Einführung

Es gibt einige Gründe, warum man sich einen eigenen Ghillie Suit bauen sollte anstatt einen zu kaufen: er kann besser an die geplante Umgebung angepasst werden, aus qualitativ höherwertigen Materialien bestehen, besser passen und eventuell billiger sein.

Eine häufig gestellte Frage ist der Grund für einen solchen Anzug. Neben der klassischen militärischen Nutzung zur Tarnung von Aussichtsposten und Scharfschützen, ist ein Ghillie Suit bei der Jagd und Tierbeobachtung anzureffen. Gerade Tierbeobachter schätzen selbst hersgestelle Anzüge, da sie vollständige Kontrolle über die Materiallien haben und somit leicht unnötige und die Tiere verstörende Gerüche vermeiden können (z.B. Plastikfasern oder Imprägniergerüche).

Materialien

Einfach die folgenden Anweisungen befolgen, dann hast du bald die beste Tarnung (im richtigen Gelände natürlich...) die möglich ist! Ein guter Tipp ist, gleich ein Tarnnetz als Gerüst zu benutzen, da man sich so Material spart, und so der Anzug um einiges leichter wird.

Als Material benutzt ihr am besten Jute. Diese hat fast nur Vorteile: leicht, leicht zu verarbeiten und und wird nicht viel schwerer wenns nass ist. Allerdings ist Jute sehr stark entflammbar! Es gibt sogenannte 'Fire-Proof'-Spray, die sich wie normale Imprägnierspray anwenden lassen, aber die Sicherheit ungemein erhöhen.

Das Grundnetz

Den Tarnanzug mit der Front auf den Boden legen, und ein grobmaschiges Netz locker darüber spannen. Anstatt Tarnkleidung kann man natürlich jede andere Art Anzug benutzen, wie Kombi oder ähnliches. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, das ein Tarnanzug sich immer besser bewährt hat als jedes anderes Kleidungsstück, selbst wenn es oliv ist.

Jetzt das Netz so anschneiden, dass du das Armstück locker um den Arm legen kannst. Vorheriges ausprobieren kann nicht schaden, da man sonst evtl. mit den Armen nicht mehr reinpasst.

Jetzt alles umdrehen, dass man die Vorderseite sieht. Locker das überstehende Reststück (nicht das Armstück!) nach vorne legen. Die Felder die mehr als wenige Zentimeter über der Mitte liegen abschneiden.

Das abgeschnittene Stück auf den oberen Brustbereich legen.

Jetzt das gleiche nochmal für die Hose. Normalerweise direkt am Gürtel anfangen. Aus Gewichtsgründen kann man auch erst da anfangen wo das Oberteil aufhört, z.B. für Jäger, die sich sowieso nicht bewegen. Einige Teile brauchen auch je nach Einsatzrichtung, nicht unbedingt bearbeitet zu werden. Darunter fallen die Zonen zwischen den Beinen und evtl. auch noch Front, wenn man nur durchs Gelände gleitet (Wer es nicht weiß: gleiten ist der Militärische Ausdruck für robben).

Jetzt ein Stück zuschneiden, das locker über den ganzen Kopf passt. Ich habe bei meinem Anzug noch einen Dschungelhut eingebaut. So lässt sich alles besser befestigen und es es ist um einiges angenehmer zu tragen.

Jetzt kommt der langwierigste Teil der Arbeit. Jetzt muss jeder einzelne Knotenpunkt mit sehr starkem Kleber / Leim befestigt werden. Wer will kann die Punkte auch noch vernähen, ist aber an sich nicht notwendig. Ebenso muss man auf die Taschen achten. Man muss die Netzführung so verlegen, dass man ohne grösseres Suchen an sie rankommt.

Die Fasern

Währendessen kann man die eigentliche Tarnung zuschneiden. Die Streifen sollten ca. 45 - 60 cm lang sein. Die Breite sollte variieren (so ca. 5cm).

Als nächstes müssen diese Streifen eingefärbt werden. Für europäische Wälder braucht man oliv, dunkelgrün, moosgrün und braun. Logischerweise braucht man von den Grüntönen am meisten. Die Zusammenstellung muss ausprobiert werden, da es für Tarnung NIE ein Patentrezept gibt.

Jute läßt sich sehr leicht färben. Dafür reichen bereits normale Stofffärbemittel, die man im Baumarkt oder teilweise auch in größeren Supermärkten bekommen kann. Man sollte nur darauf achten, dass die Farbe bis 60° waschbar ist, um sicher zu gehen, dass sie auch da bleibt wo sie hingehört ;-) Außerdem würde ich nicht empfehlen Waschmaschinen-Färbemittel zu kaufen (die Farbe wird in der Waschmaschine hinzugegeben und gibt meist eine Sauerei).

Die Befestigung

Einfach wie auf der Zeichnung die einzelnen Stränge am Netz befestigen. Deshalb müssen die Stränge auch so lang sein. Jetzt geht es nicht darum, so viele Stränge wie möglich anzubringen, da man sonst wie ein Komposthaufen aussieht, und dann ca. 30 Kilo umsonst mit sich herumschleppt. Man muss immer abwägen, wieviel man sich bewegt. Normalerweise sollte man weniger draufknoten, weil der Anzug dann leichter und beweglicher bleibt. So oder so, der Anzug ist nie eine schlechte Tarnung.

Beim Verknoten, immer wieder den Anzug hochheben und schütteln, damit sich die Streifen richtig verteilen.

Fertig.

Jetzt muss es nur noch ins Gelände gehen und den Anzug ausprobieren. Hierfür ist es praktisch, wenn einen Photoapperat hat der sich Fernauslösen läßt oder zumindest einen Zeitauslöser hat. So könnt ihr euch in Ruhe positioniern und kontrollieren ob euer Farbschema mit Gelände harmoniert.



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