Ich schreib das bewusst nicht in den Aufständischen-Thread, weil dort ja eher Milizen aus Osteuropa und dem Nahen Osten herumschwirren. Darum ein Thread gezielt für Partisanen des 2. WKs.
Ich hatte die "fixe Idee", dass man ja statt regulärer Armee (Briten, Deutsche, Amis, Franzosen etc.pp) Partisanen spielen könnte.
Wenn man im Google recherchiert findet man vor allem Bilder von Männern und FRauen in Alltagskleidung mit britischen oder russischen Waffen. (Die Stens sollen wohl reelativ beliebt gewesen sein bei z.b. den Niederländern, weil man die angeblich relativ schnell in ner kleinen Metallwerkstatt zusammenzimmern konnte und weil die Briten die natürlich massenhaft abgeworfen haben.)
Die Frage, die mich beschäftigt, was ist alles Alltagskleidung aus den 30er/40er Jahren. Auf fielen Bildern sieht man Watte- und Lederjacken, Schiebermützen, normale Herrenhosen, aber wohl keine Jeans (leider weiß ich nicht wie verbreitet die "Arbeiterhose Jeans" vor dem 2.WK in Europa war) und Hemden.
Vielleicht kann man den Thread dazu nutzen und versuchen hier mal Kitlisten zu erstellen, was so alles in der Zeit üblich war. Es gibt ja keine Uniformen für Partisanen (sonst wären es ja keine Partisanen) weshalb es darauf hinaus läuft sich aus der gängigen Alltagskleidung die rauszusuchen, die im Feld wohl am tauglichsten war. Die meisten werden auch keine großen Tragesysteme etc. gehabt haben. Das höchste der Gefühle, was ich auf Bildern mal gesehen habe waren stinknormale sowjetische Hosenträger für die Infanterie. Ansonsten halt irgendwelche Umhängetaschen und Rucksäcke.
Mir schwirrt da relativ viel durch den Kopf und versuche grad etwas zu ordnen. ;)
Hi, ich denke du machst dir da zu sehr den Kopp um Schubladen.
Im Grunde war der Deutsche Volkssturm trotz Ausweis und Armbinde auch nichts anderes als eine Partisaneneinheit. Zumindes für die Siegermächte. Da wurde ja auuch alles mögliche getragen, von Reservistenuniformen aus der KuK Zeit, über HJ Uniform und SA Klamotten bis zum Sonntagsanzug.
Mit der Resistance in Frankreich hast du mit reinen Zivilklamotten wohl recht. Wenn sie nicht gerade Fallen in Wehrmachtsuniform o.ä. ausheckten.
In Südeuropa, Italien und vor allem dem Gebiet ehemals Jugoslawie waren von Ziegenhirtentracht bis mehr oder minder komplette Landesuniform alles möglich, inkl. diverser Uniformteile der Wehrmacht.
Also ist es wohl eine Frage der jeweiligen Nation die man darstellen will.
Hier mal ein Album mit diversen Inspirationen.
https://www.airsoft-verzeichnis.de/index.php?status=fotoalbum&sp=2&albennummer=0000014906
Jeanshosen in Europa vor 1945? No Way. Das war selbst bei den Amis zu der Zeit keine Alltagskleidung. Auf dem Land waren es Latzhosen ansonsten war das Arbeitskleidung mit der sich keiner gezeigt hätte (außer die armen die nichts anderes hatten).
In Europa war Englischleder und Deutschleder für Arbeits. und Verschleißkleidung üblich, sofern es nicht Zunftvorbehalten war. Kord sowie diverse Stoffhosen waren aber allgm. üblich.
Wiki sagt zu den Jeanshosen:
Um 1920 kam der Begriff Blue Jeans (durch die Indigofärbung) auf. In den 1930er Jahren wurde der Hosenträger vom Gürtel abgelöst. Amerikanische Soldaten brachten sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa. 1948 wurden Jeans erstmals in Europa von der 1932 gegründeten L. Hermann Kleiderfabrik in Künzelsau hergestellt. 1953 wurden die ersten Jeans für Frauen in Europa hergestellt. Sie hießen Girls-Camping-Hose und hatten den Reißverschluss an der Seite. 1958 firmierte die L. Hermann Kleiderfabrik in Mustang um.
In den 1950er Jahren entdeckten auch Jugendliche die Jeans als Symbol des Protests gegen Tradition und Autorität. Jeans (in Deutschland seinerzeit oft Texashosen genannt[3]) galten als „Symbole gewalttätiger Unreife und mutwilliger Herausforderung der Konventionen“.[4] Durch Filmstars wie James Dean und Marlon Brando wurde ihr Bekanntheitsgrad weiter gesteigert. In der DDR war die Jeans Anlass für Schulverweise und Klubhausverbote. Später wurde sie durch die volkseigene Produktion in den 80er Jahren zu der Freizeithose schlechthin.[5]
Ich kram den Thread mal wieder raus. Mittlerweile habe ich ja einiges an "Partisanen-Gear". Eines meiner nächsten Projekte soll die Armina Krajowa während des Warschauer Aufstandes 1944 sein. Dazu recherchier ich gerade einiges. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es zur AK mal einen uralten Thread gab, leider finde ich den nicht mehr.
Aktuell beschäftigt mich die Frage welches Tarn hier zu sehen ist. (Colorierte Originalfotos) Ich tippe ja auf Eichentarn. Vielleicht auch Platane. Bin mir aber nicht sicher. Beides wurde ja von der Waffen SS getragen. Und die AK hat nun mal hauptsächlich die Waffen SS "gelootet", da die hauptsächlich als Anti-Partisanenkräfte im Einsatz waren.
Eins von beiden muss es sein. Hätte dazu gerne mal fachkundige Meinungen. ;)
Gibt's das in besserer Auflösung? Eiche oder Rauchtarn. Platane eher nicht.
Es ist/ sind polnische Widerstandskämpfer. Aufstand in Warschau. Die haben damals die Lager der SS geplündert um an Waffen und Ausrüstung zu kommen. Es ist also recht Wurst welchen Tarn du benutzt, solange er Zeitgemäß ist. Wichtig ist die rot weiße Armbinde. Trotzdem werden dich deine Mitspieler und Feldbetreiber als "Nazi" erkennen.
https://www.airsoft-verzeichnis.de/index.php?status=fotoalbum&sp=3&fotonummer=0000223859
Leider nein. Ich tippe auf grünes Eichentarn, da das ja diese Schlupfhemden sind.
@Sirke
Ist ja nicht meine Schuld, dass sich hier kaum einer mit Geschichte beschäftigt. :P
Das war bei den Partisanen ja ein probates Mittel Feinduniformen zu tragen. Haben die italienischen Widerstandskämpfer auch gerne gemacht.
Das ist ja nicht wie in Videospielen wo man schon auf 1000 Meter erkennt: "Huhu, ich bin ein Rebell! Bitte erschieß mich!" xD
Partisan ist für mich genau so zulässig, wie die Typischen Ami oder Russen.
Das blöde ist eben das es oft negativ aufgefasst wird... Auf vielen Feldern gab es böse Diskussionen so das ein paar Feldbetreiber die Regel auf gestellt haben: Nix vor 1945 erlaubt.
Deswegen hab ich meinen "Fallschirmer" auch aufgegeben. Naja und weil die Lumpen echt scheiße sind im Vergleich zu moderner Ausrüstung. :)
Mir ist unklar wie man damit 6 Jahre Europatournee machen konnte...
Schlupfhemden gab es auch in Rauchtarn.
@ shooter
Ja in sämtlichen Tarn Mustern der SS
Mit Ausnahme vom Erbsentarn und Leiber Tarn (welches ja für alle Waffengattungen gedacht war)
@Sirke klar waren die Sachen im Vergleich zu modernen Sachen scheiße :) liegen ja auch 70+ Jahre dazwischen, wäre traurig wenn es anders wäre.
die Tarn Muster waren Spitzenklasse und beeinflussen auch moderne Entwicklungen
Zb Finnisches M05
@Nobody
Viele moderne Tarnmuster sind von Erbsen- oder Eichentarn inspiriert, um nicht zu sagen es ist 1:1 das gleiche nur in anderer Farbkombination. (Stichwort: Flecktarn) Es gibt sogar russische Einheiten die rennen wieder im alten Sumpftarn rum. Weil getarnt hat das Zeug schon, aufgrund der Ressourcenknappheit gerade gegen Kriegsende hat man da dann teilweise Zeug zusammengeklaubt, das war nicht mehr lustig. Und die Deutschen tingelten auch oft noch irgendwo beim 1.WK rum, was die Ausstattung anging. Da waren die Amis und Russen dann schon viel weiter. Die hatten z.b. schon Gummisohlen, während die Deutschen noch mit beschlagenne Ledersohlen durch den Matsch rutschten. Und im letzten Kriegsjahr hat man eh nur noch genommen, was grad da war.
Zum Thema Polen: Unter den Schlupfhemden trug man ja oft Alltagssachen. Wollhemden und Kordhosen. Auf dem Kopf Barett mit polnischen Abzeichen. Man hat von den deutschen Helmen auch Abzeichen abgekratzt und polnische Insignia drauf gemalt. Es gab auch einzelne Kampfgruppen die sind noch in polnischen Uniformen rumgerannt.
Hab ein ganzes Sammelsorium an historischen Fotos vom Aufstand, wo man das gut sieht. (Wenn ich die hier aber alle Poste krieg ich vermutlich Ärger mit den Mods. ;) )
@Sirke
Hier in Ostsachsen hab ich das bisher leider eher umgedreht erlebt. Da rennen dann Teammates mit Hakenkreuz-Patches rum und keinen störts, weils ja "cool" ist. Wegen der "Nazi-Kiddos" bin ich zuletzt auch von bestimmten Feldern weg geblieben.
Klick mich für größer...
Quelle:https://warsawinsider.pl/the-warsaw-uprising-in-color/
Noch mehr Bilders: https://www.dailymail.co.uk/news/article-6018345/Warsaw-Uprising-Traditionalists-enact-citys-ill-fated-1944-revolt-against-Nazi-occupation.html
PS: solche Typen hab ich auch schon erlebt. BW 5FT mit hochgestelltem Kragen Armbinde und verwundeten Abzeichen... Und dann mit der Orga diskutieren wollen, das es "original" Nachbau ist. Solcherart Leuten zeigt man dann einfach wo der Maurer das Loch in der Wand gelassen hat.
Spätestens wenn das Abzeichen an der Ausrüstung sind, die verboten sind, sollte man das machen. Wir wissen wie die Presse auf sowas anspringt.
Das sind die Fotos von dem Colouristen, die ich auch hab. Leider sind die in der Google-Suche dann teilweise nicht so hochauflösend.
Und ja, ich denke, die tragen da Eichentarn. Einige auch die grüne Sommer-Version. Mich hat irritiert, dass die so dunkel aussahen. Auf vielen Shop-Bildern sehen die heller aus, weil die ihre Klamotten mit Blitz fotografieren. Das verfälscht halt oft die Farben. (Ich hab nen tscheschischen Parka der sieht bei Normallicht oliv aus und wenn man ihn mit Blitz fotografiert ist er braun.)
Bei Repro und Historisch ist es sowie so immer so eine Sache.
Ich habe zb einen Fallschirmjägerflächentarn Anzug im Schrank. Das Ding ist BJ 1961. Dazu eine Repro die Museumsqualität hat.
Farblich sind die ein Stück auseinander. Das liegt auch daran das Original ist gewaschen worden und auch sonst. Das Gewebe ist ebenfalls anders. Fischgräten Gewebe und sowas...
Inzwischen gibt es den Nachbau erneut. Der ist dann nochmal anders. Man kann deutlich die Unterschiede erkennen wenn sie nebeneinander stehen.
Viel schlimmer finde ich die Nachttarneigenschaften. Ein Freund trägt sein 60er Jahre Original und ich meine gute Repro. Er ist auf 10m einfach weg. Mich kann man in ca 15m noch erkennen wenn man weiß wonach man sucht. Nachtsichtgeräte mal außen vor...
Mein Anzug wurde nie mit Waschmitteln die Aufheller enthalten behandelt. Einfach ausbürsten und dann warmes Wasser. Ich vermute das ein erheblicher Anteil allein auf das Gewebe entfällt. Es reflektiert eben anders und somit weichen die Farben ab...
MilTec hat mal angefangen, weils gerade Mode war, WK2 Klamotten zu fertigen. Viel Schrott dabei. Dann haben sie Feuerwerk bekommen und wollten sich an einem Filmdreh beteiligen. Inzwischen haben sie Verträge mit einigen Filmstudios und stellen die Klamotten. Das spiegelt sich inzwischen auch sehr oft in der Kleidungsstücken. Wobei ich dazu sagen muss: nicht mein Gebiet, hören sagen.
Ach ja, Klamotten müssen immer nachbereitetet werden. Ladenneu ist immer mäh :)
https://www.youtube.com/watch?v=4lMuacAd5Vo
So, meine Armina Krajowa Gear ist auch endlich mal fertig.
Kitlist:
MP28 (MP18/2)
Tscheschiche Koppel (gab es bei der WH auch als Beute, die wurden da oft mit Schuhcreme geschwärzt)
handelsüblicher Doppelkorn-Gürtel
MP40-Mag-Tasche aus Webleine
M31 Brotbeutel
Eichentarn Schlupfhemd M42
Eichentarn Mütze mit polnischen Abzeichen
WP/AK Armbinde
Nicht auf dem Bild zu sehen: handelsübliches Baumwollhemd in braun/grün und eine braune Cordhose (Cord war zu der Zeit ein ziemlich üblicher Stoff. Das trugen Arbeiter und ärmere Leute. Leinen war deutlich teurer und das hob man sich eher für wichtige Termine auf wie Geburtstage oder den Kirchgang)
Prinzipiell muss man sagen trugen die Partisanen Alltagskleidung. Das konnten bei den Frauen auch Kleider sein. Darüber zog man dann oft von den Deutschen erbeutete Schlupfhemden & Co.
Speziell die AK griff gezielt Lager der SS/Waffen-SS an und räumte die komplett aus. Dadurch sieht man gerade in der Zeit des Warschauer Aufstandes 1944 sehr viel Eichentarn-Schlupfhemden.