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(nachträglich editiert am 20.07.2017 um 00:45 Uhr)

Passend zum Review der G&G Variante von Bungee, hier ein Review zur ICS L85A2. Einige Formulierungen wurden direkt übernommen ebenso die Reihenfolge zum besseren Vergleich und mit freundlicher Genehmigung von Bungee.

(Restliche Bilder sind leider fast gänzlich unbrauchbar)

Update: Den Punkt Verbesserungen/Empfehlungen hinzugefügt und min. Korrekturen

Der Lieferumfang:

Der Lieferumfang fällt standardmäßig aus. Die Waffe kommt mit Iron Sights, einem 2 Highcaps, Reinigungsstab. Ein Akku ist nicht vorhanden.

Technische Daten:

Gewicht ohne Magazin: ~3.6KG - also nicht ganz Originalgewicht (3.82KG)

Länge: 78cm

Antriebsart: (S)AEG (kein EBB)

Bezugsquelle: SniperAS.de 398€

Mündungsenergie: Bei Lieferung gechront ~1.65J mit 0,25g bei minimaler Vorspannung (siehe Internals)

Material aussen:

Stahl: Body, Triggerguard, MFD, Bodypins, Trigger, Gastube, 

Aluminium(-guss): Iron Sights, Outerbarrel, Charging handle, Gasblock/Laufaufnahme

Plastik/ABS: Handguard, Cheek Piece/Wangenauflage, Endcap/Schaftkappe, Pistol Grip

Erster/zweiter Eindruck:

Sehr wertig, der Body fühlt sich gut und solide an, das ABS wirkt gut und nichts wackelt außer leichtem Spiel am Charging Handle. Die beiden Gehäusehälften sitzen jedoch etwas lose aufeinander was an der vorderen Arretierung, welche auch als Sicherung dient, liegt. Die Hälften haben hier 1-2 mm Spiel. Was bedeutet, dass man die unter Hälfte durch drücken am Griff immer etwas Bewegen kann. Die Präzision beeinflusst es nicht kann jedoch im schlimmsten Fall den Cut Off stören (Mehr dazu unter dem Fazit). Beim ersten Testschießen fiel mir auch sofort das recht starke kreischen der Gearbox auf, was auf das mäßige shimming am Bevelgear zurückzuführen war (siehe: Internals/Verbesserungen).

Das Hop Up zeigte bei Schüssen auf Distanz nur mäßige Ergebnisse. Die BBs hatten starken Rechtsdrall und die Konsistenz war ebenfalls verbesserungswürdig. Treffer auf über 30m auf ein Din A4 großes Ziel waren eher Glückssache bzw. gab es etliche Ausreißer. Im Zusammenspiel mit dem schlechten Lauf war dies allerdings im Nachhinein nicht allzu verwunderlich.

Zweiter Eindruck: Recht kurze Gesamtlänge, so ist die L85 durchaus auf engem Raum brauchbar, etwas hecklastig, dadurch sehr gut in den Anschlag zu bringen und zu führen. Durch die Bauweise stört das Magazin leicht beim Wechsel von rechts auf links. Der Charging Handle der ICS soll (laut Aussagen eines anderen Users) recht fragil sein und könnte abbrechen – ist hier nach einigen Spielen bisher nicht passiert.

Externals:

Wie beschrieben ist die Waffe außen recht wertig. Unschöne Gussnähte findet man nur an den ABS Teilen, diese stören haptisch jedoch in keiner Weise. Der tiefschwarze Lack überzeugt durchweg und ist sehr gleichmäßig sowie Widerstandsfähig. Kratzer entstehen durchaus aber im Vergleich zu Anderem eher wenige. Der Charging Handle ist relativ scharfkantig gefräst, da hätte man besser nacharbeiten können. Markings sind nur am Lower Receiver vorhanden, nicht lizensiert und dienen nur zur Verschönerung sowie Legalisierung. Außerdem gibt es eine Seriennummer.

Weitere Details:

Vorne angefangen beim Handguard findet man eine Klappe, die sich mit ein wenig Kraftaufwand öffnen lässt. Um den Handguard zu entfernen drückt man auf einen Knopf (Bild) und schiebt ihn dann Richtung Laufende. Um den Akku zu wechseln reicht es, wenn man den Handguard nur ein Stück weit schiebt.

Dort befindet sich die Sicherung und der Akku Anschluss in Form eines großen Tamiya Steckers samt Sicherung. Der untere Teil ist komplett als Akku Fach nutzbar was einem die Akku Auswahl sehr erleichtert – es passt fast alles rein. (Hier ist abweichend vom Lieferzustand bereits ein Gate NanoASR Mosfet und ein Dean Stecker verbaut)

Weiter hinten am Boden des Pistolgrips findet man ein kleines Fach geschützt von einer Plastikkappe. Dieses lässt sich leicht mit einem Schraubenzieher oä. aufhebeln.

Der Sicherung befindet sich vorne am Body und ist gut erreichbar egal ob für Rechts- oder Linksschützen. Nach minimaler Schmierung ist diese auch recht leichtgängig ansonsten ootb relativ hakelig.

Der Charging Handle lässt sich hinten durch betätigen eines Schalters einrasten und gibt das Hop Up frei um Einstellungen vornehmen zu können.

 

Internals:

Hat man die beiden Gehäuseteile voneinander getrennt lässt die gesamte Gearbox einfach herausnehmen. Man muss dazu nur die beiden Motorstecker lösen. Es ist allerdings Vorsicht geboten, wenn man den Body öffnet, da die Gearbox nur von den Kabeln am Motor in der oberen Hälfte gehalten wird. Die GB leicht in Richtung Lauf drücken und dabei die Stecker abziehen, dann gibt es keine Probleme.

Die Lauf/HU-Einheit kann man bequem heraus ziehen nachdem die Gearbox entfernt wurde. . Der Originallauf (welcher hier aber direkt gegen einen Madbull Steelbull getauscht wurde) ist aus schwarz beschichtetem Aluminium und ist in diesem Fall leider schlecht gearbeitet. Die Unebenheiten in Form von Wellen sind mit bloßem Auge gut zu erkennen.

Die Hop-Up Unit ist eine Eigenkonstruktion. Leider ist die Übertragung der Kraft durch den Aufbau nicht gleichmäßig und der Arm hat sehr viel Spiel in der Unit. Die Laufverriegelung hingegen ist recht gut umgesetzt und hält den Lauf immer perfekt gerade in der Unit. Die Dichtigkeit lässt ebenso keine Wünsche offen. Durch die Konstruktion rastet das Rädchen sehr gut ein und verstellt sich während des Schießens nicht. Ein bekanntes und auch hier vorgefundenes Problem: Ootb lässt sich das HU nicht ganz heraus drehen. Hier hilft ein dünnes Cushion/Nub oder ein Stück von einer Kugelschreibermine/Wattestäbchen. Ich habe zusätzlich den Arm mit einer Feile etwas bearbeitet um dies gänzlich abzustellen - näheres dazu am Ende. Ein Tausch der HU Unit ist leider nicht möglich mangels passenden Tuningteils.

Im unteren Teil des Gehäuses befindet sich die Switch Unit welche ebenfalls proprietär ist. Sie macht einen sehr soliden Eindruck und sollte vor allem bei Verwendung eines Mosfets lange halten. Der Abzugsweg ist relativ lang und weist einen guten Druckpunkt auf. Mit der Gearbox verbunden ist die Unit über ein langes Metallgestänge welches durch einen nach außen geführten Hebel an der GB die Cut-Off Funktion auslöst. Darauf zu achten ist, dass das Gestänge nicht verbogen wird, da es sonst zu Störungen und somit F/A kommen kann.

Das Öffnen der Gearbox geht schnell und unkompliziert vonstatten.

Erst löst man die Verriegelung des Haltebolzens für den Springguide, zieht diesen heraus samt Feder. Danach den Motor und seine 3 Schrauben entfernen und nun kann man, nach dem Lösen der GB-Schrauben, die Shell ohne Probleme öffnen. Der Zusammenbau geht ebenso schnell und einfach.

Der Springguide kann auch durch das Nutzen der 3 vorhandenen Löcher für den Haltebolzen verschieden weit in der GB arretiert werden. So kann man die FPS in 3 Schritten anpassen.

Lieferzustand: ~1,65J - ~1,8J - ~1,98J. (gemessen mit G&G 0,2 BBB)

 

Verbaut sind: Ein Standard AEG-Piston mit dem gewohnt guten ICS Piston-Head, ein type-0 Zylinder, AEG ICS Stahl Gears mit 18:1 ratio, Metall Bushings, ein Kunststoff Cylinder-Head sowie ein Alu Nozzle mit doppel O-Ring. Die Dichtigkeit des Systems ist hier von Werk aus top. Das shimming, wie schon erwähnt, nicht gut auf den Motor abgestimmt ansonsten aber sehr gut. Motor ist ein ICS-3000 also durchaus brauchbar mit gutem Ansprechverhalten. Die Schmierung ist gut dosiert und sollte lange ausreichen. Hand anlegen muss man hier also nicht zwingend.

Die Verkabelung in der L85 ist auf gewohntem ICS Standard und muss nicht geändert werden. Die Motorstecker sind solide und gut verlötet.

Schussleistung:

Wie anfangs schon beschrieben ist die Schussleistung out of the box nicht überragend. Ob der seitliche Drall hier eine Ausnahme war kann ich allerdings nicht sagen. Das Bucking passt relativ gut zum Auslieferungszustand und gibt genug Drall ohne, dass man es zu weit reindrehen müsste.

Das Ansprechverhalten ohne Mosfet ist passabel wird durch verbauen eines solchen jedoch klar verbessert.

In Verbindung mit Mosfet (ohne AB) und 11,1V LiPo Akku kam es hier sehr oft zu Doppelschüssen bei der minimalen Federspannung der original Feder (ebenso dann auch mit der später verwendeten schwächeren). Verwendet man jedoch einen 7,4V LiPo oder 9,6V NiMh gibt es keinerlei Probleme. Ohne Mosfet machte keiner der getesten Akkus solche Probleme. Mit Mosfet samt AB Funktion gab es diesbezüglich keine Probleme.

Die Magazin Kompatibilität: Ebenso wie bei der G&G feedeten alle getesteten Magazine Problemlos (ICS, CA, King Arms, Begadi, Softair Sektor, Dboys, sowie alte Pmags). Am besten passen taten in diesem Fall die DBoys und Softairsektor Magazine, da diese sehr breit sind. KA, Begadi und ICS wackeln je nach Breite relativ stark im Schacht was aber wie bei jeder AR etc. durch einen Streifen Klebeband beseitigt werden kann.

Nun zum Pro und Kontra:

Pro:

-Sehr schöner, robuster Body

-große Akkukapazität

-haltbares und durchdachtes GB Design

-leichtes Fieldstripping

-langer Lauf, trotzdem kompakt

-Feeding

 

 Neutral:

-Hohe Energie (Feder lässt sich innerhalb von 2 Minuten tauschen dank QR)

-Für Sammler und Reenactors nur bedingt tauglich wegen fehlender Markings

-nur Tamiya verlötet

 

Contra:

-Spiel der Gehäusehälften

-Hop Up Unit - braucht Zuwendung

-Charginghandle könnte u.U. brechen

 

Preisleistung: Für die ca. 389€ (ohne Rabatt) gut

 

Fazit:

Trotz kleinerer Mängel kann ich die Waffe dem mehr oder weniger erfahrenen Bastler empfehlen. Für jemanden der gar keine Hand anlegen will nicht ohne nochmals auf das Hop Up hinzuweisen. Man sollte, wenn die evtl. Kinderkrankheiten behoben sind, lange Spaß haben können was auch verschiedene Langzeitberichte zeigen. Der Lauf scheint in diesem Fall auch eher ein Montagsmodell gewesen zu sein - viele User sind sehr zufrieden.

Im Feld zeigte sich die L85 bisher als äusserst zuverlässig und tauglich für so ziemlich jede Situation. Nach den relativ einfachen Maßnahmen wie unten beschrieben ein treuer Begleiter.

 

Was gemacht werden sollte/kann:

Motorschraube einstellen und mit Sicherungslack fixieren. Sonst kann sich diese im Betrieb oder durch anziehen der Schraube in der Schaftkappe leicht verstellen. 

Am Haltebolzen des Bodies, der an der unteren oberen Hälfte eingehängt wird, mit hartem Tape unterfüttern. Das verringert das Spiel der Hälften zueinander und beugt Störungen/FA vor. Zusätzlich kann man noch etwas am Body am Einrastpunkt für die Schaftkappe unterlegen.

Ein Hop Up Mod mit z.B. Gummibändern und shimmen wie hier gezeigt ist ratsam. Einmal über den Arm und einmal am Steg neben dem Verstellrad ein starkes aber haltbares Gummiband legen. So wird der Druck gleichmäßiger auf das Cushion/Bucking ausgeübt. Der Arm wurde direkt mit überarbeitet und exakt gerade zum Bucking ausgerichtet. Dies kann man durch shimmen des Armes sowie leichtes anfeilen der Auflagefläche zum Verstellrädchen hin erreichen (Hier stimmte auch der Winkel nicht 100% wodurch der Arm zusätzlich zur Seite Gedrückt wurde). Durch das Feilen wirkt man auch dem Problem der anfangs kaum zu erreichenden 0 Stellung des HUs entgegen. Wie man vielleicht erkennen kann, habe ich das seitliche Spiel (aka. shimming) hier mit Isolierband beseitigt. Hier gilt im Gegesatz zur Gears: Ruhig etwas strammer. Geht sicher eleganter als auf dem Foto und wurde noch gerichtet ;). Das Schussbild und die Konsistenz haben sich dank diesem Mod, dem Madbull Lauf und eines Prometheus Buckings stark verbessert und liegen nun auf hohem Niveau.

 

 

Anbauten:

Das Daniel Defense Railsystem von Madbull passt dank Adapter ohne Schwierigkeiten vermindert jedoch den Platz im Akkufach (Bauartbedingt)

Will man eine normale Optik mit 22mm Aufnahme verbauen ist dazu ein von ICS erhältlicher Adapter für die Picantinny Schiene notwendig. Oder man nimmt, falls nicht verfügbar, Tape um den Abstand auszugleichen (siehe Kommentare).

 

Gutes Review, Danke für die Mühe.

Hier noch ein paar abweichende / weitere Erfahrungen meinerseits:


Bei mir waren zwei High Caps dabei.

"... nichts wackelt außer leichtem Spiel am Charging Handle." Das kann ich so nicht unterschreiben. Der ganze Upper Receiver hat Spiel und der Spalt zwischen Upper und Lower ist bei dem Preis eigentlich eine Frechheit. Außerdem wackeln Schaftkappe und Slingmount, ebenso die Magazine (Panzertape regelt)

Dann verstellt sich noch der Feuerwahlhebel gern mal. In D kein Problem weil ja eh nur Semi geschossen werden kann, im Ausland aber ein bisschen nervig.

Die Motorschraube dreht sich selbstständig raus, da muss man auch was gegen tun.

Mit zwei Streifen Panzertape geht ein SUSAT übrigens auch ohne Adapter drauf

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(nachträglich editiert am 21.07.2015 um 23:53 Uhr)

Moin, ja es fehlen noch 1-2 Punkte...auf den Spalt gehe ich noch ein. Ebenso das Magazinwackeln. Das kommt nacher...Das Zitat war von Bungee so übernommen

Die Mechanik vom Feuerwahlhebel sollte aber ausser Kraft gesetzt sein -wo hast du deine gekauft? 

€: Ich hab's jetzt erst richtig verstanden: Ja das mit dem umspringen liegt wohl an der Position des Schalters. Aber hier sitzt der so fest da hätte ich wenig Sorge.

Und die Schaftkappe hat extra eine Schraube um das wackeln abzustellen ;). Die Motorschraube einfach mit Loctite oä. sichern - steht auch gleich oben drin.

Slingmount habe ich auch festgeklebt aber nur damit sie bei aufmachen nicht rausfällt. Kommt alles mit den letzten Bildern usw...ich wusste ich sollte es net unfertig reinstellen ^^

Schönes Review! Lässt sich wirklich sehr gut mit meinem vergleichen.

@Randy da sind auch 2 High Caps dabei gewesen, Fork hat bloß nur eins mitgenommen Zwinkernd

Achso, na das muss man mir auch sagen... :P

Klasse Review.

Ich würde mal eine Frage bezuglich deines letzten Satzes in den Raum werfen.

"Will man eine normale Optik mit 22mm Aufnahme verbauen ist dazu ein von ICS erhältlicher Adapter für die Picantinny Schiene notwendig."

Weiß jemand wo der fragliche Adapter noch erhältlich ist? Habe ihn vor einiger Zeit sowohl hier auf dem Marktplatz als auch bei K&Z gesehen. Beim Verkauf im Marktplatz war ich leider zu langsam und bei Kotte ist er anscheinend aus dem Sortiment genommen worden.

 

Nach dem Adapter habe ich mich im letzten Monat (also August 2015) auch totgesucht. Überall ausverkauft, selbst in China.

Abhilfe schaffen 2 Streifen Gewebeklebeband (3 Lagen werden zu dick) über die Schiene, dann passen auch 22mm-Zielhilfen dran. (Der Tipp stammt hier irgendwo aus dem ASVZ.)

Sitzt dann alles fest und wackelfrei, habe das selbst so an meiner L85a2 gemacht.

(471 Posts)

(nachträglich editiert am 11.02.2016 um 18:10 Uhr)

Absolut fest sitzt leider keine Optik mit Tape drunter. Da reicht dann das Lagern oder festhalten an der Optik und schon ist sie minimal verstellt. Ist Ok aber eben keine 100% Lösung.

Den Adapter findet man oft in UK oder in der EU. 

Und sowas hier kann man ebenso verbauen (Railschiene): http://www.commandairsoft.com/ICS-ML-28-L85-L86-M1913-2-1-Tactical-Rail-AEG-p/ml-28.htm




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