Hallo liebe Freunde der Federdruckdistanztacker,

da es immer wieder Nachfragen gibt, wie man die L96, bzw. SR-Pro Tactical  (oder baugleiche Modelle) korrekt auseinandernimmt um sie zu warten, habe ich mich mal der Aufgabe gewidmet eine Anleitung zu schreiben die aufzeigen soll, wie man diese Gewehre vollständig zerlegt.

Das Folgende ist das Ergebnis, erhebt jedoch keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit. Man könnte noch den Bolt weiter zerlegen, ebenso wie das gesamte Hauptgehäuse.

Hierbei geht es jedoch viel mehr darum das Gewehr zu warten und/oder Verschleißteile zu ersetzen.

Auf dem folgenden Bild sieht man ein SR-Pro Tactical, das sich lediglich vom Body von einem L96 unterscheidet. Sonst sind die Gewehre vom weiteren Vorgehen her identisch.

An den Stellen 1, 2 und 3 ist jeweils eine Schraube, die die eigentliche Mechanik mit dem Body verbindet.

Die Schrauben 1 und 2 sind baugleiche Inbusschrauben. Die Schraube 3 ist eine Kreuzschlitzschraube. Sie entfällt bei einer L96.

Nun kann man die eigentliche Mechanik nach oben aus dem Body ziehen. Manchmal ist das etwas hakelig, also muss man ab und zu mal etwas hin- und herwackeln, damit man es auseinander bekommt.

Nun geht es weiter mit der Abzugseinheit.

Bevor man den Bolt ausbauen kann, muss die Triggerunit ausgebaut werden.

Dazu löst man die Schrauben 4 und 5 und zieht den langen Haltebolzen nach unten aus der Triggerbox heraus.

Nun kann man den Bolt nach hinten aus dem Gehäuse ziehen und hat dann das folgende Bild vor sich liegen.

Nun geht es weiter mit dem Bolt.

Will man die Internals des Bolts fetten, oder gegen hochwertigere ersetzen muss man den Bolt auseinanderbauen.

Dies geht indem man an der vorderen Seite den Zylinderkopf abschraubt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den Zylinderkopf am besten mit einer Rundzange herausschrauben kann. Dazu steckt man die Rundzange in die Vertiefungen, rechts und links vom Nozzel und dreht es (wenn man von vorne in das Nozzel gucken kann) entgegen dem Uhrzeigersinn heraus.

Dabei sollte man etwas vorsichtig sein, da die verbaute Feder nicht unter unerheblicher Spannung steht und euch mit etwas Pech alles um die Ohren fliegt. Also beim Schrauben immer Druck in Richtung des Zylinders ausüben.

Wenn man nun die Innenteile des Zylinders herausnimmt hat man das folgende Bild vor sich:

Beim Zusammenbauen, oder nach dem Tausch von Teilen sollte man unbedingt darauf achten, dass der Piston und der Springguide ordentlich gefettet sind (nicht nur geölt), damit es auch alle richtig flutscht ;-) und nicht blockiert.

Sollte man NUR den Zylinder ausgebaut haben um evtl. in letzter Minute noch eine weichere Feder einzubauen, um doch auf einem Event spielen zu können, reicht es für den Ausbau des Zylinders aus, wenn man nur den Haltebolzen aus der Triggerbox zieht und dann den Zylinder herauszieht.

Beim Wiedereinbau muss man dann nur darauf achten, dass die Nase die den Piston in der gespannte Position hält nach hinten, unten gedrückt wird, bevor man den Zylinder wieder einsetzen kann. Das geht mit einem Schlitzschraubenzieher ganz gut.

Wenn man nun den Lauf tauschen möchte, oder ein neues HU-Gummi verbauen will, oder , für mehr Präzision, Barrelspacer muss man den Lauf vom Hauptgehäuse trennen.

Dafür muss zunächst die Schraube 6 aus dem Hauptgehäuse geschraubt werden. Dabei muss man unbedingt darauf achten nicht in die falsche Richtung zu drehen und auch darauf, dass man sie beim Wiedereinbau nicht zu fest anzieht, da man sonst den Außenlauf dermaßen verbiegen kann, dass es eines neuen bedarf. Sicherheitshalter sollte man beim Rein- und Rausschrauben der Madenschraube 6 den Zylinder eingebaut haben, damit noch ein wenig mehr Wiederstand vorhanden ist, sollte man falschherum schrauben.

Bevor man nun den Außenlauf abschraubt, sollte man den Zylinder herausnehmen, da man diesen sonst verkratzt (auf dem einen oder anderen Bild ist das bei mir zu erkennen ;-) ).

Nun liegt der Außenlauf mit allen Innenteile vor einem.

Als nächstes muss man die Kreuzschlitzschraube 7 lösen, um die HU-Unit aus dem Lauf zu bekommen.

Sollte das Gewehr mal nicht ganz geradeaus schießen, sondern im Bogen nach rechts oder links, kann es schon reichen diese Schraube leicht zu lösen und dann die HU-Unit innerhalb des Laufs leicht nach rechts oder links zu drehen. Durch die Art und Weise wie die Konstruktion aufgebaut ist, ist das möglich, wenn auch nur bedingt. Oft kann das Bisschen aber schon reichen.

Weiter geht es indem man die Madenschraube 8, mit der man auch das HU einstellt, reinschraubt, da sich diese sonst mit dem Außenlauf verhaken kann.

Wenn man nun die HU-Kammer herauszieht und die Frontkappe abschraubt, die man auch gegen eine mit Schalldämpfergewinde tauschen kann, hat man das folgende Bild vor sich liegen:

Um die Präzision zu erhöhen empfehle ich die verbauten Barrelspacer aus Schaumstoff/Moosgummi (oder was das ist) gegen stabilere aus Kunststoff zu tauschen. Das würde ich immer machen, selbst wenn man sonst nicht tunen möchte, da bereits mit dem Standardlauf eine deutliche Verbesserung der Präzision zu verzeichnen ist.

NICHT passen werden die Barrelspacer bei dem MB08 (oder vergleichbar), da bei dem der Außenlauf zur Mündung konisch zuläuft und somit nicht genügend Platz für die Spacer bietet.

Im folgenden Bild sieht man den Vergleich zwischen den Originalspacern und den Tuningteilen.

Kommen wir nun zur HU-Kammer/Unit.

Möchte man diese Auseinanderbauen muss man zunächst die Messingschraubhülse, die den Lauf fixiert, abschrauben. Das geht am besten mit einem Maulschlüssel entgegen dem Uhrzeigersinn (wenn man von vorne in den Lauf guckt). Weiterhin muss man die Schraube 8 (die selbe 8 wie oben) herausschrauben, die Kunststoffwippe für die HU-Wirkung runterdrücken und kann dann den Einstellring für das HU abnehmen. Dabei muss man jedoch relativ vorsichtig sein, da die Kunststoffwippe, meiner Erfahrung nach, das Teil ist, was als erstes kaputt geht.

Wenn man die Messinghülse herausgeschraubt und den Einstellring für das HU abgebaut hat kann man den Lauf aus der HU-Kammer herausziehen.

Baut man nun alle Teile auseinander hat man das folgende Bild vor sich liegen:

So können alte und defekte Teile dann auch ersetzt werden.

Beim Zusammenbau empfiehlt es sich das HU-Gummi und den Lauf innerhalb der HU-Kammer mit Teflonband zu umwickeln um das System so weiter abzudichten um das Maximum herauszuholen. Telfonband gibt es für unter 5 Euro im Baumarkt.

Für den Wiedereinbau muss man die oben aufgezeigten Schritte rückwärts ausführen.

Solltet ihr die Originalteile gegen Tuningteile ersetzen, muss euch klar sein, dass das nur im Rahmen der geltenden, gesetzlichen Grenzen in der Bundesrepublik Deutschland erfolgen darf, da eure Flinten sonst illegal werden können und das PTB-Prüfzeichen seine Gültigkeit verlieren kann.

Weiterhin übernehme ich keinerlei Garantie für irgendwelche Schäden, die an euren Flinten entstehen, wenn ihr selbst daran rumbastelt.

Ansonsten, liebe Melder dieser Welt, ich bin jederzeit sowohl für Lob, als auch Kritik zu haben, denn ohne dies kann man selbst nicht besser werden. Solltet ihr jedoch irgendwas redaktionell oder inhaltlich zu bemängeln haben, meldet euch doch direkt bei mir, so können Kritikpunkte am schnellsten umgesetzt werden.

In jedem Falle hoffe ich, dass ich euch etwas weiterhelfen konnte, die eine oder andere Unklarheit zu beseitigen und wünsche euch mit euren Federdruckdistanztackern viel Spaß und Freude auf den kommenden Skrims.

Mit freundlichen Grüßen

D4vid50n [C.I.]

Momentan habe ich nicht das Tuning Kit von UTG verbaut, sondern dass von TFC von begadi. Das ist auch nicht verkehrt. Das von UTG habe ich aber auch schon in einer meiner Flinten gehabt.

Welche imbus größe verwendet man um body von Mechanik zu trennen? 

Ich persönlich hätte auch viel für so eine Zerlegeanleitung gegeben. Musste auch das meiste selber rausfinden.

Aber ich muss sagen das die Else in dieser Ausführung eine der treuesten und pflegeleichtesten Kniften war/ist die ich bisher hatte!