Wie einige mitbekommen haben, habe ich mir einen etwas größeren
Schießkasten für den Hausgebrauch gebastelt. Auszugsweise habe davon ja auch schon mal das eine oder andere in einem anderen Threat gepostet. Hier möchte ich jetzt komplett vorstellen, wie der
Schießkasten entstanden ist. Das gute Stück unterlag zwischenzeitlich schon enigen Änderungen und wir sich sicherlich auch zukünftig verändern - ich werde das dann hier ergänzen.
Also wie fing es an mit dem
Schießkasten? Natürlich mit einer ersten Airsoft. Das war eine ASG Urban Sniper - Spring , 1.9 Joule - heute hochgerüstet auf 3.5 Joule, aber das ist eine andere Geschichte. Das gute Stück kaufte ich damals in Dänemark, und als erste Ziele mussten Tannenzapfen auf dem Zaun herhalten. Schnell kam die Idee auf, einen Kugelfang zu verwenden. Mangel Alternativen musste schließlich ein gelber Plastikeimer meiner Kinder herhalten.

Nachdem ich die Zielscheibe von der Öffnung des Eimers abgenommen hatte, stelle ich fest, welche Durchschlagskraft 1.9 Joule haben können. Den Eimer musste ich Nachts heimlich entsorgen, wenn den meine Kinder gesehen hätten, dann wäre aber die Hölle los gewesen. Damit stand fest, für zuhause brauchte ich etwas stabileres. Wieder in der Heimat machte ich mich an die Arbeit.
Als Basis für meinen
Schießkasten entschied ich mich für ein 3x3 Regal, da es Optimal den zur Verfügung stehenden Platz einnahm. Das Regal besorgte ich mir bei Ebay Kleinanzeigen - wenn man etwas Geduld hat, dann kann man sowas für kleines Geld bekommen - in meinem Fall hat das Expedit gerade mal €10,- gekostet.

Das schöne bei diesen "Expedit" Regalen ist, das man diese in vielen Formen und Größen bekommen kann.

Kauft man diese gebraucht, dann sind die so günstig, das es sich nicht lohnt sich selber das Material zum bauen zu kaufen. Gefällt einem die quadratische Aufteilung der Fächer nicht, so kann man einzelne Trennwände rausnehmen und diese anderweitig wieder einsetzen. Da es hier nicht auf Optik, wie im Wohnzimmer ankommt, kann man einfach mit ein paar Spax Schrauben die Zwischenwände da einsetzen, wo man sie haben will.
Regale haben natürlich einen Nachteil, wenn man da rein Ziele stellt, auf die man schiesst. Also musste eine Rückwand her. da ich noch einen Haufen mit Laminatreste liegen hatte, schnitt ich diese zurecht und schraubte diese einfach mit Spax Schrauben von hinten an das Regal.

Somit konnten die Kugel nicht mehr hinten durch und gegen die Wand fliegen. So ein gerade feste Rückwand hat aber natürlich die Eigenschaft, das die Kugeln abprallen und ggf. gerade wieder zurück kommen. Trotz Schutzbrille natürlich ein vollkommen unerwünschter Umstand, der abgestellt werden musste, schließlich sollten sich die Kugeln nicht im gesamten Raum verteilen, sondern statt dessen im Kasten verbleiben.
Nach langen hin und her entschied ich mich dafür die Rückwand der
Schießkastens von innen mit Schallschutzmatten aus Gummi zu verkleiden - diese Dinger, die man unter die Waschmaschine legt. 1qm x 1cm kostet im Baumarkt ca. €10,- mit etwas Geduld konnte auch diese günstig über Ebay Kleinanzeigen organisieren.

Die Gummimatten haben den Vorteil, das diese zum einen eine Menge Energie aus der auftreffenden Kugel nehmen und zum zweiten das Auftreffen kein lautes Klack mehr erzeugt.
Trotzdem könnten Kugel immer noch gerade abprallen und zurück aus dem Kaste fliegen. Damit dies nicht mehr passiert, muss man die Gummimatten schräg auf der Rückwand anbringen. Gemäß dem Prinzip Einfallswinkel=Ausfallswinkel bedeutet dies, dann man die Matten schräg auf der Rückwand anbringen muss. Um dies zu erreichen hab ich jeweils oben in den Kästen eine 10x2cm Leiste auf der Rückwand angebraucht. Darauf wurde dann die Gummimatte angebracht. Somit werden die Kugeln jetzt bei einem Aufprall nach unten in den Kasten abgelenkt, Auf den Bildern kann man das leider nicht erkennen, aber dies ist so ziemlich der wichtigste Punkt.
Nach dem ich dies umgesetzt hatte wurden erste Ziele in den
Schießkasten gestellt.

Stück für Stück sammelte ich weitere "Ziele" an und platzierte diese im
Schießkasten. Um die Ziele gut erkennen zu können, besorgte ich mir ein 10m LED Laufband mt Fernbedienung und verbaute dies innenliegend an den Seiten und Oberkanten. Dafür mussten lediglich ein paar Löcher gebohrt werden, um das LED Band von Kasten zu Kasten zu führen.

Ich wählte dies günstige LED Band, das man auch gut zurechtschneiden kann und durch die flache Bauchweise gut um Ecken legen kann. Im Nachhinein stellte sich das als Fehlentscheidung raus. Das dünne LED Band wurde mittlerweile schon häufiger von einer 6mm BB erwischt und zerrissen. Daher sollte man lieber etwas mehr Geld für ein LED Band mit Plastikummantelung ausgeben. Dann muss man nicht so oft zum Lötkolben greifen.

Durch die LED Beleuchtung sind die Zielkästen gut ausgeleuchtet. Mittlerweile hatte ich auch diverse weitere Ziele angesammelt, so das es schon eine Menge Spaß machte auf die Ziele zu schiessen und auch eine menge Abwechslung geboten war.


Schnell stellte sich raus, das Treffer in Zielscheiben auf 10m nicht so einfach zu sehen sind und daher legte ich einen Kasten auf die Größe eines A4 Blattes aus und verbaute in dem Kasten eine helle LED Lampe, die von hinten das Blatt anleuchtet. Somit kann man sehr gut sehen, wo die Treffer eingeschlagen sind.
Die vorderen Kanten des
Schießkasten stellten noch ein Problem da. Trifft eine Kugel darauf, kam diese praktisch ungebremst mit der gesamten Energie wieder zurück. Um dies zu verhindern, kann man entweder vermeiden die Kanten zu treffen oder man verkleidet einfach die Kanten auch mit den Schallschutz Gummimatten. Die Gummimatten kann man gut mit einem Teppichmesser zurecht schneiden. Trifft jetzt eine Kugel auf eine Kante, was man nie ausschliessen an, dann wird wenigstens die Energie aus der BB genommen und diese kommt nur noch sanft zurück. Die Verkleidung der Kanten kann man auf allen nachfolgenden Bildern gut sehen.
Neben den Zielkasten für die A4 Zielscheiben habe ich einen Kasten für das klassische Wilschweinschiessen gemacht. Dieser passte hier ideal von den Abmessungen rein. Da da obere Bereich ungenutzt war, hab hier ursprünglich vorgesehen 14x14 Zielkästen einzubauen, hatte dies auch eine zeitlang so, aber mittlerweile habe an dieser Stelle eine Fläche geschaffen, auf die ich Dosen stellen kann und hatte somit gleich mein erstes Dosen-Schiessen. Das schöne ist, die getroffenen Dosen fallen nach Hinten runter und liegen dann hinter dem Wildschweinkkasten. Apropos Wildschweine - ich finde es erstaunlich, welche Einschläge die 6mm BB's im Metall der Scheine hinterlassen.

Neben dem Wilscheinkasten befindet sich ein Kasten mit 2x3 Klappzielen, die sich automatisch wieder aufrichten, wenn man jeweils das linke Ziel getroffen hat. Dabei handelt es sich um diese typischen Klappziele aus Plastik. Da diese nur für eine Schussenergie bis 0.5 Joule ausgelegt sind, habe ich diese mit dem Blech von leeren Zigarillodosen verkleidet und habe zwischen Blech und Plastik etwas Dämmungsmaterial verbaut. Dies kann in einem anderen Threat nachgelesen werden. Jetzt sind auch 2,5 Joule kein Problem mehr.

Links in der Mitte befindet sich mein Drehteller, auf dem sich Plastiksoldaten befinden. Werden diese getroffen, so kippt der Soldat um, die Dose klappt auf. Trifft man den aufgeklappten Deckel von der Rückseite (nach dem sich die Scheibe um 180 Grad getreht hat), richtet sich der Soldat wieder auf. Sorry für das miese Bild, hab gerade kein anderes gefunden. In einem anderen Threat ist aber nachzulesen, wie ich den Drehteller gebaut habe.

In der Mitte befindet sich ein Kasten für unterschiedliche Ziele. Dort finden 2 14x14 Scheiben ihren Platz, es gibt die Möglichkeit Tonröhren aufzustechen und Plastik- oder Ton-Sterne aufzuhängen. An stelle von Tonröhrchen verwendet ich einfach Makaroni - zersplittern genau so schön. An Stelle von Plastiksternen nehme ich einfach Kronkorken - mansieht den Treffer, muss aber nicht andauernd neue Sterne aufhängen und kaufen. Die Halterung für alles ist aus Blech gebogen und mit ein paar Schrauben versehen. Kann man recht einfach selber machen. ansonsten gibt es jemanden, die die Dinger auf Wunsch auch als Maßanfertigung herstellt. Schaut mal ein wenig bei Ebay, da verkauft der Typ die Teile.

Recht sin der Mitte befindet sich ein Kasten, in dem im unteren Bereich ein Biathlonziel verbaut wurde. Die Ziele werden via Seilzug wieder umgeklappt. Im Oberen Bereich sind zwei 14x14 Kästen montiert. In dem einen 14x14 Kasten habe ich zur Zeit eine Pyramide aus Bleizylindern stehen.

Links unten befindet sich meine neuste Kreation - der Luftballon-Kasten. kennt jeder vom Rummel. Hier in etwas kleinerer Ausführung. Als erstes habe ich einen "Doppelten Boden" aus gebaut. In Wirklichkeit sind es zwei doppelte Böden.

In die Platten habe ich ein Loch für einen alten Lüfter gesägt. Der Lüfter wurde dann zwischen die beiden Bodenplatten gebaut.

Achtung, bitte unbedingt auf die Drehrichtung des Lüfteers achten, damit der Luftstrom nach oben geht. Den Bereich zwischen den Bodenplatten habe ich dann wieder mit der Schallschutz Gummmimatte verkleidet, damit durch die BB's die Verkabelung nicht beschädigt wird. So einen Lüfter muss man übrigens nicht teuer neu kaufen. Auf Flohmärkten finden sich die Dinger in rauen Mengen für wenige €.

Im unteren Bereich habe ich den Kasten dann noch mit einem Schutzgitter versehen. Wichtig, das dieser nicht geschlossen wird, sonst kann der Lüfter keine Luft ansaugen und die Ballons werden nicht fliegen. Im oberen Bereich habe ich mit ein wenig Paketband dafür gesorgt, das die Ballons den Kasten nicht verlassen können. Trotzdem kann man aber neue Ballons Problemlos zwischen den Schnüren durch in den Kasten tun. 2-3 Ballons passen in den Kasten und bewegen sich dan wie gewünscht im LLuftstrom.

Für den Kasten hab ich einfach eine Pyramide aus Dosen gewählt - Dosenschiessen macht einfach riesig Fun. Wie man sieht, erfreuen sich die Dosen einer großen Beliebtheit bei den BB's.

Der Kasten rechts unten wird sicherlich bald etwas anderem weichen müssen. Im Moment fehlt mir aber eine gute Idee, was ich da einbauen könnte. Aktuell befindet sich dort ein 3 Klappziel - stellt sich mechanisch wieder auf, wenn man das linke Ziel trifft, dazu gibt es die Ü-Eier Bank (fetzt nett, wenn die auseinanderfliegen) und an der Decke des Kastens befinden sich 3 Zigarillodosen, als Pendelziele. Ach ja, meine selbstgebauten Pappkamaraden aus Blech stehen da auch drin.

Zusätzlich installierte ich noch ein altes Kamara-Überwachungssystem, welches ich auf die verschiedenen Ziele ausrichten kann und dann auf einem Monitor sehen kann, wo die Treffer gelandet sind.
Für den Kasten mit den Coladosen hab ich wechselweise auch noch ein paar andere Ziele auf Lager, z.B. "Wilhelm Tell"

Oder den Zielkasten, der elektronisch anzeigt, wo der Treffer gelandet ist (funktioniert über Drucksensoren).

Der aktuelle Zwischenstand meine
Schießkastens sieht wie folgt aus.

Ach ja, das links und rechts vom Kasten sind keine Steinwände. Es sind selbstgebaute Türen, die mit einer Steintapete bezogen sind. Der Kasten ist ebenfalls von aussen mit einer Steintapete versehen worden. Jetzt läßt sich das Ding einfach zuklappen und ist dann ganz neutral.
Ich hoffe dem einen oder anderen von Euch gefälllt der Schießkasten und vielleicht findet Ihr ja ein paar Anregungen für Eure eigenen Schießkästen.
Über Tipps und Anregungen, was ich noch so in den Schießkasteneinbauen könnte würde ich mich freuen.