Viel Spasss, wenn du im Falle einer einfachen Schlägerei deine Kentnisse aus militärisch-behördlicher Selbstverteidigung einsetzt ;)
Vor allem, wenn du skrupellos vorgehst - wie du es immerhin ziemlich deutlich anmerkst.
Es gibt 2 Dinge. Dass eine nennt sich "Verhältnismäßigkeit" - und derer sollte man sich im Falle einer Schlägerei immer bewusst sein. Das andere ist der "gesunde Menschenverstand" - der leider keine Voraussetzung für das trainieren von effiziente SV-Schulen ist.
ich habe mal 3jahre lang jet kundo und 1Jahr lang laido gemacht, und ich fange jetzt mit Krav maga an.
Ich trainiere schon seit mehr als 20 Jahren Kampfkünste. Hatte angefangen mit Judo, dann Taekwondo. Später kamen Muay Thai und MMA hinzu. Später auch Krav Maga.
@Moe: Du solltest Deinen Vorsatz, Krav Maga zu erlernen, tatsächlich überdenken. Krav Maga ist ein Kontaktkampf, der sich in der Ausbildung für Behördenangehörige nicht am Grundsatz der Verhältnismäßigkeit orientiert...
@Cold Steel
Dank Krav Maga kann ich dann aber zu meiner Verteidigung gut / wirksam einsetzen.
KM ist nicht auf Behörden beschränkt, ich würde behaupten in DEU ist die Mehrzahl der KM Nutzer nicht Mitglied von Sicherhatsbehörden.^^
In Israel (wo es ja herkommt) machen das viele zivile Akademien die es dort in jeder Stadt gibt.
Ich bin der Ansicht das jeder der mich verletzen will (bei einer Schlägerrei) körperliche Bestrafung verdient. Da zählt für mich nur demjenigen beizubringen mich nie mehr anzugreifen.
du weißt schon das es eigl der falsch ansatz is einen kampfsport zu lernen oder ?
es geht dabei um selbst verteidigung und nicht darum jemand anderes zu verletzen, es kommt so rüber als wäre das dein primäres ziel in einer auseinandersetzung und nicht etwa die eigene sicherheit zu gewährleisten
es ist ein unterschied auch wenn es, meistens, aufs selbe raus kommt
Ich halte das auch für bedenklich. Ich habe und werde nie jemanden angreifen, der zu Boden gegangen ist oder werde sonst irgendwie auf jemand wehrloses einwirken.
Respekt verdient man sich nicht mit übermäßiger Gewaltanwendung sondern indem man einen Konflikt rasch beendet und bescheiden und fair bleibt. Vlt. sogar dem Gegner aufhilft.
Nach einer Schlägerei trinkt man ein Bier miteinander und gibt nicht vor anderen an. So war das bei uns immer.
Im Dienst käme sowas sowieso nicht in Frage. Da gilt es immernoch das geringste Mittel einzusetzen.
Lasst gut sein, er versteht nicht worauf wir hinauswollen.
Ich habe vor mit Thaiboxen anzufangen.... kennt sich Jemand von euch damit aus?
Ich habe mit Krav Maga gute Erfahrungen gemacht:
- Leicht zu erlernen
- Sehr effektiv
- Sehr flexibel einsetzbar
Allerdings ist der Ansatz verwerflich.
Mir wurde beigebracht: "Schlag lieber präventiv zu - greif an und scheiß auf irgendwelche Gesetzeslagen."
Das mag in einer lebensbedrohlichen Situation das Richtige sein (z.B. für Militär und Behörden). Der Autonormalverbraucher allerdings kann mit den Methoden mehr Leid anrichten als ihm lieb ist. Und wenn ich mir hier manche Kommentare durchlese "Kunst des Töten", "körperliche Bestrafung", etc. dann rate ich dazu sich mit dem Begriffen GEWALT, VERANTWORTUNG und VERHÄLTNISMÄßIGKEIT erstmal gründlich auseinanderzusetzen.
Insgesamt finde ich Krav Maga effektiv, allerdings sollte man für den Hausgebrauch eher die weicheren Techniken lernen und anwenden.
Ich trainiere seit Jahren WT und phillipinisches Kali, habe als Kind Judo, Jiu-Jitsu und Aikido ausprobiert, jeweils bis zum gelben Gurt, und nebenbei immer mal wieder an Muay-Thaistunden teilgenommen. Vor ein paar Jahren stand ich an einer gut besuchten Bushaltestelle und war so frech einem jüngeren Mitbürger aus der Klischee-Südländerfraktion (nichts gegen Südländer) keine Zigarette zu geben, als der mich sehr eindringlich darum "bat". Er und seine drei kleinen Helfer hatten dafür kein Verständnis und waren der Meinung mir das in gängiger Art und Weise vermitteln zu müssen. Nachdem mich also ein ca. 1,50m großer kumpane des verhinderten Teenierauchers zu schubsen versuchte und an mir abprallte wie ein Flummie, zog der Redelsführer ein Messer. Meine Reaktion war instinktiv und geschah ohne Nachdenken. Bevor ich selbst wußte was passiert, hatte ich mit beiden Händen das Handgelenk des Jungen gefasst, ihm das Messer aus der Hand gedreht, seinen Arm gestreckt und entgegen dessen Beugewinkel über meine Schulter ausgekugelt. Ich habe ihn dann zu Boden gebracht, weiter den Arm überdehnt und ihn mit Knie im Nacken fixiert. Von seinen kumpels war nichts mehr zu sehen. Die umstehenden Leute gaben sich die größte Mühe das Geschehen konsequent zu ignorieren. Der Hobbygangster gab nur noch ein Wimmern von sich. Beim Blick nach unten fiel mir dann das Blut an unser beiden klammotten, an meinen Händen, seinem Arm und am Boden auf. Mein Blut! Beim Entwaffnen hatte ich mir einen tiefen Schnitt am Fingerknöchel des linken Zeigefingers zugezogen, den ich auch nicht mehr richtig bewegen konnte. Irgendwer mußte doch die Polizei gerufen haben, jedenfalls bremste zwei Meterneben mir ein Streifenwagen mit quietschenden Reifen und zwei sehr nervöse Beamte nahmen mich mit ihren Dienstwaffen ins Visier. Angesichts der Tatsache, dass ich mit meiner Statur auf einem Teenie kniete, überall Blut war und direkt daneben ein Messer lag, gingen die davon aus, ich würde den Hobbygangster gerade abschlachten. Eine ältere Dame bewahrte mich dann aber vor Schlimmerem und erklärte den Beamten Alles. Für mich endete der Tag dann mit Krankenhaus und Vernehmung. Die Strecksehne meines Zeigefingers war durchtrennt und ich kann den Finger bis heute nicht richtig strecken. Der "Gangster" lag mehrere Wochen stationär im Krankenhaus und hatte einen Kapselbruch in der Schulter und fast alle Bänder im Arm gerissen. Der Vater des Jungen kam auf der Polzeiwache auf mich zu und entschuldigte sich bei mir für seinen Sohn, der von Daddy soweit ich weiß auch später noch ziemlich die Fresse poliert gekriegt hat. Gegen mich wurde später ein Strafverfahren wegen Notwehrüberschreitung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet und ich wurde zu einer Haftstrafe von 2 Monaten auf Bewährung verurteilt, in 2. Instanz aber freigesprochen. Der Täter ging straffrei aus, er war erst 13!
Fazit: Kampfsporterfahrung macht nicht unbesiegbar, vor allem nicht wenn Messer im Spiel sind, so wie das hier in einem Post auf den ersten Seiten rüberkommt.Wer was anderes behauptet ist ein Idiot ;)
Das hört sich endlich nach einer realen Geschichte an. Danke! War sehr interessant zu lesen!
Eines würde mich interessieren: Hättest du es vorgezogen zu flüchten, wenn du gewusst hättest was für Verletzungen du dir zuziehen würdest?
PS: Zu meinem Post von gestern muss ich folgendes relativieren: Wenn jemand bewaffnet angreift, dann sollte man tatsächlich mt voller Härte gegen den Angreifer vorgehen. Es könnte das eigene leben auf dem Spiel stehen.
Ich hatte bis jetzt immer das Glück (oder Talent, keine Ahnung), an Schlägereien vorbeizukommen. Das letzte- und einzigemal, bei dem ich jemanden mit voller Gewalt und Absicht ins Gesicht geschlagen habe, hat mir einen gebrochenen Kleinen Finger eingebracht (sehr harter Unterkiefer...).
Daher kann ich nur von meinen Trainingserfahrungen reden, wenn ich Manuel zustimme, dass man eigtl. immer mit Schnitten an Händen und Armen rechnen muss, wenn der Andere ein Messer zückt. Er muss ja nichtmal dazu kommen es einzusetzen - aber wenn man selber mit voller Geschwindigkeit reingeht, brauch er das auch garnicht, weil man dann selber "in die Klinge" greift.
@Dobermann
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich mir gewünscht, dass meine Reaktion nicht so reflexartig gewesen wäre. Normalerweise gehe ich Konflikten generell aus dem Weg und lass den Anderen eher stehen als mich auf Tätlichkeiten einzulassen. Der Anblick des Messers hat meinen Adrenalinpegel aber wahrscheinlich schlagartig so erhöht, dass die Raektion vor der Einschätzung der tatsächlichen Bedrohungslage kam. Rückzug wäre an dieser Stelle wahrscheinlich besser gewesen, weil ich auch die drei Begleiter des Messerschwingers völlig ausgeblendet hatte, die sich zu meinem Glück verpisst hatten anstatt womöglich auch noch ein Messer zu ziehen während ich mit dem Anführer beschäftigt war. Auch vor dem Hintergrund dass dieser Junge erst 13 war und ich ihn auch ohne Weiteres hätte töten können, erscheint mir meine Reaktion heute als zu schnell und unüberlegt. Ob ich in der selben Situation anders ahndeln würde, weiß ich aber trotzdem nicht. Ich hoffe sowas nie mehr erleben zu müssen.
naja du kannst aber trotzdem froh sein, dass dieser instinkt reibungslos bei dir funktioniert, bei vielen kann das auch trotz langem training fehlen
Ich denke dass das Messer für meine Reaktion ausschlaggebend war. Ich muß zugeben, dass ich in anderen Situationen schon ein paar Schläge kassiert habe, weil ich eigentlich eher gehemmt bin, zu zuschlagen, obwohl ich eigentlich nicht gerade wehrlos bin. Warum die Anwendung von antrainierten Antortmöglichkeiten auf bestimmte Situationen bei mir mal funktioniert und mal nicht, weiß ich auch nicht genau. Beim Bund hatte ich damit z.B. keine Probleme, auf der Straße aber schon.