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Ein guter Name für ein Airsoftmagazin wäre doch "LowCap"


(nachträglich editiert am 19.10.2011 um 09:59 Uhr)

Gute Namen gäbe es einige.

Aber, wer will sich den Schuh anziehen und ein neues Printmagazin auf den Markt bringen?

Die Kosten eines solchen Magazins sind nicht zu unterschätzen.

Da wären

  • Vertriebskosten (min. 3500€ pro Ausgabe - 50% vom Verkaufserlös)
  • Lektorat (500€ pro Ausgabe)
  • Autorenhonorare (min. 750€ pro Ausgabe)
  • Druckkosten (min. 4000€ pro Ausgabe bei 5000 Exemplaren)
  • Honorare für Bilder (min. 200€ pro Ausgabe)
  • Kosten für den Satz (min. 1500€ pro Ausgabe)
  • Umsatzsteuern (7% vom Verkaufserlös und Werbeeinnahmen - also ca. 1000€ )
  • Chefredakteurshonorar (min. 1000€ pro Ausgabe)

Gesamtausgaben pro Ausgabe: geschätzt 12450€

dem gegenüber stehen:

  • Einnahmen aus Verkauf (bei 1000 verkauften Exemplaren - wenn es gut läuft - und 6,50€ pro Exemplar,  6500€)
  • Einnahmen aus Werbeanzeigen ( vielleicht 4600€, wenn es gut läuft - Rückseite 1200€, erste Innenseite 1000€, 3 Vollseitige Anzeigen innen, 2400€
  • Umsatzsteuerrückerstattung (7% und 19%, also ca. 1000€)

Gesamteinnahmen pro Ausgabe: geschätzt 12100€

Was fällt auf? Man kann, wenn man Glück hat, gerade mal die Kosten decken, eventuell auch bei 1-2 Werbekunden mehr, auch mal 1000€ Gewinn pro Ausgabe machen. Bei Druck in China vielleicht auch noch einmal 15% Druckkosten sparen. Dafür sind die Autorenhonorare aber auch niedrig angesetzt. Ein guter Autor, der vom Schreiben lebt, nimmt min. 100€-300€ pro Artikel. Ein 70 Seiten Magazin benötigt min. 15-18 Artikel.

Ein Printmagazin lohnt erst, wenn min. 1500 Leser und davon die Hälfte Abo-Kunden sind. Wenn, es mindestens 6 Langzeit-Werbekunden gibt, und wenn es genügend fachlich versierte Autoren gibt. Dieses Hobby-Autoren heranziehen, bringt auf Dauer nichts. Dafür gibt es zu wenige, wirklich gute Hobby-Autoren, die auf längere Sicht min. 2 Artikel pro Monat verfassen können.

Der Chefredakteur muss zudem Planen können. Er vergibt Themen, oder lässt sich Themen vorschlagen. Bei Hobby-Autoren stößt man dabei sehr oft auf einen ausgeprägten Individualismus. Sie sind eben keine Angestellten und damit akzeptieren sie bestimmte Hierarchien auch nur widerwillig oder eben gar nicht. Das bringt Unruhe in den Laden, was ein Verleger und sein Chefredakteur gar nicht gebrauchen können. Mal von den Bilder, der Hobby-Autoren gar nicht gesprochen. Wenn ich mir die Ausgabe 11 vom Boltcatch ansehen und da eine Waffe auf einem Tisch liegen sehe, dann sieht man, was ich meine. Vermutlich resultieren diese Bilder aus dem Umstand, daß der Fotograf einfach keine neuen machen wollte. Weil er eben Pro bono gearbeitet hat.

Edit:

Mal von den Verpflichtungen gegenüber den Herstellern und Händlern (die einem Review-Ware zur Verfügung stellen) garnicht gesprochen. Die meisten wollen ihre Ware nämlich gern zurück und das zu einem festen Termin und natürlich wollen sie einen "guten" Test. Hat man keine guten Autoren, die eben auch auf Termin arbeiten können, wird es schon schwierig.

Zudem muss man die Neuheiten erfassen und sich um solche Bemühen. Kein leichtes Unterfangen, einen Hersteller um ein Probeexemplar für ein Airsoft-Magazin zu bitten. Die meisten militärischen Hersteller, meiden dieses Genre nämlich als zu gern. Dazu zählen auch Lindnerhof und andere. Heißt, will man über neue Entwicklungen berichten, muss man das Zeug eventuell auch kaufen. Nur von was?

Werbekunden zu aquierrieren ist ebenfalls nicht einfach. Da kommt es auf die Jahrezeit an. Wann werde Werbemittelbudgets geplant und ausgegeben? Welche Firmen haben hohe, und welche niedrige Werbebudgets? Welche Firmen passen ins Magazinprofil? Und dann folgt das Klinkenputzen.

das letzte Mal wo ich mit dem ASM-Chef gesprochen habe, sagte er mir dass er eine Auflage von 60.000 Stück hat. Kam mir zwar etwas hoch vor, aber wenn er mir das sagt wird es schon stimmen.

damit sieht die rechnung dann glaub ich schon anders aus ... - und umsomehr wundert es mich dass die kosten dann nicht mehr deckbar sind. bei 1000 oder 2000 verkauften exemplaren verstehe ich die rechnung von willi voll und ganz. aber bei 60k leuchtet mir das nicht mehr so ein.

60.000 für den gesamten deutschsprachigen Raum, das passt doch.

Es gibt garkeinen passenden Smilie für diese Aussage!

60.000 - Ich fall gleich vom Stuhl vor lachen.....60.000 hahaha

6000er Auflage glaub ich sofort. Und davon 1000 (300-400 Abo) verkauft. Da wird ein Schuh drauß. Davon kann man aber nicht leben.

Thomas lass dir doch mal die Media-Daten vom ASM für Werbekunden schicken. Da muss die aktuelle Auflagenzahl drin stehen, denn sie ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung der Werbekosten/Seite.

Jetzt erklärt sich für mich, warum das Heft nicht mehr im Stammkiosk zu finden war. Ich dachte, dass der Händler es aus dem Programm genommen hatte oder das Heft eingestellt wurde(diese Eindrücke verstärkten sich bei mir als ich in anderen Kiosken auch nichts mehr fand). Aber nun habe ich gewissheit...naja...schade. Es wird nicht mehr das selbe Gefühl wie einst sein :(

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