppen instruiert und aufgerödelt. Nun konnte das Spiel beginnen.


Zum Spiel

Am Donnerstag gegen 1600 ging es los. Hoch motiviert und voller Zuversicht fuhren wir das erste Ziel an. Jedoch sollten wir bald einen ersten Dämpfer erhalten. Mit der Sonne tief im Gesicht, fuhren wir direkt auf den Gegner drauf. Dieser war offenbar schon da und hatte sich eingegraben. Nichtsdestotrotz wähnten wir uns in Sicherheit, ja wir kamen uns geradezu unverwundbar vor mit unserem neuen Fahrzeug. Es dauerte jedoch nicht lange und wir wurden in unsere Schranken verwiesen. Der Schusswechsel dauerte ca. 10 Minuten und schon war unsere Einheit aufgerieben. Schnell wurde klar, das Fahrzeug muss anders eingesetzt werden.

Wir mussten jedoch auch einsehen, dass die Polen auf einem sehr hohen Niveau spielten. Anzumerken ist, dass alle weitestgehend fair und sachlich blieben. Die 30 minütigen Pausen im Respawn wurden genutzt, um die Gründe für das aktuelle Scheitern zu erörterten und die Taktik anzupassen. So kämpften wir uns Stück für Stück zurück ins Spiel. Schließlich gelang es uns mit letzten Kräften den gesuchten Code an der Radarstation an das HQ durchzugeben. Eine dauerhafte Einnahme dieses strategischen Punktes gelang jedoch nicht.

Die nächste Mission führte uns unter Umgehung der Radarstation in das nahegelegene Dorf (Punkt 3). Hier sollten wir das zentrale Gebäude (Container) erobern. Wir beschlossen die einsetzende Dämmerung zu nutzen und den vermeintlichen Vorteil unserer Nachtsichgeräte. Doch der Vormarsch verzögerte sich aufgrund des dichten Waldes und nachrückende Verstärkung wurde kurz vor dem Dorf aus dem Helikopter abgesetzt. Aufgrund mangelnder Kommunikation kam es hier jedoch zu friendly Fire, sodass unser Überraschungseffekt verpuffte. Mit dem Mut der Verzweiflung entschlossen wir uns zu einem Frontalangriff unter Zuhilfenahme unseres Fahrzeugs. Die gegnerische Übermacht war jedoch nicht zu brechen.

So kämpften wir bis in den Abend, nur um abermals in unsere Schranken verwiesen zu werden. Nach einer Lagebesprechung sollten wir nun erneut auf die Radarstation vorrücken. In der Dunkelheit wurden uns jedoch die Infrarot Lichter des Gegners schnell zum Verhängnis. Kurzum, wir kamen nicht weit. Aber wir lernten aus unseren Fehlern, oder um es mit den Worten unseres Kommandanten zu sagen: es ist alles erlaubt um den Gegner zu bekämpfen.

• Stroboskop
• Blendgranaten
• Infrarot Aufklärung
• Fokussiertes Zielfeuer bei Nacht

Die Liste ist lang, und hier wurde für uns dringender Trainingsbedarf festgestellt.

Langsam wurde es uns unangenehm, wieder und wieder Missionen nicht vollständig erfüllen zu können. Das erfolgreiche Absolvieren einer kurzen und relativ unkomplizierten Eskort-Mission verschaffte uns aber wieder neuen Mut. Die letzte Mission am Freitagabend/Samstagmorgen (0300) beglückte uns dann noch mit einem Orientierungs-/Verirrungslauf und dem so dringend benötigte Erfolgserlebnis. Zwar konnte die Mörsermunition von uns nicht aufgefunden werden, aber zusammen mit unseren polnischen Kameraden gelang es uns nach hartnäckigem Nachtkampf die gegnerischen Mörserstellungen unschädlich zu machen.
Geschafft und mit gemischten Gefühlen fielen wir gegen 0500 in unsere Feldbetten.
0900 Uhr hieß es frühstücken und weiterkämpfen. Lobenswert: niemand hat rumgejammert und alle haben, trotz wenig Schlaf, Vollgas gegeben.

Der nächste Tag war dann erfolgreicher. Nicht zuletzt aufgrund unserer erhöhten Mobilität haben wir viele Missionen bekommen, und konnten diese gut erfüllen. Zunächst gelang es uns relativ unbehelligt auf ein Tanklager (Punkt5) vorzurücken. Mit unserem Fahrzeug pendelten wir daraufhin zwischen diesem Lager und der Raketenstation (Punkt 6) hin und her, bis wir genug Treibstoff für einen Raketenstart beisammen hatten. Danach wurden wir abkommandiert für einen Konvoiangriff, welcher aus einem Humvee und einem polnischen Radpanzer vom Typ Rosomak bestand. Der Hinterhalt konnte zusammen mit polnischen Teams, trotz einfacher Englischkenntnisse, gut geplant und umgesetzt werden. Spätestens da wurde allen klar, die Jungs sind gut.

Mit dem angegriffenen Radpanzer durften wir wenig später auch mal eine Runde mit fahren (ca. 10 min). Wirklich beeindruckend!

Die Abschließende Mission, ein Großangriff auf die Raketenstation, wurde leider abgebrochen, da beim Zurücksetzen eines Fahrzeugs ein Mitspieler angefahren wurde. Zum Glück waren die Verletzungen nicht schwerwiegend, nichtsdestotrotz: Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe zu kotzen.

Fazit

• geile Missionen
• tolle Leute
• man bekommt wirklich viel für sein Geld
• quasi Borderwar komprimiert in 28 Spielstunden
• Anlehnung an Milsim, da einfache Saniregeln
• definitiv das beste Missiongame auf dem wir bisher waren




Anzeige