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(5858 Posts)

(nachträglich editiert am 16.03.2017 um 17:32 Uhr)

Hallo,

wir haben vor eine Bio-BB beim Verrotten zu filmen (Jeden tag ein bild) und als Zeitraffer-Video zu veröffentlichen.

Wir benutzen im Team selber nur Bioval, haben aber auch schon mal andere Marken getestet (Nicht hinsichtlich der Abbaufähigkeit sondern nur nach Spielbelangen :-D)

Ich habe mich mal mit der DIN EN 13432 beschäftigt die ja die Bio-BB´s erfüllen (sollen).

Dort steht eine Industrielle Kompostierung drin mit einer Maximaldauer von 12 Wochen in der 90% des Stoffes umgesetzt werden müssen.

->siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Biologisch_abbaubarer_Werkstoff#Kompostierbarkeit

Desweiteren wird die EN 14045 erfüllt die besagt, dass nach 3 Monaten kompostierung des Werkstoffes zu 90% in kleinere Teile als 2mm (Sieb) zerfällt.

->siehe Bioval Website http://www.biovalbbb.com/Certificates.html Leider nur Englisch

In allen Normen zur Industriellen Kompostierbarkeit (somit auch DIN EN 13432) gibt es ausserdem einen Ökotoxizitätstest in dem festgestellt wird, ob die Materialreste, die nach der Kompostierung zurückbleiben, das Pflanzenwachstum oder das Überleben der Bodenfauna hemmen. Ein Schwermetalltest wird auch noch durchgeführt. Werden die Grenzwerte nicht überschritten -> Bestanden

Industrielle Kompostierung beeinhaltet aber:

-Eine Aufbereitung (ggf. zerhexlung)

-Rottung (Temperaturen über 60°C)

-Danach einige unwichtige Dinge zur Herstellung des eigentlichen Humus (Siebung, Umlagerung, ...)

 

Eigentliche Frage ist ja: Kann man dann überhaupt von einer Normalen im Wald liegenden verrottung sprechen? Klar kann das durchaus möglich sein aber eine wirkliche Studie werden die Firmen ja wohl kaum dazu anlegen. Zumal sie ja auch Zeitig ihr Produkt verkaufen wollten ;-)

Aber wenn wir jetzt eine Feldstudie durchführen und sich das nicht abbaut, ist der Bio- oder Nichtbio-streit Geschichte. Auch viele Spielfelder würde der Sport dadurch, vielleicht gerade wegen dieses Aspektes, verlieren . . .

Naja, wenn ich hinten auf meine G&G Packung gucke steht da, dass es mindestens zwei Jahre dauert wenn sie nicht gezielt kompostiert werden. Immernoch 398 Jahre schneller als Plastik.

Aber ist das keine normale Zeitspanne auch für wirkliches Bio-Zeug, sowas wie Blätter und so?

Ich hab vor über 6 Monaten mal ne JBU Bio BB in meine dusche geworfen, im Bad halte ich es immer wärmer als in dem Rest des Hauses und es herrscht tendenziell eine höhere Luftfeuchtigkeit (jeden Tag duschen und danach bleibt ja auch noch Feuchtigkeit in der Luft usw.)

Tja die BB ist immer noch da und lediglich minimal rauer an der Oberfläche als vor 6 Monaten, ich bin mir gar nicht mal so sicher wie und ob die überhaupt verrotten.

Die meisten "Bio BBs" bestehen aus PLA. PLA ist ein "Bio"-Kunststoff. 

Die Bezeichnung "Industrielle Kompostierung" kommt in der Natur schlicht und ergreifend nicht vor. Die gute Bio BB wird faktisch nicht abgebaut.

Einige Bio BB Hersteller zeichnen sich aber durch besonders hochwertigen und schnellen Abbau aus. Einer dieser Hersteller trägt den Spitznamen "die Stange". Begründung ist: du füllst früh ein Magazin. Abends sind die BBs zusammengeklebt und verformt. Einer der Gründe warum die BBs, aus Spielerischer sicht, minderwertiger Dreck sind. Sie platzen im Lauf, verformen sich im Magazin.

Zusätzlich sind diese BBs hygroskopisch (sie ziehen Wasser an), sie verkleben und zersetzen sich bereits im Beutel.

G&G Bio BBs sind ein Mix aus Werkstoffen. Sie müssen luftdicht verpackt gelagert werden. Nach dem anbrechen der Tüte halten die BBs nur wenige Monate ohne ihre Eigenschaften, fürs Trefferbild, nachteilig zu verändern.

 

Green Devil BBs bestehen aus einem Steinmehl und Bindemittel. Unter UV Strahlung und Feuchtigkeit wird das Bindemittel aufgelöst und ausgewaschen.

Mein Experiment "Bio BB im Blumentopf" hat mir nur dunkle BBs verschafft. Sie passen noch immer problemlos durch meine Läufe. 

 

Diese "Bio BBs" liegen seit etwa 7 Jahren im Blumenkasten und müssen 2-3x im Jahr ausgebuddelt werden. Leider weiß ich den Hersteller nicht mehr, hab damals vergessen das aufzuschreiben.

Ich glaube die wenigsten PLA Bio Sorten erfüllen die DIN EN 13432 bzw. weisen dies aus und PLA ist auch nicht PLA, da gibts zig Sorten und Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Als Verarbeiter nehme ich nat. die mit der geringsten Wasseraufnahme, Form und Gewicht bleiben so lange stabil.

Ob es wirklich nötig ist einen auf Milchsäure basierenden  Kunststoff nach DIN EN 13432 zur Pflicht zu machen nur weil ein Gurken gerade Bieger das vorschreibt? Die Verordnung ziehlt auf andere Produkte ab, Verpackungsmüll usw. wo richtig Tonnage anfällt. (von allem weltweit produziertem Kunststoff weiß man gerade mal von 10% wo er verbleibt).

Dein Test wird je nach dem sehr lange dauern......

Naja, dass Bio bei unseren BBs bezieht sich eher darauf das es der Natur nicht schadet, dadurch das es zB keine schädlichen Abbauprodukte freisetzt wenn es da rum liegt. Bis so eine BB wirklich mal verrottet ist, können mal gut Zeit ins Land ziehen.

Bio BB ist ja auch nicht gleich Bio BB, da es da auch verschiedene Materialien gibt, zB. Steinmehl, Kalzium, Maisstärke oder auch Biokunststoffe.

Das einzige, was ich dazu sagen ist, dass ich Bioval BBs mal auf 'ner Bahn getestet habe. Das war Ostern 2014, Outdoor, Sandboden. Die Dinger liegen immernoch da. Sie glänzen nichmehr, sind aber immernoch knüppelhart. Auf meinem Stammspielfeld ist mir mal 'ne Tüte Extreme Precision runtergefallen. Drei Wochen später konnte man die zwischen den Fingern zerreiben und man konnte Paperfasern erkennen.

Es gibt scheinbar riesige Unterschiede, ich verwende jedenfalls keine Biovals mehr.

Greez, Athrox

(13556 Posts)

(nachträglich editiert am 16.03.2017 um 18:57 Uhr)

Schon weil BioVal seit Jahren absoluter Dreck sind nichts mehr taugen. Seit dem die Marke aufgekauft wurde...

(3886 Posts - Moderator)

(nachträglich editiert am 17.03.2017 um 15:35 Uhr)

Der Hauptgrund für Bio BBs ist aus meiner Sicht nicht die schnelle Abbaubarkeit, sondern eher der angesprochene Toxizitätslevel, der durch die mögliche Zersetzung erreicht würde. Der ist bei Plastik halt extrem hoch und bei Bio BBs nicht. 

Ansonsten sind BBs, die schnell zerfallen, eher negativ für den Spieler.

Finde ich grundsätzlich interessant was ihr da vorhabt und eine Versuch wert.
Einige haben ja schon ihre Erfahrungen geschrieben was einige Sorten angeht. Ob da eure genannte DIN als richtlinie dienen kann, bezweifle ich; eher taugt sie als grobe orientierung. Ich habe noch keinen Hersteller gesehen der drauf schreibt geprüft nach DIN...

Zum Versuchsaufbau: Aufgrund der Erfahrungen von anderen scheint es sich auf jeden fall  zu lohnen, mehrere Sorten zu testen. (ich benutze immer die King Arms Bios, da kann man nach relativ kurzer Zeit bei Feuchtigkeit eine Quellung feststellen)

Interessant sind die Bedingungen: Die Kugel einfach so in den Wald legen wird wahrscheinlihc nicht funktionieren. Wind, Wetter-> Kugel weg.

besorgt euch doch mittelgroße Petrischalen oder kleine schüsselchen mit boden füllen oder den ausschnitt einer grassnarbe wässern. das ganze würde ich auch für 2 standorte z.B sonnig (warm oder indoor halt in heizungsnähe) und schattig. Temperatur und Wasserverfügbarkeit sollten eig maßgeblich sein für die Zersetzungsgeschwindigkeit.
Für jede Kugelsorte empfehlen sich so um die 10 Wiederholungen.  Dass heißt du brauchst 2-4 gefäße mit zb 50 kugeln bei 5 herstellern

so würde ich das machen  ;)

Hatte mal verschiedene Bio - als auch Plastikmunition in ein Glas mit verdünnter Schwefelsäure (Baumarkt ) getan.

Sollte ein " Schnelltest " werden um Schwarze Schafe zu entlarven .

Nach einer Woche war Alles wie am Anfang .

 

Unter Aeroben Bedingungen klappt es  vielleicht .

 

 

 

was wolltest du denn damit testen?

H2SO4+H2O+ Kugelmaterial = ?


Das habe ich als diverse Inhaltsstoffangaben gefunden:
"Als Material werden Kalzium, Ton, Asche mit Proteinkleber, sowie diverse Kunststoffe, die sich durch Licht, Feuchtigkeit und Bakterien zersetzen, verwendet."

D.h. du wirst da also ein paar schwefelsalze und niedrigen pH wert haben. Säuren denaturieren idr Proteine, d.h eine Fällung oder Verklumpung findet statt. Eine Lösung wirst du also schlecht beobachten können wenn du nicht zufällig ein Massenspektrometer zuhause hast, zumal die Proteine ja eh kleben sollen. Wenn die verwendeten Kunsstoffe säurestabil sind, wirst du da auch nix sehen. Die frage ist auch wie stark die Säure verdünnt ist...

Wollte wissen , ob man auf schnelle Art und Weise rausfinden kann ob es sich um Plastik oder um Bio -Munition handelt .

Finde hier auf dem Spielfeld immer wieder Plastik - Bb´s .

Dafür haben wir schon einen Artikel verfasst -> http://scrat-as.de/bbs-erkennen-plastikbio/

Wer interesse hat kann sich das mal anschauen.

Selbst mit Kochen für 3h erzielt man keine Aussagen, GreenDevil und G&G Bio sahen danach genauso aus wie davor.

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