Die Desert Eagle .50AE aus der Waffenschmiede Israel Military Industry respektive dem Lizenzhersteller Magnum Research zählt schon seit längerer Zeit zu meinen Favoriten unter den Faustfeuerwaffen. Rannte ich bisher mit der Spring Desert Eagle von KWC über die Spielfelder, so beschleunigt seit ein paar Monaten die AEP aus dem Hause Cyma meine BB's.

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Hierbei sei noch zu bemerken, das sich das Spielzeug zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme in monatelanger Nutzung befand, Dreck und Beschädigungen sind keineswegs Werkszustand ;)


Preis und Beschaffung

64,90€ bei Pro-Line
64,90€ bei Softairwelt

Ich selbst habe sie in Gebrauchtzustand aus privaten Quellen bezogen, am Produkt selbst ändert dies nichts.


Daten

Bei Abweichungen der Angaben: Pro-Line/Softairwelt

Material: ABS , Metall (Gearbox, Abzug, Schlitten, Kleinteile)
Magazinkapazität: ~30/28
Länge: 27cm/25,5cm
Gewicht: 974g/987g
Akku: 7,2V, 500mAh
Semi + FA


Lieferumfang

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Wie schon erwähnt habe ich nicht im Shop gekauft, ergo auch keinen vollständigen Lieferumfang. Es sollte vorhanden sein:
CM.121
Magazin
Speedloader
7,2V/500mAh Akku
Netzteil (250mA)
Laufreiniger
obligatorische BB's


Verarbeitung

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Die Verarbeitung ist im Groben gesehen gut, auch bei stärkerem Handdruck knarzt nichts. Der Schlitten hat minimales Spiel, was an der Art der Befestigung liegt. Die Lackierung des Schlittens ist, wie zu sehen, nicht gerade als kratzfest zu bezeichnen. Das ABS an den Griffschalen nimmt den Anschein als wäre es gummiert, es ist aber simples ABS.

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Cyma hatte hier eine kurze RIS-Schiene verschraubt. Da ich keine Verwendung für diese habe, es optisch bescheiden aussieht und ich mit Holstern Probleme bekommen würde, wurde sie entfernt

Eine dezente Schweißnaht findet sich auf der kompletten Unterseite der AEP, durch die entfernte Schiene kommt sie ein bisschen stärker zu Geltung als nötig wäre.

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Wie hier gut zu sehen ist existiert ein schmaler Spalt zwischen Griffschale und dem restlichem Body.

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Markings

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Das Logo von I.M.I., beide Seiten der Griffschalen

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Herstellungsland auf der Unterseite des Griffstückes


Funktionselemente Außenseite

Der Feuerwahlhebel (Im Original Sicherung) ist nur auf der linken Seite beweglich, auf der rechten ist es ein fester Teil des Schlittens. Der Feuerwahlhebel rastet nirgends ein, es ist ein einfaches Metallelement welches hin- und herbewegt werden kann.

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Halbautomatischer Modus

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Vollautomatischer Modus


Der Knopf zum Magazinauswurf befindet sich auf Höhe des Abzugsbügels. Hierzu ist nicht allzu viel zu sagen, er erfüllt seinen Zweck ohne Probleme.


Die Sicherung verbirgt sich hinter dem Demontageknopf der Desert Eagle (dies ist der größere Knopf am vorderem Ende des Abzugsbügels). Hält man diesen gedrückt, so kann man auf der anderen Seite einen Hebel nach unten drehen, welcher dann den Abzug blockiert.

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Feuerbereit

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Gesichert


Betätigt man den Hammer, so löst man die Schlittenverankerung und kann diesen nach vorn oben hin abheben.

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Dies ist auch der größte Nachteil des Systems, da man auch im Gefecht manchmal unbeabsichtigt die Verankerung löst, da der Hammer zudem recht leichtgängig ist. Ist aber im Grunde kein totaler Wegfall der Backup, das System feuert auch ohne Schlitten - jedoch nur Halbautomatisch.

HopUp

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Das HopUp lässt sich bei demontiertem Schlitten recht simpel Einstellen. Im Uhrzeigersinn dreht man den Gummi hinein, entgegengesetzt heraus. Da das System wie schon erwähnt ohne Schlitten nur Semi schießt, kann man das HopUp ohne viel Fummelei einstellen.

Internals

Aufgrund der kompakten Bauweise muss man nahezu die komplette AEP zerlegen um am die Gearbox zu gelangen, was beim ersten mal zumindest fremdartig anmutet.

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Kleine Erläuterung zu den Einzelteilen:
1...Laufabdeckung
2...Abdeckung der obenliegenden Kleinteile
3...Fixierung für Bauteil 5
4...Verbindung Abzug - Switch Assembly
5...Könnte man am ehesten als Nozzle umschreiben, es führt Kugeln ins System und dichtet zur HopUp-Unit hin ab, der Aufbau ist aber ein wenig anderes als bei den typischen Nozzle's in V2 oder V3-Boxen
6...Abzugseinheit
7...HopUp-Unit
8...Lauf
9..."Akkuauswurfhebel"
10...Griffschalen (das diese abnehmbar sind erklärt den Spalt zum Body der in Part 1 angesprochen wurde)
11...Body
12...Motorplatte
13...Gearbox



Die Gearbox selbst lässt sich nun recht einfach zerlegen, da nur 6 Schrauben gelöst werden müssen.

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1...Schnittstelle zum Akku
2...linke Shell
3...Zylinderhead fusioniert mit einem Teil des Nozzle
4...Zylinder
5...Piston
6...Spring
7...Springguide
8...eine Bezeichnung kenne ich nicht, es steuert die Nozzle an, sorgt also für eine zum Schusszyklus passende Munitionszufuhr
9...werden vom Sector Gear angesteuert, bewegen Bauteil 8
10...Sectorgear
11...Upper Spur Gear
12...Lower Spur Gear
13...Bevel Gear
14...Motor
15...rechte Shell
16...Switch Assembly
17...ARL (hatte ich vergessen ;) )


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Hier ist der ARL und die sternförmige Motorfeder nochmal aus einem günstigerem Winkel zu sehen.


Zum Zeitpunkt der (Erst-)Öffnung war das System angefüllt mit Abrieb, Schmutz und zu sehenden grünlichen China-Fett.

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Wie auf einem Bild weiter oben zu sehen findet sich dieses Fett auch auf dem Motor, selbst außerhalb der Gearbox. Was es da zu suchen hat ist mir unbekannt. Auch mit dem Schraubenkleber (das rote Zeug) haben die Chinesen ein wenig geschludert, außer im Gewinde findet es sich auch auf weiten Teilen der Shell und dem Motor. Aber was solls, die Funktion beeinträchtig es nicht.

Ebenso zu sehen sind die Zahnradlager aus Kunststoff, was aber in anbetracht der geringen Federstärke ausreichend ist.

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Wie zu erwarten ein Kunststoffpiston mit einem Metallzahn. Die zwei folgenden Zähne sind an den Kanten ein wenig abgerundet, ansonsten sind keine weiteren Verschleißerscheinungen ersichtlich.


Feuerbereitschaft herstellen

Was benötigt eine AEP um Kugeln zu spucken? Richtig, einen Akku. Dieser liegt hier in einer für AEP's typischen Form vor, ein 7,2V NiMH-Blockakku mit 500mAh.

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Wendet man die Rechnung Ladedauer=(Kapazität/Ladestrom)*1,3 an, so gelangt man auf eine Ladedauer von rund zweieinhalb Stunden. Zur Frage der Spieldauer kann ich nur sagen, das ich mit einer Akku-"Füllung" noch nie mehr als 10 Magazine verschossen habe, zu diesem Zeitpunkt der Akku aber noch keineswegs "leer" war.

Dieser Akku soll nun der Markierung entsprechend (auf einem Akkuende befindet sich ein Pfeil, mit dieser Seite einlegen) in die AEP gestopft werden, einziger Stauraum hierfür befindet sich unter dem Lauf.

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Ein hilfreiches Bauelement ist der Hebel direkt neben dem HopUp-Rädchen (vgl. drei Bilder weiter oben). Betätigt man diesen, schnippt der Akku regelrecht aus der Halterung. Dies erspart dem Nutzer einiges an Fummelei bei der Akkuentnahme.


Sollte einem der Begriff für die eigene AEP entfallen sein, so hat Cyma für den vergesslichen Nutzer eine Erinnerung eingebaut

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So, nun haben wir eine AEP mit Akku, welche sogar in der Lage ist Schüsse abzugeben. Dummerweise nur Leerschüsse, was haben wir vergessen? Richtig, das Magazin.

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Dies ist ein einfaches Doppelreihenmagazin, in welches man 32 BB's stopfen kann.

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Wiederum findet sich die Betitelung der AEP auf dem Magazin, erleichtert die eventuelle Magazinzuordnung bei mehreren verschiedenen AEP's.

Die Magazine lassen sich mit einen normalen Speedloader problemlos füllen. Man kann aber nicht wie bei anderen Magazinen den Speedloader aufsetzen und pumpen was das Zeug hält, sondern muss ein wenig auf die Anordnung der Kugeln achten, sprich das sie wirklich doppelreihig liegen.

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Bei solchen Lücken kommt es zu Klemmern, wodurch die Magazine nicht mehr feeden.
Weiterhin hörte ich von anderen Nutzern, das sie Verklemmungen an der Stelle des Magazins haben, an der die Doppelreihe in eine einfache übergeht. Dem Hörensagen nach lässt sich so etwas mit einen Dremel in kürzester Zeit lösen, da nur die Seitenwände ein wenig abgeschliffen werden müssen. Ich selbst hatte jedoch noch nie solche Probleme.


Schusstest

http://www.abload.de/img/14cmtrm7.jpg

Wahrlich, zum Zielschießen ist sie nicht geeignet. Hierbei sei aber noch gesagt, das die Geschossenergie von diversen Shops mit ~0,4J angegeben ist, die Leistung dieser AEP aber bei zwei Chronometern zwischen 0,18J und 0,23J liegt.
(€: Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich will keineswegs sagen das diese AEP ab Werk eine schlechte Schussleistung bringt, sondern das dieser stark gebrauchte Gegenstand genannte niedrigere Mündungsenergie erbringt.)
Nichtsdestotrotz erreicht das Spielzeug auf dem Spielfeld brauchbare Ergebnisse, ein normaler Mensch lässt sich bei Windstille auf 15-20m treffen, bei leichtem seitlichem Wind erst nach einigen Korrekturschüssen. Die maximale Entfernung liegt über 20m, der exakte Wert konnte dank Zaunfeld nicht ermittelt werden.


Praktischer Nutzen

Eine AEP zückt man im Normalfall nur wenn man im Moment keine Munition in der Primärwaffe hat, der Platz zu eng wird oder man aufgrund zu hoher Leistung der Primärwaffe zur Backup greift. Für alle Gründe ist die CM.121 brauchbar, mit bereits erwähnter Reichweite und einer Feuerrate von 12 BB's/sec (voller Akku) ist sie in CQB-Situationen denkbar sinnvoll.
Ein Nachteil hingegen ist die Größe, in die wenigsten Holster passt eine Desert Eagle nutzbar hinein. Anfangs nutzte ich Oberschenkelholster, aber ~1,5kg am Bein fand ich unangenehm, jetzt nutze ich das BW-Schnellziehholster für die P8, welches erstaunlicherweise auch für die Desert Eagle geeignet ist.


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Fazit

Positiv:
-Hohe Magazinkapazität
-Robustheit
-Feuerrate
-ausreichend Energie

Negativ:
-Mangelhafte Authentizität
-Größe
-eventuelle Selbstdemontage im Holster (durch Hammerbetätigung)


Genauso wie die anderen Cyma AEP's dieser Baureihe kann man die CM121 nur weiter empfehlen, zumindest für diese Spieler die eine BackUp aus praktischen und weniger ästhetischen Gründen brauchen. Für Sammler wohl eher ungeeignet.




Anmerkung: Eine Zerlegung der CM121 in ihre Kleinteile soll auch noch erfolgen, jedoch hatte ich noch keine AEP Gearbox in der Hand und bin im Moment regelmäßig auf das Ding angewiesen. Wenn sich irgendwann mal die Gelegenheit ergibt, werde ich es editieren.



Moin!

Sowas darf sich Review nennen! Da könnten sich glaut mal mehr Leute dran halten!

Super geschrieben alles Top! Da gibt von mir nichts zu meckern.

 

Gruß sky

Endlich mal wieder ein gelungenes Review, da könnten sich manche mal eine Scheibe abschneiden. Die Deagle ist wirklich klasse, ein Freund hat sie von mir ungefähr 2 Jahre und da ist alles wie beim ersten Tag.

Nun, wie beim ersten Tag ist dieses Modell ersichtlicherweise nicht ;)

Aber sie schießt, und das ausreichend gut. Ob ich sie im Laufe der Jahre noch klein bekomme steht in den Sternen^^

Ich hab noch nie eine AEP von innen gesehen!

Toll, ich find es gut das du das Review so ausweitest!

Weiter so!

 

Gruß Sky

Hatte ich auch noch nie ;)

Aber auch wenn es komplex ausschaut, der Aufbau ist teilweise simpler als ne V3, bzw ist er verständlicher.

Ist ne Erfahrung wert sich die Mechanik mal näher anzuschauen. Das Zusammenarbeiten der verschiedenen Elemente kann man per Bild und Text nicht wirklich darstellen, deswegen müsste das die intressierte Person selbst machen^^

 

Aber schön das es gefällt. Ich hoffe es hilft auch jemanden.

Also erstmal großes Lob für das ausführliche Review (insbesondere das Bild mit der zerlegten GB). Aber verwende bitte das nähste Mal die Editier Funktion um die neuen Teile in dein Review einzufügen. Ich habe mal für dich dieses mächtige Tool verwendet(bitte in Zukunft daran denken)

Daran gedacht habe ich, nur...hätte ich es einfach editiert, so hätte ich sowieso noch nen Post verfassen müssen um dies auch mitzuteilen...

Aber das passt schon so, Moderatoren haben immer recht xD

das problem mit dem lockerren hammers lässt sich leicht beheben, einfach die feder des hammers um 90° drehen ,also sie nicht mehr im loch stecken lassen sondern unterm hammer aufliegen lassen, dann wird das ganze etwas strammer

Danke für den Tipp! Werd das bei Gelegenheit mal probieren.

Der durch den Hammer gelöste Schlitten wurde mir nämlich schon in einigen Situationen zum Verhängnis ;)

https://www.youtube.com/watch?v=g_upnXQSR6A

Lachend

Daniel, ist das dein Review auf Youtube oder aus welchem Grund postest du das hier?

 

Wie auch immer, danke...oder so. 




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