Selbstgebaute Mündung für meine AEP
Mein DMR-Projekt ist jetzt auch fast fertig:
Stark angelehnt ans jugoslawische Zastava M77 im Kaliber 7,62x51 NATO, Lauflänge wie beim M76. Basis ist ein CYMA RPK.
Es fehlt nur noch der Griff vom LCT M70, 6.01mm Tuninglauf und evtl. ein HPA-System.
Was haste da jetzt genau gemacht?
- Holzschäftung von RPK auf AK getauscht (Die Teile mussten alle bearbeitet werden)
- Zweibein, Putzstock und die Halterung zwischen Gasabnahme und Kornsockel vom RPK-Lauf entfernt und das überschüssige Material / Verdickungen am Lauf weggefräst, damit der Durchmesser einheitlich nach vorne zuläuft
- Magazinschacht aufgefräst, damit die .308 Magazine passen, Magazine ensprechend bearbeitet, damit sie einrasten und feeden.
- Je nach Hersteller, nur Tausch
- Auch keine Arbeit mit richtigem Werkzeug (Dremel) hab bei meinem LCT das 2 Bein auch abgemacht.
- Magazin musst du mal genauer erläutern/bebildern, klinkt interessant, auch wegen HU usw.
Kimme mit passendem Korn für die Ares Striker als Not Visier.
Mit Fiberglas in Rot
Korn ist nicht auf dem Foto
Hast du das ohne Support gedruckt?
Das hintere Ende der vorderen Blöcke sieht **** aus. ;)
Davon abgesehen geht es hier eigentlich um selbst gebaute Airsofts - nicht um Anbauteile.
Also wenn eine Mündung durch geht, sollte das auch durchgehen... Auch wenn beides recht lahm ist...
Wenn man schon bei den Druckteilen angelangt ist, muss ich ja fast meine M4 herzeigen xD
Selbst entworfen und gedruckt sind:
- Handguard
- Griff
- Magwell
- RMR Micro Red Dot Cover mit integriertem Linsenschutz
Darf ich auch mal wieder? Ist natürlich alles aus Kaufteilen zusammengeschraubt
Das gibt jetzt hier eigentlich einen ausgewachsenen Bastel- und Historie-Bericht, war aber nicht sicher, wo ich's sonst posten soll...
Heute hier mal ein - wie ich finde - sehr schickes Custom-Projekt mit hoch-interessantem Vorbild: Lebman's "Baby Machinegun"
Die GBB wurde von Gee, einem Freund aus dem GGE gebaut, der inzwischen das Hobby Airsoft leider an den Nagel gehängt hat - dieser Umbau hatte mich schon bei Erstellung so begeistert, dass ich unbedingt zuschlagen musste, als er ihn "freigegeben" hat.
Wahrscheinlich denken jetzt viele "Oh Gott, was ist DAS denn für ein seltsamer Klump?"
Daher hier ein paar Infos über die Historie des echten Vorbilds und ein kleiner Einblick in das Drumherum, nämlich die USA in den 30er Jahren - ebendieses Drumherum dürfte ganze Bücher füllen, über jede der beteiligten Personen könnte man Doktorarbeiten schreiben, darum nur als stark verkürzter Abriss :)
Hyman Saul Lebman (1903 - 1990) war ein Waffenbauer, Händler und Sattler in den USA. Er erlebte die Hochzeit der Großen Depression und der Gewaltorgien, die sie quer durch die USA begleiteten hautnah mit, 1933 wurde er sogar direkt involviert.
In den frühen 30ern eröffnete er ein Waffengeschäft in San Antonio. Eine seiner Spezialitäten sollten Umbauten von 1911ern auf Vollautomatik werden, die bis zu 1000 Schuss die Minute lieferten - ob diese Spezialität zum Interesse einer sehr speziellen Kundschaft führte, oder die Kundschaft zu ihm kam und solche speziellen Umbauten forderte, geht nicht ganz klar aus der Historie hervor :)
Wie auch immer es lief, Tatsache ist, dass "hochrangige" Kriminelle wie John Dillinger und Lester Joseph Gillis, besser bekannt als "Baby Face Nelson" diverse Waffen von ihm bezogen, darunter mehrere Modelle seiner "Baby Machinegun", einem vollautomatischen Colt 1911er in .45 oder .38 Super mit stark verlängertem Magazin, dem Frontgriff einer M1A1 Thompson und einem Kompensator (Custom oder ein Cutts Compensator ebenfalls von einer M1A1 Thompson).
Foto eines vom FBI sichergestellten Lebman 1911ers in einem Museum:
Man könnte hier fast meinen, Lebman hat eine frühe Form der PDW erfunden ;)
In der Ära der Großen Depression waren die Gangster in den USA - und von denen gab es wahrlich nicht wenige - der Polizei und dem Bureau of Investigation (BOI) in Sachen Ausrüstung hoffnungslos überlegen.
Die Beamten mussten mit untermotorisierten Fahrzeugen ohne Funk und veralteten .38 Special Revolvern, teilweise sogar noch den guten alten .45 SAA gegen das Who-is-who der amerikanischen Unterwelt mit ihren schnellen 8-Zylinder Fords, umgebauten Kriegswaffen (gerne genommen wurde das BAR, das sowohl von Dillinger als auch von Clyde Barrow [Bonnie & Clyde] umgebaut und verwendet wurde), Maschinenpistolen, halbautomatischen Schrotflinten und großkalibrigen Pistolen, sowie selbstgebauten schusssicheren Westen vorgehen.
Ein Unterfangen, das für viele Polizisten und BOI-Agenten tödlich endete.
Hinzu kam, dass die namhaften Gangster in der Bevölkerung teilweise regelrecht verehrt wurden und einen Robin Hood Mythos bedienten, für den vor allem die damalige Presse verantwortlich zeichnete.
John Dillinger als erster so betitelter "Public Enemy No. 1" wurde in der Öffentlichkeit weniger gefürchtet, als vielmehr vererhrt.
J. Edgar Hoover, damals der Chef des BOI, nutzte Dillingers Bekanntheit für eine Kampagne gegen das organisierte Verbrechen, das BOI wurde mit anderen Behörden zusammengelegt und es entstand das Federal Bureau of Investigation, das FBI, wie es heute noch existiert.
Die Agenten wurden massiv aufgerüstet (sie zogen in Sachen Bewaffnung fast exakt gleich, die Liste der Bewaffnung der Agenten liest sich fast wie die der Gangster, dazu kam aber auch Spezielleres wie z.B. diese Abwandlung des BAR: Colt Monitor, das wäre doch mal ein geiles Umbauprojekt für ein Airsoft M1918 BAR ) und erzielten Erfolge gegen die kriminellen Gangs.
Es änderte sich zur Mitte der 30er dann auch das Bild in der Presse und infolgedessen in der Gesellschaft, der Heldenmythos wanderte von den Gangstern zu den FBI Agents, den "G-Men", die ihre härtesten Hunde teilweise aus der Riege altgedienter Polizisten und (Texas) Rangern rekrutierten.
Praktisch alle berühmt-berüchtigten Gangster starben in der darauffolgenden Zeit bis ca. Mitte der 30er Jahre so, wie sie lebten: Gewaltsam.
Bevor es jedoch so weit kam, wurde 1934 bei einer Schießerei in New Bohemia, bei der FBI Agenten und Polizisten umkamen, bei Thommy Carrol, einem Mitglied von Dillinger's Gang, ein Lebman 1911 im Kaliber .38 Super sichergestellt. Über die Seriennummer konnte ihr Ursprung zu Hyman Lebman zurückverfolgt werden, der in Folge schnell verhaftet wurde.
Es tauchten kurz darauf weitere Exemplare dieser Maschinenpistole auf, unter anderem eben auch bei John Dillinger und Baby Face Nelson:
Man findet mehr Bilder der Version in .38 Super mit dem schlanken Kompensator (auch an der Nut zu erkennen, die übers ganze Magazin läuft), vermutlich auch deshalb, weil diese nachweislich bei der New Bohemia Schießerei verwendet wurde. Zudem dürfte diese Version die "effektivere" gewesen sein, da .38 Super für die damalige Zeit (und sogar heute noch) eine sehr leistungsfähige Patrone war.
Natürlich hatte auch .45 seine Vorzüge, hohe Durchschlagskraft und Mannstoppwirkung, die .38er Super war aber schneller bei ebenfalls hoher Durchschlagskraft und es passten von ihr aufgrund des geringeren Durchmessers mehr Patronen ins Magazin - bei Lebman's 1911ern machte das im verlängerten Magazin einen Unterschied von 18 zu 22 Patronen aus.
Lebman bestritt bis zuletzt, gewusst zu haben, wer seine Kunden genau waren und blieb bei der Geschichte, er habe sie für Neureiche aus dem Ölgeschäft gehalten. Da er anscheinend sowohl Dillinger, als auch Baby Face Nelson nachweislich sogar zu sich nach Hause zum Thanksgiving eingeladen hatte, erscheint diese Version als nicht sehr glaubhaft.
Was auch immer dran war, Lebman verbrachte nach einem wegen Formfehlern eingestellten Verfahren trotz mehrerer Folgeverhandlungen und weiterer Kollisionen mit dem Gesetz keinen Tag im Gefängnis.
Wieviele Baby Machineguns Lebman in den frühen 30er Jahren gebaut hat, ist nicht bekannt, Schätzungen gehen von ca. 20 Stück aus.
Schaut man sich Fotos dieser Waffen an, verwendete Lebman hierfür sowohl 1911er mit klassischen Colt Markings, als auch 1911er ohne Markings.
Da das Projekt ja schon etwas Besonderes werden sollte, hat Gee zwar "nur" einen Army Armament 1911er als Basis genommen (bei dem es dann nicht sooo schade gewesen wäre, wenn's schiefgeht ;)), hierfür aber einen Schlitten mit Markings organisiert. Die GBB kam dann sowohl mit Marking-Schlitten, als auch mit blankem Schlitten hier an, authentisch wäre wie gesagt beides.
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Kommen wir also zum Airsoft-Umbau, in den Gee wirklich immens viel Zeit, Geduld und handwerkliches Geschick investiert hat.
Die "Collagen", die ich hier zusammengestellt habe, werden dem Aufwand kaum gerecht, ich wollte aber auch nicht jedes Bild einzeln posten, das würde den Rahmen etwas sprengen
Die 3 wichtigsten Komponenten eines Lebman 1911ers sind natürlich:
1. SEHR langes Magazin
2. Kompensator in schlank, auf der Oberseite geschlitzt, oder aber Cutts Compensator einer Thompson
3. Frontgriff einer M1928 Thompson
1. Das Magazin:
Schon auf den ersten Blick merkt man, dass handelsübliche, lange 1911er GBB Magazine einfach nicht lang genug sind.
Also wurden 2 Army Armament Magazine zusammengefügt und mit JB Weld verspachtelt, auch hier natürlich wieder aus "Kostengründen" - wenn's schiefgeht, ist's nicht schade um die AA Mags :)
Die untere Hälfte ist bei der Airsoft nur "Show", es bleibt bei der normalen BB-Kapazität. Der Tank ist rausgeflogen und besteht nur noch aus der langen, durchgehenden Messingröhre. Das funktioniert nicht wirklich gut, aber das Mag war ohnehin nur zur Deko gedacht ;)
Schönes Detail für Authentizität: Die Vorderseite des unteren Magazins wurde mit Metallstreifen und ebenfalls JB Weld geschlossen, sodass man den BB-Schacht nicht mehr sieht, wenn das Magazin eingesetzt ist.
2. Der Kompensator:
Beim Kompensator wurde etwas tiefer in die Tasche gegriffen: Ein Realsteel Cutts Compensator von Auto Ordnance Corp. wurde geordert und auch hier wieder lange gegrübelt, wie dieser seinen Weg an den 1911er finden könnte.
Der Kompensator ist natürlich aus ziemlich massivem Stahl gefertigt und entsprechend schwer. Um den Außenlauf und den Mechanismus nicht übermäßig zu beanspruchen fiel die Wahl auf einen Straight Outer in starrer Bauweise, also ohne die übliche Entriegelungsfunktion mit leichtem Barrel tilt wie beim 1911er üblich (die hier gewählte Außenlaufvariante ähnelt z.B. dem ICS Korth). Der Outer wird fest montiert und nimmt auch Hopupunit + Innerbarrel anders auf, deshalb waren hier leichte Umbauarbeiten nötig.
Natürlich verfügt der Outer über ein 14mm Gewinde an der Vorderseite.
Wie aber bekommt man nun den den Kompensator da dran?
Der hat natürlich einen immens großen Gewindedurchmesser, da er eben von einer Realsteel Thompson kommt.
Den Cutts hat Gee dann im vorderen Bereich (da nur hier genug Material vorhanden war) mit einem 13,5mm Bohrer aufgebohrt und ein 14mm Gewinde eingeschnitten.
Da das Gewinde aber somit erst ziemlich weit vorne im Kompensator beginnt, brauchte man eine Verlängerung für den Außenlauf um das erste Stück des Cutts zu überbrücken.
Hierfür wurde ein Aufsatz für eine Scar H von VFC gewählt, dessen Länge beim Gewindeschneiden im Cutts berücksichtigt wurde. Die Verlängerung ist aus Stahl und passt so wunderbar zum Kompensator. Sie verschwindet quasi komplett, sodass der Kompensator direkt am Schlitten des 1911er sitzt, etwas "gedämpft" durch einen passenden Gummi-O-Ring.
Die Scar H Verlängerung sieht man zwar durch die Schlitze im Kompensator, das fällt aber fast gar nicht auf, da die Verlängerung doch deutlich dünner ist, als der Cutts.
Das durchgehende Loch für einen quer durch den Cutts laufenden Stift wurde mit Gewinden versehen, sodass man hier mit Madenschrauben eine Befestigung an der Scar H Verlängerung vornehmen kann. Bei Lebman's 1911ern gab es dieses Loch nicht, da es erst beim Zusammenbau einer Thompson gebohrt wurde und Lebman die Kompensatoren direkt vom Werk vor Montage bekam.
Auf den Kompensator kam noch ein Korn wie bei einer Thompson auch, der Lebman 1911er hat somit quasi 2 Korn (Körner?).
3. Der Frontgriff:
Der Frontgriff war schnell organisiert und stammt von einer Denix Replika. Ihn zu montieren war dann allerdings deutlich komplizierter!
Nach viel Experimentieren und Überlegen hat Gee sich entschieden, eine 11mm Prismenschiene zu ordern und diese am Griffstück des 1911ers festzuschrauben. Er wurde fündig in Fernost, dort gab es eine Schiene mit gerundeter Unterseite, die quasi perfekt geeignet für den vorderen Griffstückbereich des 1911ers geeignet war. Nach etwas Feilarbeit war eine Aussparung und ein flach zulaufendes Ende vorhanden, sodass sich die Schiene schön an das Griffstück anschmiegt.
Sowohl in die Schiene als auch ins Griffstück wurden Gewinde geschnitten, sodass die Schiene mit Madenschrauben befestigt werden konnte. Zur Sicherheit kam noch eine normale Schraube rein, die von oben durch das Griffstück in die Schiene geschraubt wurde. Die Schrauben wurden sowohl auf der Oberseite / Innenseite des Griffstücks als auch auf der Unterseite der Schiene versenkt und verschliffen, damit sie weder Schlitten noch Foregrip im Weg sind.
Beim Griff an sich versuchte Gee zunächst, ihn so zu fräsen, dass er sich quasi über den Abzugsbügel schiebt - das sah aber nix aus.
Für die 11mm Prismenschiene experimentierte er mit verschiedenen Montagetechniken, bis er sich entschied...
Der Griff bekam eine Vertiefung und eine vertikale Bohrung, durch die eine lange Schraube geführt wurde. Im oberen Bereich wurde ein Gewindeeinsatz und eine zurechtgefeilte Mutter mit JB Weld eingeklebt; durch diese Gewinde lässt sich die Schraube später anziehen und erzeugt Druck gegen die Schiene, wodurch der Griff sicher sitzt.
Als Gegenstück zur Prismenschiene nahm Gee ein Vierkantrohr, das zunächst passend zurechtgefräst und dann auf einer Seite der Länge nach aufgesägt wurde...
Anprobe am Griff, passt. Loch reingebohrt, sodass die lange Montageschraube durchgehen kann.
Dann das Vierkantrohr im Schraubstock leicht aufbiegen, sodass es beim Aufschieben auf die Prismenschiene unter Spannung draufsitzt. Weitere Anproben, dann Vierkantrohr-Schiene im Frontgriff verschrauben, zu guter Letzt noch eine Vertiefung in die Prismenschiene bohren, in welche sich die lange Montageschraube beim Anziehen leicht versenkt - fertig ist der überaus stabile und vor allem leicht zu demontierende Frontgriff!
Das einfachste sind dann ganz am Ende die Griffschalen, hier kamen natürlich authentische Diamondgrips aus Holz zum Einsatz ;)
Noch ein paar kleinere Details, z.B. den Frontgriff noch etwas auf "used" trimmen, und das war's.
Das Endergebnis ist ein - meiner Meinung nach - extrem gut gelungener Lebman 1911er Nachbau, an dem alles sehr gut durchdacht und handwerklich top umgesetzt wurde. Der Cutts ist abschraubbar wie jeder Airsoft-Schalldämpfer, der Frontgriff ist nach lösen einer einzigen Schraube einfach nach vorne abzuziehen.
Alles ist höchst stabil und wirkt wie aus einem Guss. Dazu die absolut faszinierede Historie des Vorbilds, sowas macht solch einen Umbau dann nochmal extra-interessant!
An dieser Stelle auch nochmal größten Respekt an Gee und tausend Dank, dass ich mir dieses Schmuckstück in die Sammlung stellen darf :D
Nächstes Projekt ist dann noch die Auskleidung und Anpaasung eines Geigenkoffers...
sehr spannendes und kreatives Projekt!
Dann will ich auch mal.
Habe mir nen stock für meine vsr gefräst.
Für mehr Informationen:
https://www.airsoftsniperforum.com/30-project-guns/63265-custom-vsr-stock.html
Na dann will ich doch auch mal;
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Beide Griffe kriegen noch Fahrradschlauch drum für mehr Griffigkeit aber es ist spielbar.