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(nachträglich editiert am 05.04.2019 um 11:58 Uhr)

Uiii ein Reichweiten Thread: Erstmal polarisieren!

  • Ja man kann mit 0,5 Joule 50 Meter erreichen.
  • Ja man kann mit 1,5 Joule 80 Meter erreichen.
  • Ja die Reichweite wird mit 2 Joule, 2,5 Joule oder 3,5 Joule im Vergleich zu 1-1,5 Joule nicht viel besser.
  • Als Anfänger spielt man besser keine Sniper!

Anmerkung: mit Reichweite ist gemeint, dass die BBs so weit fliegen, und am Ende der Flugbahn in der Wiese auftreffen - quasi mit Geschwindigkeit = Null. Flugbahn ist erst gerade, und auf den letzten Metern sinkt die BB stark ab. Streukreis auf Maximalentfernung ist meisten sehr mies, Treffer im Spiel sind eher unwahrscheinlich.

Wie geht das? Was muss ich machen, warum schießt die 1,5 Joule Knarre nicht 150 Meter weit, wenn die 0,5er doch (angeblich) schon 50 Meter packt? Warum schiesst die Sniper dann mit 3,5 Joule nicht 350 Meter weit? Mögliche Antworten:

  • Fahid labert shice, und hat ausserdem kein Maßband daheim, wasn Lauch!
  • Fahid baut in seine Knarren PHops und passende Nubs ein und nimmt sich viel Zeit zur Feinabstimmung,
  • Fahid nutzt möglichst schwere BBs um den Hopup-Effekt zu maximieren,
  • Fahid hat festgestellt, dass ab etwa 1,5 Joule die Reichweite nicht mehr signifikant seigt, trotz (hoffentlich) optimierter Abstimmung.
  • Fahid hat gemerkt, dass es besser wäre statt "Joule" die Meter/Sekunde und das BB-Gewicht anzugeben.

Physik => aber ohne Formeln, da ist Fahid zu blöd:

  • Die kinetische Energie der Kugel hängt von der Geschwindigkeit UND dem Gewicht (ähm ja, Masse ist gemeint) der BBs ab.
  • Erhöht man die Mündungsgeschwindigkeit auf das Doppelte, verVIERfacht sich der Luftwiederstand. Krass!
  • Ohne Hopup fliegen die BBs nicht weit. Ob 0,5 Joule, 1 Joule oder 1,5 Joule: Ohne Hopup ist die Reichweite eher bescheiden.

Was hat Fahid aus den bisherigen drei Grundlagen gelernt? Höhere Mündungsgeschwindigkeit ist nicht gleichbedeutend mit höherer Reichweite. Warum? Weil die BB bereits am ANFANG der Flugbahn stark abgebremst wird, und erreicht am Ende der Flugbahn (sagmamal nach 60 Metern) ungefähr die gleiche Geschwindigkeit wie eine BB, die anfangs eine deutlich geringere Mündungsgeschwindigkeit aufweist.

Um am Ende der Flugbahn noch möglichst viel Energie übrig zu haben, sollte folglich das GEWICHT (jaja die Masse) der BBs erhöht werden, denn das nimmt ja im Flug nicht ab, die Geschwindigkeit schon.

Um möglichst lange eine Kraft aufrechtzuerhalten, die gegen das Absinken der Kugel wirkt (könnte an der Gravitation liegen, dass alles früher oder später "zu Boden fällt") brauchen wir eine BB, die sich rückwärts dreht, um einen Druckunterschied beim durchströmen der Luft zu erzeugen => das saugt unsere BB quasi nach oben (entgegen der Schwerkraft).

Erfahrungswerte aus der Praxis von Fahids-Imbiss:

  • So ab 80-90 m/s erhöht sich der Luftwiderstand so stark, dass eine Erhöhung der Mündungsgeschwindigkeit nicht mehr viel bringt.
  • Verbau ein Hopup-System, das möglichst schwere Kugeln hoppen kann
  • Nimm schwere und präzise hergestellte BBs
  • erfreue dich an der schönen Reichweite,

Natürlich macht es jetzt keinen Sinn, mit einer 0,35 Joule AEP auf 0,45er BBs zu wechseln, und dann zu schimpfen, das Fahid n Dummschwätzer ist. Weil die Kugeln plötzlich nur noch 10 Meter weit fliegen. Das ganze Thema ist nicht "linear", sprich es gibt wohl eine bestimmte Kurve, in denen die Parameter aufeinander abgestimmt sein müssen, damit man möglichst gute Ergebnisse erzielt. Wie schon angesprochen ist es besser die "Energie" zu erhöhen, in dem man das "Gewicht" erhöht.

Energie

BB-Speed

BB-Gewicht

Gummihärte

bis 0,5 Joule

60 m/s

0,25

50 Shore

etwa 1 Joule

80 m/s

0,32

50-60 Shore

bis 1,5 Joule

80 m/s

0,43

60 Shore

bis 2 Joule

90 m/s

0,45

65 Shore

bis 3 Joule

115 m/s

0,45

70 Shore

Hä was ist das für ne blöde Tabelle? Was soll mir das sagen? Ganz einfach: Es dreht sich nicht um "Joule", es dreht sich um sich selbst (Hopup), die Geschwindigkeit (m/s) und um die Masse. Um maximale Reichweite zu erzielen brauche ich die schwersten BBs, die mein System noch optimal anschneiden kann. Folglich ein möglichst gutes Hopup mit passender Gummihärte. Am besten arbeitet das Hopup, wenn die Hopup-Kontaktfläche weich, aber nicht zu weich ist (je nach m/s der BB). mMn sind so 60 Shore ideal, außer bei 0,5 Joule Knarren, dann lieber etwas weicher.

Im Bereich um 80-90 m/s kann ich 60 Shore Gummihärte recht optimal nutzen. Super! Will ich mehr Reichweite, erhöhe ich das BB-Gewicht, bei gleichbleibender Geschwindigkeit (muss man natürlich ne passende Feder in die Knarre einbauen, etc. pp) bkomme ich natürlich mehr Joule.

Problem: Bei circa 0,45 Gramm BBs ist Schluss, schwerere gibts nicht. Außer welche aus Glas, Lehm, Metall. Aber damit kannst daheim im Keller schießen, wenn ich dich damit im Feld erwische, bist Du geliefert.

Warum nicht einfach weiter die Geschwindigkeit erhöhen, und härtere Gummis nutzen? Ich will ja weiter ballern, mehr Power sollte da doch helfen. Ja, Prinzipiell schon, aber im Detail wird’s knifflig. Ab etwa 90 m/s komme ich in den Bereich, wo der Luftwiderstand ganz fies zuschlägt. Sprich um die Joule "sinnvoll" zu erhöhen, müsste ich schwerere BBs nutzen. Und die gibts nicht.

Somit habe ich (experimentell) herausgefunden, dass Gummihärte, Hopup-Effektivität, das BB-Gewicht und die Mündungsgeschwindigkeit in einem bestimmten Bereich gut harmonieren. Werden bestimmte Parameter deutlich unter- oder überschritten, wird es nicht viel besser. Sprich wenn ich jetzt das Kugelgewicht maximal ausreize (sagmamal 0,46 Gramm) und bei etwa 90 m/s bleibe, komme ich so auf etwa 2 Joule. Das ist so etwa der oberste, maximal sinnvolle Bereich. Mir persönlich zu teuer - wenn man 25€ für 1000 Schuss in seiner SAEG verballert, geht das doch ganz schön ins Geld.

Erhöhe ich nun die Mündungsgeschwindigkeit auf 120 m/s bei 0,46 Gramm BBs hab ich etwa 3,4 Joule auf der "Uhr". Sprich höhere BB-Geschwindigkeit, statt 2 Joule plötzlich 3,5 Joule an der Mündung. Aber nach 70-80 Meter ist die BB-Geschwindigkeit (fast) auf den selben Wert gesunken, und die Reichweite wird eben nicht deutlich erhöht, sondern nur um ein paar Meter. Gehe ich nun auf 180 m/s bei 0,46er BBs erreiche ich etwa 7,5 Joule. Und komm trotzdem nur ein paar Ticken (ok, vl 10 Meter) weiter.

Das kann man sich ganz gut visualisieren, wenn man die BB-Geschwindigkeit ohne Einheiten mit sich selbst multipliziert. Gut der "Luftwiderstand" ist eigentlich etwas komplizierter, hängt auch von der Geometrie des Körpers an, der Dichte der Luft, etc. pp. Nehmen wir mal ganz einfach an, dass der Luftwiderstand NUR von der Geschwindigkeit abhängt. Und zwar von Geschwindigkeit MAL Geschwindigkeit:

Geschwindigkeit

60 m/s

80 m/s

90 m/s

120 m/s

180

Strömungswiderstand

3600

6400

8100

14.400

28.900

Plus Geschwindigkeit

 

+33,3%

+50%

+100%

+200%

Plus Widerstand

 

+77,7%

+125%

+300%

+700%

Plötzlich wird einem klar, warum die BBs mit mehr "Joule" ab einem gewissen Grad nicht weiter fliegen. Und darum ist die Aussage mehr Joule = mehr Reichweite Blödsinn. Angenommen ich nutze 0,20er BBs mit 120 m/s (knapp 1,5 Joule), und in einer vergleichbaren Knarre 0,36er BBs mit 80 m/s (knapp 1,2 Joule) erreiche ich mit der „stärkeren Knarre“ deutlich weniger Maximalreichweite - angenommen das Hopup lässt sich bei beiden Knarren optimal auf das verwendete Kugelgewicht einstellen.

Gut das ist jetzt ein extremes Beispiel, soll einfach nur deutlich machen was gemeint ist. Keiner spielt doch bei 1,5 Joule mit 0,20er BBs - oder 0,43er BBs bei 1,2 Joule? Aber wer spielt mit 80 m/s und 0,33er oder 0,36er BBs? - Ich. Zwar nicht immer, weil die guten BBs in Bio und weiß sind recht teuer. Aber die Reichweite ist bombe.

 

Super Beitrag. Ein komplexes Thema amüsant und verständlich aufbereitet. Sollte man ganz oben in der Tuning-Ecke fest hinterlegen!

Gruss

Boba

Mehr Joule = Mehr Reichweite.

negative Kraft durch Luftwiederstand liegt bei langsamen und schnellen BBs an. Das solltest du nicht unterschlagen, dann geht das Kalkül auch auf.

Er hat das schon richtig dargestellt.

Natürlich wirkt durch den Luftwiderstand eine Kraft auf die BB entgegengesetzt der Bewegungsrichtung, diese steigt jedoch quadratisch wenn die Geschwindigkeit linear steigt , so hat er es auch geschrieben.

 

(7975 Posts)

(nachträglich editiert am 05.04.2019 um 13:20 Uhr)

Pauschal kann man das mit den kugelgewichten auch nicht sagen.

Ich hab 0,5er da fliegt die kugel mit 0,23g weiter als mit 0,25 und ich könnte auch noch schwerere überhoppen.

Ähnlich sieht es mit größeren leistungen aus.

Das liegt auch immer mit am gummi lauf und den kugeln.

 

Das nächste ist. Bringen mir 0,4g was die zwar minimal weiter fliegen aber man fast nebenher laufen kann was oder nehme ich dann lieber 0,3g die deutlich schneller an kommen dafür ein paar m weniger reichweite haben....


(nachträglich editiert am 05.04.2019 um 13:17 Uhr)

@Loki:

„Somit habe ich (experimentell) herausgefunden, dass Gummihärte, Hopup-Effektivität, das BB-Gewicht und die Mündungsgeschwindigkeit in einem bestimmten Bereich gut harmonieren. Werden bestimmte Parameter deutlich unter- oder überschritten, wird es nicht viel besser.“

Sehe ich ähnlich. Die Aussage: „Maximal Schwere BBs sind das Beste.“ geht nicht immer auf. Aber oft.

Toller thread! Der gehört hier im Forum irgenswo angepinnt.

Hab ich mir direkt als Lesezeichen gespeichert, spart mir die Schreibarbeit welche ich jedes Mal auf mich nehme wenn das dritte newtonsche Gesetz als Erklärung nicht reicht. :)

 

 

Find den Beitrag gut, scheint nen lustiger Imbissbesitzer zu sein der auch noch Verstand mitbringt.

Sicher kann man, wenn man das Thema Airodramatik und Chaosmechanik studiert hat alles auseinander nehmen und verbesser/ berichtigen.

Aber für den unbedarften Laien ist das doch eine nett zu lesende Sache, von mir Daumen hoch.

 

@Loki, da muß ich dir Recht geben. Habe mir vor kurzem 0,36 BBs geholt. Hoppen kann ich die aber die Leistung (Joule) geht runter und die Flugstrecke ist schlechter als bei den üblicherweise verwendeten 0,28ern. Ich denke hier kommt es darauf an für welches Gewicht man das System ausgelegt hat.

 

Gruß

(7975 Posts)

(nachträglich editiert am 05.04.2019 um 13:29 Uhr)

Ich habs noch einmal angepasst.

Maximal hopbar ist natürlich nicht richtig.

Weil selbst wenn man noch 0,3g mit 0,5 gehoppt bekommt dann heißt es nicht das das effektiv ist und bei 0,5 hast du ja 0,25 angegeben.

Besonders ist mir aufgefallen das gummis mit kleiner kontaktfläche besser schwerere kugeln hoppen, weil die mit großer fläche teilweise so stark schon bremsen das die kugel nicht mehr durch den druck der waffe am gummi vorbei kommen.

( bei schwächeren waffen)

Bestes beispiel mit der arp gestern erst gehabt.

0,28 hab ich noch gehoppt bekommen mit orrginal gummi

Nach wechsel auf maple leaf gummi haben die bei der Einstellung wo sie am besten fliegen würden schon verstopfung verursacht. Dafür flogen die 25er und 20er ein stück weiter als vorher.

Jupp @Loki: ich überarbeite das Ganze gerne noch etwas, damit das besser rauskommt. Hab zwar das übertriebene Beispiel mit den 0,45er in der 0,35 Joule AEP gebracht, aber natürlich kann die Reichweite schon bei 0,25 (und unter 0,5 Joule) einbrechen. Aber nicht beim RHop/PHop und Strich 0,5 Joule; mit normalen Gummis schon. Ich mach noch ne zusätzliche Tabelle rein, mit optimalen BB-Gewicht für eine meiner 0,5er. Damit man n Leitfaden hat, das optimale Gewicht für seine eigene Knarre herauszufinden.

Das ist mal schön aufbereitet - vor ein paar Wochen war mal bereits in einem anderen Thread ein Link auf eine Webseite mit schönen Grafiken vorhanden (ich verschludere die Links leider immer) mit sinngemäß gleicher Aussage, und wenn ich mich recht entsinne, waren das nicht nur Theorien, sondern auch praktische Messungen gewesen. Ebenfalls wurde daraus klar, dass das Argument "ich will mehr Energie, damit meine Kugel schneller ist und der Gegner nicht so leicht ausweichen kann" oder "ich spiele leichte Kugeln, damit die schneller sind" in den allermeisten Situationen Blödsinn ist. Schnelle Kugeln werden auch schnell langsam, schwere Kugeln sind ab einer gewissen Entfernung schneller als leichte Kugeln (Massenträgheit usw.) bei gleicher Energie.

Wie schon im 60m-Thread geschrieben: wenn die Waffe vermeintlich spielfertig getuned ist, dann mit verschiedenen Kugelgewichten experimentieren, bis das Optimum aus Reichweite und Präzision gefunden worden ist. Wenn eine Waffe bei der Trockenübung mit 0.25 und 0.28gr ähnlich performt, dann nehme ich lieber die 0.28gr, aber meistens sind die Ergebnisse bei mir derart, dass genau ein Kugelgewicht die besten Ergebnisse bringt.

Ebenfalls gab es mal von Sirke einen längeren Beitrag dazu, welcher Energiebereich optimal ist, um den größtmöglichen Bereich zwischen Sicherheitsabstand und maximaler Reichweite abdecken zu können. Das war irgendwo bei ca. 1 -  < 1.5J nach meiner Erinnerung.

Und dann gibt es immer noch die praktischen Erwägungen: auf welchem Gelände spiele ich denn, wie sieht es mit der Anzahl Freiflächen aus, gibt es CQB-Anteile, oder laufe ich viel durch Unterholz, auf welcher Entfernung waren bislang die meisten Scharmützel, ...

Was ist wichtiger. So schnell wie möglich auf 60m zu treffen, oder BBs zu schiessen die zwar 80m kommen, aber wo ich noch eine rauchen kann bis die da ist?;)

Immer her mit weiteren Input. Wer Bock, Zeit und Lust hat, sowie ensprechendes Hintergrundwissen, kann gerne mal ausrechnen, wie stark eine Ideal runde BB im Laufe der Flugbahn abgebremst wird und ähnliches. Auch Testdaten von unterschiedlichen BB-Gewicht in Bezug auf verbautes Hopup und Mündungsfeschwindigkeit sind gerne gesehen. Ist halt immer bissl problematisch, weil so viele Faktoren mit reinspielen, und derartige Testläufe schwer reproduzierbar sind, und jede Knarre (auch mit beinahe identischen Aufbau) unterschiedlich performen...

Das mit dem Schnell ist auch relativ, Wenn man alle gewichte mal grafisch nebeneinander legt, sieht man, das die Schweren BB´s die Leichten einholen^^

[Post von [Mitglied gelöscht] (05.04.2019 15:24) wurde als "SPAM / Trolling / unerwünschter Beitrag" markiert und daher ausgeblendet]
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