Operation – Lima – Four – Zero

 

Hallo geschätzte Kugelschubser,

Am 15.08.2015 veranstaltete das Airsofteam SoD Softair in Plessa das Event Operation – Lima – Four – Zero, welches ich besuchte und meinen Eindruck schildern möchte. Ich befand mich im Team: 11 th Rescue Squadron .Mein Bericht gliedert sich wie folgt:

-          Anmeldung

-          Anfahrt

-          Gelände

-          Orga

-          Das Spiel

Anmeldung

Ich meldete mich bei dem Event vor circa 3 Wochen (vor dem Spiel) an und musste als Frühbucher damit nur 18 Euro bezahlen. Wer sich ab dem 3.8. (oder 2.8.) anmeldete, musst den Vollpreis von 23 Euro entrichten.  Das Geld sollte man innerhalb von 10 Tagen auf ein Konto überweisen und ich denke, dass diese Zeit mehr als in Ordnung ist. Ein Teammitglied, auf den ich später noch einmal zurück komme, meldete sich kurzfristig einen Tag vorher an, und konnte, nach Rücksprache mit der Orga, am nächsten Tag vor Ort in Bar die Bezahlung tätigen. Auf meine Fragen, die ich der Orga vor dem Event stellte, wurde sehr nett, höflich und umfangreich geantwortet. Hier schon mal mein erstes Lob an die Leute die das alles organisiert hatten.  Von den 57 Spielern (70 konnten maximal teilnehmen) waren auch alle da, was mir sehr gut gefallen hat. Die Op war kein reines Fungame, sondern eine Operation mit einer fiktiven Story. Die Haupt- u. Nebenmission(en) unterstützten die Story. Es ging um ein Covert Operation Team, welches von den Roten Ratten, eine der beiden Parteien im Spiel, gefangen genommen wurde. Bei den  Roten Ratten handelte es sich um eine Art Terrororganisation.  Eine vorzeige Spezialeinheit,die andere Spielpartei,  die 11th Rescue Squadron, sollte die primär die Geiseln befreien und die Nebenmissionen, die zur Rettung der Geiseln führten, erfüllen. Es war kein Dresscode vorgegeben, einigen Vorschläge wurden aber gebracht, und die meisten sahen so aus, wie es sich für die jeweilige Spielpartei gehörte. Das Event war wie gesagt kein reines Fungame, aber auch kein MilSim – Event, sondern enthielt Spielelemente aus beidem. Weitere Besonderheiten waren, dass man nur mit Waffen antreten durfte, die eine Mündungsenergie von E<0,5 Joule besaßen. Minimale Abweichungen wurden toleriert. Desweiteren durften alle mitspielen, die ihren 14. Geburtstag hinter sich gebracht hatten. Das ist sehr sehr löblich, da man dadurch auch jüngeren Spielern die Chance gab, Einblicke von Events zu mitzunehmen.  Außerdem bekommen die jüngeren auch mal „Input“ von den großen, das heißt, Hilfe, Tipps und Rat und verhindert damit auch, dass die Spieler vom rechten Weg abkommen und z.B. illegal im Stadtwald spielen. Ich könnte hier mich jetzt über alle Events und insbesondere Leute aufregen, die meinen, dass Airsoft erst ab 18 freigegeben werden sollte. Aber jetzt Back to the Topic. Jeder unter 18 musste eine Einverständniserklärung, unterschreiben von den Erziehungsberechtigten, mitbringen. Desweiteren sollte jeder Spieler der teilnahm, egal wie alt, eine Verzichtserklärung  unterschreiben. Schutzbrillen und Bio BB´s waren vorgeschrieben, Airsoft Granaten und Minen ohne Sound waren erlaubt.

Anfahrt

Ein paar Mitglieder meines Teams und ich fuhren mit der Bahn zum besagten Skirm. Der Bahnhof lag circa 1000 m vom Gelände entfernt. Ein Klacks dachte ich, doch das heiße Wetter am frühen Morgen machte den Marsch zur Hölle. Zum Glück nahmen 2 nette Mitspieler unsere Ausrüstung und fuhren mit ihrem Auto das letzte Stück unsere Ausrüstung, so dass wir dann doch gut ankamen. An der Stelle vielen Dank euch beiden! Die andern Mitspieler kamen allesamt mit den Auto außer wenigen Ausnahmen, dich auch mit der Bahn fuhren. Erstaunlich war, woher so mancher  Spieler kam: u.a.  Thüringen, Niedersachen. Man kann sagen, dass für dieses Skirm auch Leute mehrere hundert Kilometer zurücklegten um mitzuspielen. Respekt! Die Autofahrer wurden von Ordnern auf ihre Parkpositionen gewiesen. Was mir auffiel war, dass der Weg zum Gelände nicht ausgeschildert war (vielleicht habe ich sie auch übersehen), jedenfalls hätten wir ohne Googlemaps nicht den Weg  vom Bahnhof zum Gelände gefunden. Angekommen stellten wir unser Zeug in einem Haus ab und gingen uns anmelden. Die Schlange wurde schnell abgefertigt  und nun standen wir vorn. Die Eventleiterin kümmerte sich persönlich um die Anmeldung und wir wurden dort sehr nett und freundlich empfangen. An der Stelle nochmal ein dickes Lob an die Eventleiterin Sod DarkAngel! Wir bekamen unsere Armbinden und einen 3 Euro Gutschein für Enola Gaye Rauchgranaten, die man vor Ort kaufen konnte. Das wurde auch sehr gern von den Spielern genutzt, meistens aber von den Roten Ratten, die einen ganzen Keller damit ausräucherten, aber dazu später mehr. Man hatte genug Zeit sich um zu ziehen, bevor dreiviertel 10 das Briefing begann.

Gelände

Bei dem Gelände handelte es sich um das Recon Village in Plessa.  Dort wechselten sich Häuser, Baracken und Schuppen mit Wald und Wiese ab. Das Gelände war groß genug und sehr schön gestaltet. Es gab Zäune als Hindernis aber auch Schützlöcher und Gräben, sogar einen Unterstand konnte ich ausmachen. Hügel und Täler waren dort zu finden, Ruinen und künstliche Hindernisse, wie z.b. Reifenstapel waren auch vertreten, wer schon mal in Plessa war, kennt sicherlich auch den Spiegelsaal. Alle Häuser konnten betreten werden, sowie auch der Keller. Allerdings muss ich 2 Dinge anmerken. Wenn in einer Nebenmission es darum geht, eine Geisel aus dem Keller zu befreien, sollte  man die Spieler darauf hinweisen, dass sie sich eine Taschenlampe mitnehmen sollten. So kam es, dass der 10 Manntrupp, in dem ich war, im Keller 2 Taschenlampen zu Verfügung hatte und so praktisch nichts sehen konnte. Außerdem sollten Rauchgranaten im Keller verboten werden, denn die Roten Ratten warfen mindestens 3 Rauchgranaten in den Keller, so dass sich in Kopf – und Brusthöhe ein ekelhafter bunter Schleier bildete. Man konnte nichts sehen, kaum atmen und der Rauch brannte tierische besonders in den Augen. Wenn wir einen mit Asthma dabei gehabt hätten, ich wüsste nicht was dort unten mit dem passiert wäre…

Die Spawns der Teams waren ziemlich unfair verteilt. Die Rescue Squadron musste 100 m durch einen Wald laufen um die Häuser betreten zu können, die Roten Ratten spawnten mitten in dem „Ort“. Die Konsequenzen kann man sich ja ausmalen. Heftiges Abwehrfeuer aus den Häusern während die Rescue Squadron Welle um Welle aufgerieben wird. Das hat schon für Frust gesorgt. Außerdem durfte man 100 m in voller Montur zurücklaufen um wieder neu zu spawnen. Die Roten Ratten, wenn sie mal getroffen wurden gingen ein paar Schritte um neu zu Spawnen. Wohlgemerkt, sobald man den Spawn betreten hatte, konnte man sofort wieder respawnen. Klar, dass auch die Überlegenheit von 10 Spielern mehr bei der Rescue Squadron nichts brachte, wenn der Gegner nach dem man ihn abgeschossen hatte, nach spätestens einer Minute wieder erschien. Auch die Regeln, die später eingebracht wurde, dass nun die Roten Ratten nun nur noch zu vollen 5 Minuten spawnen sollten, änderte nichts an der Überlegenheit der Roten Ratten.

Orga

So wie ich das mitbekam war SoD DarkAngel die Eventleiterin. Unterstützt wurde sie dabei von den Mitspielern ihres Vereins SoD Softair. Ersthelfer zur Versorgung von etwaigen Verletzungen waren vor Ort. Ordner wiesen Autofahrer ein und beim Chronen halfen sogar ein paar normale Mitspieler. Die Anmeldung, das Chronen und das Briefing liefen  reibungslos ab. Die Waffe eines Teammitglied von mir, welches ich bereits vorhin erwähnte, wurde gechront, und man stellte fest, dass das Kugeln die Waffe mit 79 Metern pro Sekunde (ca. 0.61) verlassen. Man schob es zunächst auf die Umweltfaktoren und die Waffe wurde nach ein paar Minuten nochmal nachgechront. Leider mit unveränderten Ergebnis, sodass die Waffe mit einem Roten Band markiert wurde, er also sie nicht während der Op benutzen durfte. Die Geste mit dem Nachchronen finde ich sehr edel, manche hätten die Waffe sofort gesperrt. Ein weiterer Pluspunkt. An dieser Stelle muss ich mich jetzt mal über den Shop Softairsektor aufregen. Mein Kumpel hatte 23 Euro bezahlt und konnte letztendlich nur mit meiner Federdruck Pistole mitspielen. Der ganze Tag war für ihn im Eimer. Er bezahlte fast 50 für nichts. Ich finde es eine Frechheit, dass Softairsektor Airsoft- Waffen an (damals) 14 Jährige verkauft die Vollautomatisch schießen und „angeblich E<0,5 Joule“ hätten. Mein Appell: Meidet und boykottiert diesen Shop! Mit einiger Befreidigung stellte ich fest, dass der Shop „Schlussverkauf“ betreibt und nur noch billig- Plaste- Rotz verkauft. Weiter geht’s:

Die Rescue Squadron war ein wenig militärisch angehaucht. Allerdings bekam  im Verlauf davon nichts mit, da  jeder nur das machte was er wollte, dass heißt verbissen sinnlose Stellungen verteidigen, Angreifen um jeden Preis und natürlich Abschüsse. An die Orga: Bitte packt bei sowas mal mehr zu und gibt den Leuten Befehle. Ein koordiniertes Vorgehen hätte dem Spiel und besonders der Rescue Squadron gut getan. Bitter war, dass die Roten Ratten besser organisiert waren, obwohl sie eigentlich nur eine lose Terrorzelle waren. Jedenfalls wurde Welle um Welle die Rescue Squadron verheizt und keine Gewinne eingefahren, sondern nur Verluste eingestrichen. Wie gesagt, ihr müsst diese Leute führen und nicht einfach lassen machen, was sie wollen.

Das Spiel

Nachdem wir uns umgezogen hatten, die Waffen gechront waren begann gegen 9.45 das Briefing. Die Regeln wurden nochmal erläutert, die Fraktionsführer vorgestellt und dann ging es auch schon los. Ich hatte mich mit 3 anderen Mitgliedern meines Airsoftteams für die Rescue Squadron angemeldet. Wir folgten unseren Fraktionsleiter ein Stück und wurden dort in 2 Gruppen geteilt. Die eine Gruppe marschierte zum „offiziellen“ Landeplatz die andere Gruppe war laut Story an einer falschen Gruppe gelandet. Wer es bis jetzt noch nicht verstanden hat, wie warn laut Story mit Fallschirmen im Zielgebiet abgesprungen. Wir wurden kurz in die Lage ein gewiesen und dann wurde über Funk der Start der Op bekannt geben. Wir wurden schnell eingeteilt, wer welche Richtung sichern sollte und dann warteten wir im Liegen mit der Waffe im Anschlag auf Freund und Feind. Die andere Gruppe sollte, welche falsch gelandet war, zu uns stoßen und wir solang die Stellung halten. Die andere Gruppe stieß nach ein paar Minuten zu uns. Zusammen brachen wir dann im Laufschritt zum unserem HQ, unserem Spawn auf. Witzig war, dass nicht alle Spieler unserer Gruppe den Abmarsch bemerkten und noch eine halbe Stunde im Gras lagen. Auf dem Weg wurde den Spielern immer wieder mit knappen Kommandos befohlen alle Richtungen  zu sichern. Als wir an unserem Spawn ankamen bauten wir ihn schnell etwas aus und dann wurden wir eingewiesen.  Als erstes sollten wir so viele Informationen wie möglich sammeln. Das Problem war, dass die Gebäude in den die Infos in Form von Handys, Speicherkarten, Laptops und Blättern von den Roten Ratten bis zum letzten Mann verteidigt wurden. In den meisten der Gebäude war nichts, nur in den Gebäuden die von den Roten Ratten sofort erreicht werden konnten, befanden sich einige Infos. Für ihre Eroberung wurden schon mal 20 Leute einfach verheizt. Jedenfalls als wir unseren ersten Angriff starteten, war es vorbei mit der Koordination. Unsere Spieler wurden in Scharen zusammengeschossen, man wusste gar nicht woher die Kugeln kamen. Auch solche gut gemeinten Nebenmissionen wie mit einer Bombe das Treibstofflager zerstören, oder den Lokschuppen erobern, waren zwar gut gedacht, aber einfach mies umgesetzt. Ein Beispiel: Unser Fraktionsführer wies uns an, den Lokschuppen zu erobern, da der Hauptteil der Roten Ratten ihrerseits eine Nebenmission erfüllte und somit wohl nur wenige Rote Ratten das Gebäude verteidigen würden. Schätzungsweise 25 Mann stürmten also los, 10  kamen in das Haus, Ich und 2 andere kamen ohne gehittet zu werden wieder raus. 22 Leute waren also verheizt wurden für eine Info die wir dort fanden. Solche Szenen zogen sich die ganze Zeit durch das Spiel. Wenige Rote Ratten zerschießen jede Angriffswelle unsererseits. Anstatt eines koordinierten Vorgehens griff jeder das an was er wollte. Was mich ein wenig verärgerte war, dass ich aus 7 Metern Entfernung eine Gabe auf eine (Rote) Ratte abfeuerte, um mir dann anzuhören, dass es ein Waffentreffer gewesen sei und dann schön von ihm weggeschossen wurde. Andere Mitspieler versicherten mir auch, dass da bei den Ratten der ein oder andere Highlander unterwegs sei. Allerdings hat der Großteil sehr fair gespielt. Ein Beispiel: Als wir in einem Keller eine Geisel befreien sollten , mussten wir fast ohne Licht in den stockfinstren Keller, der schon ein wenig mit Nebelgranaten bearbeitet war. Die erste Ratte ergab sich ein einem kurzen Bang- Bang Gefecht. 2 andere lagen in den Ecken von dem Raum, in dem Geisel lag. Jetzt mal ganz ehrlich, wie unfair muss man sein einfach immer bang zu rufen wenn einer den Raum betritt. Habt ihr beiden euch schonmal überlegt, wie wir überhaupt die Geisel hätten retten sollen, wenn ihr immer Bang ruft? Sorry Leute aber das ist echt mies von euch. Da hätte auch mal die Orga eingreifen könne. Desweiteren hatten die Roten Ratten die Taschenlampen aus und schossen ihrerseits auf unsere Lampen auf Kopfhöhe aus ihren finstren Verstecken. Aber genug von der mangelnden Fairnis mancher Spieler. Als unsere Trupp im Keller weiter fleißig dezimiert wurde, zogen wir uns zurück und wollten den Keller verlassen.  Leider waren da schon die Roten Ratten, wie waren eingeschlossen und aus beiden Richtungen flogen jetzt Rauchgranaten. Wie ich oben schon schreib war das äußerst schlecht für uns mit den beschriebenen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Ich rief als in Richtung Kellerausgang, dass sie das Feuer einstellen sollen und wir mit erhobenen Händen rauskommen. Ich ging voran und die anderen übriggebliebenen 5 folgten mir. Draußen wartete eine Rote Ratte die sehr erstaunt war als da 6 Leute mit gestreckten Waffen aus dem Keller kamen. Er gab sich aber nett und gab jeden von uns den Handschlag. Nochmal danke, dass du uns da raus gelassen hast ohne uns nochmal alle abzuschießen und uns nicht ausgelacht hast. Auch sonst war die Stimmung relativ entspannt zwischen den Spielern.

 

Ich würde ein Event dieser Art wieder gern besuchen, ich hoffe man nimmt sich meine Kritik aber eben auch mein Lob zu Herzen. VG




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