@ Mods: habe mir gedacht, ich pack das mal ins Einsteiger-Forum, da die Bolle Viper aufgrund Ihres Preis-/Leistungsverhältnisses meiner Meinung nach eine super Einsteiger-Schutzbrille ist. Wenn ihr das verschieben möchtet - herzlich gerne.
Hallo zusammen,
habe mir nach 3 Jahren eine neue Schutzbrille gegönnt, wollte die alte aber nicht einfach nur entsorgen. Und da habe ich mir gedacht, wenn ich meine Schutzbrille schon testweise zerstöre (bzw. es versuche!), möchte ich euch zumindest daran teilhaben lassen:
Schutzbrille: Bollé Viper, Preis ca. 10 €
Waffe: KWA M4 A1 1.5 LMT
Leistung: 1,5 Joule, getestet mit einem Xcortech x3200 Chrono
BB's: Plastik 0,25gr, Elite Force/Umarex
Befestigung: Erst leicht Festgeklebt, dann Festgehalten an einer schmalen Teppichrolle, um das nachgeben der Brille am Kopf zu imitieren
Entfernung: 3-4 cm und aufgesetzt
Schussfolge: schnell hintereinander
Ergebnis: mir hats die BB's teilweise zerfetzt! Die Brille ist nicht durchschlagen worden, sondern hat lediglich kleine Spuren an der Oberfläche. Der kleine Kratzer am Nasenflügel war vor ein paar Monaten ein Ast - keine BB...!
Fazit: da das Auge m.M.n. das am wichtigsten zu schützende Sinnesorgan beim Airsoft ist, sollte man hier nicht auf den Euro schauen. Allerdings gibt es mit der Bollé Viper für nur (!) 10 € eine klasse Brille, die einiges aushält.
Fotos: siehe unten. Ich hab mal verschiedenfarbige Bildhintergründe genommen, um einen unterschiedlichen Kontrast herzustellen. Wenn Fotos leicht verschwommen oder überblitzt sind, bitte ich um Nachsicht - es sollte keine wissenschaftliche Ausarbeitung werden ;-) Die Fotos sind nicht chronologish hochgeladen worden - die weißen Spuren der BB's sind auf einigen Bildern noch zu erkennen. Diese habe ich zwischenzeitlich mit normalem Wasser abgewaschen.
Dieser Thread soll nicht zu einer Diskussion dazu führen, welche Schutzbrille besser oder toller ist, sondern euch einfach nur mal die Belastbarkeit von einer der vielen Brillen zeigen, wenn ihr gerade auf der Suche seit.
Gruß Marco
BTW: es gab mal einen Test, in der die Brille weder von einer Airsoft noch einem Luftgewehr, sondern erst von einem Bolzenschussgerät oder 9mm bezwungen werden konnte (bin mir nicht mehr sicher). Leider finde ich diesen nicht mehr, sonst hätte ich ihn hier verlinkt.
danke für den test !!
Für den nächsten Test vielleicht Klebeband hinter der Brille befestigen - vgl. hier :
http://airsoftaustria-tech.blogspot.de/2012/03/maskentest.html
um ggf. Splitter der Deckschicht aufzufangen. Das war nämlich das Problem hier:
Die Viper wird auch nur nach EN 166 F zertifiziert (wie die 3M-Brille aus dem Bild oben). Heißt sie wird beschossen, mit einer 6mm Stahlkugel (M=86g, V=45m/s), die gigantische 0,86J auf die Brille bringt. Für alles darüber hinaus, gibt es keine Garantie (bei ausschließlicher Zertifizierung nach EN166F).
Wenn eine Gestellschutzbrile nicht - ggf. zus. - nach STANAG 2920 (und dort einen hohen V50 Wert hat) und/oder MIL PRF 31013 bzw. MIL PRF 32432 Class 1/1a, getestet ist, sollte man eher die Finger davon lassen.
Gibt genug "günstige" Modelle, die hier Sicherheit bieten (ESS ICE, Swisseye Raptor, ...).
Gryphon kennst du dich mit dem Stanag usw. aus und was für Werte sind da getestet worden was hält die brille aus?
Ich hatte das mal für einen Anfägerguide meines Teams aufgelistet:
http://www.airsoft-verzeichnis.de/index.php?status=forum&forennummer=&sp=1&threadnummer=0000137801
Stanag und MilPrf beschiessen mit einem Splitterdarstellungsgeschoss.
Das sind T-73 Projektile für die MilPrf-Beschüsse, die Projektile für den Test nach Stanag sehen sehr ähnlich aus.
Und jetzt wirds problematisch. Die Dinger gibt es in unterschiedlichen Größen und Gewichten, da mit denen alles beschossen wird: Schutzeinlagen, Helme, Visiere, Brillen, ...
Ziel des ganzen ist es, die V50-Geschwindigkeit zu ermitteln. Heißt, dass ist die Geschwindigkeit, bei der mindestens 50% der Splitter, das Ziel durchschlagen. Dazu muss ein Beschuss mit iirc mindestens sechs Projektilen durchgefüht werden, von denen entsprechend drei gestoppt werden und drei das Testobjekt durchschlagen.
Mit dem V50-Wert wird dann das Produkt vermarktet. Heißt im Umkehrschluss, je höher der V50-Wert, desto besser der Schutz. Die Geschwindigkeit, bei denen kein Durchschuss mehr geschieht, liegt in der Regel knapp unterhalb des V50-Werts.
Problem: Selbst wenn der Hersteller einen V50-Wert angibt, kennt man seltenst, das Gewicht des Testgeschosses. Man kann aber davon ausgehen, das alles was einen V50-Wert, von um die 150m/s hat, safe ist.
Hallo Gryphon,
danke für den Hinweis, so detailliert wusste ich bezüglich Schutzbrillenklassifizierungen garnicht Bescheid und wollte deswegen eigentlich auch garnicht so tief einsteigen!
Dann habe ich aber direkt mal eine Frage dazu: wenn die nur auf 0,8 Joule (EN166F) getestet ist, wie kann man sich dann erklären, dass die bei mehreren aufgesetzten Schüssen von 1,5 Joule nicht bricht oder andere Schäden davonträgt? Sind die Tests so teuer, dass Bollé das nicht macht? Weil es doch ein Qualitätsmerkmal ist, wenn die Brille auch mehr aushält...!?
Hier mal die Infos von Bollé zu der Viper: http://www.bolle-safety.de/sites/default/files/model-technical-files/recettebollesafetyde/viper_de.pdf
Meine aktuelle ist die Bollé Cobra: http://www.bolle-safety.de/sites/default/files/model-technical-files/recettebollesafetyde/cobra-de.pdf
Zum Vergleich die Ergebnisse der Bollé X1000: http://www.bolle-safety.de/sites/default/files/model-technical-files/recettebollesafetyde/x1000_de.pdf
Beide letzteren haben "Stoß mit mittlerer Energie 120m/sec", Klassifizierung B, wobei die Cobra auch nur ca. 15 € inkl. Versand kostet. Was sind diese 120m/sec in Joule?
Danke und Gruß,
Marco
Dann habe ich aber direkt mal eine Frage dazu: wenn die nur auf 0,8 Joule (EN166F) getestet ist, wie kann man sich dann erklären, dass die bei mehreren aufgesetzten Schüssen von 1,5 Joule nicht bricht oder andere Schäden davonträgt?
Weil es eine Mindestanforderung ist. Mehr geht immer.
Eine Gestellschutzbrille kann bspw. nicht nach EN 166 B klassifiziert werden, das können nur Korbschutzbrillen (Hat wohl was mit dem Brillenband und der Abdeckfläche zu schaffen). Das heißt Brille XY kann den ballistischen Anforderungen der EN 166 B entsprechen (Prüfenergie 6,19J), bekommt aber dennoch nur EN 166 F.
Der Käufer weiß aber eben nicht, wann die Brille die Brille bricht.
Sind die Tests so teuer, dass Bollé das nicht macht?
Bollé ist eine Firma, wie jede andere auch. Die achten natürlich aufs Geld. Baut man ein Kleinwagen für den Stadtverkehr, kann es einem egal sein, wie die Kiste im Gelände abschneidet. Was der Käufer dann draus macht, ist was anderes.
Die Viper wird als Schießbrille verkauft. Das heißt nicht, dass darauf geschossen werden soll. Sie soll bspw. umherfliegende Hülsen vom Auge fernhalten. Dementsprechend muss sie auch nicht gegen irgendwelche ballistsischen Bedrohungen getestet werden.
Wenn du bei Bollé "Tactical" in die Suche eingibst, sehe die Ergebnisse und die Zertifizierungen gleich ganz anders aus:
http://www.bolle-safety.de/search/node/tactical
Weil es doch ein Qualitätsmerkmal ist, wenn die Brille auch mehr aushält...!?
Sicher ist es das. Bollé ist auch ein namhafter Hersteller, dem man sowas zumuten kann. Nur eine belastbare Garantie gibt es dafür nicht.
3M stellt eigentlich auch gutes Zeug her und dennoch ist oben die Brille zerbrochen.
Beide letzteren haben "Stoß mit mittlerer Energie 120m/sec", Klassifizierung B, wobei die Cobra auch nur ca. 15 € inkl. Versand kostet. Was sind diese 120m/sec in Joule?
Wie gesagt, EN166B: Stahlkugel (D=6mm, M=0,86g, V=120m/s). mit einer Energien von 6,19J.
