Wie man sich ein richtiges DMR baut, welches den Namen auch verdient hat:
Was macht ein gutes Airsoft DMR aus? Eigetnlich nur 2 Dinge:
-Sehr konstante Leistung
-Hervorragendes HopUp, Lauf und hochwertige, schwere BBs.
Aber dazu später mehr.
Es fogt nun ein “How to Guide”, der von erfahrenen Bastlern durchgeführt werden sollte. Wenn man nicht die Ahnung hat und es sich nicht zutraut, sollte man es von jemandem mit Ahnung machen lassen, bzw. DMRs komplett sein lassen. Ich werde hier nicht auf "Basics" wie shimmen, fetten, AOE anpassen oder ähnliches ein gehen, sondern nur auf das, worauf man beim DMR bauen speziell achten sollte. Teilweise verlinke ich andere Threads.
Ich werde euch als Beispiel den Bau einer VFC Scar-H SSR zeigen.
Welche Basis:
Natürlich schießen alle unsere Waffen 6mm BBs, teilweise 8mm, aber dennoch sollte man darauf achten, dass die gewählte Waffe ein größeres Kaliber im Vorbild hat. Es gibt allerdings auch einige Ausnahmen. Unten werde ich einige Airsoft Varianten zeigen, welche am besten für DMRs geeignet sind und welche eher weniger.
SVD, SR-25 und Scar-H sind dabei die geeignetsten. Das hat folgende Grund:
Die SVD und die SR-25 haben von Haus aus eine Gearbox mit größerem Volumen. Bei der Scar-H kann und sollte man dies ebenso nachrüsten. Zusätzlich hat die SVD von Haus aus eine extrem robuste Gearbox, 4 Gears, die jede Feder problemlos aufziehen können und das bislang Beste HopUp Design. Mehr dazu hier (klicken)
Die Gearbox
Wenn möglich sollte definitiv auf qualitativ hochwertige Teile zurückgegriffen werden. Das hierbei wichtigste bei einem DMR ist Volumen und alles extrem dicht zu bekommen.
Die Richtige Shell, da dank den DMR-Vorlagen eigentlich nur V2, V2.2, V2,5 und V7 Gearboxen in Frage kommen, hier eine kurze Übersicht, welche geeignet sind:
V2: G&P oder Lonex Gearboxen kann man immer stock lassen, bei schwächeren DMR Builds reichen auch VFC, King Arms etc. DBoys, TM oder einfach anspruchsvolle Setups sollten neue Gearboxshells von Lonex oder RetroArms spendiert bekommen.
V2.2: Die einzige Waffe, die die V2.2 Gearbox verwendet, ist das VFC HK417, bzw. G28. Die stock Gearbox verkraftet nicht mehr als M120, ebenso sollte man dort vorsichtig mit zu schweren Pistons etc sein. Allerdings gibt es von RetroArms eine V2.2 Gearboxshell. Allerdings hat sie aktuell noch einige Macken, weshalb ich dort auf eine überarbeitete Version warten würde.
V2.5: Diese Gearbox ist nur in SR-25 Modellen von A&K, Classic Army und G&P verbaut. Ebenso kann man sie in VFC Scar-H Modelle bauen. Sie sind alle schön stabil und halten sehr viel aus. Austausch gibt es nur von RetroArms, hiervon ist aber wieder abzuraten, da diese einige Probleme hat und es leider derweil keine „Gen. 2“ gibt.
V7: Diese Gearbox ist ausschließlich in M14 Modellen zu finden. Sie ist eigentlich schön robust und hält vielem Stand. Bei anspruchsvolleren Setups, empfiehlt es sich vor allem TM Shells auszutauschen. Hierbei muss man auf Original Gearboxen zurückgreifen, G&P ist besonders empfehlenswert, G&G passt nicht unbedingt.
Realsword SVD: Die RS SVD und deren Klone haben eine spezielle Gearbox, die absolut unzerstörbar ist. Es gibt jedoch auch keinen Austausch, bis auf die original Gearbox.
Laufbuchsen, Kugellager sind bei DMR Builds nicht zu empfehlen, da sie leicht brechen. Bei nicht so anspruchsvollen Setups kann man 8mm Kugellager von G&P oder Modify (Keramik) nutzen. Bei Laufbuchsen, auch Bushings genannt, kann ich FLT, Lonex, VFC und Modify empfehlen.
Feder, grundsätzlich sind Federn von Guarder, Prometheus und PDI am hochwertigsten. Man kann aber auch andere nutzen. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass sie die Mündungsenergie extrem schnell verändern. Eine starke Feder hilft etwas beim Joulecreep, jedoch ist Joule nicht gleich Reichweite.
Richtiges Cylindervolumen, das Volumen des Cylinders sollte immer passend zur Lauflänge sein. Man sollte ca. bei dem 2fachen des Laufvolumens liegen, um genug Volumen und Joulecreep für Schwere BBs zu haben. Übersicht über Lauflängen und Cylindervolumen:
Cylinderhead, Metall oder Plastik? Bei billigen Cylinderheads, kann es vorkommen, dass sie brechen, weshalb man hier auf jeden Fall auf einen metallenen zurückgreifen sollte. Anders, als bei anderen Setups, werden wir den AOE hier nicht am Cylinderhead einstellen!
Nun werden Cylinder und Cylinderhead zusammengesetzt und abgedichtet. Man kann dies mit Teflonband oder sonstigem Dichtmittel machen.
Da wir gerade am Cylinder sind, machen wir mit Nozzle und Tappetplate weiter.
Feile etwas vorne an der Tappetplate ab, sodass das Nozzle weiter ins Gummi reicht und besser abdichtet. Zudem fettet etwas das Rohr des Cylinderheads. Dies hilft, dass sich das Nozzle frei bewegen kann und dichtet ebenso etwas ab. Aber Vorsicht, bei zu viel Fett, kann es passieren, dass Fett ins HopUp gelangt, wo es absolut nichts zu suchen hat!
Das Nozzle sollte definitive gegen ein Airseal Nozzle getauscht werden. Viele Nozzles dichten in der „Ruhe-Position“ perfekt ab, aber wenn das Nozzle nach vorne geschoben wurde dichtet es nicht mehr perfekt ab, da es evtl. Schief sitzt.
Das kann jedoch leicht umgehen werden. Ein Nozzle mit 2 Oringen sollte her. Das dichtet ggf. besser ab und stabilisiert etwas das Nozzle auf dem Cylinderheadrohr. Außerdem kann man das Nozzle auf der Tappetplate festkleben, damit es sich nicht bewegen kann.
Wenn man dies tut, sollte man natürlich darauf achten, dass das Nozzle perfekt zentriert ist, es könnte schwer werden dies rückgängig zu machen.
Nun gehts zum Piston:
Ein Piston mit Vollmetallzahnreihe ist nicht Pflicht. Ich empfehle den Lonex Red (~7 Metallzähne), Cyma Metallzahn oder einen SHS Piston mit Vollmetallzahnreihe.
Swiss Cheesen oder shortstroken ist hier total fehl am Platz. Der Piston darf ruhig schwer sein, von einem Metallpiston ist trotzdem abzuraten.
Dennoch braucht man einen schweren Piston um die schwere BB weg zu schieben. Das nennt sich Joulecreep, darauf werde ich nicht weiter eingehen.
Außerdem sollte man testen, ob sich der Piston gut in den Pistonrails der Shell bewegen kann. Falls nicht, muss entweder ein neuer Piston her, die Shell oder der Piston bearbeitet werden.
Als Erstes sollte man den AOE anpassen. Dafür muss man den zweiten Zahn komplett entfernen und den Dritten zur Hälfte/zwei-Drittel. Anders als bei anderen Setups, stellen wir den AOE hierbei jedoch komplett am Piston ein. Dazu legen wir so viele Plastik oder Metall Unterlegscheiben unter den Pistonhead und nutzen eine längere Pistonheadschraube. Die Unterlegscheiben sollten jedoch nicht zu groß im Durchmesser sein, da es sonst zu Problemen kommen kann. Dadurch, dass wir so den AOE einstellen erzielen wir einen schwereren Piston und verlieren gleichzeitig weniger Volumen, als mit Sorbo. Dennoch verliert man etwas Volumen, was man einberechnen sollte.
Außerdem sollte die Stahlzahnreihe mit Sekundenkleber verklebt werden, damit sie sich nicht versehentlich löst. Mit einem Schleifklotz sollte man die Front des Pistons plan schleifen, damit der Pistonhead perfekt gerade auf dem Piston sitzen kann.
Damit sich der Piston noch besser bewegen kann, kann man die Schienen der Shell polieren.
Pistonhead, sollte aus Metall sein. Wenn nicht vorhanden, sind SHS, Lonex, Ultiamte, TFC, Prommy etc. ganz gut.
Der Pistonhead Oring sollte gedehnt werden, das kann man tun in dem man ihn um den Cylinder stülpt, erhitz, abkühlen lässt und wieder einbaut.
Andere Sachen, auf die man achten sollte:
Durch folgende Mods (schwerer Piston, starke Feder und Metallcylinderhead) lastet nochmal zusätzlich mehr Stress auf der Gearbox, worauf man achten sollte.
Spring Guides, es sollte auf jeden Fall ein Kugellager Springguide verbaut werden. Von Aluminium Springguides ist definitive abzuraten, da sie instabil sind. Ein Stahlspringguide wird’s schaffen und kostet quasi das gleiche. Ein Lager am Pistonhead würde ich nicht verbauen, da es nicht nötig ist und eher kontraproduktiv ist.
Gears, welche Gears man nutzt, hängt vom Motor ab. Desto steiler die Übersetzung der Gears, desto mehr Last ist auf dem Motor. Zudem nutzen alle aufgeführten Waffen andere Gears. Bei V2 Waffen kann man jedoch auf viele verschiedene Übersetzungen zurückgreifen. Für DMRs kann ich vorallem etwas höher übersetzte Gears (bis 20:1) und schnellere Motoren (ab 14tpa) empfehlen, damit erreicht man ein gutes Ansprechverhalten und das Effizient.
Übersetzung | Motor TPA |
12:1 | 22 |
16:1 | 16-18 |
18:1 | 16 |
20:1 | 14-15 |
Für V7, V2.5 und RS SVD empfehle ich einen 16TPA Motor.
Mehr zu TPA und welcher Motor wofür geeignet ist, siehe Allgemeines zu Motoren, TPA Liste und DIY Mods
MOSFETs, hier sollte ein “einfaches” IRLB 3034 Mosfet, wie das Nukefet reichen Von AB Mosfet rate ich allerdings ab. Programmierbare Mosfets, wie BTC Spectre oder Chimera sind auch sinnvoll, da man dort “Precocking“ einstellen kann, für ultimatives Ansprechverhalten.
Den ARL würde ich allerdings nicht entfernen.
Die fertige Gearbox:
HopUp Unit, Gummi und Lauf:
HopUp Unit, Gummi und Lauf sind die wichtigsten Dinge, wenn es um Präzision geht.
Also sollte man sich hier ruhig Zeit nehmen und vor allem nicht zimperlich sein, was Geld ausgeben angeht.
Um beste Ergebnisse zu erzielen sollten auch alle drei Elemente getauscht werden.
Ich werde nun eine kleine Übersicht über die besten Hersteller der verschiedenen Teile, sowohl als auch über verschieden DIY Mods machen. (Qualität/Ergebnisse absteigend)
Läufe
-EdGi 6.01mm Messing
-PDI 6.05 Stahl
-Prometheus 6.03 Stahl
Gummis
-Prometheus Purple
-Maple Leaf 50°/70°
-TM
-G&G Green
-Lonex 50°/60°
HopUp Units (Für M4 und baugleich)
-Prometheus
-Lonex
-Modify
-Stock HopUp
Rotary HopUps (Prowin etc.) sind nicht zu empfehlen!
DIY Mods
-ER-Hop
-R-Hop
-Flat-Hop
-Lauf stabilisieren
Mehr Infos zu den obigen DIY Mods gibt es hier: DIY Flathop und R-Hop Anleitung
Sonstige Mods:
Abdichten:
Wenn man etwas Zahnseide um das Gummi wickelt, eliminiert es jegliche Luftlöcher. Dein Gummi ist nun 100% dicht. Besser als jeder Teflon Band Mod.
Lauf stabilisieren:
Dazu einfach Klebeband oder Teflonband gleichmäßig um den Lauf wickeln, um Vibrationen zu eliminieren.
Zum Lauf, viele Leute meinen, je länger und enger, desto besser. Dies ist jedoch Falsch. Läufe über 509mm Länge sind kontraproduktiv. Die besten Ergebnisse kriegt man wohl mit Läufen zwischen 430-500mm. Je weiter der Durchmesser, desto besser die Reichweite, jedoch schlechter die Präzision. Hier ein Bild von EdGi, wie er seine Theorie beschreibt:
Die andere Theorie ist, dass sich bei einem weiten Durchmesser ein Luftpolster um die BB wickelt, und die BB so gerade fliegen lässt. Welche nun stimmt, überlasse ich euch. Ich persönlich empfehle einen 6.05er EdGi Lauf.
Allgemein kann man jedoch sagen, dass das wichtigste die Verarbeitungsqualität des Laufes ist und da ist EdGi ganz weit vorne, gefolgt von PDI und dann Prometheus.
Immer daran denken, den Lauf nach jedem Spiel zu reinigen!
Der Lauf, samt HopUp Unit und Gummi ist nun einbau fertig. Nun sollte noch Teflon Band oder Elektriker Klebeband um den Lauf gewickelt werden um ihn zu stabilisieren. Er darf beim Schuss nicht Vibrieren, damit keine Präzision verloren geht. Man kann es z.B. So machen:
Nun sollte noch die HopUp Unit richtig im Receiver befestigt werden, sodass sie gut mit der Gearbox abdichtet.
Akkus:
Da wir natürlich bestes Ansprechverhalten haben wollen, sollten wir 11.1v Lipos verwenden. Je höher die Entladerate (C), desto besser. Ich benutze einen 4000mah 65-130C 11.1v Lipo von Hobbyking für ~50-60€.
BBs:
Es ist durchaus empfehlenswert, hochwertige BBs zu nutzen. Für ein DMR empfehle ich ab 0.3g bis 0.36g bei normalem HopUp. Bei einem R-Hop, kann man bis 0.5g hoch gehen, was bei passendem Volumen und Joulecreep auch empfehlenswert ist.
BBs kann ich von Geoff, G&G und Airsoft Surgeon empfehlen. Maruzen soll auch sehr gut sein, aber auch sehr schwer zu bekommen und teuer.
Bei irgendwelchen Fragen stehe ich gerne hier im ASVZ oder auf Facebook zur Verfügung.
Kannst du noch ergänzen, warum wir das Kugellager am Pistonhead nicht mitnehmen, obwohl wir das Gewicht ja gut gebrauchen können?
Welche konkreten Nachteile hat das?
Das ist eine persönliche Präferenz. Meiner Meinung nach reicht es, wenn sich die Feder an einer Seite bewegen kann. Mit dem Gewicht hast du natürlich recht, das habe ich gar nicht bedacht.
Zitat: "Dennoch braucht man einen schweren Piston um die schwere BB weg zu schieben. Das nennt sich Joulecreep, darauf werde ich nicht weiter eingehen."
Ist das eine Aussage die auf Erfahrungen oder einer Versuchsreihe besteht?
Es ist Physik mehr oder weniger. Auch der Grund, warum P* so gut laufen.
"Joulecreeping" ist eigentlich wenn eine Airsoft mit leichten 0.20g BB´s deutlich weniger Joule erzeugt als mit schweren BB´s (z.B. 0.40g)
Das hat nichts mit dem Pistongewicht zu tun sondern mit dem Volumen des Zylinders das bei zu leichten BB´s nicht in Form von Bewegungsenergie an die leichte BB abgegeben werden kann da diese aus dem Lauf gepustet wird ohne allen möglichen Schwung mitzunehmen.
Eine schwerer BB wird langsamer aber dafür länger beschleunigt bevor sie den Lauf verläßt und ist dann am Ende mit mehr Energie geladen.
Polarstar, HPA, GBB und diverse Oversize-Zylinder in AEG´s erzeugen wegen dem zu großem Volumen des abgegebenen Gases pro Schuß das Joule-Creeping, nicht wegen eines schwereren oder leichteren Piston!
Genau. Da die Feder schon genug Luft nach vorne geschoben hat um die BB aus dem Lauf zu schieben. Da eine schwere BB aber mehr Luft braucht, dauert es länger, diese aus dem Lauf zu schieben, dafür mit mehr Luft, was dann auch in einer höheren Energie resultiert.
Kraft = Masse*Geschwindigkeit dadurch, dass der Piston schwerer wird gewinnt er an Masse. Gleichzeitig verliert er aber auch etwas an Geschwindigkeit, was nicht linear ist. Der Piston schlägt mit einer größeren Kraft auf den Cylinderhead, was die BB schneller beschleunigt. Wenn du nun das Gewicht der BB erhöhst, singt zwar die Geschwindigkeit der BB, aber wieder nicht linear.
Weshalb man mit einem schweren Piston ebenso die Energie mit schweren BBs erhöhen kann.
Relativ am Anfang deines Guides gehst du kurz auf die SVD mit ihren 4 Gears ein, der Link "(hier klicken)" funktioniert aber nicht da dieser nicht verlinkt ist.
Bei den BBs kannst du getrost noch Valken dazuschreiben, die haben wenigstens bis 0,36g alles in Bio im Programm und die fliegen so verdammt gut !!!
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*Um die maximale Leistung herauszuholen aus dem System sollte man so lange das BB-Gewicht erhöhen bis die Leistung/Joule nicht mehr steigt, so holt man aus dem Zylindervolumen+Laufvolumen den meisten "Joulecreeb" oder anderst gesagt das Optimum heraus was sie an "leistung" erbringen kann.*
Alles andere ist Physik ^^ da können sich andere mit herumschlagen :-p
Einfacher kann man es nicht erklären finde, es ist auch generell ein guter Tipp und bei allen S-AEg´s anwendbar um so das Optimum aus dem System herauszuholen was es aufbringen kann.
Ansonsten schöne Anleitung und Aufklärung was ne DMR ist und was nicht.
Was mir gerade noch einfällt, magst du die TM PSG1 noch aufnehmen? Die V4 Box hat ja auch den langen Zylinder, das Vorbild ist zwar ein "Präzisionsschützengewehr", aber im AS eher ein DMR als ne Sniper.
@ Thunderbird:
Sorry for Incoming Klugscheißerparty
Eine BB auch wenn sie schwerer ist benötigt nicht mehr Luft um sie auf die gleiche Geschwindigkeit zu bringen, sondern mehr Energie.
Das Volumen im Zylinder ist ja nicht variabel in einer Airsoft, solange dieser nicht getauscht wird. Die Energie der BB korreliert mit Volumen des Zylinders bzw. Federkraft nur mittelbar. Das im Zylinder vorliegende Gas wird komprimiert und überträgt die Energie auf die BB. Daher wird nicht mehr Luft benötigt, sondern der Energiepeak muss höher sein. Das Volumen ändert sich im Regelbetrieb nur marginal.
Was das Gewicht des Pistons angeht, legst du ja die Kraft=Masse*Geschwindigkeit zu Grunde, welche an sich schon nicht korrekt ist, denn Kraft=Masse*Beschleunigung. Abgesehen davon ist diese Gleichung nicht geeignet die Vorgänge zu beschreiben, da wir bei Gasen uns im Bereich der Fluiddynamik bewegen. Aber ja er hat einen Einfluss, die Frage ist nur, wie groß ist dieser? Und ist dieser nicht sogar reziprok Proportional.
Hier nun mal eine kleine Gedankenspielerei über die physikalischen Prinzipien in einer S-AEG:
Annahme: Keine mechanische Impulsübertragung auf BB
- Die BB wird im Lauf gehalten und stellt den Widerstand dar, welcher das Gas am entweichen hindert.
- Die Energie wird über ein komprimiertes Gas Übertragen
-Der Druck wird über die Komprimierung des Gases übertragen
-Da der Widerstand der BB extrem gering ist, muss der Druck schnell erzeugt oder freigelassen werden![BB verlässt bei sehr geringer Energie den Lauf <0,1J]
-Bei Verkleinerung des Volumens bei konstanter Gasmenge steigt der Druck
-Um eine hohe Energie zu Erzeugen, muss der Druck schnell erzeugt werden.
-Daraus folgt eine schnellere Verkleinerung des Volumens ist essentiell[stärkere Feder= höhere Geschwindigkeit Piston = schnellere Volumenverkelinerung]
-Die Energie die der Piston selbst hat wird nicht übertragen!
-Daher nun von mir die gefolgerte Annahme je schneller die Volumenverringerung, desto stärker fällt der Peak aus.
-Je leichter der Piston, desto geringere Trägheit und Eigenmasse die beschleunigt werden muss = schnellere Volumenverkleinerung= höhere Peakintensität
So far zu der Physik
Abgesehen davon, finde ich es eine schöne Anleitung mal geplant an ein DMR ranzugehen.
Zitat: "dadurch, dass der Piston schwerer wird gewinnt er an Masse."
So funktioniert es nicht!
Wie kann statische Materie welche in ihrer Masse gleich bleibt bzw ihre molekulare Struktur und ihren Aggregatzustand nicht ändert "schwerer" werden?
Wasser wird heißer und verdampft wenn man im thermische Energie zufühgt ja, feste Materie ändet ihre Masse aber nicht durch zufühgen von kinetischer Energie.
Was dir vielleicht nicht klar ist, ist das Luft ein kompremierbares Fluid bzw Medium ist!
Die Feder (egal wie hart) hat den Piston im Zylinder schon sogut wie bis auf den Zylinderkopf gedrückt bevor sich die BB überhaupt in Bewegung gesetzt hat, das Volumen des Zylinders wurde also schon kompremiert und die kinetische Energie der Feder in Luftdruck(Gasdruck) gespeichert bevor sich die BB überhaupt bewegt.
Die BB nimmt den größten Teil der Energie mit einem Impuls auf der durch das überschreiten der Haftreibung am HopUp entsteht wenn der Druck der kompremierten Luft diesen Wert überschreitet, die anschließend in den Lauf expandierende Luft muß dann in ihrem Volumen für ein ständigen Überdruck hinter der BB ausreichen, denn wenn ihr Volumen zu klein wäre würde der Druck im Lauf vor und hinter ihr gleich sein bzw müßte von hinten Luft in den Lauf gezogen werden wenn sich hier ein Unterdruck bildet (Suck Back Effekt).
Mehr BB-Gweicht widersteht dem Luftdruck im Lauf länger was zu einer erhöhten Energieübertragung führt wärend eine zu leicht BB den Lauf schon verläßt bevor die im kompremiertem Luftvolumen gespeicherte Energie (Druck) vollständig an sie übertragen werden konnte, das ist Joule Creeping!
Joulecreeping funktioniert auch ohne Piston in GBB-Airsofts oder HPA-Systemen durch das Verhältnis aus Gasmenge und Laufvolumen nur durch verwenden schwerere BB´s, die Masse des Piston in einer S-AEG ist also "relativ"unerheblich.
Grüße
Worm²
Schade, ich kam eigentlich nur her um ein wahlweise M4 oder G36 mit einem 50 mm Glas und Zweibein zu sehen aber alles was ich hier lese ist Physik. Ich denke die Zielgruppe für "DMR-Spieler" habt ihr verfehlt, die springen doch sofort vom Boot wenn sie das erste mal das Wort "Volumen" lesen.
Okey, ich ergebe mich :3
Ich habe das so auf persönlichen Erfahrungen aufgeschrieben. Du kannst durch erschweren deines Pistons in Verbindung mit schweren BBs deine Leistung erhöhen, vielleicht kann man da ja auch noch einen vergleichstest machen.
@Failix
Mit dem PSG-1 habe ich leider keine persönliche Ercabdung gemacht und möchte deshalb auch nicht darauf eingehen.
Nen schwerer Piston beschleunigt langsamer, wodurch der Peak am Anfang geringer ist aber der Druck konstanter ist bis zum Sch(lu)ss und weniger Luft an der BB vorbei strömt beim Start des Beschleunigungsvorgangs.
Anders gesagt. es bleibt mehr Luft da zum Beschleunigen, dadurch auch mehr Energie die übertragen wird, dadurch mehr J mit schwererem Piston bei schwereren BB.