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(nachträglich editiert am 19.01.2012 um 08:41 Uhr)

Dboys Mauser K98k reviewed by Silence

 

Geschichte:

Der Karabiner 98kurz wurde ab 1935 das Standardgewehr der deutschen Wehrmacht. Es handelt sich beim K98k um eine kurze Variante des von den Gebrüdern Mauser entwickelten G98. Im Gegensatz zu diesem wurde der Lauf auf 600mm gekürzt und der Kammerstängel wurde abgewinkelt, so dass das Gewehr bequemer auf dem Rücken getragen werden konnte, dazu wurde auch der Trageriemen beim 98k seitlich angebracht und nicht wie beim G98 unter dem Schaft.

Bis zum Kriegsende 1945 wurden über 12 Millionen K98k von den verschiedensten Firmen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den besetzten Gebieten hergestellt, außerdem wurde der 98k unter anderem in der Türkei und Schweden in Lizenz hergestellt. Das 98er System ist mit geschätzten 100 Millionen Exemplaren eines der am meisten gebauten Verschlusssysteme der Welt und bildet auch heute noch die Grundlage für moderne Repetiergewehre.

Verpackung:

Der 98k kommt in einem schlichten Pappkarton daher, der außer einem Aufkleber mit einer Nummer drauf keine weiteren Beschriftungen aufweist. Aus dem Karton kann man dann die Einlage aus Styropor herausziehen, die unter beträchtlichem quietschen den Inhalt zum Vorschein bringt. Neben dem 98k liegt noch die Bedienungsanleitung bei [Link siehe Anhang], ein Tütchen BBs, ein Sechskantschlüssel zum einstellen des Hop-Up und 5 Hülsen.

Nanu ? Kein Ladestreifen ? Nein … ist wirklich keiner dabei … Schade, muss man die Hülsen eben einzeln rein drücken, RS Ladestreifen passen übrigens.

 

Verarbeitung & Funktion:

Als erstes fällt einem das Holz auf, welches eher an eine AK erinnert, als an einen 98k. Auf den Bildern kommt die Farbe eher orange rüber, in echt sieht sie nicht ganz so grell aus, trotzdem will es mir irgendwie nicht gefallen. Die Schäfte des scharfen 98k wurden aus verschiedenen Holzarten gefertigt, wobei der Nussbaumschaft tatsächlich einen eher rot/braunen Ton hatte, allerdings sah dieser nicht so grell aus wie bei dieser Kopie von Dboys. Für mich sieht es eher so aus, als hätte Dboys hier die selbe Holzbearbeitung durchgeführt wie bei den AK Teilen, denn diese sehen genau gleich aus.

Mal abgesehen vom Farbton ist der Schaft sehr gut verarbeitet, er ist solide und das Gewehr fühlt sich an „wie aus einem Guss“ . Mit 3200g wiegt der Dboys 98k Nachbau ein knappes Kilo weniger als das Original, wobei hier die Gewichtsangaben schwanken, je nachdem, welches Holz am Schaft verbaut wurde. Apropos Holz, wer einen K98k mit einem Schaft aus Plastik besitzt, kann diesen durchaus lackieren, denn es gab auch eine Erprobungsreihe des K98k mit schwarzbraunem Plastikschaft. Von diesen Exemplaren gibt es jedoch nur noch 4 bekannte Stücke. Zum Truppeneinsatz kam es zwar nie, aber als „Ausrede“ für einen Plasteschaft, kann man es ja mal anführen.

Die Metallteile sind matt schwarz gehalten, aus Stahl ist nur die Auszieherkralle und der Ausstoßer. Der Putzstock ist vorne nur eingeschraubt, leider ist das Gewinde nach ein paar mal festdrehen, da dieser sich immer wieder gelöst hat, ausgelutscht. Hier sollte man etwas Schraubensicherung oder sonstigen Kleber verwenden, ich habe den Putzstock einfach entfernt.

Die Kimme lässt sich wunderbar einstellen und macht einen sehr stabilen Eindruck, sie ist leichtgängig, klappert aber nicht herum. Der Schutzring des Korns ist nur auf selbiges aufgesteckt und wird durch seine eigene Spannung gehalten. Dadurch verrutscht der Ring leicht und kann sich im „Eifer des Gefechtes“ auf Nimmerwiedersehen verabschieden, da es jedoch viele Original 98k gibt, bei denen dieses Teil fehlt, gehe ich mal davon aus, dass das hier genauso ist.

Kommen wir zur Funktion, das Laden der Hülsen geht einfach von der Hand, die Hülsen werden einfach ins integrierte Magazin gesteckt und ordnen sich dann automatisch 2 reihig an. Beim ersten durchladen gab es dann gleich den ersten Klemmer, die oberste Hülse schiebt sich schräg in die Patronenkammer, wodurch sich die Hülse verklemmt.


Um diesen Klemmer wieder zu lösen muss man die Hülse nach hinten ziehen, das liegt an der Kante, die an der Patronenkammer vorsteht, wenn man diese glatt feilt, sollte das nicht mehr vorkommen. Man kann das auch umgehen indem man den Verschluss mit etwas mehr „Schmackes“ nach vorne schiebt, wie lange das die Hülsen und das System mitmachen ist hier jedoch die Frage. Bei den beiden Bildern links sieht man auch wunderbar, wie sich die Hülsen mit der Zeit „verändern“. Auch gut zu sehen die Dichtungen am Boden der Hülse, diese gehen sehr selten auch mal verloren, daher sollte man hier besonders Acht geben.

 

Die nächsten 3 Hülsen laufen ohne Probleme, beim auswerfen der 4ten löst sich manchmal die letzte Hülse aus dem Magazin und verklemmt dann beim vorschieben des Verschlusses im Verschlussfenster. Trotz der Klemmer macht das durchladen jede Menge Spaß und die erste halbe Stunde bin ich einfach nur da gesessen und hab immer wieder nachgeladen. Nach einigem Gebrauch spielt sich das System besser ein und die Klemmer treten immer seltener auf.

Ist die Hülse korrekt im Patronenlager, ist der letzte Zentimeter beim vorschieben des Verschlusses etwas schwieriger, als der restliche Ladevorgang, was daran liegt, dass sich dann die Auszieherkralle in den Rand der Hülse einrastet und gleichzeitig die Feder gespannt wird. Wie bereits erwähnt ist die Auszieherkralle aus Stahl, was diesem Teil eine gewisse Langlebigkeit beschert, die Hülsen haben jedoch von diesem Vorgang bereits Spuren davon getragen. 5 Hülsen bekommt man derzeit bei Begadi für 16,90€.

Beim scharfen 98k wird die Hülse durch das Vorschieben des Verschlusses nur in die Patronenkammer geladen, erst wenn man den Kammerstängel nach unten drückt, rastet die Auszieherkralle in der Hülse ein. Allerdings ist das hier weniger kritisch, da eine Hülse nur einmal verwendet wird.

 

Markings:

Markings sucht man auf dem 98k vergeblich, außer F und Co befindet sich auf dem gesamten Karabiner nicht ein einziges Marking. Schade, ist das Original doch mit Markings nur so übersät.

 

Dboys K98k vs. K98k:

 

Als Vergleich dient hier ein K98k aus dem Jahre 1943 der von der Firma Steyr gefertigt wurde. Er ist fast komplett Nummerngleich und eine Leihgabe meines Schwagers, vielen Dank an dieser Stelle.

 

Man erkennt einige Unterschiede zwischen den beiden 98k, diese sind jedoch recht gering. Ein Beispiel ist die Aussparung unterhalb des Kammerstängels oder auch die vordere Hülse, aber dazu später mehr. Beim Original fehlt der Putzstock und auch der Kornring ist nicht mehr vorhanden.

Das „Loch“ im Schaft war mir lange ein Rätsel, ich dachte immer es dient als „Stütze“ in einem Waffenschrank. Bei meiner Recherche bin ich aber dahinter gekommen, dass dies ein Hilfsmittel ist, um den Verschluss auseinanderzubauen.



Das Zerlegen funktioniert beim Dboys genauso wie beim Original, dazu muss die im Bild links oben gezeigte Feder [das längliche Teil] vorne bei der runden Aussparung an der vorderen Hülse eingedrückt werden. Beim Original 98k löst sich dann die Hülse und kann nach vorne abgenommen werden. Beim Dboys löst sich nicht nur die Hülse sondern auch die Aufnahme fürs Bajonett, da beides ein Teil ist. Die Feder ist zudem beim Original aus Metall und beim Dboys aus Plaste.




Auf dem obersten Bild sieht man schön den Unterschied zwischen den beiden Verschlüssen, den ich bei der Funktion bereits beschrieben habe. Die Details sind am Dboys Modell nicht so schön herausgearbeitet und wirken „stumpf“.


Hier sieht man die verschiedenen Positionen der Sicherung. Ganz links sind beide Modelle entsichert, der Abzug und der Verschluss sind frei. Beim mittleren Bild ist der Abzug gesichert, der Verschluss ist jedoch frei, diese Position dient dazu den Karabiner entladen zu können, ohne dass sich aus versehen ein Schuss lösen kann. Beim Dboys Modell ist diese Position nicht wie beim Original mittig, sondern leicht nach links geneigt, mittig rastet der Sicherungshebel beim Dboys nicht ein und Verschluss und Abzug sind frei. Beim rechten Bild sind beide Modelle gesichert, Verschluss und Abzug sind blockiert. Die Umsetzung ist beim Dboys Modell bis auf die mittige Position sehr gut gelungen. Hier sieht man auch schön den glänzenden Verschluss am Dboys Modell, das hätte dann doch bisschen matter sein dürfen.



Das Ventil am Verschluss ist clever positioniert, im geschlossenen Zustand wird das Ventil von der Führung verdeckt und ist so weniger anfällig für Verschmutzungen. Der Verschluss lässt sich auch wie beim Original entfernen, dazu muss der Hebel den man auf dem linken Bild sieht nach außen geklappt werden, danach lässt sich der Verschluss einfach nach hinten aus der Waffe ziehen.

Das Hopup ist unter der Kimme versteckt und so von außen nicht sichtbar, es lässt sich mit dem mitgelieferten Sechskant problemlos einstellen.

 

Schussleistung:

 

Wie immer verwende ich ICS 0.20g BBs und den Xcortech x3200 Chrony, getestet wurde bei 21° Zimmertemperatur

 

Medium Gas

 

Predator Ultra

 

Green Gas

 

Power Gas

 

1. Schuss

425

437

457

472

2. Schuss

412

434

462

460

3. Schuss

410

449

458

458

4. Schuss

400

441

467

463

5. Schuss

417

443

462

480

Durchschnitt

412,8

440,8

461,2

466,6

Der Unterschied zwischen den Gasen ist nicht allzu groß, fürs Dosen schießen reicht das Medium Gas vollkommen aus. Interessant ist vor allem der geringe Unterschied zwischen Green und Power Gas. Nachdem ich die Gase durch getestet hatte, war der Verschluss undicht. Gas strömte beim einfüllen in das Ventil einfach aus. Die Dichtung vom Ventil war zerbröselt, nachdem ich diese ersetzt habe, ging immer noch Gas verloren. Also habe ich den Verschluss aufgemacht und festgestellt, dass sich auch innen eine Dichtung verabschiedet hatte, diese war genauso zerbröselt wie die vom Ventil. Glücklicherweise fand sich in meinem Dichtungsringkasten [gibt’s in jedem Baumarkt] eine passende.


Fazit:

Die realitätsnahe Funktion macht Spaß und zum Dosen oder Scheibenschießen ist der 98k wunderbar geeignet. Wenn man den Schaft entsprechend bearbeitet macht der 98k bestimmt auch beim Reenactment eine gute Figur, vorausgesetzt die fehlenden Markings sind einem egal. Zum Spielen ist er nur dann geeignet, wenn alle anderen ebenfalls Waffen mit Hülsen verwenden und man das Hülsen aufsammeln nicht scheut. Dass die Dichtungen flöten gehen ist zwar Schade, aber auch leicht wieder zu reparieren. Ich wollte den 98k wegen der realistischen Funktion, die fehlenden Markings brechen mir keinen Zacken aus der Krone und zum Spielen verwende ich ihn eh nicht, daher bin ich mit meiner Anschaffung sehr zufrieden und empfehle den 98k jedem weiter, der die gleichen Anforderungen hat wie ich.

 

Anhang/Copyright/Quellennachweise:

Das Erstellen und Zusammentragen der Informationen für das Review hat sehr viel Arbeit gemacht, daher möchte ich
nicht, dass das gesamte Review oder auch Auszüge davon auf anderen Seiten ohne meine ausdrückliche Erlaubnis
veröffentlicht oder zum download angeboten werden ! Text und Bilder sind mein geistiges Eigentum ! Ich bin nicht für
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Links zur Bedienungsanleitung:

http://www.begadishop.de/sheets/203411-2011-anleitung-1.jpg

http://www.begadishop.de/sheets/203411-2011-anleitung-2.jpg

 

Quellen:

http://www.begadishop.de/catalog/product_info.php?products_id=7298

http://world.guns.ru/rifle/repeating-rifle/de/mauser-9-e.html

Illustriertes Lexikon der Waffen im 1. und 2. Weltkrieg ISBN: 3895552232

Hallo,

ich habe mal ne Frag und zwar würde es mich Interessieren ob es möglich ist diesen Hässlichen Roten Holtzschaft zu entfernen bei der Dboys und einen Echten Holtzschaft einer K98 anzubringen ?

Und falls das gehen sollte ob sie Wissen, wo man von Dboys nur den Lauf und die Abzugseinheit herbekommen kann ?

MFG

[Post von User 63483 (01.11.2015 16:54) wurde als "falsche Information / Halbwissen" markiert und daher ausgeblendet]

@ Michael:

 

Ich verweise mal ganz frech auf mich :)

http://www.airsoft-verzeichnis.de/index.php?status=forum&forennummer=0000004429&sp=1&threadnummer=0000109870




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