medizinische Grundausbildung für Nichtmediziner für den Alltag
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Hast alles richtig gemacht. Das A und O ist der Anruf beim Rettungsdienst, was du darüber hinaus gemacht hast war ziviles Engagement!

Ohne medizinische Grundausbildung bist auch zu nichts verpflichtet! Allerdings kann man mit entsprechender Vorkenntnis auch in die Pflicht genommen werden.

Einen Erste Hilfe Kurs bietet jede größere Stadt an. Per Google leicht zu finden.

 

(13617 Posts)

(nachträglich editiert am 11.05.2023 um 22:26 Uhr)

Ich habe in vielen vielen Jahren Airsoft und als Resi verdammt viel erlebt.

Trotz diverser Ausbildungen, war mein Job bislang immer nur Blutung stoppen. Trösten und auf Hilfe warten. Naja und Abtransport...

Und das trotz so Toller Sachen wie:

Einen brennenden Kameraden einfangen und ablöschen und den Prozess des garens beenden. Regel zwei, weiter unten beachten

Komplett verdrehten Bein, weil plötzlich ein Maulwurf Loch da war.

Diverse Steckschüsse und einige verbogene Finger.

Als Hilfe Zeug tragen manche halbe Krankenhäuser mit sich.

Ich habe noch nie erlebt das, außer es wurde im Rahmen der Übung gefordert, das ein Knochen gerichtet wurde. Auch Kenn ich keine mit Sekundenkleber verschlossene Wunde. Ich weiß aber, das ein Tampon nicht in eine Schusswunde gehört.

Regel eins: sei wo anders wenn es passiert.

Regel zwei: kannst du kein Blut sehen, kotz irgendwo so, das es niemand riechen muss.

Regel drei: ein Krankenwagen ist immer nur ein paar Minuten weit weg. Nutz das!

Regel vier: egal was du dabei hast, es fehlt genau das was super wäre

Wie bereits gesagt, ne saubere Mullbinde, ein paar Pflaster, 2m Nähgarn und zwei Nadeln sind ein prima Paket. Erweitert um Klopapier und was zum Kühlen und gegen Mückenstiche und du bist ausgerüstet.

Ein simples Faltblatt mit Infos verleiht enorme Sicherheit. Glaub's mir.

Erkenne einen Hitzschlag, bevor er passiert. Eine Mini Tüte mit Zucker oder Gummibärchen und 2g Salz sind auch ne Idee.

Zucker bei Kreislauf weil nix gegessen oder Unterzucker.

Salz bei zu viel schwitzen und zuviel Wasser.

Ha! Und das Garn? Nix mit Rambo. Schlicht um gerissene Hose zu flicken oder ein kts95 zu fixen oä

Und hier kommt ein Tipp.

Strohhalm aus Plastik, mit Feuer ein Ende verschließen. Nadel mit Garn umwickelt rein stopfen. Abschneiden und zu schweißen. Gleiches mit Zucker und Salz.

Das sind dann 3 winzige wasserdichte Dinger die mal eben irgendwo verstaut werden können. Auch in Alltag. Genau wie 1 Mullbinde und ein Pflaster. Alles zusammen in ein Ü-Ei? Vielleicht noch ein 5 Euro Schein? Fertig ist das EDC.

 

Mein Set

Handschuhe, Maske, USB Stick und Zeug eben.



Das mit dem Merkzettel ist eine hervorragende Idee.

 

Das mit dem Strohhalm für Zucker zuschweissen? Naah...

Dann lieber diese Restaurant Zuckersticks (gibt's auch mit Salz z.b. bei den britzeiteiern) und für wasserdicht in einen minizipbeutel

Für Nadel und Garn dagegen ein super Tip!

Alles in eine alte Filmdose ginge auch.

 

(Wo du es sagst, stimmt, wir (Team,  nicht ich persönlich) hatten letzten Sommer tatsächlich jemanden der in den Unterzucker kam (Diabetiker) und zusammen brach, war sein erstes Spiel und hat das ganze vollkommen unterschätzt)

Das muss man aber auch erstmal erkennen. Ist aber auch alles gut ausgegangen, irgend jemand hat in 3 min Reichweite eh Zuckerwasser dabei, da braucht's auch nicht mal ein "EDC" dafür

EDC ist auch ein absoluter Spleen.

Die Gummi Tiere und Müsli Riegel habe ich aber schon sehr oft gebraucht. Angeblich hatten die Leute immer Unterzucker... Hmmm... Hab den Verdacht das sie nur naschen wollen :)

Das zuschweißen ist ein zwei fix erledigt. Wird's gebraucht, einfach knicken.

Mit den Papiertüten vom Bäcker-Kaffee hab ich eher schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn sie sich nicht in der Tasche verteilt haben, waren sie Klumpen...

Danke Sirke für den Post!

Haben hier gerade laut vorgelesen und herzhaft gelacht <3 

Favorit ist btw. der plötzlich auftretende Maulwurfshügel :D :D :D

Also für Privat und Airsoft sind regelmäßige EH Kurse (sofern Du nichts weiteres in die Richtung machen willst) genau das richtige. Wenn Du Dir EH Zeug einpacken willst, würde ich persönlich nicht zu einem Kfz Verbandskasten greifen, ich finde die Dinger merkwürdig konzipiert. 

Wir haben uns im Team für ein IFAK entschieden, dass für absolute worst case Szenarien gepackt ist (also Dinge die im Gelände versorgt werden müssen) und in eine kleine Tasche passen. Zeug zum Behandeln von (kleineren) Schnitten, Steckschüssen, Abschürfungen usw,  befinden sich in jedem Verbandskasten und kann in Ruhe in der Safezone versorgt werden. 

Das wir diese IFAKs vermutlich nie aufmachen werden war uns bewusst, gibt aber etwas Ruhe. 

Am Ende hilft einem Verunfallten/Kranken meist nur das Krankenhaus und da ist die Wahl des Notruf wichtiger als eine super Ausbildung, damit der Mensch schneller am Ende der Rettungskette ist. 

Klar ist es für Rettungskräfte nervig irgendwo hin zu gurken, nur um dann festzustellen, dass nichts ist, allerdings kann man das mit ein wenig gesundem Menschenverstand und der Frage: "Schaffe ich es noch alleine ins Krankenhaus" sehr gut vor filtern ob man jetzt die 112 wählen muss oder nicht. 

Das DRK hat viele Regionale Gruppen.

Da ist ein spannendes Hobby und hilft der Gesellschaft. Engagiere dich doch da, da lernst du spannendes.

Das wichtigste ist und bleibt:

-Notruf

-stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit

-reanimation

-wundversorgung

Letztendlich ist es von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich was ein Sanitäter/Rettungssanitäter/Notfallsanitäter/Rettungsassistent darf.

Ich geb mal meinen Senf dazu, betriff in geringen Maße mein Berufsfeld. Bin in der Altenpflege angesiedelt, nebenbei freiwillige Feuerwehr.

Kurz meine Gedanken dazu:

- den "Ersthelfer Kurs" belegen (musste ich damals mit 16 schon für den Bootsführerschein) reicht vollkommen aus (Erste Hilfe & Rettungskette usw. was schon gesagt wurde)

- Sanikasten da wo er gefordert ist, auch mal ebenden im Geschäft um die Ecke müssen welche sein, wächst aber nicht auf Bäumen/ Landstraße, aber "Amazon" machts möglich sowas mitzuschleppen (vorsicht läuft auch ab)

- Wähle einen entsprechenden Beruf: Sani, Pfleger, Arzt usw.. Je fachlicher es wird, umso mehr hast du drauf und darfst/könntest dann auch machen, hilft auch Ruhe zu bewahren und auch die "akut Situation" zu erkennen/differenzieren

- wie Sirke sagt, es fehlt immer das was du brauchst (gerade an Medikamente) "Was willst im Wald mit einem offenen Bruch machen? Schmerzmittel geben, mit einem Ast fixieren?" -> wohl ehr das was dir bei der Ersten Hilfe gesagt wird...

- sonst im prinzip 112, die "Profis" machen lassen, ruhiger Leben, nicht verklagt werden ^^

 

Ich trage fast das Gleiche wie Sirke täglich mit mir rum, würde es aber noch um eine Rettungsdecke ergänzen.

@tac_camofox

Solange man nicht mit Luftröhrenschnitt Bullshit anfängt, wird auch niemand verklagt. Und wer lebendig ist und klagt verliert, solange es nicht grob Fahrlässig war.

 

@Moritz Paul Rettungsdecke ist ein sehr guter Rat Wärmeerhalt ist wichtig.

@Cornelius: Keine Ahnung wo du lebst, aber hier in Deutschland gibt es leider recht viele bekloppte ;) 

Ich kenne zwei Ex Kollegen bei welchen tatsächlich versucht wurde Zivilrechtlich etwas geltend zu machen. 1x HH , 1x SH .

Gerade als RA warst du eig. recht häufig "mit einem Bein im Knast" wie man hier oben so schön sagt, zumindest hier hat der NFS ja etwas gebracht. 

Genauso RS 100+ welche zwar häufig können aber definetiv nicht dürfen. 

Ist wohl aber tatsächlich auch ne Frage des Bundeslands und der damit einhergehenden "Angreifbarkeit".

Per se abtun würde ich das aber unter keinen Umständen und ein selbstläufer ist das auch nicht. 

 

@Cornelius K

genau das ist es ja was ich meinte, wenn du die Expertise hast, alles im Kofferraum, dann kannst du gern auch am offenen Herzen operieren…

- überspitzt gesagt

worauf ich hinaus wollte, „nur weil ich mal gelesen hab das… hilft“, aber grundsätzlich keine Erfahrung habe, aber irgendeinen medizinischen Eingriff mache; Zugang legen, intubieren mit Kugelschreiber, Scherzmittel verabreichen usw. sollte man dann sein lassen. „Den Helden spielen wollen“ könnte man vielleicht sagen…

Alles das was im Ersthelfer läuft reicht vollkommen.

 

Wenn ich allerdings Arzt/ Notarzt in Bereitschaft oder was auch immer habe/bin, dann kann man auch gut und gern alles machen wenn alles da ist.. aber das sind 0,01% der Fälle.

 

Kumpel vom Rettungsdienst hat dann zB auch in seinem Auto mehr Zeug (Stifneck, Messgerät, viel mehr Verbandsmaterial als notwendig, Zeugs zum Kühlen, Zeug um einen Zugang zu legen und auch eine Infusion anzulegen) 

Super das er vorbereitet ist! Er ist aber auch vom Fach.

 

Es wurde auch schon erwähnt, wenn man sich dafür interessiert, dann gern den Beruf lernen. Dann aber auch aus Überzeugung machen.

(25 Posts)

(nachträglich editiert am 12.05.2023 um 21:56 Uhr)

Meiner Meinung nach sind medizinische Eingriffe, selbst wenn man weiß wie es gemacht wird, kompletter Schwachsinn wen du Ersthelfer bist, da es selbst Rettungsassistenten und Notfallsanitätern nicht mal zusteht eine Diagnose zu machen. (Zumindest bei mir in Thüringen so) Deine Aufgabe als  Ersthelfer ist es den Notruf zu wählen und die hilfsbedürftigen Person nicht sterben zu lassen. Mit Blutung stillen und/oder stabile Seitenlage sowie Kopf überstrecken und gegebenenfalls per Rettungsdecke für den Wärmeerhalt sorgen ist dein Job eigentlich erledigt. Das verabreichen von Medikamenten ist sowieso illegal.

Ich selbst bin zwar noch nicht aktiv beim Rettungsdienst (bin auch erst 16) habe aber durch z.B. Ausbildungen und durch die Freiwillige Feuerwehr mir selbst viel beigebracht, weil ich ersten das Thema einfach mega interessant finde und weil ich gerne Outdoor unterwegs bin, wo der Rettungsdienst mal eben nicht 10min sondern auch mal ne Stunde brauchen kann. Dann braucht man halt mal doch ein bisschen mehr Equipment (Liste kann ich gerne bei Interesse mal reinschreiben).

Mein EDC Erste Hilfe kit besteht aus zwei Israeli Bandages (Geiler shit) Wer damit nichts anfangen kann nimmt zwei Verbandspäcken (groß), Traubenzucker, einer Rettungsdecke, einer Kleiderschere/Rettungsschere (nennt es bitte nicht Verbandsschere, sonnst verzweifel ich noch komplett), Eimweghandschuhe (Eigenschutz ist wichtig), seit Corona auch zwei FFP2 Masken, Dreieckstuch, zwei Paracetamol oder Ibo Tabletten (WICHTIG, NUR FÜR EIGENGEBRAUCH ODER FAMILIENANGEHÖRIGE), 2 Plasterchen und einer Hyperventilationsmaske (ich weiß einfach ne Papiertüte nehmen Blablabla ABER MAN HAT NIE EINE WEN MAN SIE BRAUCHT, also Maske nimmt kein Platz weg und funktioniert super.

Und was ich eigentlich mit am Wichtigsten finde, was ich hier leider noch gar nicht gelesen habe, ist eine Beatmungsmaske, ich meine nicht so eine mit der Blase sondern einfach diese Dinger die du bei Erste Hilfe Ausbildungen immer hinterher geschmissen bekommst, die du bei einer Reanimation dem Opfer über den Mund ziehst und dafür sorgt, dass du beim Beatmen keinen Speichel abbekommst. 

Ich meine die Teile hier:
Beatmungsmaske Schlüsselanhänger 10 Stück (rot) - CPR Maske Face Shield - Erste Hilfe Beatmungsmasken für Erwachsene und Kinder - Perfekter Schutz für den Notfall! : Amazon.de: Drogerie & Körperpflege
da habe ich immer einen am Schlüsselbund und den habe ich immer mit.

Erstmal sorry für den ganzen OT aber ist ein spannendes Thema.

@Moritz: eine solche Beatmungsmaske wurde - zumindest von mir - nicht genannt da in der Ersthelfer Reanimation möglichst auf Beatmung verzichtet werden soll.

Deutlich wichtiger ist ein konstantes und gleichbleibendes "Drücken" bei richtiger Geschwindigkeit. Eine ungeübte Person hält das in der Regel nur wenige Minuten durch,eine geübte nur wenig länger, weshalb eine potentielle zweite Person im Optimalfall nicht beatmet sondern regelmäßig wechselt. 

Selbst ich als NFS - ehemals RA, mittlerweile jedoch Primär selbstständig und nur noch unregelmäßig im RD - würde bei einer Reanimation als Ersthelfer nicht beatmen. 

Thema Diagnose: stellt in der Regel ein Arzt. Der ist jedoch meistens - zumindest hier oben - eher Rar. Ohne vorläufige Diagnose jedoch keine Muntermachen,  somit fällt die Aufgabe auf den Medizinischen Einsatzleiter -> NFS. Abschließende Diagnose macht natürlich das KH / Hausarzt.

 

Aber um mal bisschen back to topic zu kommen: "Deine Aufgabe als  Ersthelfer ist es den Notruf zu wählen und die hilfsbedürftigen Person nicht sterben zu lassen. Mit Blutung stillen und/oder stabile Seitenlage sowie Kopf überstrecken und gegebenenfalls per Rettungsdecke für den Wärmeerhalt sorgen ist dein Job eigentlich erledigt. Das verabreichen von Medikamenten ist sowieso illegal."

 

Völlig korrekt. 

(25 Posts)

(nachträglich editiert am 12.05.2023 um 22:32 Uhr)

Ich kenne die Beatmung des Patienten auch eher als optional aber mir wurde erklärt, das wen man die Möglichkeit hat die Beatmung durchzuführen es auch tuen sollte. Z.B. Mann ist zu zweit einer Beatmet der andere führt Herzrdruckmassage durch, drei Durchgänge und dann wechselt man.

Was du über die Diagnose erklärt hast, kenne ich genauso.

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